gmbhkaufen erfahrung Crefo Klebetechnik gmbh anteile kaufen vertrag Hohe Bilanzen
Zur Suche springen

Dieser Artikel behandelt das Kleben als Verbinden von verschiedenen Teilen. Zu anderen Bedeutungen siehe Kleben (Begriffsklärung).

DIN 8593-8

Bereich

Fertigungsverfahren Fügen

Titel

Kleben

Kurzbeschreibung:

Einordnung, Unterteilung, Begriffe

Letzte Ausgabe

September 2003

Das Kleben ist ein Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe Fügen. Wie Schweißen und Löten gehört auch das Kleben zu den stoffschlüssigen Fügeverfahren. Durch Kleben werden Fügeteile mittels Klebstoff miteinander verbunden.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Grundlagen

2.1 Adhäsion
2.2 Verfestigung des Klebstoffs – Kohäsion
2.3 Eigenschaften einer Klebung
2.4 Klebstoffauswahl

3 Vorteile und Nachteile des Klebens

3.1 Vorteile des Klebens
3.2 Nachteile des Klebens
3.3 Vergleich der Fügeverfahren

4 Anwendungen (Auswahl)

4.1 Briefmarke
4.2 Automobilindustrie

4.2.1 Windschutzscheibe
4.2.2 Fahrzeugelektronik

4.3 Hausgeräteindustrie
4.4 Verpackungsindustrie
4.5 Medizin und Medizintechnik

5 Klebtechnische Normung, Aus- und Weiterbildung
6 Vorbehandlung der Oberflächen

6.1 Physikalische Verfahren

6.1.1 Wässerige Reiniger
6.1.2 Lösemittelhaltige Reiniger
6.1.3 Strahlen

6.2 Physikalisch thermische Verfahren

6.2.1 Beflammen

6.3 Physikalisch chemische Verfahren

6.3.1 Haftvermittler, Primer, Aktivatoren
6.3.2 Excimer-Ozon

7 Siehe auch
8 Literatur
9 Einzelnachweise
10 Weblinks

Geschichte

Auch wenn das Kleben als Fügeverfahren eng mit der Entwicklung der Kunststoffe verbunden ist – die meisten heute verwendeten Klebstoffe sind von der Natur her Kunststoffe – ist es doch ein sehr altes Fügeverfahren. Erste Nachweise für die Verwendung von Birkenpech zeigen, dass schon vor 220.000 Jahren Birkenpech durch trockene Destillation aus Birkenrinde gewonnen und als Klebstoff zur Herstellung von Werkzeugen verwendet wurde[1] Weitere Beispiele zur Geschichte des Klebens findet man unter Klebstoff.

Grundlagen

Universalklebstoff

Die kraftübertragende Wirkung eines Klebstoffs beruht auf dem Zusammenspiel von Adhäsion – der Fähigkeit eines Stoffes zu der Oberfläche eines anderen Stoffes, Haftkräfte aufzubauen – und Kohäsion – der inneren Festigkeit des (verfestigten) Klebstoffs.

Adhäsion

Die Wechselwirkungen zwischen Klebstoff und Fügeteiloberfläche, auf denen die Adhäsion hauptsächlich beruht, haben mit weniger als 1 Nanometer eine nur äußerst geringe Reichweite. Deshalb ist eine gute Benetzung der Fügeteile durch den noch nicht verfestigten, also flüssigen Klebstoff eine notwendige Voraussetzung für die Herstellung einer qualitativ hochwertigen Klebung. Neben der Benetzungsfähigkeit müssen Klebstoff und Fügeteil zueinander passende Molekülgruppen aufweisen, damit es zur Ausbildung von Wechselwirkung zwischen Klebstoff und Fügeteiloberfläche und somit zur Adhäsion kommen kann.

Die Adhäsionskräfte beruhen meist auf physikalischen Wechselwirkungen, wie z. B. auf solchen zwischen polaren oder polarisierbaren Gruppen, auf Wasserstoffbrückenbindungen oder den sogenannten van der Waals-Kräften. Beim Kleben von Kunststoffen insbesondere mit lösemittelhaltigen Klebstoffen können zudem Diffusionsprozesse auftreten. Hierbei wird der Kunststoff an der Fügeteiloberfläche durch das im Klebstoff enthaltene Lösemittel angelöst. Dies führt zu einer erhöhten Beweglichkeit der Polymerketten, was wiederum eine Durchdringung der Polymerketten des Fügeteils mit denen des Klebstoffs erlaubt. Im Endeffekt kommt es zur Ausbildung zusätzlicher Wechselwirkungen zwischen den Polymerketten des Klebstoffs und des Fügeteils. Nach dem Verdunsten des Lösemittels entsteht so eine feste Verbindung. Chemische Bindungen sind bei bestimmten Fügeteil-Klebstoff-Kombinationen, z. B. beim Kleben von Glas mit Silikonklebstoffen, von Holz mit Polyurethanklebstoffen oder von Aluminium mit Epoxidklebstoffen ebenfalls möglich. Im Vergleich zu physikalischen Wechselwirkungen führen chemische Wechselwirkungen zu deutlich höheren Adhäsionskräften. Zusätzlich kann es durch ein Eindringen des flüssigen Klebstoffs in Hinterschneidungen nach seiner Härtung zu einem gewissen, die Festigkeit erhöhenden zusätzlichen Formschluss kommen.

Da das Zustandekommen von Adhäsionskräften zwischen Klebstoff und Fügeteiloberfläche nicht nur eine für den jeweiligen Fügeteilwerkstoff geeignete Klebstoffzusammensetzung erfordert, sondern auch hohe Anforderungen an die Fügeteiloberfläche stellt, kommt dieser für das Kleben eine hohe Bedeutung zu. So ist es einsichtig, dass aufgrund der geringen Reichweiten der Adhäsionskräfte die Beschaffenheit der äußersten Oberflächenschicht ausschlaggebend ist. Diese muss zudem ausreichend fest mit dem Untergrund verbunden sein; auf einer korrodierten Stahloberfläche haften viele Klebstoffe sehr gut, jedoch ist die Korrosionsschicht – der Rost – nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Bei Belastung kommt es zu einem Versagen in dem korrodierten Material oder zwischen der Rostschicht und dem unveränderten Stahl. Ähnliches gilt für beschichtete Fügeteile. Hier stellt die Beschichtung die Oberfläche dar, zu der der Klebstoff Adhäsion aufbauen muss. Die Beschichtung wiederum muss ausreichend fest mit dem Untergrund verbunden sein.

Genauso verhindern Verunreinigungen, insbesondere solche, die aufgrund ihrer geringen Oberflächenspannung einer Benetzung durch den Klebstoff entgegenwirken (z. B. Öle, Trennmittel etc.) die Ausbildung der, die Adhäsion ausmachenden Wechselwirkungen. Verunreinigungen bilden sozusagen eine Barriere zwischen Klebstoff und Fügeteiloberfläche, die von den Adhäsionskräften aufgrund ihrer geringen Reichweite nicht überbrückt werden können.

Daher müssen Verunreinigungen in der Regel vor dem Kleben entfernt werden. Hierbei gilt die Faustformel: Nicht so sauber wie möglich, sondern so sauber wie nötig. Einige spezielle Klebstoffe zeigen eine gewisse Verträglichkeit mit bestimmten Ölen. Sie sind in der Lage bestimmte Öle während der Klebstoffhärtung, die bei erhöhter Temperatur erfolgt in sich aufzunehmen und somit aus der Grenzschicht zwischen Klebstoff und Fügeteil zu entfernen. Derartige Klebstoffe werden z. B. im Karosseriebau der Automobilindustrie verwendet. Sie erlauben das Kleben von mit Korrosionsschutz- und Ziehölen behafteter Blechteile ohne deren vorherige Reinigung; die Klebstoffhärtung erfolgt hier in den nachfolgenden für die Lackhärtung erforderlichen Öfen bei Temperaturen zwischen ca. 150 und 200 °C.[2][3]

Verfestigung des Klebstoffs – Kohäsion

Mit zunehmender Verfestigung des Klebstoffs steigt dessen innere Festigkeit, die Kohäsion an. Die Kohäsion beruht ebenfalls auf physikalischen Wechselwirkungen, hier zwischen den einzelnen Klebstoffpolymeren. Bei Klebstoffen, die durch eine chemische Reaktion härten, die Bildung der Polymere also durch eine chemische Reaktion der Klebstoffbestandteile erfolgt spielen die dabei entstehenden chemischen Bindungen eine wichtige Rolle.

Eigenschaften einer Klebung

Die Kohäsions- und Adhäsionseigenschaften des Klebstoffs bestimmen im Zusammenspiel mit dem Fügeteil die Eigenschaften einer Klebung. Während die Adhäsionseigenschaften im Wesentlichen bestimmen, ob ein Klebstoff auf einem Fügeteil klebt (haftet), leisten die Kohäsionseigenschaft einen großen Beitrag zu den mechanischen Eigenschaften der Klebung, insbesondere dem Verformungsverhalten bei Lasteinwirkung.

Es ist zu berücksichtigen, dass Klebverbindungen nicht nur einer gewissen Alterung unterliegen, sondern ihre Eigenschaften von den jeweiligen Umgebungsbedingungen, insbesondere der Temperatur abhängig sind. Auch können sowohl die, die Adhäsion bildenden Wechselwirkungen zwischen Klebstoff und Fügeteil, als auch die die Kohäsion bewirkenden Inter- intramolekularen Wechselwirkungen durch äußere Einflüsse (u. a. Temperatur, Feuchtigkeit, Chemikalien, Strahlung, mechanische Belastung) nachteilig beeinflusst werden. Das Ausmaß der Beeinträchtigung ist von der Art der einwirkenden Bedingungen und deren Zeitdauer abhängig; der Vorgang wird als Alterung bezeichnet. Bei der Planung einer Klebung müssen also neben den real einwirkenden Umgebungsbedingungen auch deren eventuell langfristige Wirkung berücksichtigt werden.

Aufgrund der Vielzahl von Einflussparametern und zum Teil gegensätzlichen Anforderungen an Klebverbindungen wird leicht verständlich, dass es den sogenannten „Alleskleber“ nicht geben kann. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass, entgegen dem häufig noch üblichen Sprachgebrauch der Begriff „Klebstoff“ das Material beschreibt, dass durch das Zusammenspiel von Adhäsion und Kohäsion Fügeteile verbindet. Der „Kleber“ dagegen ist die, die Klebung herstellende Person.

Klebstoffauswahl

Wichtige, bei der Klebstoffauswahl zu berücksichtigende Kriterien

Die Auswahl eines geeigneten Klebstoffs für eine spezielle Anwendung sollte auf Basis eines spezifischen Anforderungsprofils erfolgen. In diesem Anforderungsprofil werden alle unmittelbaren, überprüfbaren Anforderungen an das zu klebende Bauteil und daraus resultierend an die Klebung und den Klebstoff aufgeführt. Es kann zwischen Anforderungen unterschieden werden, die zwingend erfüllt werden müssen und solchen, deren Erfüllung vorteilhaft aber eben nicht zwingend notwendig ist. Berücksichtigt werden müssen darüber hinaus Vorgaben aus dem Klebprozess, einschließlich solcher aus vor- und nachgelagerten Prozessschritten. Die nebenstehende Abbildung gibt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einen Überblick über die wichtigsten, bei der Klebstoffauswahl zu berücksichtigenden Parameter.

Vorteile und Nachteile des Klebens

Vorteile des Klebens

Die wichtigsten Vorteile sind:

es können nahezu alle Werkstoffe mittels Kleben mit sich selbst oder anderen Werkstoffen verbunden werden;
aufgrund der flächigen Kraftübertragung wird eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte über die gesamte Klebfläche erreicht. Dies erlaubt eine optimale Ausnutzung der Fügeteileigenschaften;
durch Wahl einer entsprechend großen Klebfläche können relativ hohe Kräfte auch zwischen dünnen Fügeteile übertragen werden was gerade für Leichtbauanwendungen vorteilhaft ist;
durch Wahl eines elastischen Klebstoffs können Bewegungen der Fügeteile relativ zueinander kompensiert werden, z. B. können Fügeteildehnungen bei Temperaturschwankungen ausgeglichen und Schwingungen effektiv gedämpft und somit eine Materialschädigung oder -ermüdung des Fügeteils vermieden werden;
es erfolgt keine Materialverletzung der Fügeteile durch Bohrlöcher für z. B. Nieten oder Schrauben;
optisch ansprechende Oberflächen können realisiert werden;
mit dem Kleben ist keine oder nur eine geringe Wärmebelastung verbunden, sodass Wärmeverzug, Wärmespannungen oder eine Änderungen der Gefügestruktur und in der Folge eine Änderung der mechanischen Eigenschaften der Fügeteilwerkstoffe weitestgehend vermieden werden;
Fügeteiltoleranzen können mittels spaltüberbrückender Klebstoffe ausgeglichen werden
Kleben ist sowohl für kleine, als auch für große Teile gleichermaßen geeignet. So liegen in der Mikroelektronik die Klebstoffmengen pro Bauteil z. T. bei nur wenigen Mikrogramm während bei der Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen mehrere hundert Kilogramm pro Bauteil benötigt werden.
neben der Kraftübertragung können zusätzlichen Eigenschaften, wie z. B.
dichtende Verbindung
akustische Entkopplung, Dämpfung
elektrische Isolation (Vermeidung von Kontaktkorrosion)
elektrisch leitend
thermisch isolierend
thermisch leitend (Wärmemanagement bei elektronischen Bauteilen)

integriert werden.

Nachteile des Klebens

Nachteile sind z. B.:

in der Regel wird eine Sofortfestigkeit nicht erreicht. Die vielfach in Form von doppelseitigen Klebebändern eingesetzten Haftklebstoffe, die schnell härtenden, oft auch als „Sekundenklebstoffe“ bezeichneten Cyanacrylate, und viele lichthärtenden Klebstoffe erreichen schon nach Abschluss des Fügevorgangs oder sehr kurz danach, wenn auch noch nicht ihre Endfestigkeit, so doch eine gewisse Anfangsfestigkeit, die ausreicht die geklebte Baugruppe weiter zu bearbeiten;
Klebverbindungen weisen, je nach chemischer Basis eine eingeschränkte thermische und chemische Belastbarkeit/Beständigkeit auf;
die mechanischen Eigenschaften der Klebung sind temperaturabhängig;
Klebstoffe zeigen z. T. eine gewisse Neigung zum Kriechen;
die Langzeitbeständigkeit einer Klebung unterliegt Alterungsvorgängen;
eine Wiederlösbarkeit der Verbindung ist häufig nicht ohne Beschädigung mindestens eines der Fügeteile möglich;
Kleben ist ein sogenannter „spezieller Prozess“, d. h. eine Prüfung ist nicht vollständig durch zerstörungsfreie Methoden realisierbar. Daher muss zur Fehlervermeidung der Klebprozess beherrscht werden. Mit der DIN 2304-1[4] (Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse – Teil: 1: Prozesskette Kleben) sind die Anforderungen für eine qualitätsgerechte Ausführung von lastübertragenden Klebverbindungen entlang der Prozesskette Kleben – von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Nacharbeit – festgelegt;
viele Klebstoffe und für den Klebprozess benötigte Hilfsstoffe (Lösemittel zur Reinigung, Primer) sind Gefahrstoffe und erfordern entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang.

Vergleich der Fügeverfahren

Der Nachteil der bei vielen Klebstoffen nicht gegebenen Sofortfestigkeit kann durch eine Kombination mit einem zweiten, schnell härtenden Klebstoff (z. B. doppelseitigen Klebeband) oder mit einem anderen Fügeverfahren, z. B. Punktschweißen, Nieten, Schrauben, oder Durchsetzfügen kompensiert werden. Bei diesen als Hybridfügen bezeichneten Verfahren kommt es aufgrund der flächigen Verbindung der Fügeteile zwischen den anderen Fügepunkten zu einer deutlichen Verringerung der Spannungsspitzen an eben diesen Fügepunkten und es wird eine Sofortfestigkeit erreicht.

Anwendungen (Auswahl)

Siehe auch: Klebstoff

Moderne Klebstoffe sind aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Man findet sie in einer Vielzahl von Produkten sowohl des täglichen Lebens, als auch in Spezialprodukten. Hier einige Beispiele aus verschiedenen Bereichen:

Briefmarke

Siehe auch: Briefmarke

Die Geschichte der 1849 zuerst im Königreich Bayern eingeführten Briefmarke ist eng mit Klebstoffen verbunden. Damals bestand der Briefmarkenklebstoff aus natürlich vorkommenden Rohstoffen wie Zuckermelasse, Kartoffelstärke und gelegentlich auch Fischleim, zeigte jedoch deutliche Schwächen. So hafteten die Briefmarken entweder aneinander oder fielen vorzeitig ab und zeigten einen penetranten Geruch. Hinzu kam, dass die Briefmarken vor dem Aufkleben befeuchtet werden mussten, was häufig durch Anlecken erfolgte. Aufgrund des unangenehmen Geschmacks war dies jedoch eher unbeliebt. Mit der Entwicklung von synthetischen Klebstoffen konnte in der Mitte des 20. Jahrhunderts auf die Verwendung von geschmacks- und geruchsneutrale Klebstoffe aus Polyvinylacetat bzw. Polyvinylalkohol umgestellt werden. Dadurch wurde auch das Problem des Aneinanderhaftens und vorzeitigen Abfallens gelöst. Heute werden mehr und mehr Briefmarken angeboten bei denen das Befeuchten entfällt. Diese selbstklebenden Briefmarken sind auf der Rückseite mit einem Haftklebstoff beschichtet und müssen lediglich von einem mit einer Antihaftbeschichtung versehenen Träger abgezogen werden, bevor sie z. B. auf einen Brief geklebt werden.[5]

Automobilindustrie

Die Herstellung moderner Autos wäre ohne Klebstoffe nicht möglich, hier zwei Beispiele:

Windschutzscheibe

Heutige Windschutzscheiben bestehen aus Verbundsicherheitsglas, das aus zwei oder mehreren mit einer reißfesten, zähelastischen, transparenten Schmelzklebstoff-Folie verbundenen Glasscheiben besteht. Diese Folie sorgt u. a. dafür, dass die Scheibe nach einem Bruch als Einheit verbunden bleibt und somit das Verletzungsrisiko durch Glasbruchstücke minimiert wird. Während früher die Windschutzscheiben mittels einer Gummidichtung mit der Karosserie befestigt waren, werden sie heute fest eingeklebt und sind konstruktiver Bestandteil der Karosserie. Dies ist nur durch die Verwendung eines, in seinen mechanischen Eigenschaften an die Anwendung angepassten Klebstoffs möglich. Der Klebstoff bietet einerseits eine ausreichende Festigkeit, um die Scheibe sicher mit der Karosserie zu verbinden und ist andererseits ausreichend elastisch um die z. B. im Fahrbetrieb auftretenden Relativbewegungen zwischen Karosserie und Scheibe zu kompensieren, also Glasbruch zu verhindern. Da die eingeklebte Windschutzscheibe mit zur Steifigkeit der Karosserie beiträgt, können im Karosseriebau in bestimmten Bereichen dünnere Bleche eingesetzt und dadurch das Fahrzeuggewicht und letztendlich der Energieverbrauch verringert werden.[6]

Fahrzeugelektronik

Der Einzug von immer mehr Elektronik in Kraftfahrzeuge, von der Motorsteuerung, über Sicherheitsbauteile, wie ABS und ESP und Fahrerassistenzsysteme bis hin zu Komfort erhöhende Elemente wäre ebenfalls ohne moderne Klebstoffe nicht möglich. Angesichts der geringen Größe von z. B. Steuergeräten, Sensoren, Kameras etc. stößt man mit konventionelle Fügeverfahren rasch an Grenzen. Daher sind die heute verwendeten Bauteile in großem Umfang geklebt.

Um eine ordnungsgemäße Funktion der Steuergeräte und der dazugehörigen Sensoren, die mehr und mehr sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen zu gewährleisten, muss die Elektronik vor äußeren Einflüsse, wie z. B. Feuchtigkeit, Salz, Treibstoff und sonstige Betriebsstoffen sicher geschützt werden. Viele Sensoren werden daher vergossen oder sind durch absolut dichte Gehäuse geschützt. In beiden Fällen kommen Klebstoffe zum Einsatz. Beim Bauteilverguss muss ein blasenfreier Verguss erreicht werden und das gehärtete Vergussmaterial muss neben einer ausreichenden Medienbeständigkeit auch eine gewisse mechanische Stabilität aufweisen, um im Fahrbetrieb den abrasiven Belastungen durch Sand- und Splitbeschuss zu widerstehen. Andererseits muss es eine ausreichende Elastizität aufweisen, um zu vermeiden, dass es bei den z. T. schockartig auftretenden Temperaturwechselbeanspruchungen aufgrund des unterschiedlichen thermischen Ausdehnungsverhaltens der beteiligten Werkstoffe zu Spannungen und als deren Folge zu Undichtigkeiten oder zum Abreißen von Lötverbindungen und somit zum Ausfall kommt.

Durch die stetig steigende Zahl von elektronischen Komponenten wächst auch die Gefahr einer gegenseitigen Störung durch eine unzureichende elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Um die EMV zu gewährleisten werden z. B. Metallgehäuse verwendet bei denen der Deckel mittels, spezielle Füllstoffe enthaltender Klebstoffe aufgeklebt ist. Dadurch wird neben der geforderten Dichtigkeit auch die erforderliche EMV gewährleistet.

Hausgeräteindustrie

Ähnlich wie in der Automobilindustrie werden auch bei der Herstellung von Hausgeräten Klebstoffe für eine Vielzahl von, in den Anforderungen sehr unterschiedlichen Klebungen verwendet. So kommen bei der Herstellung von Cerankochfeldern oder der Befestigung der Sichtscheibe in Backofentüren temperaturstabile Silikonklebstoffe zum Einsatz. Die Verbindungen müssen Temperaturen bis zu 250 °C standhalten und dürfen natürlich keinesfalls irgendwelche Schadstoffe freisetzen. Folientastaturen als Bedienelemente sowie auch die Beschriftungsblenden für konventionelle Bedienelemente werden mittels doppelseitiger Klebebänder an den Geräten, wie z. B. Herden und Öfen, Kühlschränken, Waschmaschinen, Wäschetrocknern befestigt.

Aber auch bei der Herstellung von Elektrokleingeräten wird geklebt. So wird z. B. bei Kaffeemaschinen vielfach der Kunststoffgriff an den aus Glas bestehenden Kannenkörper geklebt. Gegenüber der Befestigung mittels Spannring aus Metall bietet das Kleben hier Vorteile in der Fertigung durch die Vermeidung von Glasbruch. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sich bei Gebrauch zwischen Kannenkörper und Spannring Schmutzpartikel ansammeln und sich Feuchtigkeit längere Zeit halten kann, was langfristig zu Korrosion des Spannrings und somit zu einem unschönen Aussehen führen kann, was bei einer Kleblösung ohne Spannring nicht mehr erfolgen kann. Verwendet werden Klebstoffe auf Basis von Polyurethan oder Silikon, entweder als 2K-System oder feuchtigkeitsvernetzend. Die Klebstoffe müssen u. a. über die gesamte Lebensdauer der Kaffeemaschine auch bei Temperaturen bis zu 100 °C eine ausreichende Festigkeit aufweisen, Spülmaschinentauglich sein und eine ausreichende Elastizität aufweisen, um das unterschiedliche thermische Ausdehnungsverhalten von Glas und dem Kunststoffmaterial des Griffs auszugleichen und so Glasbruch zu verhindern.

Auch die Herstellung von Allround-Geräten, die in einem Gerät verschiedene Funktionen, wie z. B. Kochen, Rühren, Kneten, Mixen und Mahlen vereinen wäre in der heutigen Form ohne moderne Klebstoffe nicht realisierbar. Das Herzstück derartiger Geräte ist z. B. ein extrem leistungsfähiger, bürstenloser Elektromotor. Um z. B. Nüsse zu zerkleinern werden hohe Drehzahlen, für das Kneten von Kuchenteig dagegen hohe Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen benötigt. Da die Geräte auch zum Kochen geeignet sind, ist eine entsprechende Temperaturbeständigkeit erforderlich. Lichthärtende Klebstoffe sorgen dafür, dass Rotor und Stator, die beiden wesentlichen Bestandteile des Motors eine feste Einheit bilden. Die Härtung des Klebstoffs erfolgt innerhalb kürzester Zeit, sodass hohe Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden können. Bei der Härtung werden aus den im Klebstoff enthaltenen Photoinitiatoren unter dem Einfluss von Licht zunächst hochreaktive Moleküle gebildet die wiederum den chemischen Härtungsprozess des Klebstoffharzes bewirken.[7]

Verpackungsindustrie

Die meisten Tiefkühl- und Mikrowellenverpackungen bestehen heute aus biologisch abbaubaren Folienverbunden. Natürlich müssen auch die zur Herstellung dieser Folienverbunde verwendeten Klebstoffe biologisch abbaubar sein. Erreicht wird dies durch die Verwendung von Molekülen, die denen natürlich vorkommender Polymere, wie z. B. Cellulose und Stärke, ähnlich sind und durch Mikroorganismen mit Hilfe von Enzymen zu Wasser, Kohlendioxid und Biomasse abgebaut werden können.[8][9]

Medizin und Medizintechnik

In der Medizin und der Medizintechnik spielen Klebstoffe eine immer größere werdende Rolle. So wird von einem Pflaster einerseits eine gute Haftung auf den unterschiedlichsten Hauttypen und andererseits ein möglichst schmerzfreies Entfernen verlangt. Hinzu kommt, dass manche Pflaster z. B. als transdermales Pflaster[10] medizinische Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum über die Haut in den Blutkreislauf abgeben und andere zum Teil für die langfristige Befestigung von Sensoren z. B. für die kontinuierliche Messung des Blutzuckerspiegels auf der Haut verwendet werden. Diese Pflaster müssen bis zu 14 Tage sicher kleben und dies auch unter z. T. extremen Bedingungen wie z. B. beim Duschen, bei einem Schwimmbad- oder Saunabesuch sowie bei sportlicher Betätigung. Eine entsprechende Hautverträglich ist selbstverständlich. Als Klebstoffe kommen spezielle Haftklebstoffe sowohl auf Basis von Acrylaten, als auch von Synthesekautschuk zum Einsatz.

In der Chirurgie werden Klebstoffe bei der Versorgung von bestimmten Operationswunden verwendet. Diese Klebstoffe basieren meist auf Fibrin, dem natürlichen (Kleb)stoff, der bei Verletzungen für die Blutgerinnung sorgt. Als körpereigene Substanz hat dies den Vorteil, dass der Klebstoff nicht vom Körper abgestoßen wird. Hinzu kommt, dass er sich mit der Zeit von selbst abbaut, was eine aufwendige Nachbehandlung wie das Ziehen von Fäden bei einer Naht überflüssig macht. Diese Eigenschaft ist gerade bei Eingriffen am Herzen oder dem Magen-Darm-Trakt von Bedeutung.[11]

Am weitesten entwickelt ist das medizinische Kleben in der Zahnmedizin. Klebstoffe finden nicht nur Verwendung zur Füllung von Karieslöchern und der Herstellung von Zahnersatz, sondern helfen in der Kieferorthopädie. Die sogenannten Brackets, durch die Drähte einer festen Zahnklammer gezogen werden, werden mittels spezieller Klebstoffe an den Zähnen befestigt. Einerseits sollen die Brackets in dem, aus Klebstoffsicht kritischen feucht-warmen Milieu des Mundraumes sicher halten, sich später aber wieder rückstandslos entfernen lassen.

Auch in der Medizintechnik haben sich Klebstoffe bewährt. So werden die Kanülen von Spritzen in der Regel eingeklebt. Die Edelstahlkanüle muss sicher mit dem vielfach aus Kunststoff bestehenden Adapter verbunden werden. Aufgrund der hohen Stückzahlen sind kurze Taktzeiten gefordert. Es kommen häufig lichthärtende Klebstoffe zum Einsatz, die schon nach wenigen Sekunden Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge eine ausreichende Festigkeit erreichen und auch den anschließend erfolgenden Sterilisationsvorgang mittels Heißdampf, Ethylenoxid oder Gamma-Strahlung unbeschadet überstehen.

Die Herstellung von Endoskopen, wo es u. a. auf eine spannungsfreie Befestigung von Linsen bei immer kleineren Abmessungen ankommt, ist ebenfalls ein gutes Beispiel für die Leistungsfähigkeit moderner Klebstoffe. Hier kommt es neben der Festigkeit auf den Ausgleich der unterschiedlichen Wärmedehnungen der Fügepartner an. Hierbei dürfen keine, die Bildqualität beeinflussenden Spannungen vom Linsenhalter auf die Linse übertragen werden.

Klebtechnische Normung, Aus- und Weiterbildung

Mit dem zunehmenden Einsatz der Klebtechnik in Industrie und Handwerk und dem daraus resultierenden, steigenden Anforderungen an die Qualität und Dauerhaftigkeit der geklebten Produkte entstand, ähnlich wie bei anderen Fügeverfahren mit hohen Anforderungen, ein umfangreiches Regelwerk nationaler und internationaler Normen u. a. zur Charakterisierung, Klassifizierung und Prüfung von Klebstoffen oder Klebverbindungen.

Da das Kleben nur in wenigen Berufen Bestandteil der beruflichen Ausbildung ist und dann auch nur die für den jeweiligen Beruf relevanten Klebverfahren vermittelt werden entstand ein Bedarf an qualifizierenden Weiterbildungsmaßnahmen für Personal, das an der Entwicklung, Herstellung und Reparatur geklebter Produkte beteiligt ist. Diesem Bedarf wurde mit der Einführung eines dreistufigen Weiterbildungskonzeptes begegnet. Die Weiterbildung zum Klebpraktiker, zur Klebfachkraft und zum Klebfachingenieur ist in harmonisierten Richtlinien des DVS (für Deutschland) bzw. des EWF (für Europa) festgelegt. Mit der im Jahre 2003 erschienenen und 2012 überarbeiteten DVS-Richtlinie DVS-3310[12] wurden die betrieblichen Anforderungen für klebtechnische Prozesse erstmals beschrieben. Im Jahr 2007 trat mit der Veröffentlichung der Normenreihe DIN 6701[13] (Kleben von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen) erstmals eine Vorschrift in Kraft, mit der für den Schienenfahrzeugbau die Qualitätsstandards klebtechnischer Anwenderbetriebe festgelegt und Konstruktionsvorgaben sowie Ausführungsregeln und die Qualitätssicherung von Klebprozessen festgeschrieben wurden. Mit der im März 2016 veröffentlichten DIN 2304-1 (Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse – Teil: 1: Prozesskette Kleben)[14] wurde der Stand der Technik für die fachgerechte Ausführung von allen lastübertragenden Klebverbindungen branchen- und produktübergreifend sowie für alle Klebstoffklassen und Werkstoffkombinationen erstmals in einer Deutschen Norm festgelegt. Die Norm regelt die technische und organisatorische Qualitätssicherung bei der Herstellung von Klebverbindungen entlang der Prozesskette Kleben, von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zu einer eventuell erforderlichen Nacharbeit oder Reparatur.

Vorbehandlung der Oberflächen

Die wichtigsten Verfahren zur Oberflächenvorbehandlung (nach H. Gleich)[15]

Die Haftfestigkeit der Klebung lässt sich in vielen Anwendungsfällen stark erhöhen, insbesondere durch Reinigen, Entfetten, Aufrauen und Beschichten mit einem Haftvermittler (Primer), der eine bessere Verbindung mit dem Bauteil eingeht, als der eigentliche Klebstoff.

Die zu verbindenden Teile werden in der Regel zunächst gereinigt, getrocknet und durch Lösungsmittel entfettet.
Für hoch beanspruchte Verklebungen werden die Oberflächen auch durch Beflammen, Niederdruckplasma- oder Normaldruckplasma-Behandlung und die Koronaentladungstechnik vorbehandelt.
Einige Kunststoffe lassen sich ohne diese Verfahren oder die Verwendung von Haftvermittler gar nicht verkleben.

Durch Reinigung vorbehandelte Oberflächen müssen gegebenenfalls vor korrosiven Einflüssen der umgebenden Atmosphäre bewahrt werden. Etwa indem sie durch den Auftrag von Haftvermittlern konserviert oder sofort verklebt werden.
Metallische Werkstoffe neigen zur Oxidation. Sie können unter Umständen mit Korrosionsschutzöl konserviert werden, wenn der verwendete Klebstoff ölverträglich ist. Andernfalls müssen die sich bildenden Reaktionsschichten entfernt werden, sofern diese nicht am Ausgangsmaterial ebenso wie am Klebstoff fest haften.

Physikalische Verfahren

Wässerige Reiniger

Wässerige Reiniger werden meist leicht alkalisch eingestellt. Gegebenenfalls können auch saure Reiniger und Neutralreiniger verwendet werden.

Wisch-, Tauch- oder Sprühverfahren können eingesetzt werden. Emulgatoren verbessern die Reinigungswirkung bei unpolaren Verunreinigungen wie Fetten und Ölen.
Ebenso verbessert die Erwärmung der Reinigungsflotte auf 40 Ã‚°C bis 90 Ã‚°C und der Einsatz von Bürsten oder von Ultraschall (Kavitation) die Reinigungswirkung.

Lösemittelhaltige Reiniger

Lösemittelhaltige Reiniger werden ebenfalls im Wisch-, Tauch- und Sprühverfahren und zusätzlich in der Dampfentfettung angewandt, bei der die zu reinigenden Bauteile in eine Kammer mit siedendem Lösemittel eingebracht werden.
Das verdampfte Lösemittel kondensiert am Bauteil und trägt die gelösten Verunreinigungen mit zurück in den Siedesumpf, wo diese verbleiben, während das Reinigungsmittel erneut verdampft und kondensiert.

Strahlen

Beim Strahlen wird die Oberfläche durch das Auftreffen des Strahlmittels (z. B. Korund oder Glaskugeln) zugleich gereinigt und aufgeraut. Das Strahlmittel wird durch Druckluft oder ein Schleuderrad beschleunigt und kann auch hartnäckige Beläge und Oxidschichten abtragen.
Die abgetragenen Partikel verbleiben im Strahlmittel, welches daher regelmäßig ausgetauscht oder aufbereitet werden muss.

Durch die entstehende Reibungswärme und tribochemische Vorgänge können Bestandteile des Strahlmittels mit der Bauteiloberfläche reagieren oder sich mit dieser verkrallen, was die Haftung des Klebstoffes vermindern kann.

Gelegentlich werden dem Strahlmittel bewusst Stoffe zugesetzt, welche die Oberfläche chemisch verändern.

Physikalisch thermische Verfahren

Behandlung mit Plasma (z. B. mit Niederdruckplasma, Atmosphärendruckplasma oder Koronabehandlung)
Beflammen
Laser-Vorbehandlung
Ionenätzen/ Sputtern

Beflammen

Kunststoffe werden beflammt, indem eine Flamme mit gleichmäßigem Abstand und Geschwindigkeit an der Oberfläche vorbei geführt wird. Ebenso muss das Verhältnis des Brenngases zum Sauerstoff konstant gehalten werden. Je nach Kunststoff wird die Flamme reduzierend oder oxidierend eingestellt. Bei der Flammenbeschichtung wird die Oberfläche durch den Auftrag von reaktiven Substanzen vorbehandelt, die der Flamme zugesetzt werden.

Das Beflammen kann die Reinigung des Werkstücks nicht ersetzen, es dient vielmehr zur stofflichen Umwandlung der Oberfläche.
Eine zu starke Erhitzung der Bauteiloberfläche kann zur Bildung von unerwünschten Schichten führen, die eine trennende Wirkung haben.

Physikalisch chemische Verfahren

Haftvermittler, Primer, Aktivatoren

Haftvermittler funktionieren ähnlich wie Klebstoffe, werden jedoch in der Regel nur sehr dünn appliziert und trocknen ab, bevor der eigentliche Klebstoff aufgetragen und die Bauteile zusammengefügt werden.

Haftvermittler werden in erster Linie dann verwendet, wenn unterschiedliche Materialien verbunden werden sollen, die sich nicht mit dem gleichen Klebstoff verbinden lassen. In selteneren Fällen ermöglichen sie den Einsatz eines Klebstoffs mit speziellen Eigenschaften, der aber nicht ohne weiteres auf dem gewünschten Substrat haftet, verbessern die Dauerhaftigkeit der Verklebung.

Haftvermittler schützen gereinigte Oberflächen vor Oxidation und Bildung von andersartigen Reaktionsschichten, können verschiedene reaktive Gruppen für das Fügeteil und den Klebstoff enthalten und die Oberfläche des Substrats gegebenenfalls besser benetzen als der Klebstoff selbst.

Excimer-Ozon

Durch die energiereiche UV-Strahlung des Xenon-Excimers werden molekulare Bindungen an der Oberfläche der Klebefläche angeregt und Sauerstoffmoleküle in der umgebenden Atmosphäre wandeln sich zu Ozon. Sauerstoffatome reagieren mit den Bindungen, reinigen und diffundieren in die Oberfläche. Dadurch erhöhen sich Oberflächenenergie und Benetzbarkeit der Oberfläche durch den Klebstoff, was die Verklebung von schwierigen Materialien teilweise erst möglich macht.[16]

Siehe auch

Hybridfügen, Hybridkleben und Punktschweißkleben

Literatur

Walter Brockmann u. a.: Klebtechnik. Klebstoffe, Anwendungen und Verfahren. Wiley-VCH, Weinheim 2005, ISBN 3-527-31091-6.
Hermann Onusseit: Praxiswissen Klebtechnik. Band 1: Grundlagen. Hüthig, 2008, ISBN 978-3-410-21459-5.
Manfred Rasche: Handbuch Klebtechnik. Carl Hanser Verlag, München/ Wien, ISBN 978-3-446-42402-9.
Wilhelm Endlich: Kleb- und Dichtstoffe in der modernen Technik. Praxishandbuch der Kleb- und Dichtstoffanwendung. Vulkan-Verlag, Essen 1998, ISBN 3-8027-2183-7.
Gerhard Gierenz, Frank Röhmer: Klebstoffe. Arbeitsbuch Kleben und Klebstoffe. Cornelsen-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-590-12939-5.
Gerd Habenicht: Kleben. Grundlagen, Technologie, Anwendungen. Springer, Heidelberg 2005, ISBN 3-540-26273-3.
Gerd Habenicht: Kleben – erfolgreich und fehlerfrei. Vieweg, Wiesbaden 2003, ISBN 3-528-24969-2.
Industrieverband Klebstoffe e. V.: Handbuch Klebtechnik. Vieweg, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-14529-3.
Industrieverband Klebstoffe e. V., Fonds der Chemischen Industrie im VCI e. V.: Unterrichtsmaterial Klebstoffe – Die Kunst des Klebens. Fonds der chemischen Industrie
Elastisches Kleben. Verlag moderne Industrie, Landsberg/Lech 1998, ISBN 3-478-93192-4.
Elastisches Kleben auf dem Bau. Verlag moderne Industrie, Landsberg/Lech 2001, ISBN 3-478-93245-9. (Grundwissen mit dem Know-how führender Unternehmen)
Karl F Berger, Sandra Kiefer (Hrsg.): Dichtungstechnik Jahrbuch 2007. ISGATEC, 2006, ISBN 3-9811509-0-2.
BOND it – Nachschlagewerk zur Klebtechnik. DELO Industrie Klebstoffe, 2007, ISBN 978-3-00-020649-8.
DVS-3310 Qualitätsanforderungen in der Klebtechnik. DVS Media, Februar 2012. (Richtlinie)
DIN 6701 Kleben von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen. Beuth-Verlag, Berlin, 2007. (Norm)
Detlef Symietz, Andreas Lutz: Strukturkleben im Fahrzeugbau. Eigenschaften, Anwendungen und Leistungsfähigkeit eines neuen Fügeverfahrens. (= Die Bibliothek der Technik. Band 291). Verlag Moderne Industrie, 2006, ISBN 3-937889-43-4, S. 7–13, S. 27, S. 37, S. 68.
DIN 2304-1 Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse. Teil 1: Prozesskette. Kleben Beuth-Verlag, Berlin 2016.

Einzelnachweise

↑ Paul Peter Anthony Mazza, Fabio Martini, Benedetto Sala u. a.: A new Palaeolithic discovery: tar-hafted stone tools in a European Mid-Pleistocene bone-bearing bed. In: Journal of Archaeological Science. Band 33, Nr. 9, 2006, S. 1310–1318.

↑ Horst Stepanski: Punktschweißkleben im Automobilbau. In: Adhäsion: kleben & dichten. 5/2010 und 6/2010. Vieweg + Teubner – Springer Fachmedien, Wiesbaden 2010. 

↑ H. Kollek: Die Haftmechanismen. In: O.-D. Hennemann, W. Brockmann, H. Kollek (Hrsg.): Handbuch Fertigungstechnologie Kleben. Carl Hanser, München/ Wien 1992, ISBN 3-446-17165-7, S. 209 ff. 

↑ DIN 2304-1:2016 Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse – Teil: 1: Prozesskette Kleben. Beuth Verlag, Berlin 2016. 

↑ Briefmarkengummierung – Das klebrige Geheimnis wird gelüftet. In: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Mai 2015, S. 36 f. (kleben-fuers-leben.de). 

↑ Windschutzscheibe – Geklebt hält besser. In: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Nr. 5/2016, S. 26 f. (kleben-fuers-leben.de). 

↑ Noch nie war Kochen so einfach – Revolution in der Küchenwelt. In: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Mai 2016, S. 43 f. 

↑ Adhäsion: kleben & dichten. Nr. 7-8/2017. Springer Vieweg, Wiesbaden, S. 47. 

↑ Bio-Verpackungen – Auf den Kompost statt in die Tonne. In: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Mai 2016, S. 42. 

↑ Wirkstoffaufnahme via Pflaster – Schluss mit Spritzen. In: Industrieverband Klebstoffe (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Mai 2011, S. 24. 

↑ Medizin/-technik – Klebstoff statt Nadel und Faden. In: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.): Kleben fürs Leben. Mai 2015, S. 29. 

↑ DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. (Hrsg.): DVS Richtlinie DVS 3311. Mai 2012. 

↑ Kleben von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen. Beuth Verlag, Berlin 2007. 

↑ DIN 2304-1:2016 Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse – Teil: 1: Prozesskette Kleben. Beuth Verlag, Berlin. 

↑ Henning Gleich, Andreas Hartwig, Hartwig Lohse: Warum das Vorbehandeln so wichtig ist. In: Adhäsion: kleben & dichten. Nr. 9/2016. Springer Vieweg, Wiesbaden, S. 34 ff. 

↑ iot-gmbh.de: Excirad 172 Oberflächenbehandlung

Weblinks

Industrieverband Klebstoffe e. V. klebstoffe.com

Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Kleben&oldid=208652493“
Kategorien: Fügendes FertigungsverfahrenKlebenHolzverbindungstechnik

Navigationsmenü

Meine Werkzeuge

Nic


GmbH als gesellschaft kaufen Geld verdienen mit Autos

Unternehmenskauf kaufung gmbh planen und zelte

car sharing finanzierung gmbh kaufen hamburg


Top 3 gbrgesellschaftsvertrag:

    gmbh eigene anteile kaufen export import Gardinen firma gmbh mit eu-lizenz kaufen
    Zur Suche springen

    Dieser Artikel behandelt allgemein Gardinen und deren Ableger. Für die Dekoration der Auslage in Schaufenstern siehe Schaufenster.

    Dekorvorhänge an einer Gardinenstange.
    Beispiel für eine Scheibengardine.
    Gehäkelte Stores.

    Fensterdekorationen (auch als Gardinen oder Vorhang bezeichnet) sind Stoffe, die von innen an Fenstern angebracht werden.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Wortherkunft
    2 Funktion
    3 Arten von Fensterdekorationen
    4 Material
    5 Befestigungsarten
    6 Faltenbildung
    7 Unterkanten
    8 Redensarten
    9 Siehe auch
    10 Literatur
    11 Weblinks
    12 Einzelnachweise

    Wortherkunft

    Das Wort gordijne stammt aus dem Niederdeutschen und Niederländischen, verbreitete sich im 15. und 16. Jahrhundert und bezeichnete ursprünglich den Bettvorhang.

    Funktion

    Die Fensterdekoration ist ein innenarchitektonisches Gestaltungsmittel und beeinflusst das Raumgefühl sehr stark.
    Sie können die Fenster teilweise oder ganz bedecken, wodurch sie unerwünschte Einblicke von außen erschweren. Auf der Innenseite sollen vorgezogene Gardinen außerdem das Eindringen von Licht, Staub und Lärm verhindern. Sehr dicht gewobene Gardinen können auch Schutz vor Zugluft bieten. Viele Funktionen teilen sich Fensterdekorationen mit Sonnenschutzanlagen.

    Arten von Fensterdekorationen

    Es gibt vielfältige Formen von Fensterdekorationen. Länge, Farbe und Materialwahl sind dem Wechsel der Mode unterworfen. Gardinen und Gardinenstoffe können als Fertigware in Standardmaßen gefertigt und im Selbstbedienungshandel verkauft oder von einem Raumausstatter individuell für den Kunden entworfen und angefertigt werden.
    Klassischerweise bestehen Fensterdekorationen aus halbdurchsichtigen Stores und Dekoschals. Häufig werden diese mit Schabracken ausgeführt, die einen oberen Abschluss bilden und einen Sturz oder Rollladenkasten verdecken.
    Moderne Formen von Gardinen sind zum Beispiel Lamellen- und Flächenvorhänge. Darüber hinaus gibt es noch Fadengardinen, die aus glatt nach unten fallenden Fäden bestehen.
    Eine traditionelle und momentan eher in den Hintergrund gerückte Form ist die handwerklich anspruchsvolle Raffgardine. Wesentlich lockerer wirken Freihanddekorationen, die meist nur locker über eine Stange drapiert werden.[1][2]
    Dekorationen, die am Fensterflügel befestigt werden, bezeichnet man als Scheibengardinen oder Scheibenhänger. Sie werden an Vitragenstangen (auch Scheibenstange oder Pinnstange) oder Klemmstangen dekoriert. Eine Form der Scheibengardine ist die angeraffte Landhausgardine. Immer mehr Bedeutung erhalten hierbei Rollos und Plisseeanlagen.
    Als Jalousie wird eine Anordnung von festen oder beweglichen Lamellen zum Sicht- und Sonnenschutz, aber auch zum Witterungsschutz bezeichnet, die dennoch die Belichtung oder Belüftung des dahinter liegenden Raumes ermöglicht.

    Material

    Das Angebot an Dekostoffen ist nahezu unüberschaubar. Zum Einsatz kommen sowohl Kunstfasern als auch klassische Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Seide.
    Gardinen werden zu mehr als 80 % aus gewirkten Stoffen hergestellt. Üblich sind 140 cm Warenbreite bei Dekostoffen und 280 bis 300 cm bei transparenten.
    Die Warenbreite kann zur Höhe verarbeitet werden. D.h. die Kette läuft senkrecht. Man spricht dann von einer verstürzten Verarbeitung.
    Wenn die Warenbreite nicht ausreicht, kann die Ware aufrecht verarbeitet werden. Der schussfaden verläuft dann waagrecht. Bei dieser Verarbeitung können beliebig viele Bahnen zusammengenäht werden. Darum spricht man auch von Bahnenware. Da insbesondere bei transparenten oder halbtransparenten Stoffen die Verbindungsnähte störend auffallen, geht der Trend zu Ware, die verstürzt verarbeitet werden kann.
    Bekannt sind außerdem gewebte, geklöppelte, geknotete, bestickte oder beflockte Gardinenstoffe. Beispiele dafür sind etwa Bobinet, Tüll, Voile und Musselin.

    Immer wichtiger werden schwer entflammbare Stoffe, da normal brennbare Gardinen ein sehr hohes Brandpotenzial darstellen. Eine wichtige Baunorm ist hier die Baustoffklasse DIN 4102 („Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“). Hier unterscheidet man zwischen ausgerüsteten Stoffen, denen man die Eigenschaft der Schwerentflammbarkeit erst nachträglich gegeben hat, und den Stoffen aus schwer entflammbaren Fasern (wie z. B. Trevira CS)

    Befestigungsarten

    Schlaufengardine an einer schlichten Holzstange.
    Einläufige Vorhangschiene mit U-Profil und Innenlaufrollen.

    Die simpelste Methode ist die Befestigung an einer Gardinenstange. Dazu wird oben an der zugeschnittenen Gardine ein Gardinenband aufgenäht. In dieses werden Haken eingeschlauft, die an Ringen befestigt werden, die nun über die Stange laufen. Gardinenstangen können aus Metall, Holz oder Kunststoff gefertigt und vielfältig verziert sein. Gelegentlich wird die Gardinenstange auch durch ein gespanntes, dünnes Stahlseil ersetzt.
    Alternativ werden auch Schlaufen aus dem Material der Gardine verwendet. Bei diesen Schlaufengardinen liegen die in der Regel einige Zentimeter breiten, an der Oberkante der Gardine angenähten Schlaufen unmittelbar auf der Gardinenstange auf. Damit die Schlaufen leichter auf der Gardinenstange laufen, können sie über Gleithülsen gelegt werden. Eine weitere Variante ist das Einstanzen von Metallösen in den Stoff. Diese Zusätze sind vor allem dann zu empfehlen, wenn es sich um Vorhänge handelt, die nicht nur zur Dekoration angebracht sind, sondern tatsächlich als Sonnen- oder Sichtschutz häufig auf- und zugezogen werden: Einfache Schlaufen können hierbei mit der Zeit durchgerieben werden.

    Eine andere Art der Aufhängung ist die Befestigung des Gardinenstoffs an Gardinenschienen oder -leisten (in Österreich Karnise, Karniese oder Karnische, gesprochen Garnische).
    Gardinenleisten sind Innenlaufschienen mit einem T-förmigen oder C-förmigen Profil und bestehen aus Metall, Holz oder Kunststoff. Sie besitzen einen oder mehrere Läufe, in denen Rollen oder Gleiter laufen, an denen die Fensterdekoration befestigt ist. Anders als Gardinenstangen können Gardinenschienen unmittelbar unter der Decke angebracht und C-förmige Schienen sogar in die Zimmerdecke eingeputzt werden.
    Rundungen für Eck- und Erkerfenster sind je nach Variante machbar. Eine Kurve bezeichnet man als Durchschleuderecke. Einen 90°-Bogen, der auf die Wand zuläuft, bezeichnet man als Retoure.

    Neuere Aufhängesysteme ermöglichen auch ein Aufhängen von Schlaufengardinen direkt unter der Zimmerdecke. Dies erfolgt mit sogenannten Schlaufengleitern. Diese meist aus Kunststoff gefertigten Artikel bestehen aus einem dünnen, geraden Stab, an dessen Enden jeweils ein Gleitstein oder ein Rollenpaar sitzt. Über den Stab kann die an der Oberkante der Gardine angenähte Schlaufe gelegt werden. Der Gleitstein oder das Rollenpaar steckt in der Gardinenschiene, die Schlaufe hängt unmittelbar unter der Gardinenschiene.

    Nach diesem Prinzip arbeitet auch ein weiteres Aufhängesystem, bei dem die Gardine mit Hilfe von Klettverschluss an einem Panelschlitten befestigt werden kann. Dafür eignen sich in der Regel Dekorationen, die keine senkrechten Falten haben (Flächenvorhänge, Faltrollos, Schabracken) am besten. Der Panelschlitten ist etwas größer als ein Schlaufengleiter und wird ebenfalls mit Rollen oder Gleitsteinen in eine Gardinenschiene eingehängt. Das Panelschlittensystem und das Schlaufengleitersystem ermöglichen eine einfache Handhabung beim Auf- und Abnehmen sowie eine schnelle Umgestaltung.

    Zum Auf- und Zuziehen der Gardine wurde früher der Gardinenzug eingebaut, danach wurden Schleuderstäbe verwendet. Diese werden in den ersten Gardinenring oder an einem stärker oder doppelt ausgeführten ersten Gleiter festgemacht. Besonders bei hochwertigen, empfindlichen Stoffen ist diese Bedienform sinnvoll, da der Stoff nicht angefasst werden muss. Auch bei hohen Räumen und damit sehr langen Vorhängen sind sie empfehlenswert, da der Vorhang sonst notgedrungenerweise sehr weit unten angefasst und zugezogen werden muss, was bei schwergängigen Gleitern mehr Kraft und damit stärkere Belastung des Stoffes erfordert.

    Eine Abwandlung davon sind die Schnurzugschienen. An deren Seite befindet sich eine Endlosschnur, die einen Zugwagen bewegt. Ähnlich funktionieren Elektrozugschienen. In Dachschrägen ist dies oft die einzige Schienenlösung, da hier die Vorhänge durch den Zugwagen gehalten werden und nicht herunterrutschen können.

    Faltenbildung

    Zur Faltenbildung werden die Gardinenbänder gekräuselt, indem das eingewebte Zugband herausgezogen wird. Das Falten- oder Kräuselband hat vorgegebene Faltenkronen in regelmäßigen Abständen. Smokband und Bleistiftfaltenbänder bilden kleine, schlanke Falten. Im Gegensatz dazu werden die Falten bei der Flämische Falte festgenäht und können somit später nicht mehr verrutschen. Die Position jeder Falte sowie die Stoffzugabe ist frei wählbar.
    Damit die Fensterdekoration einen sauberen Abschluss zur Schiene oder der Gardinenstange hat, wird über dem Gardinenband in der Regel ein kleiner Saum, das so genannte Köpfchen, angenäht.

    Bei der Aufhängung an Schlaufen oder Ösen ergeben sich die Falten von selbst.

    Unterkanten

    Die Unterkante von Fensterdekorationen wird häufig gesäumt. Dieser Saum wird oft als Bodensaum bezeichnet, um ihn vom Seitensaum zu unterscheiden. In den Saum kann zur Beschwerung ein Bleiband eingelegt werden. Dieses kann jedoch auch einfach nur angekettelt sein.
    Damit Flächenvorhänge und Raffrollos gerade und flächig hängen, werden sie mit einem geraden Beschwerungsstab im Bodensaum ausgestattet.
    Klassische Dekorationen haben teilweise einen Volantabschluss oder eine Einfassung aus Bändern. Sehr häufig werden Satinbänder eingesetzt, um einen Farbakzent zu setzen.

    Redensarten

    „Gardinenpredigt halten“: Strafpredigt halten, ursprünglich die Strafpredigt, die der Ehemann von der Ehefrau hinter der Bettgardine bekommt.
    „Hinter schwedischen Gardinen sitzen“: Im Gefängnis sitzen. Schweden galt als Zentrum der Stahlindustrie.

    Siehe auch

    Gardinensteuer
    Flächenvorhang
    Kölner Brett

    Literatur

    Gina Moore: Fenster gestalten. 500 Ideen für Vorhänge, Gardinen, Jalousien, Stoffe und mehr. Moewig, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86803-254-3.

    Weblinks

    Commons: Gardinen und Vorhänge Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Gardine Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Arten von Gardinen mit umfangreichen Bildmaterial
    Gardinenstoffe In: Wohn-Lexikon (Gardinenstoffe)
    Weitere Gardinenarten mit Erklärungen und Bildern
    Geschichte von Gardinen und Vorhängen vom Alten Ägypten bis in die Moderne
    Gardinen und Raumausstattung

    Einzelnachweise

    ↑ Gardinenarten

    ↑ Weitere Gardinenarten (Memento des Originals vom 24. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kinderzimmer-gardinen.com

    Normdaten (Sachbegriff): GND: 4195849-4 (OGND, AKS)

    Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Fensterdekoration&oldid=207020405“
    Kategorien: Raumtextilie (Wandgestaltung)FensterdekorationVersteckte Kategorie: Wikipedia:Defekte Weblinks/Ungeprüfte Archivlinks 2019-04

    Navigationsmenü

    Meine Werkzeuge


    cash back finanzierung Firmengründung GmbH

    gmbh mantel kaufen vorteile gmbh gesellschaft kaufen

    vorgegründete Gesellschaften kaufen


    Top 10 unternehmenskaufvertrag:

      gmbh kaufen ohne stammkapital gmbh kaufen was beachten Gartencenter Angebot GmbH-Kauf
      Zur Suche springen
      Gartencenter in Almondsbury, England

      Ein Gartencenter ist ein Fachgeschäft mit der Spezialisierung auf den Verkauf von Zierpflanzen und Gartenzubehör. Es wird ein möglichst umfassendes Sortiment angeboten, wobei im Gegensatz zu Blumengeschäften der Verkauf von Schnittblumen keine oder zumindest eine untergeordnete Rolle spielt. Die Gewächshausflächen werden im Gegensatz zu sogenannten Endverkaufsbetrieben nur zur Warenpräsentation und nicht zur Produktion von Pflanzen benutzt.

      Viele Gartencenter bieten ihren Kunden auch Dienstleistungen im Bereich der Floristik, der Gartenberatung oder der Gartengestaltung an. Hierdurch sind Spezialisierungen in die drei Bereiche Anbau, Verkauf und Service eine seit Jahren zu beobachtende Entwicklung. Als Reaktion hierauf wurde in Nordrhein-Westfalen und Bayern das Berufsbild Gärtner (Fachrichtungen Zierpflanzenbau und Baumschule) um den Schwerpunkt Verkauf und Beratung als sogenannter Verkaufsgärtner erweitert. In Österreich gibt es den Beruf Gartencenter-Kaufmann, der eine Spezialisierung innerhalb der Einzelhandelskaufleute-Ausbildung ist.

      toom Gartencenter in Schorndorf

      Eine weitere Entwicklung ist die Differenzierung in der Betriebsgröße:
      Neben inhabergeführten, meist kleineren Gartencentern und Gartencenter-Ketten gibt es zunehmend großflächige Gartencenter, die oft an einen Baumarkt angegliedert sind. Eine besondere Nische bilden zudem die oben schon erwähnten, kleinere Endverkaufsbetriebe mit eigener Produktion bzw. Baumschule. Im Gegensatz zu den größeren Centern und Ketten mit ihrem breiten Sortiment an Zierpflanzen und saisonalen Mitnahmeartikeln findet man hier oftmals ein Spezialsortiment (z. B. Obstgehölze, Alleebäume, Solitärsträucher oder Stauden) oder ein breiteres Sortiment an besseren Gartenpflanzen (z. B. große Koniferen, Bonsais und Formgehölze). Zudem bieten die kleineren Betriebe oftmals eine fachlich wertvollere Beratung sowie erweiterte Dienstleistungen (z. B. Gartenplanungen, Liefer- und Pflanzservices).

      Siehe auch

      Gartenbau
      Garten
      Gärtner

      Weblinks

      Commons: Gartencenter Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Verband Deutscher Garten-Center e.V. VDG, vertritt inhabergeführte Garten-Center
      International Garden Center Association, Sitz Milton, Ontario, Kanada
      Internationaler Gartencenter-Kongress 2002 zum Thema Kooperationen (Schwerpunkt Niederlande)
      Fachzeitschrift „Grüner Markt“
      Normdaten (Sachbegriff): GND: 4463469-9 (OGND, AKS)

      Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Gartencenter&oldid=191828713“
      Kategorien: GartenbauwirtschaftEinzelhandelsbauwerkUnternehmensart (Handel) nach SortimentPflanzenhandel

      Navigationsmenü


      gesellschaft Firmengründung


      Top 10 Mustergruendungsprotokoll:

        gmbh kaufen firmenmantel kaufen Schuhe leasing Selbständigkeit
        Zur Suche springen

        Dieser Artikel behandelt die Fußbekleidung. Zu weiteren Bedeutungen siehe Schuh (Begriffsklärung).

        Braune Lederschuhe (Deutschland, 1949)

        Ein Schuh ist eine Fußbekleidung mit einer stets mit dem Oberteil verbundenen festen Unterlage aus Leder, Holz, Gummi oder Kunststoff, die primär dem Schutz der Fußsohle dient.

        Inhaltsverzeichnis

        1 Vorbemerkung
        2 Bestandteile
        3 Funktion
        4 Geschichte

        4.1 Steinzeit
        4.2 Bronze- und Eisenzeit, Provinzialrömische Zeit
        4.3 Antike und Frühmittelalter
        4.4 Hoch- und Spätmittelalter
        4.5 Trippen, Stelzschuhe und das Aufkommen des Absatzes
        4.6 19. Jahrhundert
        4.7 Rechts-Links-Unterscheidung
        4.8 20. Jahrhundert

        5 Kategorisierung
        6 Schuhmodelle
        7 Maßschuhe und Konfektionsschuhe

        7.1 Der Leisten
        7.2 Der Maßschuh
        7.3 Der Konfektionsschuh

        8 Materialien

        8.1 Bodenmaterialien
        8.2 Schaftmaterialien

        8.2.1 Naturfasern, Kunstfasern, PVC und andere
        8.2.2 Waschbare Schuhe
        8.2.3 Leder

        9 Herstellung

        9.1 Entwicklung und Gestaltung
        9.2 Schaftfertigung
        9.3 Schuhbau
        9.4 Endbearbeitung

        10 Preisstrukturen und Markt
        11 Schuhpflege

        11.1 Glattlederpflege
        11.2 Strapazierlederpflege
        11.3 Raulederpflege

        12 Auswahl passender Schuhe
        13 Schuhmuseen
        14 Synonyme
        15 Verwandte Themen
        16 Heraldik
        17 Literatur
        18 Weblinks
        19 Einzelnachweise

        Vorbemerkung

        Ob Sneaker mit Kunstfaserschaft und angespritzter Gummilaufsohle, ob geklebter Stöckelschuh mit Pailletten, ob rahmengenähter Westernstiefel oder vulkanisierter bunter Kinderschuh: Optisch zwar sehr unterschiedlich, sind diese Modelle doch vom prinzipiellen Aufbau her alle sehr ähnlich. Um diesen darzustellen, eignet sich zur Erklärung am besten ein hochwertiger zeitgenössischer lederner Herrenhalbschuh, weil dieser Schuhtyp sowohl funktional als auch hinsichtlich der Konstruktion alle notwendigen schuhrelevanten Merkmale aufweist. Andere Modelle sind dann entweder genauso gebaut oder in einer darauf basierenden vereinfachten Weise. Nur sehr wenige Schuhmodelle (beispielsweise Mokassins) weichen davon grundsätzlich ab.

        Wenn im Text allgemein von „Schuh“ die Rede ist, ist das charakteristische Grundmodell eines Schuhs gemeint, das aus kulturgeschichtlichen Gründen heutzutage optisch eher einem Herrenschuh entspricht, aber Damen- und Kinderschuhe natürlich ebenso mit einschließt. Weiterführende Informationen (andere Modelle und Bauweisen) sind unter den weiterführenden Links Schuhmodelle und Machart zu finden.

        Bestandteile

        Von außen erkennbare Schuhteile
        Schuhaufbau

        Ein Schuh besteht aus zwei Hauptteilen: Der obere Teil wird Schaft, der untere wird Boden genannt.

        Der Schaft setzt sich häufig aus mehreren miteinander verklebten oder vernähten Schichten und Einzelteilen zusammen: Innenschaft (Futter), Zwischenschaft (Zwischenfutter) und Außenschaft (Oberleder). Der Außenschaft kann zudem verschiedene Besatzteile haben, zum Beispiel eine aufgesetzte Hinterkappe rund um den Fersenbereich, um den Fuß weitergehend zu stabilisieren und zu führen. Der Außenschaft gliedert sich in verschiedene Bereiche, vorne das Blatt mit der Lasche (Zunge), im hinteren Teil die seitlichen Quartiere.

        Der Boden besteht modellabhängig aus mindestens einer Sohle (Beispiel: Mokassin) oder, wie bei einem typischen Lederhalbschuh, aus einer Innensohle (Brandsohle) plus einer daran befestigten Laufsohle. Je nach Machart können zwischen Innen- und Laufsohle auch noch Zwischensohlen vorhanden sein, wie zum Beispiel beim Sportschuh. Oder die Innensohle ist durch eine zusätzliche Deck(brand)sohle oder herausnehmbare Einlegesohle abgedeckt. Ist die Laufsohle nicht aus Leder, hat sie in der Regel ein mehr oder minder tiefes Profil. Der Fersenbereich zeigt häufig eine Erhöhung des Schuhbodens, den Absatz, sonst spricht man von einem Nullboden.

        Funktion

        Eleganz von Schuhen ist für viele Träger(innen) wichtig

        Neben seiner reinen Schutzfunktion und der für viele Träger auch wichtigen Modefunktion hat der Schuh von jeher auch etwas mit dem gesellschaftlichen Status oder der Gruppenzugehörigkeit des Trägers zu tun. Im alten Ägypten durften nur Pharaonen Sandalen aus Gold- oder Silberblech tragen und nur hohe Beamte und Priester überhaupt Sandalen. Das Volk ging barfuß. Bei den alten Griechen wurde 700 v. Chr. eine Verordnung erlassen, die die Verwendung von Juwelen auf Sandalen regelte. Im Römischen Reich gab es ebenfalls klare Vorschriften, wer welches Schuhwerk und wie verziert tragen durfte. Im Mittelalter sagte die Länge der Schuhspitze bei den damals modernen Schnabelschuhen etwas über die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand aus. Zur Zeit des Sonnenkönigs war es nur dem König und hohen Adligen gestattet, rote Absätze zu tragen. Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert trugen die Anhänger der „Zurück-zur-Natur-“ und der Friedensbewegung gerne Sandalen. Seit dieser Zeit symbolisieren auch die mit gehobener Businesskleidung – stets in glänzendem Pflegezustand Ã¢Â€Â“ kombinierten hochwertigen Herrenschuhe aus feinem Kalbsoberleder, dass ihr Träger keine körperliche Arbeit verrichtet, dem Establishment angehört, sich solche Schuhe zu leisten vermag, darin eine kluge Investition sieht und den feinsinnigen Dingen des Lebens Aufmerksamkeit schenkt. In verschiedenen Jugendkulturen sind bestimmte Schuhe äußeres Erkennungszeichen der Gruppenzugehörigkeit (zum Beispiel Doc Martens, Springerstiefel, Birkenstock-Schuhe oder Marken-Sneaker).

        Geschichte

        Den „Urschuh“ gab es nicht. In kälteren Regionen wurden wahrscheinlich Tierfelle um die Füße und Waden gewickelt. Andere Völker legten die Felle nur um die Füße zum sogenannten Fußsack, aus dem später der Mokassin entstand. In klimatisch wärmeren Regionen dienten unter die Füße gebundene Sohlen aus Palmblättern als Schutz gegen den heißen Boden (Vorläufer der Sandale).

        Steinzeit

        Lederschuh aus der Höhle Areni I, Armenien, etwa 3500 v. Chr.
        Rechter Schuh von „Ötzi“ (Rekonstruktionszeichnung)

        Während der letzten Eiszeit lebten Neandertaler in Europa und Westasien, die vermutlich zunächst Tierfelle um die Füße und Waden wickelten. Aus dieser primitivsten Form des Kälteschutzes entwickelte sich im Laufe der Zeit der Stiefel. Wann das Zuschneiden und Verschnüren von Schuhen und Lederbekleidung begann, kann nur über entsprechende Werkzeuge erschlossen werden. Der Fund eines Knochenpfriems aus Untertürkheim (ca. 120.000 Jahre alt, Eem-Warmzeit) stellt die älteste potenzielle Ahle eines Schuhmachers aus der Neandertalerzeit dar.[1] In der Spätphase der Neandertaler (vor 40.000–30.000 Jahren, Châtelperronien) treten diese Knochenpfrieme häufig in Fundstellen auf.

        Anhand vergleichender anatomischer Untersuchungen von altsteinzeitlichen Fuß- und Beinskeletten gibt es Hinweise, dass der moderne Mensch (Homo sapiens) möglicherweise bereits bei seinem ersten Auftreten im nördlichen Eurasien Schuhe kannte.[2] Die ältesten Hinweise stammen vom Beginn des Jungpaläolithikums vor etwa 40.000 Jahren (Fossil Tianyuan 1 aus der Tianyuan-Höhle bei Peking).[2] Da der Fuß im Schuh einer anderen Belastung als barfuß ausgesetzt ist, wird ein Unterschied vornehmlich in der Knochenentwicklung der Zehen erkennbar. Die Tendenz lässt sich neben dem Individuum Tianyuan 1 an weiteren Skeletten nachweisen – zum Beispiel am Grab Sungir 1 (Russland), das auf etwa 27.000 BP (entspricht kalibriert etwa 30.500 v. Chr.) datiert wurde.[2] Zusätzlich sind in allen drei Gräbern von Sungir im Bereich der Füße aufgereihte Elfenbeinperlen gefunden worden, die einen klaren Hinweis auf ehemalige Dekoration an Schuhen aus Leder oder Bast geben.[3] Da die weichen organischen Materialien vollständig im Boden vergangen sind, kann dies nur über die erhaltenen Perlen aus Elfenbein vom Wollhaarmammut erschlossen werden.

        In der während des Magdaléniens ausgemalten Höhle von Niaux (Datierung etwa 14.500–13.500 v. Chr.) wurden einige Fußspuren im Höhlenlehm gefunden, die auf das Tragen von Schuhen hindeuten. Die meisten dieser Spuren sind jedoch barfuß eingedrückt, mit deutlich erkennbaren Zehenabdrücken.[4]

        Die ältesten direkten Funde von Schuhen stammen nach heutigem Stand aus Nordamerika: In Fort Rock, Oregon (USA) wurden 1938 Sandalen von Paläoindianern gefunden, die aus der Bastfaser des Wüsten-Beifuß hergestellt und mittels mehrerer 14C-Daten auf bis zu 8300 v. Chr. datiert wurden.[5][6] Ein etwas jüngerer Schuh stammt aus der Arnold Research Cave in Missouri (USA).[7]

        Der älteste gefundene Lederschuh-Rest stammt vom Schnidejoch in den Berner Alpen, der 2008 mit anderen jungsteinzeitlichen Überresten neu auf 4300 v. Chr. datiert wurde. Die 2003 gefundenen Objekte wurden 2008 publiziert[8].[9][10][11]

        Der auf 3630–3380 v. Chr. datierte älteste vollständig erhaltene Lederschuh wurde in der Höhle Areni I (Provinz Wajoz Dsor) Armenien 2008 in kupferzeitlichen Schichten ergraben. Der Schuh bestand aus einem einzigen Stück Rindleder und war mit trockenem Gras (Poaceae) ausgestopft. Die Ergebnisse wurden 2010 publiziert.[12][13][13]

        Die Schuhe der ebenfalls kupferzeitlichen Gletschermumie „Ötzi“ offenbaren einen funktional optimierten Aufbau.[14] Der speziell für Erfordernisse im Hochgebirge gebaute Schuh wurde mit einem „Schnürsenkel“ verschlossen. Für den Schaft wurde Rindleder[15] verwendet, dessen Haarseite zur Nässeabwehr nach außen zeigte. Die Sohle bestand aus besser isolierendem Bärenfell, dessen Haarseite innen lag. An der Unterseite der Sohle wurde ein quer laufender und sich überkreuzender Lederstreifen angebracht, der damit die älteste bekannte Profilsohle eines Schuhs darstellt. Schaftleder und Sohle wurden durch ein – in Vorstichtechnik eingezogenes – umlaufendes Lederband gehalten. Der Innenschuh bestand aus gedrillten und verzwirnten Grasschnüren. Dieses Geflecht war durch den umlaufenden Lederriemen fest mit der Sohle verbunden, nach oben zum Schaft hin aber offen.[14] Zwischen das Geflecht des Innenschuhs und das Schaftleder wurde Heu gestopft, das als Polster und Isolierschicht diente.[16]

        Bronze- und Eisenzeit, Provinzialrömische Zeit

        Bundschuh (Hallstatt-Kultur)
        Bundschuhe der Moorleiche von Damendorf, ca. 2.–4. Jahrhundert (Römische Kaiserzeit)

        Schuhe der Bronze- und Eisenzeit sind unter anderem durch Funde von Moorleichen erhalten.[17][18] Im Siedlungsgebiet der Kelten waren Opanken als Fußbekleidung gebräuchlich. Ab etwa 500 v. Chr. tritt der Bundschuh auf.
        Eine Reihe von Schuhen ist sowohl aus dem Römischen Reich[19] als auch von germanischen Stämmen aus der Provinzialrömischen Zeit überliefert.[20][21]

        Antike und Frühmittelalter

        In der Antike wurden einfache Schuhe zum Allgemeingut. So finden sich auf vielen Wand- und Tonmalereien Hinweise auf mannigfaltige Schuhmodelle, die in den verschiedenen Regionen getragen wurden. Bekannt sind insbesondere die ägyptischen Zehenstegsandalen mit diagonal über den Fußrücken laufenden Schaftriemen sowie die römischen Sandalen, deren Riemenbefestigung teilweise als sogenannte Stiefelsandalen bis unter das Kniegelenk reichten.

        Seit dem Ende des vierten Jahrhunderts treten vor allem im byzantinischen Machtbereich geschlossene Schuhe und auch Pantoffeln auf.

        Hoch- und Spätmittelalter

        Mittelalterliche Schnabelschuhe, teils mit darunter geschnallten hölzernen Trippen als Schutz
        Flache und sehr breite Schuhe (Kuhmaulschuhe oder Bärentatzen) trug man in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts

        Archäologische Funde und zeitgenössische Abbildungen lassen den Schluss zu, dass im Mittelalter (800 bis etwa 1500 n. Chr.) innerhalb des nördlichen und mittleren Europas in den städtischen Siedlungen hauptsächlich Lederschuhe nach wendegenähter Machart getragen wurden. Diese zunächst auf links genähten und anschließend auf rechts gewendeten Wendeschuhe zeigen vor allem im Hochmittelalter modische Einflüsse. Die Schafthöhen und -schnitte dieser Wendeschuhe wurden ab Beginn des 12. Jahrhunderts vielfältig; nach Verschlussart gab es Schnür-, Knöpf-, Schlupf- und Riemenschuhe, im 13. Jahrhundert auch Stiefel. Im 11. und 12. Jahrhundert dominierten konisch zulaufende Schuhspitzen und spitze Fersen; in den nächsten 150 Jahren eher runde Formen, die ihrerseits von extravaganten spitzen Formen im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts abgelöst wurden. Nach den Kreuzzügen wurde bei der Oberschicht feines Schuhwerk nach orientalischem Vorbild (?) modern, die vorne aufgebogenen und spitz zulaufenden sogenannten Schnabelschuhe. Die Länge der Spitze kennzeichnete die Zugehörigkeit zu einem Stand und wurde in Kleiderordnungen streng reglementiert. Besondere Ausprägung fand diese Mode im 14. Jahrhundert.

        Trippen (hölzerne Unterschuhe) schützten die Füße zusätzlich gegen Kälte und Schmutz sowie die Sohle und die langen Schuhspitzen vor Abrieb. Sie dienten wohl zugleich als Statussymbol.

        Parallel zu diesen Modeerscheinungen gab es immer auch breite Schuhe, die vermutlich der Arbeit dienten und erst im 16. Jahrhundert modern wurden. Mit ihren betont breiten und kurzen Schuhspitzen demonstrierten diese Horn-, Entenschnabel-, Kuhmaul- oder Bärenklauenschuhe eine klare Abkehr von der vorausgegangenen Schuhmode. Diese Schuhe wurden auch in rahmengenähter Konstruktionsweise gefertigt.

        Zur Fußbekleidung der ärmeren und der ländlichen Bevölkerung des Mittelalters ist relativ wenig bekannt. Die oft vertretene These, dass Bauern barfüßig oder in einfachen Holzschuhen arbeiteten, lässt sich jedoch nicht aufrecht halten. Einerseits wurden in den großen Schuhfundkomplexen in Schleswig, London und York viele Paare einfacher Schuhe gefunden, die aufgrund ihrer vergleichsweise unmodischen Machart in die Kategorie der einfachen Arbeitsschuhe verwiesen werden können. Andererseits sind uns in Quellen des späten Mittelalters Schuh-Zuteilungen an Knechte und Arbeiter landwirtschaftlicher Betriebe bekannt, die pro Jahr durchaus mehrere Paare umfasste. Das Missverständnis der Barfüßigkeit beruht wahrscheinlich auf der in der mittelalterlichen Malerei teilweise üblichen Darstellung des gesellschaftlichen Ranges von Personen anhand gewisser positiver oder negativer Symbole: Der Bauer wurde teilweise barfüßig, mit knolligem Gesicht und unmodischer Kleidung oder Unterhose dargestellt. Der Großteil der Abbildungen zeigt arbeitende Bevölkerung aber mit Schuhwerk. Rekonstruktionsversuche mit historischen Methoden haben gezeigt, dass sich ein einfacher wendegenähter Schuh in wenigen Stunden herstellen lässt, ein Paar Schuhe also durchaus erschwinglich war. Auch wurden alte Schuhe nicht entsorgt, sondern durch Flickschuster repariert bzw. durch Altmacher zerlegt und rundum erneuert.

        In der Mittelalterszene häufig anzutreffen sind moderne sogenannte Bundschuhe, ein Stück Leder, das um den Fuß gewickelt und an der Spitze zusammengebunden wird. Diese Schuhform lässt sich, in wesentlich aufwendigerer Form, in der Antike belegen, im Hoch- und Spätmittelalter war seine Verwendung aber unüblich. Der Bundschuh, der ab 1493 als Zeichen der Unterdrückung und Armut auf den Fahnen der aufständischen Bauern der sogenannten Bundschuh-Bewegung abgebildet war, ist hingegen ein überknöchelhoher Arbeitsstiefel, der mit einem gebundenen Riemen fixiert wird.

        Hölzerne Fundstücke (Trippen und Holzschuhe) sind nur sehr vereinzelt vorhanden, anders ist die Situation bei den Lederfunden. Die konservierenden Bedingungen einiger Fundorte (Haithabu, Konstanz, London, Lübeck und Schleswig) unterbanden weitgehend die lederzerstörende Arbeit der Mikroorganismen, so dass die Lederschuhe (allein in Schleswig über 500 Schuhe und 600 Sohlen) bestmöglich erhalten sind. Demnach verwendete man Ziege und Schaf als Schaftlederarten vornehmlich im 11. und 12. Jahrhundert, Rindleder hauptsächlich vor dem 11. und dann wieder im 13. und 14. Jahrhundert. Für Stiefel wurde überwiegend festes Rindleder verwendet, das auch grundsätzlich für die Sohlen benutzt wurde. Ab dem 12. Jahrhundert finden sich auch zusätzliche Innensohlen.

        Trippen, Stelzschuhe und das Aufkommen des Absatzes

        Trippen (Detail eines Gemäldes von Jan van Eyck aus dem Jahr 1434)

        Nicht abschließend geklärt ist die Herkunft des Absatzes, siehe Geschichte des Absatzschuhs. Eine Theorie besagt, dass Absätze das Reiten mit Steigbügeln vereinfachten, da sich der Absatz dort einhängen konnte. Einer anderen Darstellung zufolge entwickelte sich der Absatz aus der Notwendigkeit, vor dem Schmutz der Straße zu schützen, da es in den Städten des Mittelalters keine Kanalisation gab. Es entstanden die ersten (Über-)Schuhe mit sehr hohen Sohlen (im 13. Jahrhundert Trippen, im 17. Jahrhundert Patten). Meistens waren es Holzsandalen mit einem Lederriemen über dem Spann, ähnlich den japanischen Geta-Schuhen oder den orientalischen Kapkap. Um Gewicht zu sparen, war die hohe Sohle entweder teilweise aus Kork oder bei den hölzernen Plateausohlen in Höhe der Fußsohlenmitte ausgespart (vergleichbar den Sohlen von Geta-Sandalen). In diese Schuhe stieg man normalerweise mit seinen dünnsohligen Lederschuhen, wenn man auf die Straße ging, und zog sie aus, bevor man das Haus betrat.

        Im 16. Jahrhundert verbreitete sich von Spanien ausgehend eine Damenschuhmode mit plateauartigen Sohlen (Zoccoli) vor allem nach England, Frankreich und Italien. Einen extravaganten Höhepunkt erreichte sie um die Jahrhundertmitte in Venedig mit den bis zu 40 Zentimeter hohen Chopinen (Sockelschuhe), die Dienerinnen oder Stöcke zum Abstützen der Trägerin erforderten.

        Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Schuhe absatzlos, im 17. Jahrhundert setzten sich dann in Europa Schuhe mit Absätzen durch. Den Männern boten die Absätze die Möglichkeit, größer und kriegerischer zu erscheinen, den Frauen verschaffte der Absatz aufgrund der dadurch veränderten Körperhaltung und Beckenstellung eine Betonung des Dekolletees und einen erotischeren Gang.

        19. Jahrhundert

        Katalog für Damenschuhmode, um 1886

        Bei den Schuhmodellen begann eine zunehmende Ausdifferenzierung im 19. Jahrhundert; viele auch heute nach wie vor gebräuchliche Modelle kamen hinzu. Die Männer wandten sich mehr und mehr dem Halbschuh zu, erste Modezeitschriften und die Dandys sorgten für die Entwicklung neuer Modelle. Beau Brummell machte den geschnürten Herrenhalbstiefel salonfähig. Das Gummiband wurde erfunden und erstmals 1837 in Schlupfstiefeletten als seitlicher Elastikbandeinsatz (Chelsea-Boot) verwendet. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde die Knöpfbottine bei den jüngeren Herren Mode.

        Die Frauen trugen zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sandalen und Escarpins (absatzlose Pumps aus Satin mit Knöchelbändern), später absatzlose Stiefeletten (vgl. Abbildung, untere Reihe, 2. Schuh von rechts) und ab etwa 1840/1850 Stiefeletten mit Absatz, oft mit Seitenverschluss, auch mit Gummibandeinsatz (vgl. Abbildung, untere Reihe, 1. und 4. Schuh) und mit einem Schaft aus Seide. Weibliche Schuhmode wurde etwa ab 1870, mit dem Kürzerwerden der bis dato bodenlangen Röcke, erstmals in größerem Umfang thematisiert. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Schuhe ab den 1860er Jahren zunehmend in Fabriken gefertigt, wodurch gutes Schuhwerk im Preis sank und für die breite Masse erschwinglich wurde.

        Rechts-Links-Unterscheidung

        Abb. 1: Einballiger Trachtenschuh
        Abb. 2: Zweiballige Meyersche Linie
        Abb. 3: Moderne Brandsohle

        Die bereits durch die naturbedingte Fußform vorgegebene spiegelsymmetrische Form der beiden Schuhe eines Schuhpaars war nicht immer üblich. Obwohl bei Griechen und Römern in der Antike bekannt und ebenso selbstverständlich im Mittelalter, ging diese Form im Laufe des 17. Jahrhunderts verloren. Auf die daraus folgenden Fußschäden machte erstmals der holländische Arzt Peter Camper 1796 aufmerksam, doch erst rund 60 Jahre später bewirkte eine Streitschrift des Anatomen Georg Hermann von Meyer (1815–1892) die Rückkehr zur Rechts-Links-Unterscheidung im Schuhbau. Die wichtigste Unterstützung für seine Reform erfuhr G. H. von Meyer durch die Kriegsministerien und die aufstrebende amerikanische Schuhfabrikation, so dass die Nordstaaten mit Meyerschen Schuhen siegten, auch weil ihre Soldaten schneller und weiter marschieren konnten. Der klassische amerikanische Militärstiefel weist bis in die jüngste Vergangenheit eine Variante der Meyerschen Linie auf.

        Die Meyersche Linie konnte sich letztlich nicht halten, weil sie die Bedeutung des äußeren Strahles (Kleinzehenballen) vernachlässigte. Die Leitlinie des modernen Schuhs geht daher von der Mitte der Ferse durch das Grundgelenk der zweiten Zehe.[22][23]

        20. Jahrhundert

        Sandalette mit gefärbten Riemchen aus Chrom-Oberleder

        Neuere Gerbverfahren mit Chromsalzen erweiterten die Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zu den bis dahin verwendeten pflanzlich gegerbten Oberledern. Dünnere chromgegerbte Leder wurden zunehmend für die Schäfte verwendet, boten neuen Schaftschnitten gute Voraussetzungen und ließen sich vielfältiger färben. Damit einhergehend wurden auch die bis heute üblichen Schuhcremes in Blechdosen entwickelt. Im Jahre 1910 entwickelte Rampichini das Klebeverfahren mit Zelluloidkitt für die Schuhherstellung und bot dadurch neue Möglichkeiten in der Massenschuhproduktion (sogenannte AGO-Schuhe, von another great opportunity).

        In den Goldenen Zwanziger Jahren erwachte die Herrenmode aus dem Stiefel-Trauma des Ersten Weltkriegs, wie dieser Bericht in der Zeitschrift Der Herrenfahrer belegt:

        „Jeder mehrfarbige Schuh ist unfein, wenn nicht als Strand- oder Vormittagsschuh. Der Halbschuh beherrscht alles. Stiefel werden wenig getragen. Der schwarze Boxcalf- oder Chevreaux-Schuh kann gelochte Muster haben. Die Kappe kann sogar das Monogramm tragen. Lange, platt abgerundete Spitze. Die beste Bezeichnung für die Form ist: wenn die Schuhe vor dir stehen, darfst du nicht sehen, welches der rechte und welches der linke Schuh ist. Der braune Schuh ist im Winter, wenn überhaupt braune Schuhe getragen werden müssen, aus schwerem Leder. Der braune Schuh mit Gummisohle ohne Absatz ist schon wieder aus der Mode. Höchstens als Golfschuh noch führend. Als Smoking- und Abendschuh ein kappenloser Lackschuh, völlig flach und ohne Verzierung.“

        – Der Herrenfahrer – das Blatt vom Auto und anderen Annehmlichkeiten des Lebens, Heft 1, 1924[24]

        Über die 1920er und frühen 1930er Jahre lässt sich zusammenfassend sagen: „Die beiden wichtigsten Entwicklungstrends waren die Einführung des Halbschuhs und der Übergang zum modischen Gebrauch, vor allem bei Frauen und jungen Menschen“.[25] Den entstehenden Welthandel mit Schuhen prägten die Unternehmen Bata und Bally, die auf Produktion mittels amerikanischer Maschinen umstellten.[25]

        „Schuhprüfstrecke“, KZ Sachsenhausen

        Die Autarkiepolitik des Nationalsozialismus sorgte in Deutschland einerseits dafür, dass sich erstmals von deutschen Schuhfabrikanten gestaltete Schuhe durchsetzen konnten, andererseits dafür, dass die Produktionsschwerpunkte von der Importware Leder auf die neuen vollsynthetischen Kunststoffe wechselten.[25] Im Zusammenhang mit der Einführung von Leder-Ersatzstoffen trat eine Verwissenschaftlichung der Schuhproduktion ein, die sich etwa durch staatliche Forschungsförderung und militärische Erprobung ausdrückte. Die Schuhversorgung des Militärs hatte im Nationalsozialismus Priorität, die Militärorganisationen konnten durchsetzen, dass ihre Stiefel weiterhin aus Leder bestanden. „Nach den Uniformierten kamen die männlichen Zivilisten, dann die Frauen und Kinder, und wer außerhalb der ‚Volksgemeinschaft‘ stand – dazu gehörte auch das besetzte Europa –, litt unter extremem Mangel und verheerender Qualität.“[25] Die Verwissenschaftlichung der Schuhproduktion hatte zur Folge, dass wie in anderen Wissenschaften auch unethische Menschenversuche mit KZ-Häftlingen durchgeführt wurden, vor allem an der sogenannten Schuhprüfstrecke im KZ Sachsenhausen. Trotz der geringen wissenschaftlichen Qualität der Testergebnisse galten von der KZ-Schuhprüfstrecke inspirierte Trageversuche noch Ende der 1960er Jahre als allen mechanischen Schuhtests überlegen.[25]

        Mediendatei abspielen Modeschau in Scheveningen, niederländische Kinonachrichten von 1949

        Mitte des Jahrhunderts kamen durch die Entwicklung neuer thermoplastischer Gummis und Kunststoffe das kostengünstigere Anvulkanisieren und Anspritzen der Sohlen an den Schaft hinzu (die Direktansohlverfahren). Diese und weitere kostensenkende Herstellungsverfahren verbilligten die Schuhe, wodurch sich die Konsumenten häufiger neue Schuhe leisten konnten und sich die Schuhmode in immer kürzer werdenden Zyklen erneuerte. Insbesondere die Damenschuhmode ist von wechselnden Moden stark geprägt. Die Herstellungsweise in angespritzter Machart und die Verwendung von Kunstfasergeweben sowie die Massenproduktion in Niedriglohnländern führte zu weiterer Produktverbilligung.

        Sneaker

        Der Sportschuh trat ab den 1960er, vor allem aber in den 1980er Jahren, seinen Siegeszug an. Heute werden Sneakers (Sportschuhe für den Alltagsgebrauch) von allen Altersklassen und weiten Teilen der Bevölkerung vieler Länder getragen. Ihre Entwicklung wurde durch die zunehmende Freizeit einiger Bevölkerungsgruppen um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert begünstigt, die es diesen Menschen ermöglichte, Sport zu treiben. Die ersten Sportschuhfabriken entstanden zu dieser Zeit in den USA und England, in den 20er Jahren folgte die Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik (heute Adidas und Puma) in Deutschland. In den fünfziger Jahren machten Halbstarke wie James Dean den Sneaker für die Jugend populär, in den 80er Jahren wurden mit dem Fitnessboom breitere Kundenschichten erreicht. Heute ist der Sportschuh aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

        Kategorisierung

        Siehe auch: Bildtafel Schuhmodelle

        Es gibt keine einheitliche Regelung, nach welchen Kriterien Schuhe zu kategorisieren seien, da sich die jeweils damit verfolgten Zwecke unterscheiden. Ein Schuh-Hersteller unterteilt nach anderen Kriterien als ein Schuhhändler, dieser wiederum anders als ein Schuhträger.

        Gebräuchlich sind beispielsweise Unterteilungen nach

        Einsatzzweck: Straßenschuh, Sportschuh, Tanzschuh, Hausschuh, Schlittschuh, Wanderschuh und so weiter
        Konstruktionsweise, die sogenannte Machart: geklebter Schuh, vulkanisierter Schuh, durchgenähter Schuh, California-Schuh, rahmengenähter Schuh und so weiter
        Schuhform: Halbschuh, Stiefel, Schaftstiefel, Langschaftstiefel, Sandale, Pantolette und Pantoffel
        Schuhmodell: Pumps, Brogue, Boots, Sneaker, Gummistiefel und so weiter
        Schuhverschluss: Spangenschuh, Reißverschlussschuh, Monkstrap, Schnürschuh, Schlupfschuh/Loafer
        Schaftschnitt: Oxford, Derby, Kreuzsandale, Kropfschnitt und so weiter
        Boden- oder Schaftmaterial: Holzschuh, Lederschuh, Brokatschuh, Gummischuh, Membranschuh und so weiter
        „Spezialschuhe“: beispielsweise Sicherheitsschuhe (mit Zehenschutzkappe und Durchtrittsicherung aus Stahl)
        Funktion: Sommerschuh, Winterschuh, Abendschuh und so weiter
        Geschlecht des Trägers: Damenschuh, Herrenschuh und Kinderschuh

        Die Unterschiede zeigen sich

        im Modellangebot: zum Beispiel Pumps für Frauen, Budapester für Männer
        in der Absatzhöhe: Damenschuhe haben teils erheblich höhere Absätze
        in den Schaftverzierungen und Schaftfarben: bei Damenschuhen variantenreicher, Kinderschuhe und Damenschuhe sind oft mehrfarbig
        im Material: Damenschuhe haben beispielsweise seit einigen Jahren zunehmend Kunstlederschäfte
        in der Leistenform: Verschiedene Herren-, Damen- und Kinderleisten sind den unterschiedlich geformten Füßen der jeweiligen Zielgruppen angepasst
        im Schuhgrößenbereich und der Schuhmode: Intervalle, Umfang, Detailänderungen.

        Die wohl bekannteste allgemeingebräuchliche Differenzierung ist die in Sandale, Halbschuh und Stiefel.

        Die Bezeichnung Sandale allein sagt noch wenig aus: Sind die Riemen über Kreuz verlaufend oder schräg? Ist es gar eine weitgehend geschlossene Bäckersandale oder eine Zehenstegsandale (Flip-Flop)? Und der Begriff Halbschuh sagt lediglich aus, dass die obere Schaftkante vorne in der Fußbeuge und seitlich unterhalb der Knöchel endet. Für den Stiefel gilt: Jeder Schuh, dessen Schafthöhe mindestens 80 % der Sohlenlänge beträgt, ist per definitionem ein Stiefel. Diverse Unterteilungen und Zusatzbezeichnungen dienen der feineren Differenzierung, unter anderem: offene oder geschlossene Formen, Höhe des Schaftes, Verschluss (mit Schnürung, Riemen oder Reißverschluss), Anzahl der Teile, Nähte des Schaftes, Art der Verzierungen.

        Ebenfalls verbreitet ist eine Unterscheidung unter kulturhistorischen Gesichtspunkten, mit den Schuhgrundtypen Sandale, Mokassin (oder Opanke), Stiefel, Pantoffel und Halbschuh.

        Schuhmodelle

        → Hauptartikel: Schuhmodell

        Im täglichen Gebrauch wird zumeist nach dem Schuhmodell unterschieden. Schuhmodelle werden in erster Linie durch den Schaftschnitt bestimmt, das heißt, nach der Form und Anzahl der Teile, aus denen der Schaft zusammengesetzt ist. Verzierungen, wie beim Brogue oder die Art des Verschlusses, zum Beispiel beim Monkstrap spielen für die Definition des Modells eine Rolle. Im jeweiligen Schuhmodell fließen somit mehrere der oben genannten Unterscheidungsmerkmale zusammen.

        Ein Beispiel eines Herrenschuhmodells ist der Budapester, welcher sich durch den Verschluss, den Schaftschnitt, die Leistenform, Verzierungen, den Schuhboden und die Konstruktionsweise fachsprachlich folgendermaßen definiert: Offene Schnürung im Derbyschnitt mit Flügelkappe und Broguings (Lochverzierungen) sowie aufgesetzter Galosche (Hinterkappe). Doppelter Boden in einer zwiegenähten Machart, insgesamt eine breite und gerade Schuhform mit aufgeworfener Vorderkappe und einer recht breiten, arrondierten (gerundeten) Schuhspitze. – Nur ein Schuh, der alle diese Merkmale gemeinsam aufweist, ist ein Budapester.

        Einige Bezeichnungen verschiedener Schuhmodelle:

        Herrenmodelle: Oxford, Derby, Blücher, Sattelschuh, Brogue (Full- oder Halfbrogue, Longwing), Loafer (Pennyloafer, Tasselloafer), Norweger, Monkstrap, Chelsea-Boot, Jodhpur-Stiefel, George-Boot, Balmoral-Boot u. a.
        Damenmodelle: Mary Jane, Überknieschaftstiefel, Pumps, Slingback, Sandalette, Pantolette, D’Orsay, Ballerina, Mule u. a.
        Unisexmodelle: Mokassin, Bootschuh, Moon boot, Espadrille, Pantoffel, Barfußschuh, Pennyloafer (Collegeschuh), Clog, Westernstiefel, Sandale u. a.

        Maßschuhe und Konfektionsschuhe

        Der Leisten

        Der Leisten bestimmt Größe, Form und Absatzhöhe des darauf gebauten Schuhs.

        Um zur dreidimensionalen Hohlform eines Schuhs zu gelangen, werden seine einzelnen Teile auf einer Form montiert (daher der Ausdruck Schuhbau für die Schuhherstellung). Diese dreidimensionale Form wird Leisten genannt. Sie entspricht einem Abbild des Fußes in einer normalen Haltung bei mittlerer Belastung und berücksichtigt gleichzeitig die Formmerkmale des geplanten Schuhmodells. Diese manifestieren sich vor allem in Form, Größe und Länge der Leistenspitze sowie in der Fersensprengung (spätere Absatzhöhe).

        Die Schuhhersteller greifen bei den Abmessungen des Leistens auf Erfahrungswerte zurück, da die Datenbasis über die tatsächlich existierenden Fußmaße der Menschen gering und oft veraltet ist. Das führt häufig zu Passformproblemen, da der Schuh nicht zur individuellen Fußform passt, sondern reibt und drückt – laut Umfragen das Hauptproblem des Endverbrauchers mit Schuhen. Hinzu kommt, dass Menschen verschiedener Regionen unterschiedliche Fußabmessungen und -formen haben. Hier setzen Maßschuhmacher an, die nach den Maßen des jeweiligen Kundenfußes und des gewünschten Schuhmodells den sogenannten Maßleisten aus einem Holzklotz (meist Buche) herausarbeiten bzw. vom Leistenbauer herstellen lassen. Industrieleisten werden als Prototypen ebenfalls aus Holz gefertigt, für die Serienproduktion wird aus Gründen der geringeren Empfindlichkeit recyclingfähiger Kunststoff als Leistenmaterial bevorzugt.

        Der Maßschuh

        Hierbei ist zu unterscheiden zwischen einem orthopädischem Maßschuh und einem „normalen“ Maßschuh. Der orthopädische Maßschuh wird ausschließlich nach medizinischer Indikation hergestellt und ist im Vergleich zum „normalen“ Maßschuh weniger elegant. Der klassische Maßschuh ist ein handgefertigter Schuh nach den individuellen Kundenvorstellungen und seinen Fußmaßen, er ist daher mit dem Nimbus des „besseren Schuhs“ im Vergleich zum Konfektionsschuh versehen.

        Sachlich betrachtet ist diese Sichtweise im Vergleich mit einem hochwertigen Konfektionsschuh unbegründet. Qualitativ vergleichbare sehr gute Herren-Konfektionsschuhe liegen etwa bei einem Ladenpreis ab 300 Euro (Stand: 2008) und werden in verschiedenen Weiten und Leistenformen angeboten, so dass hier eine ebenso gute Passform zu erwarten ist wie bei einem Maßschuh (ab etwa 1200 Euro).

        Im Zeitalter der Globalisierung gibt es Unternehmen, bei denen Maßschuhe online bestellt werden können. Der Kunde bestimmt selbständig mittels eines Formverfahrens die Maße der eigenen Füße.[26] Die entstandene Form zeigt alle Details der Füße und bildet die Basis für die Leisten-Herstellung. Die Schuhe werden dann von Hand auf diesen individuellen Leisten genäht. Preislich liegen diese Schuhe in einem für Maßschuhe günstigen Bereich ab 350 Euro.

        Auch hinsichtlich der Qualität gleichen die verwendeten Bauteile des Top-Konfektionsschuhs denen des Maßschuhs. Die Verarbeitungsqualität eines Maßschuhs ist in der Regel nicht besser als die eines Konfektionsschuhs der Oberklasse, da beispielsweise eine per Hand ausgeführte Naht nicht besser sein muss als eine maschinell erstellte.
        Gut beraten mit einem Maßschuh ist, wer keine passenden Konfektionsschuhe findet oder sehr individuelle Vorstellungen des Schuhdesigns hat, die ihm nur der Maßschuhmacher verwirklichen kann.

        Bekannte Maßschuhmacher sind in London John Lobb und in Paris Berluti und Louboutin. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nur wenige bekannte Maßschuhmacher tätig.

        Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es fast ausschließlich Maßschuhe, denn die Schuhe wurden in der Regel vom Schuhmacher für den Kunden nach dessen Wünschen hergestellt. Dafür wurde nicht unbedingt ein neuer Leisten hergestellt, aber doch ein gut passender individuell ausgewählt. Dieses Verfahren wird heute als Maßkonfektion bezeichnet und von einigen wenigen Herstellern angeboten.

        Der Konfektionsschuh

        Ob im Beruf oder in der Freizeit – Pumps sind der Allrounder für die Dame

        In den USA wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund des rasant ansteigenden Bedarfs die ersten Maschinen zur industriellen Schuhproduktion entwickelt: Steppmaschine, Gradiermaschine, Durchnähmaschine, Doppelmaschine, Einstechmaschine, Zwickmaschine u. a. Hierdurch wurde das handwerkliche Produktionsmodell (Maßschuh) in wenigen Jahrzehnten durch die industrielle Schuhproduktion (= Konfektionsschuh) weitgehend ersetzt, in Europa fand diese Entwicklung mit wenigen Jahren Verzögerung statt. Erstmals konnten die Kunden fertige Schuhe kaufen und mussten nicht auf deren Herstellung warten. Die Auswahl wurde größer, die Schuhe konnten vor dem Kauf vergleichend betrachtet und anprobiert werden, die Preise sanken und die Qualität der maschinenproduzierten Schuhe war gleichwertig mit denen handgefertigter Schuhe. Vor allem war sie auch gleichbleibend, während die handgefertigten Schuhe in der Qualität je nach Tagesverfassung des Schuhmachers schwankten. Seitens der Handwerker kam es zu erbitterten Widerständen gegen diese Entwicklung (Streiks, Zerstörung neuer Maschinen). Durch Wettbewerbe versuchte man, die Überlegenheit des handrahmengenähten Schuhs unter Beweis zu stellen, doch die industrielle Entwicklung lief unaufhaltsam voran. Der Schuh war zu einem erschwinglichen Gebrauchsgegenstand geworden, während er früher eine teure Anschaffung oder sogar ein Luxusartikel gewesen war. Menschen, die sich zuvor nur holzgenagelte Schuhe leisten konnten, vermochten nun auch genähte Schuhe zu kaufen.

        Voraussetzung für die industrielle Massenfertigung war eine Normierung der Schuhgrößen. Obwohl die englischen Schuhgrößen (Size) bereits seit dem 14. Jahrhundert bekannt waren, kamen jetzt neue Größen hinzu: Pariser Stich/kontinentale Größe, halbe Größen und zeitweilig sogar Viertelgrößen. Trotz aller Normierungs- und Vereinheitlichungsbestrebungen existieren bis heute verschiedene Maßsysteme für Schuhlängen sowie -weiten, auch die Umrechnungen sind nicht immer einheitlich.

        Der trotz Automatisierung noch relativ hohe manuelle Arbeitsanteil und die damit verbundenen Lohnkosten bei der industriellen Schuhproduktion führten in Deutschland seit den 1960er Jahren zu einer zunehmenden Verlagerung der Produktion ins Ausland. Zunächst nach Italien, dann nach Spanien und Portugal und später, nach Öffnung des Eisernen Vorhangs, in den Osten Europas (Ungarn, Rumänien), aber auch nach Nordafrika. Inzwischen wird in Indien und in Fernost produziert. Die deutsche Schuhproduktion, mit ihrem ursprünglichen Schwerpunkt in und um Pirmasens, war gegen Ende des 20. Jahrhunderts weitgehend verschwunden.

        Damit tauchten neue Probleme auf, weil die westlichen Hersteller oft nicht mehr die hundertprozentige Kontrolle über den Produktionsprozess in Fernost (China, Vietnam, Indonesien) und die dabei verwendeten Materialien haben. Soziale, gesundheitliche und arbeitsrechtliche Missstände (Kinderarbeit, Nichtbeachtung von Arbeitsschutzmaßnahmen, Ausbeutung der fast ausschließlich weiblichen Arbeitskräfte) waren und sind die Folge einer sich hauptsächlich am Produktpreis orientierenden Herstellung. Die Missachtung von Umweltschutzmaßnahmen führt beispielsweise zur Kontaminierung von Böden und Gewässern. Bei Kontrollen der importierten Schuhe werden immer wieder schadstoffbelastete Materialien festgestellt, zum Beispiel aufgrund mangelhafter Gerbung oder der Verwendung verbotener Farbstoffe: Konsequenzen des harten Preiskampfes der westlichen Schuhhersteller, die auf die Preisorientierung der Konsumenten reagieren. Dass auch die Produktqualität und der Tragekomfort geringer geworden sind, bietet der Industrie die Möglichkeit, bessere Produkte im Markt zu platzieren.

        Materialien

        Die für die Herstellung der meisten Schuhe verwendeten Materialien sind heutzutage sowohl hinsichtlich der Schuhschäfte als auch des Bodens überwiegend künstlicher Herkunft. Für die Böden werden zumeist thermoplastische Kunststoffe verwendet, für die Schäfte Gewebe aus Chemiefasern. Erst bei höherpreisigen Schuhen werden zunehmend natürliche Materialien, allen voran Leder als idealer Schuhwerkstoff, eingesetzt.

        In der EU angebotene Schuhe unterliegen seit 1997 der Materialkennzeichnungspflicht durch den Hersteller. Auf einem Aufkleber wird ihr durch entsprechende Symbole genüge getan (vgl. Abbildung). Die europäische Schuhkennzeichnungsrichtlinie sieht eine stark eingeschränkte Information vor: Getrennt für das Außenschaftmaterial, das Futter und die Außensohle können vier verschiedene Werkstoffe angegeben werden: Leder, beschichtetes Leder, Textilien (ohne Unterscheidung nach synthetischer oder natürlicher Herkunft) und „sonstiges Material“.[27] Als Aufklärung für den Konsumenten gedacht, lässt diese Minimalinformation wenig Rückschlüsse auf die Qualität der angegebenen Materialien oder deren Zusammensetzung zu.

        Bodenmaterialien

        Die Laufsohle wird entweder aus einem Polymerwerkstoff (Kunststoff oder Gummi) oder aus Leder gefertigt. Sowohl bei den Gummisohlen (geschäumt, Natur- Kunst- oder gemischter Gummi) als auch beim Leder gibt es gravierende Qualitätsunterschiede: beim Leder beispielsweise Crouponleder oder Leder aus weniger dichten Hautstellen, gemischt oder grubengegerbt beziehungsweise nur schnell gegerbt. Die Zwischensohlen bestehen ebenfalls entweder aus einem geschäumten und somit dämpfenden Kunststoff (z. B. Polyurethan, EVA) oder aus Leder. Die Innensohle besteht oft aus einem Gewebe, imprägnierter Pappe oder Leder. Für den Schuhboden gedachte Leder werden pflanzlich gegerbt. Eine hohe Flexibilität der Sohle macht den Schuh gesünder, da durch eine flexiblere Sohle das Gangbild weniger beeinflusst wird.[28] Gesund ist es außerdem, wenn Schuhe keinen hohen Absatz haben und wenn die Form den Zehen genug Spielraum lässt.[28]

        Schaftmaterialien

        Leder ist seit Jahrhunderten und bis heute das mit Abstand am besten geeignete Material, um daraus komfortable Schuhe zu fertigen. Hauptsächlich aus Kostengründen werden seit einigen Jahrzehnten, neben Leder, verstärkt andere Obermaterialien verwendet, so dass die Schäfte heutzutage mehrheitlich nicht mehr aus Leder bestehen, sondern vorwiegend aus Chemiefasern. Neuerdings werden auch recycelte Materialien (zum Beispiel aus ehemaligen PET-Flaschen und aus wiederaufbereiteten Autoreifen) eingesetzt.

        Naturfasern, Kunstfasern, PVC und andere

        Leinenschuhe mit Gummivorderkappe und Gummisohle

        Man verwendet Gewebe aus Naturfasern (Segelschuhe aus Baumwolle), überwiegend aber Kunststoff in Gewebeform (Nylon bei Sportschuhen) oder zu gießende/spritzende Kunststoffe (PVC für Gummistiefel). Dieses ist in der Herstellung wesentlich preisgünstiger, in der Qualität gleich bleibend und auch auf längere Sicht hinsichtlich der Herstellungskosten genau zu kalkulieren. Selbst viele vermeintliche Lederschuhe der unteren Preisklasse sind mittlerweile mit Schäften aus Kunstleder (Polyethylen, PU) gefertigt. Gummistiefel, früher noch aus Naturgummi (Kautschuk/Gummi) vulkanisiert, sind heutzutage oft spritzgegossen aus einem Thermoplast, etwa aus PVC oder einem Elastomer.

        Was zunächst als Kostenvorteil erscheint, geht oft mit einer Verminderung des Tragekomforts und der funktionellen Eigenschaften einher. „Schweißfüße“, „stinkende Schuhe“ und Fußpilz sind zu weit verbreiteten Problemen geworden. Die Ursache dafür kann mit in der Konstruktion von Schuhen und Strümpfen in Verbindung mit ungünstiger Gebrauchsweise der Schuhe liegen (siehe Abschnitt Schuhpflege).

        Waschbare Schuhe

        Beginnend mit Leinen-Gummischuhen (oft: PVC) der 1970er werden Schuhe und Sandalen auch für durchnässendes Tragen am Strand, im Meer oder See, im Boot oder auf einem Surfboot gebaut. Hochspezialisiert in Richtung Wärmeisolierung, Haftung und Scheuerschutz sind Schuhe und Füsslinge aus Neopren. Auch weitverbreite überwiegend aus Kunstfaser und Thermoplastschaum hergestellte leichte Freizeitschuhe sind vorsichtig in der privaten Waschmaschine waschbar.

        Leder

        Diese Probleme werden durch den Gebrauch von Leder als Schaftmaterial (und – schuhklimatisch besonders wichtig – für die Innensohle) vermieden. Leder besitzt unter anderem folgende Vorteile: wasserdampfdurchlässig, wasserdampfspeichernd, im gepflegten Zustand weitgehend wasserdicht, dehnbar und wieder rückstellfähig, kantenreißfest, isolierend, robust und gutaussehend. Leder ist in vielen Qualitäten erhältlich, die sich sehr zuverlässig im Schuhpreis widerspiegeln, für den Laien aber nicht ohne Weiteres zu erkennen sind. Gute Leder sind hoch atmungsaktiv, äußerst geschmeidig bei gleichzeitig extremer Festigkeit.
        Bei getragenen Schuhen ist die Lederqualität des Schaftes unter anderem an den Gehfalten festzustellen: Passende Schuhe vorausgesetzt, zeugen minimale Gehfalten von hochwertigem Leder; tiefe Gehfaltengräben von minderwertigem Oberleder. Gutes Leder wird über die Jahre sogar noch schöner. Regelmäßig gepflegt, entwickelt es eine reizvolle Patina. Billige Leder hingegen werden im Laufe der Zeit zunehmend abgenutzt aussehen, selbst gute Pflege kann diesen Prozess nicht verhindern.

        Lederschuhe aus echtem Exotenleder (hier Krokodil) sind äußerst selten (siehe auch Preisstrukturen)

        Leder ist gemeinhin ein „Abfallprodukt“ der Lebensmittelindustrie, weshalb Schuhe vornehmlich aus Rind- (bzw. Büffel-), Kalb-, Schweins- oder Schafleder gefertigt werden. Die Schäfte werden zumeist aus chromgegerbten Ledern hergestellt, die derberen und dickeren Schaftleder von Wander- und Arbeitsstiefeln sind pflanzlich gegerbt. Bekannt und verbreitet sind folgende Lederarten:

        Rindbox: robustes Schaftleder, Schuhe mittlerer Preislagen
        Boxcalf: feines Kalbleder, Schuhe höherer Preislagen. Zunehmend inflationär gebrauchter Begriff, der fälschlich auch billigere Mastboxleder einschließt.
        Rauleder: umgangssprachlich fälschlicherweise „Wildleder“ genannt, stark feuchtigkeitssaugend, Schuhe aller Preislagen
        Veloursleder: Fleischseite der Haut nach außen gewendet, oft billiges Spaltleder, Verwendung für Schuhe aller Preislagen
        Nubukleder: äußere Hautschicht, der sogenannte „Narben“, zeigt nach außen und ist dem Aussehen einer Pfirsichhaut ähnlich leicht angeschliffen; höherpreisige Schuhe, da die Leder fehlerfrei sein müssen
        Chevreau: Ziegenleder (genauer Zickelfelle), sehr dünnes und reißfestes, etwas knitterig aussehendes Leder, Verwendung für höherwertige Herrenschuhe und für elegante Damenschuhe, auch als Schuhfutter
        Lackleder: auf das Leder wird ein hochglänzender Polyurethanlack aufgebracht, sehr kratzempfindlich und nicht atmungsaktiv

        Hinzu kommen seltener (weniger als 1 Prozent Marktanteil) verwendete sogenannte Exotenleder: Fischleder (vom Rochen, Hai, Aal), Reptilleder (Krokodil, Schlange, Echse), Straußenleder oder Emuleder, aber auch Leder aus der Haut vom Elefant, Frosch, Ameisenbär und anderen Tieren. Diese Leder werden zumeist für besondere Luxus- oder Abendschuhe, aber auch für Westernstiefel verwendet. Da diese Schuhe hochpreisig sind, werden sie nur von bekannten Herstellern verarbeitet, die ausschließlich Leder mit CITES-Papieren (Washingtoner Artenschutzabkommen) verwenden. Das heißt, die Häute stammen fast ausschließlich aus registrierten Zuchtbetrieben und sind grundsätzlich zur Ausfuhr aus den Heimatländern genehmigt.

        Herstellung

        Wie weiter oben beschrieben, wurden die Schuhe in der vorindustriellen Zeit rein handwerklich vom Schuhmacher hergestellt. Zwar erfolgt heutzutage die Schuhproduktion zum größten Teil industriell, doch ist der manuelle Arbeitsanteil immer noch sehr hoch. Der Herstellungsprozess gliedert sich in drei Hauptbereiche: Entwicklung und Design, Schaftfertigung und den eigentlichen Schuhbau.

        Entwicklung und Gestaltung

        Zunächst wird ein Schuh mit allen äußeren Details als Zeichnung auf Papier geschaffen, Schablonen für die einzelnen Schaftteile gefertigt und der Leisten aus Holz gefertigt.

        Schaftfertigung

        In der Stanzerei und Stepperei werden die einzelnen Teile des Schuhschafts vorbereitet. Das beinhaltet, je nach Material, unterschiedliche Arbeitsgänge. Bei hochwertigen Lederschuhen werden beispielsweise die Lederstücke ausgestanzt, an den Kanten ausgedünnt und markiert (Schuhgröße). Aus den einzelnen Teilen wird dann der Schaft zusammengeklebt oder genäht. Anschließend wird das Futter (der Innenschaft) in der gleichen Weise gefertigt und in den Außenschaft gebracht (geklebt, genäht oder beides). Der untere Rand des Schafts (der Zwickeinschlag) ist breiter gehalten, damit er später unter der Innensohle befestigt werden kann.

        Schuhbau

        Das „Rückgrat“ fast jeden Schuhs ist die Innensohle, die Brandsohle. Dies ist das Bodenteil, auf dem beim fertigen Schuh der Fuß steht, sofern nicht eine zusätzliche Deck- oder Einlegesohle darüber gelegt ist. Um die Brandsohle als tragendes Element gruppiert sich der restliche Schuh: oben wird der Schaft befestigt, unten die Laufsohle. Die Brandsohle ist im täglichen Gebrauch durch Reibung, Druck, Biegung, Fußfeuchte stark belastet. Deshalb ist sie bei qualitativ höherwertigen Schuhen aus kernigem (festem) pflanzlich gegerbtem Leder, bei Schuhen unterer und mittlerer Preiskategorien besteht sie überwiegend aus einem imprägnierten und versteiften Karton, der im hinteren Schuhteil normalerweise durch eine aufgeklebte dünne Decksohle aus (Kunst-)Leder verdeckt wird.

        Der Zusammenbau des Schuhs findet auf dem formgebenden Leisten statt. Über ihn wird der Schaft gezogen (gezwickt) und unter ihm die Brandsohle provisorisch befestigt. Dann werden Schaft und Schuhboden miteinander verbunden. Dabei liegt der Schaftrand (Zwickeinschlag) unter den Brandsohlenrand.
        Die Verbindung kann auf mannigfache Weise (sogenannte Machart) geschehen: In der industriellen Fertigung ist heute das Verkleben (klebegezwickt) üblich, teurere Schuhe werden auch genäht (flexibel genäht, durchgenäht oder rahmengenäht).

        geklebte/angespritzte/vulkanisierte Schuhe
        Bei geklebten Schuhen (Fachjargon: AGO-Schuhe, AGO hieß der erste Klebstoff) werden die Brandsohlenunterfläche und der anzuklebende Schaftrand zunächst miteinander verbunden und anschließend die Laufsohle mit hitzeaktivierbarem Klebstoff eingestrichen und unter die Innensohle geklebt. Bei angespritzten Böden (z. B. bei Sportschuhen) wird der an die Innensohle geklebte oder gestrobelte (mit einer Zickzacknaht befestigte) Schaft zuvor in eine Form eingebracht, so dass von unten der Boden angespritzt werden kann und sich beim Erkalten mit der Innensohle und dem unteren Schaftrand verbindet. Das Profil erhält die Laufsohle durch die Form, in der sie erkaltet.
        genähte Schuhe
        Bei genähten Schuhen werden der Schaft und der Boden an die Brandsohle genäht. Entweder, indem nach dem Entfernen des Leistens durch die Brandsohle und den Schaftrand hindurch die Sohle angenäht wird – Prinzip durchgenähte Machart. Oder indem zuvor unter die Brandsohle eine Kante (Risslippe, Gemband) geklebt wurde, an die dann in einem weiteren Schritt der Schaft zusammen mit einem umlaufenden Lederband (der Rahmen) mittels Einstechnaht befestigt wird Ã¢Â€Â“ Prinzip rahmengenähte Machart. Der bei Rahmenschuhen zwischen Brand- und Laufsohle entstehende Hohlraum, bedingt durch den unterhalb des Rands der Brandsohle liegenden Zwickeinschlag des Schafts und den Rahmen selbst, wird mit einer Ausballung aus Kork, Filz oder zunehmend auch aus Kunststoffen (Poron PUR-Schaum) verfüllt. Diese Zwischenschicht ermöglicht es dem Fuß durch ihre Nachgiebigkeit, sich ein eigenes Fußbett zu schaffen. Außerdem wirkt sie trittdämpfend und temperaturisolierend. Abschließend wird die eigentliche Laufsohle an den rings um den Schuh laufenden, leicht vorstehenden Rahmen angenäht (Doppelnaht). Diese Methode der rahmengenähten Schuhfertigung ist sehr aufwendig und bleibt nur den besten Schuhen vorbehalten. Ihr Vorteil ist eine jeweils separate Verbindung von Laufsohle und Schaft, wodurch Passformstabilität über sehr lange Zeit garantiert wird und die Schuhe besser reparabel sind.
        holzgenagelte Schuhe
        Bei der holzgenagelten Machart werden diese Teile durch zahlreiche kleine Holznägel miteinander verbunden. Dadurch erhält der Schuh eine erstklassige Stabilität, die sich positiv auf die Haltbarkeit und die Formstabilität auswirkt.

        Zuletzt wird der Absatz angebracht, der entweder aus Kunststoff, Holz oder aus einzelnen Lederschichten (Schichtabsatz) besteht. Der Absatz wird entweder aufgenagelt oder aufgeklebt. Das Anbringen eines Absatzes entfällt, wenn die Laufsohle und der Absatz aus einem Stück bestehen (zumeist Kunststoff oder Gummi, aber auch Holz, nie jedoch bei Ledersohlen).

        Endbearbeitung

        Abschließend werden die Schuhe optisch getrimmt. Im einfachsten Fall beschränkt sich das auf ein Einsprühen mit einer Art Selbstglanzspray, wobei die Schuhe, wie in einer Lackierstraße hängend, vollautomatisch an den Sprühdüsen vorbeigeführt werden. Bei hochwertigen Schuhen wird aufwendig von Hand ausgeputzt, der Schuh mit Schuhcreme eingefärbt sowie geschützt und an maschinell betriebenen Rundpolierbürsten zu Glanz gebracht. Die Hersteller verwenden hierfür die gleichen Hartwachscremes, die auch der Endverbraucher im Laden angeboten bekommt.

        Bei der Endkontrolle werden die Schuhe noch einmal optisch geprüft und gegebenenfalls werden Schnürsenkel eingezogen. Zuletzt werden die Schuhe, zur Vermeidung von Kratzern, in Seidenpapier eingeschlagen und in Kartons verpackt.

        Preisstrukturen und Markt

        Einander zum Verwechseln ähnlich aussehende Schuhe können zum Teil gravierende Preisunterschiede aufweisen. Neben der Verwendung unterschiedlicher Materialien und deren Qualitäten, gibt es hierfür hauptsächlich folgende Gründe:

        Machart
        Die Machart oder auch Konstruktionsweise hat einen sehr großen Einfluss auf den Preis des Endprodukts, da sie einen unterschiedlichen Arbeitsaufwand bedingt. Können beispielsweise Sohlen an den Schäften befestigt werden, indem einfach thermoplastisches Material in eine am Schaft anliegende Metallform gespritzt wird, kostet das viel weniger als das vergleichsweise umständliche maschinelle Zusammennähen von Sohle und Schaft.
        Herstellungsland
        In Ländern mit anderen Gegebenheiten bei den Arbeitslöhnen, Arbeiterrechten und Umweltschutzgesetzen sind die Herstellungskosten deutlich geringer.
        Marken, Designer und Trends
        Ein Paar Flip-Flops (Zehenstegsandale aus Kunststoff) kann in Mitteleuropa für 2 Ã¢Â‚¬ aber auch für 200 Ã¢Â‚¬ angeboten werden. Ist der Schuhtyp gerade im Trend und die Marke ein Designerlabel, sind solche Preisunterschiede möglich.

        Einige Ladenpreis-Orientierungswerte (Stand: 2008) für Herrenhalbschuhe:

        Schuhe aus billigen Materialien (Kunstfasergewebe, Sohlen aus PVC, Polyethylen oder synthetischem Gummi): ca. 10–30 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus geeigneteren Materialien (billiges Leder, Gummisohlen): ca. 40–80 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus preiswertem Leder (bekannte Schuhmarken, mit Gummi- oder billiger Ledersohle): ca. 90–150 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus gutem Leder (Leder- oder Gummisohle, mit „unsichtbaren“ Einsparungen bei der Verarbeitung): ca. 150–250 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus hochwertigem Leder, maschinengenäht (Ledersohle, hochwertige Verarbeitung): ab ca. 300 Ã¢Â‚¬
        Schuhe dieser Preisgruppe unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Schaft mit dem Boden verbunden wurde. In dieser Preiskategorie dominieren die Macharten durchgenäht oder rahmengenäht. Durchgenähte Schuhe sind grundsätzlich billiger (um etwa 100 Ã¢Â‚¬) als vergleichbare rahmengenähte Schuhe, für die auch der genannte Orientierungspreis gilt.
        Schuhe aus hochwertigem Leder, handgenäht (Ledersohle, hochwertige Verarbeitung): ab ca. 500 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus hochwertigem Leder, handgenäht und nach Maß gebaut: ab ca. 1200 Ã¢Â‚¬
        Schuhe aus exotischem Leder (maschinen- oder handgenäht, Ledersohle): lederabhängig, zum Beispiel bei echtem Kroko ab ca. 1500 Ã¢Â‚¬

        Gegliedert nach Damen-, Herren-, Kinder- und Hausschuhen, ergibt sich für den Durchschnittsladenpreis aller verkauften Schuhe (Deutschland, Frühsommer 2007) folgendes Bild: Damenschuhe kosten durchschnittlich 61 Ã¢Â‚¬, Herrenschuhe 73 Ã¢Â‚¬, Kinderschuhe 47 Ã¢Â‚¬ und Hausschuhe rund 26 Ã¢Â‚¬. Im Jahr 2007 gaben die Deutschen pro Person im Schnitt 87 Ã¢Â‚¬ für Schuhe aus.

        Deutschland importiert jährlich 537 Millionen Paar Schuhe. Im Inland produzierten 80 Unternehmen 26 Millionen Paar. 80 Prozent aller deutschen Schuhimporte stammen aus Asien; deren Einkaufspreis liegt im Durchschnitt bei 12 Euro. Der Durchschnittshaushalt in Deutschland gibt etwa 20 Euro pro Monat für Schuhe aus.[29]

        Schuhpflege

        Schuhspanner. Links: nicht empfehlenswertes Spiralfedermodell mit zu kleinem Fersenendstück; rechts: besser geeignetes Modell und mit zusätzlicher Breitenanpassung im Vorderblatt

        Schuhwerk ist wie kein anderes Kleidungsstück starken Belastungen (Witterung, Schweiß, Zug, Druck, Reibung und so weiter) ausgesetzt, die es bei hinreichender Lederpflege länger ertragen kann. Vor allem bleiben dadurch die Schuhe komfortabel (atmungsaktiv, temperaturausgleichend, anpassungsfähig) und optisch einwandfrei.

        Folgende Faktoren sind für die Schuhpflege entscheidend:

        Passform: Passen die Schuhe von der Leistenform, -breite und -länge nicht zum Fuß des Trägers, leiden Schaft, Fuß, Tragekomfort und die Haltbarkeit der Schuhe insgesamt.
        Tragepausen: Werden Schuhe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen getragen, kann die beim Tragen aufgenommene Fußfeuchte zwischenzeitlich nicht vollständig verdunsten. Um den dadurch bedingten vorzeitigen Verschleiß zu vermeiden und den Tragekomfort nicht zu vermindern (unter anderem heiße Füße im Sommer und kalte Füße im Winter), rechnet man bei Schuhen mit mindestens einem ganzen Tag Tragepause.
        Schuhspanner: Vor allem bei Lederschuhen sorgen sie für den Formerhalt, entlasten den Schuhboden und verhindern das Entstehen tiefer Gehfalten, wenn sich das Leder beim Ausdünsten der Fußfeuchte wieder zusammenzieht. Deshalb sollte der Schuhspanner von seiner Form her möglichst optimal passen, mit nicht zu hoher Spannung einliegen und das Fersenendstück des Spanners die Fersenkappe des Schuhs möglichst flächig und breit ausfüllen.
        Schuhanzieher schonen beim Einstieg die dem Fuß Halt gebende Hinterkappe und tragen zum Passformerhalt bei, indem sie ein Ausweiten der Einstiegsöffnung und dadurch ungenügenden Formschluss vermeiden. Aus dem gleichen Grund werden Schuhverschlüsse (Schnürsenkel, Riemen und so weiter) vor dem Ausziehen geöffnet und Schuhe mit geöffneten Verschlüssen angezogen.
        Schuhputz: Die Pflege von Glattleder, Strapazierleder und Rauleder fällt unterschiedlich aus.
        Schuhtrockner, bei Feuchtigkeit

        Glattlederpflege

        Reinigen: Damit Oberflächenschmutz nicht durch die Creme konserviert wird und das Leder mechanisch angreift, werden Schuhe vor dem Cremeauftrag gereinigt; bei staubigen Schuhen durch einfaches Abbürsten oder das Abwischen mit einem mit Wasser angefeuchtetem Tuch.
        Nähren/Imprägnieren/Schützen: Eine optimale Pflege wird durch einen sehr dünnen Auftrag einer Hartwachscreme (Schuhcreme in flachen Blechdosen) erreicht. Die Hartwachscreme erfüllt alle drei Anforderungen optimal, hat darüber hinaus eine reinigende Wirkung (wodurch auch eine Ansammlung mehrerer Cremeschichten vermieden wird) und spart die Anschaffung zusätzlicher Spezialmittel.
        Glanzbürsten/Polieren: Nach Trocknen des Cremeauftrags wird die Oberfläche mit einer Rosshaarbürste oder mit einem weichen Tuch poliert, wodurch eine Neuanschmutzung erschwert und Glanz erzeugt wird. Schuhliebhaber kennen verschiedene Mittel, um mit Hartwachscreme gepflegten Schaftledern zu einem besonders starken Hochglanz zu verhelfen (Politur mit Nylonstrumpf, Wasserpolitur, Einsatz von weichen Ziegenhaarbürsten und so weiter)

        Strapazierlederpflege

        Strapazierleder (meist Fettleder, oft fleischseitig verarbeitet) werden bei derben, stark beanspruchten Schuhen (Arbeitsstiefel, Wanderschuhe) eingesetzt. Zum Reinigen können Schmutzbürsten mit Pflanzenfasern verwendet werden, die den Vorteil bieten, auch für nasses Abbürsten mit klarem Wasser geeignet zu sein. Als Pflegemittel eignen sich Lederfette oder Fettwachse. Hauchdünn aufgetragen, eine Nacht einziehen lassen und dann am besten mit der bloßen Hand auspolieren. Überfetten verschlechtert die Atmungsaktivität und macht das Leder auf Dauer lappig. Im Sinne einer bestmöglichen Pflege können auch derbe Raulederschuhe so behandelt werden, was allerdings ein speckiges Aussehen zur Folge hat.

        Raulederpflege

        Raulederschuhe sind oft mit einer Bürste (Messingbürste für Velours, Kreppbürste für Nubuk) gründlich auszubürsten, da das offenporige Leder Staub und Schmutz leicht aufnimmt, wodurch das Leder auf Dauer von innen mechanisch zerstört wird und es langsam zu einer Vergrauung kommt. Imprägnieren bewirkt einen besseren Schutz vor einer Neuverschmutzung und zugleich eine Hydrophobierung. Normale Schuhcreme ist ungeeignet, da dadurch das Rauleder sein typisches Aussehen verliert. Ausnahme: Fettpflege (Strapazierleder, Huntingleder, Fettleder).

        Auswahl passender Schuhe

        Hochkant-Pedoskop von 1938 von Ernst Gross Röntgen-Apparate, Berlin, im Physikmuseum in Salzburg

        Für wachsende Kinder sind ökonomisch zweckmäßig Schuhe mit ausreichend Spielraum an der Zehenfront für zu erwartendes Längenwachstum der Füße zu wählen. Durch Tragen passen sich Schuhe, insbesondere solche aus Leder, weiter an die Fußform an. Füße schwellen mit steigender Durchblutung durch Wärme an, sowie auch im Laufe eines Tages, insbesondere wenn die Beine wenig bewegt werden und viel gestanden wird. Mit steigendem Lebensalter senkt sich das Fußgewölbe etwas, wodurch Füße länger und etwas breiter werden.

        Hilfreich ist das eigene Spüren an den Zehenspitzen, das Verwenden von Probiersocken, das Ertasten der Lage der Zehenspitzen mit Fingerspitzen oder Daumen durch die Schuhkappe hindurch.

        Als gesundheitschädliches Kuriosum gab es um 1950/1960 Durchleuchtungsapparate auf Basis Röntgenstrahlung, sogenannte Pedoskope. Ein hüfthoher hölzerner Kasten mit Auftrittstufe und Öffnung zum Hineinstecken beider Schuhvorderteile stand in manchen Schuhgeschäften. Unter der Stufe wurde durch elektrisches Einschalten eine Röntgenröhre aktiviert, Strahlenabsorption durch Schuh und Knochen und Fluoreszenz in einem Schirm knapp über den Schuhen im abdunkelnden Kasten erzeugte ein Live-Bild mit den bewegten Zehen, das durch typisch 3 ovale Sichtrohre vom Probanden, Schuhverkäufer und Schuheinkaufspartner betrachtet werden konnte – typisch nur wenige Sekunden lang. Vom Adrian X-Ray Shoe Fitter, einem Fluoroskop, hergestellt zumindest ab 1938 in Milwaukee und anderen wurden etwa 10.000 Exemplare zuerst an Orthopäden, später an Schuhgeschäfte in ganz USA und das US-Militär geliefert, wo sie bis um 1970 verwendet wurden. Die Geräte waren nur gering gegen den Austritt von Röntgenstrahlung abgeschirmt. Ihre Verwendung wurde ab 1950 zunehmend kritisiert, und in mehr und mehr Bundesstaaten der USA reglementiert und schließlich verboten. Im Wesentlichen wurden die Geräte vernichtet, die Oak Ridge Associated Universities haben ein Museumsstück.[30][31][32][33] In einem Schuhgeschäft in Wels war nur in einem Schuhgeschäft ein solches (oder ähnliches) Gerät noch nach 1960 doch für wenige Jahre in sparsamem Gebrauch.

        Schuhmuseen

        Die Qualität, Reichhaltigkeit und Vielfalt der Ausstellungen der genannten Museen ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von zwei einfachen Räumen mit ein paar Schuhen weniger Epochen darin, bis hin zu mehreren Ausstellungshallen mit Schuhen aus vielen Kulturen und Jahrhunderten, historischen Schuhreparaturwerkstätten und -produktionsanlagen, Leder- und Gerbungstechnik und die Ausstellungsstücke begleitenden mehrbändigen, informationsreichen Museumskatalogen.

        Namhafte internationale Sammlungen sind:

        Deutsches Schuhmuseum Hauenstein, Rheinland-Pfalz, Deutschland
        Schuhmuseum Weißenfels, Deutschland
        Bally Schuhmuseum in Schönenwerd, Schweiz
        Bata Shoe Museum Toronto, Kanada
        Musée International de la Chaussure in Romans-sur-Isère, Frankreich
        Northampton Museum And Art Gallery, Northampton, England
        Museu Nacional do Calçado (MNC), Novo Hamburgo
        Museo del Calzado in Elda, Spanien
        Siehe auch: Liste von Schuhmuseen

        Synonyme

        Schuhe werden auch flapsig als Latschen oder Botten bezeichnet.

        Verwandte Themen

        Für manche ein Fetischschuh: rote Peeptoe-Highheels
        Links zu einzelnen Schuhmodellen befinden sich im Artikel Schuhmodell.
        Machart, Hinweise zu unterschiedlichen Herstellungstechniken
        Gamaschen, eine Ergänzung zum Schuh
        Schuhfetischismus, ein sexueller Aspekt
        In der arabischen Welt wird der Schuh gelegentlich als Symbol[34] der Verachtung eingesetzt.[35]
        Schuhe (Reichskleinodien), Bestandteil des kaiserlichen Krönungsornats
        Schuhe am Donauufer, ein Mahnmal in Budapest
        Erstlingsschuhe im Brauchtum

        Heraldik

        In der Heraldik steht der Schuh, ebenso wie der Stiefel als Wappenfigur in der Reihe der gemeinen Figuren.

        Haupteintrag: Schuh und Stiefel

        Literatur

        Marie-Josèphe Bossan: Die Kunst der Schuhe. Parkstone Press, New York 2004, ISBN 1-85995-771-4.
        Lars Goral: Die Schuhfibel. Schuhe selber machen. Packpapier, Osnabrück 1987, ISBN 3-931504-18-2.
        Olaf Goubitz: Stepping through time: Archaeological footwear from prehistoric times until 1800. Stichting Promotie Archeologie, Zwolle 2001, ISBN 90-801044-6-9.
        Peter Knötzle: Römische Schuhe. Luxus an den Füßen (= Schriften des Limesmuseums Aalen 59). Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 3-8062-2172-3.
        Ingrid Loschek: Schuhikonen. Von High Heels zu Birkenstocks. In: Schuhtick. Von kalten Füßen und heißen Sohlen. Philipp von Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3938-4, S. 89–96.
        Colin McDowell: Schuhe – Schönheit, Mode, Phantasie. Heyne, München 1989, ISBN 3-453-03606-9.
        Jan Plath: Computergestützte Konstruktion von Maßschuhen, Shaker, Aachen 2004, ISBN 3-8322-2765-2 (Dissertation Uni Bremen 2004, 2003 Seiten).
        Christiane Schnack: Die mittelalterlichen Schuhe aus Schleswig. Ausgrabung Schild 1971–1975 (= Ausgrabungen in Schleswig / Berichte und Studien, Band 10). Wachholtz, Neumünster 1992, ISBN 3-529-0146-05, DNB 930215818 (Dissertation Uni Kiel [1992], 193 Seiten).
        Anne Sudrow: Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich. Wallstein, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0793-3. (Dissertation Technische Universität München 2009, 854 Seiten)[36]
        Helge Sternke: Alles über Herrenschuhe. Nicolai, Berlin 2006, ISBN 3-89479-252-3.
        Frédérique Veysset, Isabelle Thomas, Caroline Levesque: Schuhe: der ultimative Styleguide, Prestel, München 2015 (Originaltitel So Shoes!, übersetzt aus dem Französisch von Dorothee Domingos). ISBN 978-3-7913-8136-7.
        Jonathan Walford: Der verführerische Schuh. Schuhmode aus vier Jahrhunderten (Originaltitel: The Seductive Shoe. übersetzt von Sabine Bayerl) Edition Braus, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89904-261-0.
        Paul Weber: Schuhe. Drei Jahrtausende in Bildern. AT, Aarau 1994, ISBN 3-85502-159-7.
        Kinz Wieland: Kinderfüße-Kinderschuhe. Alles Wissenswerte rund um kleine Füße und Schuhe. Eigenverlag, Salzburg 2005, ISBN 3-00-005879-6.

        Weblinks

        Wiktionary: Schuh Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
        Commons: Schuhe Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
        Wikiquote: Schuh Ã¢Â€Â“ Zitate
        Schuhe von 1434 bis heute auf marquise.de
        Lexikon der Damenschuhe auf damenschuhlexikon.de
        Video: Schuhfertigung

        Einzelnachweise

        ↑ S. Wenzel: Neanderthal presence and behaviour in Central and Northwestern Europe during MIS 5e. In: Developments in Quaternary Sciences. Vol. 7, 2007, Elsevier, S. 173–193.

        ↑ a b c Erik Trinkaus, Hong Shang: Anatomical evidence for the antiquity of human footwear: Tianyuan and Sunghir. In: Journal of Archaeological Science. 35 (2008), S. 1928–1933. doi:10.1016/j.jas.2007.12.002

        ↑ N.O. Bader: Upper Palaeolithic Site Sungir (Graves and Environment). Scientific World, Moscow 1998.

        ↑ Jean Clottes: Les Cavernes de Niaux: art préhistorique en Ariège. Seuil, Paris 1995.

        ↑ Thomas J. Connolly, William J. Cannon: Comments on „America’s Oldest Basketry“. In: Radiocarbon. 41(3), 1999, S. 309–313.

        ↑ The World’s Oldest Shoes (Website zu den Fort Rocks-Sandalen, mit Abbildung)

        ↑ J.T. Kuttruff, S.G. DeHart, M.J. O’Brien: 7500 Years of Prehistoric Footwear from Arnold Research Cave, Missouri. In: Science. 281, 1998, S. 72–75. doi:10.1126/science.281.5373.72

        ↑ Neue Funde im Eis – älter als Ötzi. In: Tages-Anzeiger. 21. August 2008.

        ↑ Universität Bern, Abteilung Kommunikation: Eisfunde vom Schnidejoch – 1000 Jahre älter als Ötzi (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive)

        ↑ Oeschger Zentrum, Tagung Ötzi, Schnidi and the Reindeer Hunters: Ice Patch Archaeology and Holocene Climate Change vom 21./22. August 2008 (Memento vom 27. August 2008 im Internet Archive) (englisch)

        ↑ Eisfunde vom Schnidejoch 1000 Jahre älter als Ötzi. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) auf: Archäologie online. 22. August 2008.

        ↑ Ältester Lederschuh der Welt entdeckt. (Spektrum direkt, abgerufen am 10. Juni 2010)

        ↑ a b Ron Pinhasi u. a.: First Direct Evidence of Chalcolithic Footwear from the Near Eastern Highlands. In: PLoS ONE. 5(6), S. e10984. doi:10.1371/journal.pone.0010984

        ↑ a b R. Goedecker-Ciolek: Zur Herstellungstechnik von Kleidung und Ausrüstungsgegenständen. In: Markus Egg, Konrad Spindler: Die Gletschermumie vom Ende der Steinzeit aus den Ötztaler Alpen. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. 39/2, 1992, S. 101–106.

        ↑ Klaus Hollemeyer u. a.: Species identification of Oetzi’s clothing with matrix-assisted laser desorption/ionization time-of-flight mass spectrometry based on peptide pattern similarities of hair digests. In: Rapid Communications in Mass Spectrometry. Volume 22, Issue 18, 2008, S. 2751–2767 doi:10.1002/rcm.3679

        ↑ Ötzis Schuhe auf der Website des Südtiroler Archäologiemuseums. (Abgerufen am 12. Juni 2010)

        ↑ H. Hahne: Moorleichenfunde aus Niedersachsen. Vorzeitfunde aus Niedersachsen Teil B. Hildesheim, 1915.

        ↑ M. Hald: Primitive Shoes. An archaeological-ethnological study based upon shoe finds from the Jutland peninsula. Dänisches Nationalmuseum, Kopenhagen 1972, OCLC 789377160.

        ↑ Peter Knötzele: Römische Schuhe. Luxus an den Füßen. Theiss, 2007.

        ↑ Die Lederfunde der Vorrömischen Eisenzeit und Römischen Kaiserzeit aus Nordwestdeutschland. (Memento vom 30. November 2012 im Internet Archive)

        ↑ C. van Driel-Murray: Das Ostkastell von Welzheim, Rems-Murr-Kreis. Die römischen Lederfunde. Stuttgart 1998.

        ↑ Wolfgang Marquardt: Die theoretischen Grundlagen der Orthopädie-Schuhmacherei. Verlag Carl Maurer, Geislingen 1965, S. 75–76.

        ↑ Meyer, Georg Hermann von. In: J. Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin/ Wien 1901. (online auf zeno.org)

        ↑ Der Herrenfahrer, Heft 1, 1924, S. 51.

        ↑ a b c d e Christof Dipper: Rezension zu Sudrow, Anne: Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich. Göttingen 2010. In: H-Soz-u-Kult, 4. Mai 2011, online abgerufen am 26. Januar 2013.

        ↑ Wie funktioniert das? Maßschuhe online Abgerufen am 27. Dezember 2012.

        ↑ Richtlinie 94/11/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. März 1994 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Kennzeichnung von Materialien für die Hauptbestandteile von Schuherzeugnissen zum Verkauf an den Verbraucher in der konsolidierten Fassung vom 1. Januar 2007, abgerufen am 4. Dezember 2012

        ↑ a b Sabine Frühbuss: Schuhe für gesunde Füße – W wie Wissen. In: ARD. 24. August 2019, abgerufen am 24. Januar 2021. 

        ↑ Joachim Hofer, Silke Kersting: Schuhe nach Maß. In: Handelsblatt. Nr. 99, 27. Mai 2013, ISSN 0017-7296, S. 22. 

        ↑ Shoe-Fitting Fluoroscope (ca. 1930–1940) orau.org, Oak Ridge Associated Universities, Museum, updated 20. April 2010 („Oak Ridge Associated Universities“), abgerufen am 13. Oktober 2017. – Naturwissenschaftliche Behandlung. Adrian shoe fitter verwendete eine 50 kV-Röntgenröhre bei 3–8 mA Anodenstrom und einer typischen Timer-Einstellung von 20 s. – Quellenangaben: Bedienungsanleitung, 8 Artikel von 1949 bis 2000.

        ↑ X-ray Shoe Fit Check 1920s youtube.com, Video/Stummfilm 0:55, aus den 1920er-Jahren, markdcatlin, 16. Dezember 2008, abgerufen am 13. Oktober 2017. – Werbefilm (englisch)

        ↑ Shoe Store Fluoroscope youtube.com, Eugene Fournier, 22. März 2012, abgerufen am 13. Oktober 2017. Video 4:21. Kritischer, populärer Bericht.

        ↑ The shoe-fitting fluoroscope: a little known application of the X-ray healio.com, HemOnc Today, 10 Mai 2008, abgerufen am 13. Oktober 2017. – Mit weiterführende Quellenangaben.

        ↑ Vergleiche allgemein auch Paul Sartori: Der Schuh im Volksglauben. (Teil I) In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 4, 1894, S. 41–54.

        ↑ Der Schuh als Symbol

        ↑ Vgl. Christof Dipper: Rezension zu Sudrow, Anne: Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich. Göttingen 2010. In: H-Soz-u-Kult, 4. Mai 2011, online abgerufen am 26. Januar 2013.

        Dieser Artikel wurde am 21. Februar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

        Normdaten (Sachbegriff): GND: 4053430-3 (OGND, AKS) | LCCN: sh85121735

        Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Schuh&oldid=209955779“
        Kategorien: Wikipedia:LesenswertSchuhLederproduktVersteckte Kategorie: Wikipedia:Artikel mit Video

        Navigationsmenü

        Meine Werkzeuge


        gmbh kaufen in der schweiz gmbh kaufen wien


        Top 8 datenschutz:

          Firmengründung GmbH kaufen Wassersport gmbh kaufen risiko gmbh mantel kaufen hamburg
          Zur Suche springen
          Auswahl von Wassersportarten (v.l.n.r.): Wasserspringen, Wellenreiten, Wasserball (obere Reihe);Synchronschwimmen, Schwimmen, Rudern (mittlere Reihe);Regatten, Drachenbootrennen, Kajakfahren (untere Reihe)

          Unter Wassersport werden alle Sportarten, die in oder auf dem Wasser ausgetragen werden, zusammengefasst.[1] Wintersportarten wie Eishockey oder Eislaufen werden nicht zu den Wassersportarten gerechnet, obwohl sie physisch gesehen auch auf Wasser stattfinden.

          Die folgende Liste enthält die olympischen Wassersportarten. Sie werden alle während der Sommerspiele ausgetragen.[2]

          Auf dem Wasser
          Kanusport – Kanurennsport
          Kanusport – Kanuslalom
          Rudern
          Segeln
          Motorbootrennen (nur 1908)
          Wasserski (Nur Demonstrationssportart)
          Wellenreiten (erstmals 2020)
          Im Wasser
          Schwimmsport – Kunst- und Turmspringen
          Schwimmsport – Schwimmen
          Schwimmsport – Synchronschwimmen
          Schwimmsport – Wasserball
          Triathlon (Wird nur teilweise im Wasser ausgetragen)

          Eine dritte Kategorie sind Aktivitäten unter Wasser, allen voran das Sporttauchen, das im Orientierungstauchen, Flossenschwimmen, Unterwasserrugby und Apnoetauchen auch wettkampfmäßig ausgetragen wird.

          Siehe auch

          Schwimmsport bei den Olympischen Spielen

          Weblinks

          Commons: Wassersport Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
          Wiktionary: Wassersport Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

          Einzelnachweise

          ↑ Definition nach: Herders neues Hand-Lexikon; Freiburg im Breisgau 1987; ISBN 3-451-20500-9.

          ↑ Zu Details siehe olympische Sportarten und dortige Quellen.

          Normdaten (Sachbegriff): GND: 4064777-8 (OGND, AKS)

          Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Wassersport&oldid=204177895“
          Kategorien: WassersportSportgattung

          Navigationsmenü


          gmbh kaufen ohne stammkapital GmbH Gründung


          Top 7 gmbhgeschaeftsfuehrervertrag:

            gmbh kaufen was ist zu beachten gmbh kaufen kosten Piz gmbh kaufen welche risiken firma
            Zur Suche springen

            Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weiteres siehe PIZ.

            Piz ist der rätoromanische und lombardische[1] Name für Gipfel, Spitze, Spitz oder Pik, entspricht im Französischen dem pic (m), im Italienischen Picco (m), im Spanischen und Portugiesischen pico (m) und im Englischen peak.

            Piz ist ein häufiger Bestandteil eines Bergnamens im Schweizer Graubünden, in der Oberlombardei, bzw. im Veltlin, und im ladinischen Teil der Dolomiten: z. B.: Piz Bernina, Piz Boè, Piz Buin, Piz Fenga, Piz Linard, Piz Kesch (Mischform, romanisch ist Piz d’Es-cha), Piz Palü, Piz Coca, Piz di Trii Signur, Piz Tri[2], Piz Bela[3]. Beispiele für die Verwendung von Pik sind Pik Karl Marx oder Pik Leibniz.

            Einige liegen auch am Rande des (heutigen) rätoromanisch/ladinischen Sprachraums wie der Piz Sardona, Piz Segnas oder Piz Dolf und erhalten entsprechende deutsche Namen auf der anderen Talseite; Surenstock für den Piz Sardona und Trinserhorn für den Piz Dolf. Solches tritt auch beim Übergang vom romanisch sprechenden Engadin zur Landschaft Davos auf: alle Berge tragen Namen in beiden Sprachen (siehe zum Beispiel Hoch Ducan). Im Gegensatz zu Flurnamen, welche sich weiter überlieferten und auch heute immer noch in nunmehr eindeutig deutschsprachigen Gegenden wie Werdenberg, am Alpstein und entlang des Walensees die Alpen und Fluren mit welschen Namen bezeichnen (daher kommt auch der Name Walensee), sind dort die Bezeichnungen für die (wichtigeren) Bergspitzen nur noch deutsch.

            Im Kollektivplural lautet die Bezeichnung Pizza, was in etwa wiederzugeben ist als Gespitz. Ein Beispiel dazu ist die Pizza Grossa.

            Quellen

            ↑ unter anderem: Di Francesco Cherubini: Vocabolario Milanese-Italiano, Volume 3 Dall‘ Imp. Regia Stamperia, 1841 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

            ↑ Piz Tri m. 2308 (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive)

            ↑ http://www.paesidivaltellina.it/pizzobello/index.htm

            Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Piz&oldid=186444979“
            Kategorien: Geographie (Kanton Graubünden)Geographie (Vorarlberg)OronymRätoromanische SpracheGeographie (Alpen)

            Navigationsmenü


            firma kaufen leere gmbh kaufen

            kfz zulassung gmbh auto kaufen oder leasen


            Top 9 beratungsvertrag:

              GmbHmantel Gesellschaftskauf Schranken Firmengründung Warenkreditversicherung
              Zur Suche springen

              Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schranke (Begriffsklärung) aufgeführt.

              Moderne Schranke Schranke einfachster Konstruktion
              Schlagbaum zum Hochklappen Schranke mit Scherengitter (geöffnet) Schranke mit Scherengitter (geschlossen)

              Eine Schranke, Wegeschranke oder ein Schlagbaum (früher auch einfach: Schlag), in Österreich ein Schranken, in der Schweiz eine Barriere, ist eine bauliche Vorrichtung zum Sperren eines Weges, die aus einer beweglichen Stange auf ein bis zwei Stützen besteht.

              Üblicherweise ist die Stange schwenkbar gelagert und die Rotationsachse ist im Gegensatz zu einem Tor waagerecht. Die geringe Abmessung einer Schranke ermöglicht dann, sie zum Öffnen nach oben zu klappen, was Grundfläche spart. Eine klassische Schranke ist ein zweiarmiger Hebel mit Gegengewicht, um den Kraftaufwand beim Öffnen und Schließen zu minimieren.

              Erste weit verbreitete Anwendung fanden Schranken an Grenzübergängen, insbesondere während der Kleinstaaterei. Zur Einnahme von Zoll und anderen Abgaben können Schranken vergleichsweise einfach errichtet werden. Eine inzwischen veraltete Bezeichnung für einen Schlagbaum war daher „Zollstock“.[1] Mautstellen und Parkhäuser sind verbreitete Anwendungsfälle in der Gegenwart.

              Im Verlauf der Industrialisierung wurden Schranken auch ein Mittel der Verkehrssicherheit, als sie an Bahnübergängen eingeführt wurden. Seit der Massenmotorisierung werden Forststraßen häufig durch Schranken versperrt. Nur dort sind noch einfache Ausführungen ohne Elektromotor verbreitet.

              Eine moderne Schranke besteht nicht mehr aus Holz, sondern aus Stahl und zunehmend aus Leichtmetallen und Kunststoffen. Die leichteren Werkstoffe ermöglichen zusammen mit moderner Antriebstechnik kompaktere Schranken, die mittels Elektromotor zu öffnen sind, ohne weiterhin als zweiarmiger Hebel bemessen zu sein.

              Rot-weiß gestreifte Schranken sind zumindest in Deutschland auch Verkehrszeichen, die Straßenflächen markieren, deren Befahren verboten ist.[2] An Grenzübergängen sind Schranken in den jeweiligen Nationalfarben gängig. Von Schranken ohne Kontrastfarben geht bei schlechten Sichtverhältnissen erhebliche Unfallgefahr aus.

              An Bahnübergängen werden mitunter Halbschranken installiert, um die Hälfte der Straßenbreite als Fluchtweg frei zu halten, sodass niemand zwischen automatisch schließenden Schranken eingesperrt wird. Ursprünglich wurden Bahnschranken, die Mitte des 19. Jahrhunderts noch Drahtzugbarrieren hießen, von Schrankenwärtern bewegt. Bahnschranken waren früher häufig mit zusätzlichen metallenen Vorhängen als Unterkriechschutz ausgestattet. Es gibt auch Schranken mit aufgesetzten Scherengittern als Übersteigschutz. Insbesondere in der Parkraumbewirtschaftung werden inzwischen auch Knickarmschranken verwendet.

              Im Bereich der Eisenbahnen des Bundes in Deutschland ist mehr als die Hälfte der Bahnübergänge mit Schranken ausgerüstet. Der Großteil der beschrankten Bahnübergänge ist dabei mit Halbschranken gesichert.[3]

              Weblinks

              Commons: Schlagbäume Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
              Wiktionary: Schranke Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

              Einzelnachweise

              ↑ Vgl. Werner Fried: Ein Schlagbaum in der Stadtmitte. Banngrenze zwischen Wellesweiler und Mittelbexbach. Auf der Website des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen e. V.

              ↑ § 43 Verkehrseinrichtungen. In: Straßenverkehrs-Ordnung. Bundesministerium der Justiz. Abgerufen am 8. Juni 2013.

              ↑ Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierungauf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/21003 –. Neuentwicklung einer Schnittstelle für Bahnübergänge zur Reduzierungvon Schließzeiten. Band 19, Nr. 21643, 17. August 2020, ISSN 0722-8333, S. 3 (BT-Drs. 19/21643). 

              Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Schranke&oldid=208288689“
              Kategorien: Absperrung (Bauteil)Verkehrszeichen

              Navigationsmenü

              Meine Werkzeuge


              gmbh kaufen in der schweiz gmbh & co. kg kaufen


              Top 5 beratungsvertrag:

                gmbh kaufen steuern Warenkreditversicherung Trauerbegleitung Geld verdienen mit Autos gesellschaften GmbH
                Zur Suche springen

                Trauerbegleitung unterstützt Menschen bei der Bewältigung erlittener oder zu erwartender Verlusterfahrungen. Trauerbegleitung unterstützt Menschen in ihrem Prozess der Trauer durch Dasein, Mitschweigen, Zuhören sowie unterschiedliche Angebote und Methoden. Die Trauerbegleitung ist nicht mit einer ärztlichen Therapie einer Krankheit zu verwechseln, sondern kann von jedem Menschen geleistet werden, der bereit ist, sich dieser Situation zu stellen und sie mit dem Trauernden zusammen auszuhalten.[1]

                Inhaltsverzeichnis

                1 Geschichte
                2 Modelle der Trauerbegleitung
                3 Situation der Trauernden
                4 Unterscheidung Trauer und Traumareaktion
                5 Trauerprozess und Trauerbegleitung
                6 Kindertrauerbegleitung
                7 Siehe auch
                8 Literatur
                9 Weblinks
                10 Einzelnachweise

                Geschichte

                Die Trauerbegleitung hat ihre historischen Wurzeln in der kirchlichen Seelsorge und ist bis heute ein Schwerpunkt in der pfarramtlichen Tätigkeit.[2] In der Moderne wurde das Ausleben der Trauer durch die Tabuisierung der Lebensbereiche Krankheit und Sterben zunehmend verdrängt. Insbesondere die Impulse von Elisabeth Kübler-Ross führten hier zu einem Umdenken und zur Entstehung der Hospizbewegung. Die Bewegung um Johann-Christoph Student war ebenso bestrebt, das Sterben und die Trauer wieder zurück in die Gesellschaft zu holen. Die Begleitung Angehöriger und Freunde Sterbender und Verstorbener wurde zunehmend ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt und ist auch Bestandteil palliativmedizinischer Konzepte.

                Diese Entwicklung führte insgesamt dazu, dass etwa seit den 1980er Jahren vielfältige Formen der Trauerbegleitung entstanden: begleitete Trauergruppen ebenso wie unbegleitete Selbsthilfegruppen; Trauercafés wurden eingerichtet und Trauer-Reisen entwickelt. Freie Träger und Einzelpersonen boten Trauerbegleitung an; auch Bestatter fügten dieses Angebot ihrem Portfolio hinzu.

                Im Zuge dieser Entwicklung wurde zunehmend deutlich, dass verantwortliche Begleitung von Menschen, die sich in einer solchen Krisensituation befinden, zwar nicht unbedingt eine professionelle Ausbildung, aber doch eine entsprechende Schulung erfordert. So wurden Kurse zur Trauerbegleitung von kirchlichen ebenso wie von freien Trägern eingerichtet.

                Auch die Tatsache, dass etliche Angebote keineswegs kostenlos sind, führte dazu, dass zunehmend über Qualitätsstandards bzw. Qualitätssicherung in der Trauerbegleitung diskutiert wird.[3] 2007 wurden von der damaligen Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung[4][5] gemeinsame fachliche Standards für Qualifizierungen in Trauerbegleitung formuliert.[6] Diese Standards werden zunehmend auch von Personen und Institutionen übernommen, die ebenfalls Weiterbildungen in Trauerbegleitung anbieten, jedoch nicht dem Bundesverband Trauerbegleitung angehören.

                Modelle der Trauerbegleitung

                Die explikatorischen (erklärenden) Modelle beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Deutung der Verlusterfahrung. Die deskriptiven (beschreibenden) Modelle beschreiben die Trauerreaktionen. Diese umfassen Symptomatologien, Verlaufs-, Phasen- und Aufgabenmodelle.[7]

                E X P L I K A T O R I S C H E M O D E L L E

                Verlust als Objektverlust:

                Interpersonale Dynamik von Trauerarbeit

                Psychoanalyse:

                Sigmund Freud 1856–1939

                Interventionsschwerpunkt:

                Realisierung des Verlustes und der damit verbundenen Gefühle

                Theorem der depressiven Position

                Melanie Klein 1882–1960

                psychodynamische Bewältigungsmechanismen

                Yorick Spiegel

                1935–2010

                Verlust als Bindungsverlust:

                Bindungstheorie

                Verhaltensforschung:

                Edward John Mostyn Bowlby 1907–1990

                Interventionsschwerpunkt:

                Suchverhalten und Bindungsbestrebungen als Lernprozess begleiten

                Fortsetzung einer modifizierten Bindung

                Collin Parkes 1928

                Ablösung und fortdauernde Beziehung

                Dennis Klass

                Verlust von Verstärkung:

                Gestorbene Streicheleinheiten

                Behaviorismus:

                R.W. Ramsay

                Interventionsschwerpunkt:

                Neustrukturierung mittels Verstärkung adaptiven Verhaltens

                Steuerung durch soziale Verstärkung

                J. Gauthier et.al.

                Verlust als Verlust genetischer Überlebenschance

                Soziobiologismus:

                Christine H. Littlefield

                J.Philippe Rushton

                Verlust von Sinn- und Bedeutungsstrukturen

                In Umbruchsituationen

                Kognitionspsychologie

                Peter Rammis

                Interventionsschwerpunkt:

                Kontinuität von Zuwendung, Rekonstruktion sinnvoller Lebensgeschichte

                Verlust als Auslöser multipler Verluste

                Coping

                Trauer als Stresssituationen

                Kognitive Stresstheorie

                Richard S. Lazarus

                Interventionsschwerpunkt:

                Personale, soziale Ressourcen zur Deckung entstandener Defizite identifizieren helfen

                Mardi J. Horowitz

                Margret u. Wolfgang Stroebe

                D E S K R I P T I V E M O D E L L E

                Symptomatologien

                Pathologische Trauer

                Erich Lindemann

                Collin Parkes

                Ralf Jernetzig u. Arnold Langenmayr

                Beverly Raphael u. Warwick Middleton

                Interventionsschwerpunkt:

                Vermittlung von Trauerwissen

                Klientenzentrierte Beratung

                Phasen- und Verlaufsmodelle

                Bowlby

                Elisabeth Kübler-Ross

                Yorick Spiegel

                Verena Kast

                Interventionsschwerpunkt: phasenspezifische Unterstützung

                Aufgabenmodelle

                Trauerstile

                Yorick Spiegel

                William W. Worden

                Michael Schibilsky

                Interventionsschwerpunkt:

                Aufgabenbezogene Begleitung

                Situation der Trauernden

                Mit der Trauerbegleitung wird der Versuch unternommen, dem menschlichen Bedürfnis nach Trost und Unterstützung gezielter zu begegnen. Zudem benötigen Trauernde, die einen Angehörigen durch einen überraschenden oder gewaltsamen Tod verloren haben, häufiger intensive Unterstützung, welche vom sozialen Umfeld nicht oder nicht ausreichend gewährt werden kann. Hier fungiert die Trauerbegleitung insbesondere in der ersten Zeit als Krisenintervention, leistet aber auch langfristige Begleitung, die im familiären Umfeld so oft ebenfalls nicht möglich ist.

                Unterscheidung Trauer und Traumareaktion

                Die Unterscheidung von Trauer und Trauma ist für die Begleitung in der Trauer wichtig. Auch wenn Trauerbegleiter keine Diagnose stellen, so müssen sie die Anzeichen einer Traumareaktion erkennen können. Trauer und Trauma gehören oft zusammen. „Denn ein Trauma bedeutet, dass ein Geschehen, in dem sich für die betroffene Person zu viel, zu schnell und zu plötzlich abgespielt hat“ (vgl. Chris Paul). Die Traumareaktion ist die entwickelte Strategie, damit zu leben und ein Überleben möglich zu machen. Ist ein Mensch mit einer Traumareaktion überfordert, dann benötigt diese Person keine Trauerbegleitung, sondern eine Traumatherapie.

                Die verkomplizierte Trauer kann einen längeren und intensiveren Weg durch die Trauer hin durch bedeuten und kann hervorgerufen werden durch:[8]

                unklare Verlustsituationen (verschwundene, verschollene, vermisste Personen)
                Tabuisierte Verluste (Suizid, Abtreibung, …)
                Tod gegen die Zeit (Kinder, Enkelkinder, …)
                gesellschaftlich negierte Liebesbeziehungen (Dreiecksbeziehungen, Priesterkinder, Priesterfrauen, homosexuelle Beziehungen, …)
                vorausgegangene besonders belastende Beziehungskonstellationen
                mehrere existenzielle Verlusterfahrungen
                dramatische Todesumstände (Flugzeugabsturz, Amoklauf, Massenpanik, …)
                Selbstverschuldete Todesursache (alkoholisierte Unfallfahrer, Raser, …)
                Sich selbst zugeschriebene Zuständigkeit für Hilfeleistung bei gleichzeitig erlebter Handlungsunfähigkeit (z. B. Großeltern oder Eltern von verstorbenen (Enkel)kindern)
                Unzureichende Bearbeitungsmöglichkeit (notwendiges Überlebensmanagement, eingeschränkte kognitive Fähigkeiten)
                Generationenübergreifende „Langzeiteffekte“ mit stellvertretender Trauer (Krieg, Familiengeheimnisse, …)
                Fehlende Netzwerke (besonders bei Menschen, die von sozialer Isolation betroffen sind)
                Wenig hilfreiche Kommunikationsformen, fehlender emotionaler Austausch und Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem Erlebten.

                Trauerreaktion (auch verkomplizierte)

                Traumareaktion

                Zeitachse ist klar.

                Im Ablauf der Erzählung, die Erzählungen verändern sich im Laufe der Zeit und können

                Zeitachse nicht klar

                Betroffene können nicht in chronologischer Abfolge erzählen, fallen wieder in die Situation und fühlen sich ebenso gefährdet wie damals.

                Gedanken und Erinnerungen können mit beeinflusst und im Notfall gestoppt werden.

                Pausen und Ablenkungen können genommen werden.

                Trauerverlauf in Wellenbewegungen wird wahrgenommen („Es geht auf und ab“ eine fast einheitliche Erklärung trauernder Menschen.)

                Gedanken können nicht gesteuert werden, Flashbacks (horrorfilmartige detaillierte Szenarien, in denen dem Betroffenen nicht erkennbar ist, dass das eine Erinnerung und nicht ein Wieder durchleben ist).

                „Getriggert durch Auslöserreize erfolgt eine unfreiwillige ‚Zeitreise‘, die Vergangenheit wird zur ständigen wiederbelebten Gegenwart: Alles ist hier und jetzt real gefährdend. Sie retraumatisiert den Menschen jedes Mal aufs Neue.“1

                Gefühle sind unterschiedlich und ändern sich laufend

                Schlaflosigkeit, Schwitzen, Erröten, Beschleunigen der Herzfrequenz, körperliche Unruhe, Angst, Desorientierung, Rückzugsverhalten, Depression,

                Das Sprechen über das schreckliche Erlebnis damals ändert sich und durch das vielfache Erzählen wird der Inhalt des Gesagten in zunehmend seelischer Verträglicher Dosis ins persönliche Welt- und Selbstverständnis integriert.

                Redezwang (schnelles, abgehacktes Vielsprechen), Worte fehlen, Erinnerungen sind real und gefährlich

                Trauerprozess und Trauerbegleitung

                Seit Sigmund Freuds klassischer Monographie über „Trauer und Melancholie“ aus dem Jahre 1917[9] wird von psychologischer Wissenschaft und Praxis die grundlegende Annahme geteilt, dass Trauernde zur Verarbeitung ihres Verlustes mit ihren Gefühlen konfrontiert werden müssen. Vermeiden sie diese Konfrontation, laufen sie das Risiko der Fehlanpassung, was durch die nicht verarbeitete Trauer Neurosen und Depressionen zur Folge haben kann. Die Trauernden müssen also „Trauerarbeit“ leisten. Unter Trauerarbeit versteht man den Prozess der emotionalen und kognitiven Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit des Verlustes: Die Verwitweten beschäftigen sich immer wieder mit Ereignissen vor und während des Todes und mit ihren Erinnerungen an den Verstorbenen. Die Funktion der Trauerarbeit soll es sein, die gefühlsmäßigen Bindungen an die Verstorbenen neu zu definieren und als einen Bestandteil, der allerdings vergangen ist, in sein Leben zu integrieren. Der Begriff oder das Konzept der „Trauerarbeit“ ist wissenschaftlich nicht untersucht. Obwohl Theoretiker in neuester Zeit ein differenzierteres Bild der kognitiven Prozesse der Trauerverarbeitung entwickelt haben, weisen die meisten Therapieprogramme auch heute noch der Trauerarbeit eine zentrale Rolle zu und sehen pathologische Trauer als Ergebnis einer unzureichend vollzogenen „Trauerarbeit“.

                Das Enthüllen der eigenen Gefühle über den Verlust gegenüber Freunden, Familie, Leidensgenossen oder professionellen Helfern ist keine notwendige Voraussetzung für die Trauerarbeit, da man sich mit seinen Gefühlen auch alleine auseinandersetzen kann. Allerdings besteht eine enge Beziehung zwischen den zwei Prozessen: Manchen Menschen gelingt die Auseinandersetzung mit ihrer Trauer nur über das Gespräch. Indem sie mit Anderen reden, klärt sich für sie die Situation und so verarbeiten sie ihre Trauer. Es ist eine Funktion von Trauerbegleitung und Trauertherapie, sich der Auseinandersetzung mit dem Verlust zu stellen, sowie die Trauernden bei ihrer Trauerarbeit empathisch zu begleiten. Dabei geht es nicht darum, sie von der Trauer zu befreien, sondern sie dabei zu unterstützen, den erlebten Verlust sowie die damit verbundene Trauer als einen Bestandteil ihres Lebens anzunehmen und zu integrieren, um nach dem vollzogenen Trauerprozess gestärkt und lebensbejahend nach vorne leben zu können. Verluste können nur akzeptiert werden, wenn sie seelisch und geistig verarbeitet worden sind.

                Eine der umfangreichsten Studien zu diesem Thema ist die Tübinger Längsschnittstudie der Verwitwung. In dieser Untersuchung wurde eine Gruppe von verwitweten Männern und Frauen über einen Zeitraum von zwei Jahren nach deren Verlust mehrmals befragt und in ihrer Befindlichkeit mit nach Alter, Geschlecht, Kinderzahl und sozioökonomischen Status vergleichbaren Verheirateten verglichen. Als Resultat dieser Studie kann zusammengefasst werden, dass Trauerbegleitung oder Trauertherapie nur den Trauernden hilft, die selbst nicht imstande sind, ihre Trauer zu verarbeiten, weil ihnen ein Gesprächspartner fehlt. Daraus folgt für die Praxis der Trauerbegleitung die Beschränkung der Hilfe auf die Menschen, die von dieser Hilfe am meisten profitieren.

                Kindertrauerbegleitung

                In der Kindertrauerbegleitung werden Kinder und Eltern in ihrem Trauerprozess begleitet. In Kindertrauergruppen wird den Kindern über Gespräche und kreatives Tun vermittelt, dass ihre Trauer keine Krankheit ist, sondern eine natürliche Reaktion auf den Verlust eines lieben Menschen. Sie werden ermuntert, ihre Gefühle auszudrücken und lernen, sie zu akzeptieren. Eine besondere Rolle in der Trauerarbeit mit Kindern spielen Symbole und Symbolsprache.[10]
                Durch den Bundesverband Trauerbegleitung werden momentan eigene Standards für Fortbildungen in Kindertrauerbegleitung entwickelt.

                Siehe auch

                Hospiz, Kinderhospiz, Verwaiste Eltern, Würdetherapie

                Literatur

                Peter Godzik (Hrsg.): Sei nahe in schweren Zeiten. Handreichung zur Vorbereitung von Ehrenamtlichen in der Trauerbegleitung. Leitungshandbuch, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011, ISBN 978-3-927043-49-7.
                Teilnehmerhandbuch Grundkurs: Der eigenen Trauer begegnen. Ein Lebens- und Lernbuch, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011, ISBN 978-3-927043-45-9.
                Teilnehmerhandbuch Vertiefungskurs: Trauernden nahe sein. Ein Lern- und Lebensweg, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011, ISBN 978-3-927043-46-6. Darin im Überblick: Erforschte Phasen der Verarbeitung von Krisen, Sterben, Trauer (S. 42); Moderne Alternativen: Zyklen, Spiralwege und Gezeiten (S. 43)
                Ralf Jerneizig, Arnold Langenmayr, Ulrich Schubert: Leitfaden zur Trauertherapie und Trauerberatung. Göttingen 1991, ISBN 3-525-45737-5.
                Ida Lamp, Sabine Smith: Trauer und Beratung. in: Frank Nestmann, Frank Engel, Ursel Sickendiek (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung. Band 2: Ansätze und Methoden. 2. Aufl. 2007, ISBN 978-3-87159-049-8.
                Arnold Langenmayr: Trauerbegleitung. Beratung – Therapie – Fortbildung. Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen 1999, ISBN 3-525-45851-7.
                Monika Müller (Hrsg.), Lukas Radbruch (Hrsg.), Sylvia Brathuhn (Hrsg.): Leidfaden – Fachmagazin für Krisen, Leid, Trauer. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, ab Heft 0/2011, ISSN 2192-1202.
                Monika Müller, David Pfister, Sigrun Müller: Wirkt Trauerbegleitung überhaupt, und wenn ja worin? In: Zeitschrift für Palliativmedizin, 12. Jahrgang, Heft 5, September 2011, S. 210–215.
                Monika Müller, Sylvia Brathuhn, Matthias Schnegg, Handbuch Trauerbegegnung und -begleitung. Theorie und Praxis in Hospizarbeit und Palliative Care. Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-45188-5.
                Chris Paul, Monika Müller: Organisationsrahmen für Trauerbegleitung. In: Eberhard Aulbert, Friedemann Nauck, Lukas Radbruch (Hrsg.): Lehrbuch der Palliativmedizin. Schattauer, Stuttgart (1997) 3., aktualisierte Auflage 2012, ISBN 978-3-7945-2666-6, S. 1189–1194.
                Petra Rechenberg-Winter, Esther Fischinger: Kursbuch systemische Trauerbegleitung. Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-49133-1.
                Mechthild Schroeter-Rupieper: Praxisbuch Trauergruppen. Patmos Verlag 2015, ISBN 978-3-8436-0674-5.
                Ruthmarijke Smeding, Eberhard Aulbert: Trauer und Trauerbegleitung. In: Eberhard Aulbert, Friedemann Nauck, Lukas Radbruch (Hrsg.): Lehrbuch der Palliativmedizin. Schattauer, Stuttgart (1997) 3., aktualisierte Auflage 2012, ISBN 978-3-7945-2666-6, S. 1173–1188.
                Johann Christoph Student (Hrsg.): Sterben, Tod und Trauer – Handbuch für Begleitende. 2. Aufl., Herder, Freiburg 2004 ISBN 978-3-451-28343-7.
                Stephanie Witt-Loers: Trauernde Jugendliche in der Schule. Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-77008-5.

                Weblinks

                Bundesverband Trauerbegleitung e.V. BVT
                Peter Godzik: Website Trauerbegleitung (online auf pkgodzik.de)

                Einzelnachweise

                ↑ Trauerbegleitung Trauerbegleitende brauchen Kompetenzen Angebot des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. (BVT). (PDF) In: https://bv-trauerbegleitung.de/. Abgerufen am 23. Februar 2018. 

                ↑ Christoph Morgenthaler: Seelsorge. Gütersloh, 2. Aufl. 2012

                ↑ vgl. z. B. TrauerInstitut Deutschland e.V. (Hrsg.), Qualität in der Trauerbegleitung. Dokumentation der 2. NRW-Trauerkonferenz, Wuppertal 2003, ISBN 3-9808351-1-1

                ↑ seit 2010 Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

                ↑ Pressebericht über die Gründung des Bundesverbands Trauerbegleitung e.V.

                ↑ http://www.bv-trauerbegleitung.de/Qualitaetsstandards@1@2Vorlage:Toter Link/www.bv-trauerbegleitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

                ↑ Rechenberg-Winter Petra und Fischinger Esther: Kursbuch systemische Trauerbegleitung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 36. 

                ↑ Petra Rechenberg-Winter, Esther Fischinger: Kursbuch systemischer Trauerbegleitung. 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, ISBN 978-3-525-49133-1. 

                ↑ Sigmund Freud: Trauer und Melancholie, 1917, Studienausgabe, Bd.III. Erscheinungsjahr 1915.

                ↑ Saegner, Uwe: Papa, wo bist Du? Ein Kinderbuch zu Tod und Trauer für Kinder. Der Hospiz Verlag, Wuppertal 2005. ISBN 3-9810020-4-0.

                Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Trauerbegleitung&oldid=207478723“
                Kategorien: TrauerSeelsorgePalliativmedizinVersteckte Kategorien: Wikipedia:Weblink offline IABotWikipedia:Defekte Weblinks/Ungeprüfte Botmarkierungen 2019-05

                Navigationsmenü


                startup kfz zulassung


                Top 9 impressum:

                  gmbh kaufen verlustvortrag Geld verdienen mit Firma Autor gmbh ug kaufen übernehmen
                  Zur Suche springen

                  Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Urheber – zu anderen Bedeutungen siehe Autor (Begriffsklärung).

                  Autor, weiblich Autorin, von lateinisch auctor „Urheber, Schöpfer, Förderer, Veranlasser“, früher und englisch author, seit dem 17. Jahrhundert auch Verfasser genannt, bezeichnet eine Person, die ein sprachliches Werk erschaffen hat. Diese Person hat die Autorschaft an dem Werk (siehe auch Anerkennung der Urheberschaft, Mehrautorenschaft, Schöpfungshöhe). Autoren verfassen im weitesten Sinn „literarische“ Werke, die den Gattungen Epik, Drama und Lyrik oder der Fach- und Sachliteratur zugeordnet werden. Die Werke können auch illustriert sein und mehr Bilder als Text enthalten, beispielsweise Bilderbücher, Comics oder Fotoromane.

                  Daneben und mit ähnlich rechtlichem Beiklang werden auch Urheber von nicht literarischen Werken als „Autoren“ bezeichnet, etwa von Software, Autorenfilmen oder Musik. Erfinder von modernen Gesellschaftsspielen (Autorenspiele: German-style games „Spiele im deutschen Stil“) werden als „Spieleautor“ bezeichnet. Im Regelwerk der Zoologie (Tierkunde) gilt traditionellerweise der Erstbeschreiber einer Tierart als ihr eigentlicher „Autor“.

                  Inhaltsverzeichnis

                  1 Geschichte
                  2 Juristische Aspekte
                  3 Konnotationen des Begriffs

                  3.1 Im nicht-öffentlichen Umfeld
                  3.2 Im begrenzt öffentlichen Umfeld
                  3.3 Im öffentlichen Umfeld

                  4 Werdegänge
                  5 Publikationsmöglichkeiten der Autoren

                  5.1 In Verlagen
                  5.2 Im Selbstverlag bzw. als Selbstpublikation

                  6 Vergütung und Tantiemen

                  6.1 Verwertungsgesellschaft
                  6.2 Zählung von Autoren

                  7 Kollektive Autorschaft
                  8 Siehe auch
                  9 Literatur
                  10 Weblinks
                  11 Einzelnachweise

                  Geschichte

                  Das Verständnis von Autorschaft ist geschichtlichen Veränderungen unterworfen. Im Mittelalter verwiesen die Begriffe Autor und Autorität mit großer Selbstverständlichkeit aufeinander. Der Rechtssprache entstammend, bezeichnete auctor den Urheber, Verfasser oder Sachwalter eines Werkes. Dabei schloss die Wortbedeutung, anders als in der Neuzeit, grundsätzlich den Aspekt der Autorität (auctoritas) ein: Verfasser waren gemeint, die hohes Ansehen erworben und breite Anerkennung gefunden hatten.

                  Besonders die medialen Umbrüche von der Mündlichkeit zur Schrift und von der Handschrift zum Buchdruck förderten die Ablösung der Person des Autors und ihrer Autorität von ihrem (reproduzierbaren und vor Verfälschung zu schützenden) Werk, zunächst jedoch eher in Gattungen der theologischen und wissenschaftlichen Literatur. Erst seit der Genieästhetik des Sturm und Drang bildete sich ein Konzept des „autonomen, schöpferischen, über sein Werk herrschenden belletristischen Autors“ heraus. Das 19. und 20. Jahrhundert bilden die Hochphase dieses emphatischen, idealisierten Autorbegriffs.

                  Seit den 1960er-Jahren wurde Kritik an der Verabsolutierung der Autorpersönlichkeit laut (Roland Barthes: Der Tod des Autors, Michel Foucault: Was ist ein Autor?).

                  In Teilen der Literaturtheorie (Erzähltheorie) wird zwischen Autor und Erzähler unterschieden: Der Autor ist der Schreibende des Textes und der Erzähler der Erzählende der Geschichte und ist dabei eine vom Autor geschaffene Instanz.

                  Der Begriff Autor wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Verfasser eingedeutscht.

                  Juristische Aspekte

                  Autorschaft umfasst in der Gegenwart ein Recht am geistigen Eigentum. Zum Schutz des Werkes dienen das Urheberrecht (welches nicht veräußerlich ist) und das Verwertungsrecht.

                  Konnotationen des Begriffs

                  Der Begriff Autor bzw. dessen Urheberschaft für ein in der Regel meist schriftlich niedergelegtes Werk oder dessen Konzeption gilt unabhängig von ihrer Veröffentlichung oder (bisherigen) Nichtveröffentlichung. Die Urheber- bzw. Autorschaft findet dabei jedoch grundsätzlich verschiedene Bedeutung, nicht zuletzt nach Maßgabe ihrer Zielsetzung einer nicht beabsichtigten bzw. beabsichtigten und tatsächlich erreichten Öffentlichkeitswirkung von Name und Werk.

                  Im nicht-öffentlichen Umfeld

                  Jedwedes privat und damit der Öffentlichkeit unbekannt bleibende Schriftstück hat meist nur sehr begrenzt für den im privaten Umfeld des Autors zählenden Personenkreis Bedeutung. Verfasser von Tagebüchern beabsichtigen in der Regel keine Öffentlichkeitswirkung, Schreiber von z. B. Einkaufszetteln sind zwar faktisch deren Urheber, sie deswegen als Autoren zu bezeichnen, entspräche aber nicht dem üblichen Sprachgebrauch.
                  Die Urheberschaft für Schriften, die z. B. während einer Regelschulausbildung im Rahmen des Unterrichts gefertigt werden, unterliegt immerhin insofern einem gewissen Urheberschutz, als ein „Abschreiben“ davon laut schulischer Prüfungsordnung als „Unterschleif“ geahndet werden kann. Auch werden solche Schriftstücke durchaus begutachtet, nach entsprechenden Kriterien bewertet und benotet. Diese Bewertungen finden dann ihren summarischen und für die Versetzung bzw. den Abschluss einer Schulausbildung relevanten Einfluss in den Zeugnissen. Dennoch entspräche auch hier die Verwendung des Begriffs Autor – anders als die des Begriffs Verfasser – für den seine schriftlichen Haus- und Prüfungsaufgaben erledigenden Schüler nicht dem üblichen Sprachgebrauch.

                  Im begrenzt öffentlichen Umfeld

                  Innerhalb des akademisch-universitären Umfelds erfahren die über einen längeren Zeitraum konzipierten und verfassten Abschlussarbeiten von Studenten als Diplomarbeiten bereits zum Teil und als Dissertation per se eine zumindest begrenzte Öffentlichkeitswirksamkeit. In einigen Fällen erreichen die dann in der Regel überarbeiteten Dissertationen auch als populärwissenschaftliche Publikationen eine über dieses Umfeld hinausreichende Öffentlichkeit. Der Begriff Autor wird hierbei dann von den Kritikern und Rezensenten eines solchen in der Öffentlichkeit diskutierten Werkes genutzt. Ansonsten aber werden die Urheber solcher Abschlussarbeiten in der Regel nicht als Autor bezeichnet, sondern mit dem durch sie erlangten akademischen Grad angesprochen.
                  Eine andere Begrenzung erfährt die Urheberschaft, wenn z. B. ein Artikel in der Wikipedia breite Öffentlichkeitswirksamkeit hat, dessen Autor jedoch bewusst anonym bleibt und somit auch auf seine Urheberrechte verzichtet. Als technischer Begriff findet Autor hier zwar innerhalb von Wikipedia zuweilen seine Anwendung, jedoch nur bedingte Berechtigung, da die Autorschaft eines Artikels nicht selten nur zeitlich begrenzt und so gut wie gar nicht auf eine Person allein beschränkt bleibt.

                  Im öffentlichen Umfeld

                  Innerhalb Deutschlands gilt u. a. als ein erstes Kennzeichen für die auf größtmögliche Öffentlichkeitswirksamkeit angelegte Urheberschaft eines schriftlich niedergelegten Werkes die Abgabe eines Pflichtexemplars an die Deutsche Nationalbibliothek. Diese Pflicht betrifft vor allem den Verbreiter einer Schrift, in der Regel einen Verlag, mittelbar bezieht sie sich aber auch auf den Autor selbst, der damit für die Veröffentlichung eines Werkes auch die inhaltliche Verantwortung übernimmt. Der Erfolg eines Autors lässt sich an den Verkaufszahlen seiner Werke ablesen und dem gewachsenen Renommee seiner Person – letzteres wird z. B. durch Art und Anzahl der Rezensionen sowie heutzutage auch durch etwaige Einladungen zu Talkshows deutlich. Doch nicht alle Autoren legen Wert darauf, dass ein Verkaufserfolg mit ihrem Eigennamen in Verbindung gebracht wird und nutzen deshalb Pseudonyme.
                  Je größer die Öffentlichkeitswirksamkeit eines Autors und die seiner Werke ist, umso mehr finden z. B. auch Schriftstücke aus dem privaten Umfeld als Autographien Interesse und unter Sammlern zuweilen nicht geringe Wertschätzung. So hat auch ein schon zu Lebzeiten bekannter Autor wie Thomas Mann die Eintragungen in seinen Tagebüchern zum Teil im Hinblick auf ihre spätere Veröffentlichung vorgenommen.
                  Aus verschiedenen Gründen kann eine Veröffentlichung aber auch eine unzutreffende Verfasserangabe aufweisen (siehe dazu: Pseudepigraphie).

                  Werdegänge

                  → Hauptartikel: „Werdegänge“ im Artikel Schriftsteller

                  Autoren bilden sich im europäischen Sprachraum meist im Selbststudium aus. Vereinzelt werden hierfür an Universitäten und Fachhochschulen Lehrgänge und Workshops angeboten. Qualifizierungsmöglichkeiten werden zudem in Kompaktseminaren (z. B. durch den Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder den Verband deutscher Schriftsteller) oder berufsbegleitenden Lehrgängen angeboten.

                  An der Universität für angewandte Kunst Wien, der Universität Hildesheim und seit 1995 an der Universität Leipzig (Deutsches Literaturinstitut Leipzig) gibt es zudem nach US-amerikanischem Vorbild eine schreibhandwerkliche Ausbildung beziehungsweise einen Studiengang zum diplomierten Schriftsteller. Gasthörer können diese Seminare ebenfalls besuchen. Darüber hinaus bieten zahlreiche Schreibwerkstätten, wie z. B. das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen oder die Marburger Sommerakademie, angehenden Autoren interaktives Training oder ein Coaching durch bereits etablierte Schriftsteller an.

                  Einen anderen Zugang zur Autorenschaft finden nicht wenige auch über ein Studium der Publizistik.

                  Publikationsmöglichkeiten der Autoren

                  Seit Einführung der Personal Computer ist es für Autoren relativ einfach, ein Manuskript als digitalen Datensatz zu erstellen, der wiederum als Druckvorlage für Verlage oder von Selbstpublikationen dienen kann.

                  In Verlagen

                  Ein Autor sucht in der Regel eine Veröffentlichung über Verlage zu erreichen. Der Verlag übernimmt für den Autor die Korrektur, die Herstellung (Layout, Druck, ISBN-Registrierung, Pflichtexemplare usw.) und den Vertrieb. Im Gegenzug tritt der Autor das Verwertungsrecht (komplett oder teilweise) an den Verlag ab. Der Autor erhält für seine Tätigkeit vom Verlag eine Vergütung und/oder Tantiemen.

                  Hat sich ein Verlag zur Veröffentlichung bereiterklärt, wird der Autor oft aufgefordert, das Werk zusammen mit einem Lektor zu überarbeiten und begutachten (Peer-Review) zu lassen. Sobald ein Autor erfolgreich für einen Verlag gearbeitet hat, wird es dem Autor wesentlich leichter fallen, „seinem“ Verlag zukünftige Werke auch schon in der Ideenphase zu präsentieren und zusammen mit dem Lektor auszuarbeiten. Besonders erfolgreiche Autoren (Bestseller) werden dann auch vom Verlag aufgefordert, neue Werke zu erschaffen. Dies kann für den Autor wiederum die Basis zum Aushandeln einer entsprechend besseren Vergütung sein.

                  Sachbuchautoren erstellen in der Regel zuerst ein Konzept zu ihrem Werk. Dieses beinhaltet einen groben Themenüberblick, Hinweise auf vergleichbare Werke und ein möglichst fertig ausgearbeitetes Inhaltsverzeichnis mit dem sich dann auch die angestrebte Seitenzahl festlegen lässt. Da der zukünftige Verlag häufig eigene Vorstellungen vom (inhaltlichen) Aufbau und der zielgruppengerechten Gestaltung eines Werkes hat, können so noch Änderungen berücksichtigt werden, da bei Vertragsabschluss noch nicht das fertige Werk existieren muss, sondern dieses dann erst als Auftragsarbeit durch den Autor entsteht. Dieses Vorgehen findet hier bei neuen wie auch bei renommierten Autoren seine Anwendung.

                  Die Einflussnahme auf den Inhalt wird freilich auch, wie etwa schon 1593 von dem Hochschullehrer und Autor Martin Crusius in seinen Tagebüchern[1] formuliert, als Nachteil angesehen.

                  Bei der Annahme von Manuskripten oder Ideen noch unbekannter Autoren verhalten sich die meisten Verlage jedoch sehr zögerlich. Dieses Verhalten liegt meist in der Qualität begründet, da die Verlage nicht selten mehrere hundert solcher Texte pro Woche erhalten und davon lediglich einen pro Jahr zur Veröffentlichung auswählen, wenn sie sich von ihm auch merkantilen Erfolg versprechen.

                  Im Selbstverlag bzw. als Selbstpublikation

                  → Hauptartikel: Selbstpublikation

                  Ein Autor als Selbstverleger geht ein unternehmerisches Risiko ein, das sich allerdings seit Einführung der Veröffentlichungsformen Book-on-Demand und E-Book erheblich senken lässt. So kann der Autor für seine Selbstpublikationen den Herstellungsprozess und vertriebsrelevante Dinge wie z. B. die Aufnahme in das Verzeichnis lieferbarer Bücher inzwischen relativ kostengünstig an Self-Publishing-Plattformen delegieren. Zudem muss er bei dieser Art der Herstellung nicht mehr eine von ihm in Druck gegebene und im Voraus bezahlte Auflage eines Titels verwalten und steht somit auch nicht in der Gefahr, auf ihr „sitzen zu bleiben“. Allerdings muss sich der Autor einer Selbstpublikation in jedem Fall auch selbst um die Vermarktung und Bewerbung seiner Werke kümmern – oder damit gegen zuweilen stark überhöhte Gebühren jemand anderen beauftragen.

                  Nach wie vor verhilft eine Veröffentlichung (allein) auf diesem Weg nur selten zu einer Steigerung der Reputation bzw. Anerkennung eines Autors – insbesondere nicht als so genannter „Vanity publisher“. So werden Autoren in Deutschland mit lediglich im Selbstverlag bzw. als Selbstpublikation erstellten Buchtiteln weder im Verband deutscher Schriftsteller noch in die Autorendatenbank[2] des Friedrich-Bödecker-Kreises aufgenommen. Zudem wirkt sich der Unterschied zu einem professionellen Autor auch vor deutschen Finanzämtern aus, wenn ein Hobbyautor u. a. Publikationskosten von insgesamt mehreren tausend Euro nicht als Verluste bzw. Werbungskosten steuerlich absetzen kann, da er „mit seiner Autorentätigkeit keinen Totalgewinn hätte erzielen können“ und „die Bereitschaft zur Übernahme nicht unerheblicher Druckkosten spreche dafür, dass überwiegend private Interessen und Neigungen für die Tätigkeit ursächlich gewesen seien“.[3][4]

                  Da inzwischen jedoch ganz allgemein viele Buchtitel bereits nach einem Jahr aus dem Verlagsprogramm genommen werden, damit vergriffen und im Buchhandel nicht mehr erhältlich sind, sehen sich auch renommierte Autoren immer mehr zur Erstellung von Selbstpublikationen gezwungen – insbesondere jene, die einen Teil ihrer Einkünfte durch Lesungen bestreiten und dann nicht mehr auf lieferbare Exemplare ihrer Bücher verweisen und sie verkaufen können. (Siehe hierzu z. B. auch das Label Edition Gegenwind, unter dem eine Autorengemeinschaft ihre vergriffenen Titel selbst herausbringt.) Zudem gibt es inzwischen Autoren, die ganz bewusst als Hybridautoren teilweise oder auch ausschließlich Selbstpublikationen veröffentlichen, um z. B. etwaig missliebige Vorgaben eines Verlags zu Inhalt und Aufmachung umgehen zu können.

                  Vergütung und Tantiemen

                  Im Januar 2005 einigten sich Belletristikverlage und der Verband deutscher Schriftsteller darauf, dass zehn Prozent vom Nettopreis jedes verkauften Hardcover-Exemplars künftig als Honorar an den Autor eines Buches fließen sollen.
                  Für Taschenbücher gelten gesonderte Regelungen, bei bis zu 20.000 verkauften Exemplaren sollen die Autoren fünf Prozent erhalten. Diese Regelungen haben allerdings nur empfehlenden Charakter, in der Praxis sind auch niedrigere Tantiemen üblich. Der Erlös aus der Verwertung buchferner Nebenrechte geht meistens zu 60 Prozent, der aus anderen Nebenrechten zur Hälfte an den Autor. Sachbuchautoren handeln häufig ihr Honorar mit dem Verlag im Rahmen der Konzeptionsphase vor Aufnahme der Schreibtätigkeit aus. Um die zwölf Prozent sind bei Erfolgsautoren üblich, jedoch keineswegs verbindlich. Häufig wird auch ein Garantiehonorar vereinbart, das dem Autor bei Vertragsabschluss oder bis zum Abgabetermin oder nach Manuskriptabgabe ausgezahlt wird und das dann mit gegebenenfalls später anfallenden Tantiemen verrechnet wird. Dadurch ist der Autor nicht auf den kommerziellen Erfolg des Buches angewiesen, partizipiert aber dennoch an guten Verkaufszahlen.

                  Verwertungsgesellschaft

                  Verwertungsgesellschaft für die Autoren verschiedener Sparten (Journalisten, Schriftsteller, Drehbuchautoren) ist die VG Wort. Sie verwertet – ähnlich der GEMA bei Musikstücken – die durch Aufführung, Sendung, Kopie und Publizierung entstandenen Tantiemen für die Autoren und schüttet die entstandenen Beträge einmal jährlich an die Autoren aus.

                  Zählung von Autoren

                  Vor allem bei wissenschaftlichen Publikationen kommt es immer häufiger vor, dass ein Werk mehrere Autoren und Koautoren aufweist. Um die Anzahl von Publikationen einer Person vergleichbar zu zählen, gibt es in der Bibliometrie verschiedene Zählweisen:

                  Normale Zählweise (Eine Publikation zählt für jeden Autor unabhängig von der Anzahl der Autoren)
                  Fraktionelle Zählweise (Anteilmäßige Aufteilung der Autorenschaft, beispielsweise jeweils ein Drittel bei drei Autoren)
                  Logarithmische Zählweise (Der Anteil nimmt nach der genannten Reihenfolge der Autoren ab)
                  Andere Gewichtung (zum Beispiel nur die ersten beiden Autoren)

                  Kollektive Autorschaft

                  In vorangegangener Zeit nur von untergeordneter Bedeutung,[5] erfährt die Mehrautorenschaft mit der Verbreitung des Internets einen beträchtlichen Zuwachs.[6]

                  Siehe auch

                  Autor und Autorschaft (Ernst Jünger 1984)
                  historischer Autor (Kommunikationsmodell literarischer Texte)

                  Literatur

                  Heinrich Bosse: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit. Paderborn 1981, ISBN 978-3-8252-1147-9.
                  Michel Foucault: Was ist ein Autor? (zuerst frz. 1969) In: Ders: Schriften zur Literatur. Ffm. 1988, S. 7–31.
                  Oliver Gorus: Erfolgreich als Sachbuchautor. Von der Buchidee bis zur Vermarktung. 2., völlig überarbeitete Neuauflage. Gabal Verlag, Offenbach 2011, ISBN 978-3-86936-179-6.
                  Alexandra Grüttner-Wilke: Autorenbild Autorenbildung Autorenausbildung. libri virides 9. Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2011. ISBN 978-3-88309-707-7.
                  Felix Philipp Ingold: „Im Namen des Autors“ (Arbeiten für die Kunst und Literatur). Wilhelm Fink Verlag, München 2004, ISBN 3-7705-3984-2.
                  Felix Philipp Ingold (mit André Blum, Jan Martinek): Die Motivation der Autoren. In: Werner Creutzfeldt (u. a.): Medizinische Publizistik. Georg Thieme Verlag, Stuttgart / New York 1997. ISBN 3-13-104811-5.
                  Fotis Jannidis u. a. (Hrsg.): Texte zur Theorie der Autorschaft. Reclam, Stuttgart 2000 (enthält Texte von u. a. Freud, Sartre, Booth, Barthes, Foucault, Eco); ISBN 3-15-018058-9
                  Helmut Kreuzer: Der Autor. In: LiLi, 42 (1981).
                  Meinolf Schumacher: Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters. WBG, Darmstadt 2010, S. 48–54: „Dichten von Dichtern: Autordemut und Autorstolz“.
                  Hans Peter Schwarz (Hrsg.): Autorschaft in den Künsten. Konzepte – Praktiken – Medien. (= Zürcher Jahrbuch der Künste, Band 3), Zürich 2007.
                  Sandra Uschtrin: Handbuch für Autorinnen und Autoren. 7. Auflage. Uschtrin Verlag, München 2010, ISBN 978-3-932522-14-7.

                  Weblinks

                  Wiktionary: Autor Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
                  Wiktionary: Autorin
                  Wiktionary: Verfasser
                  Wiktionary: Verfasserin
                  Wiktionary: Autorschaft
                  Wikiquote: Autor Ã¢Â€Â“ Zitate
                  Wikisource: Autoren Ã¢Â€Â“ Quellen und Volltexte
                  Wikisource: Autorinnen
                  Linksammlung (Memento vom 12. November 2009 im Internet Archive) der Deutschen Internetbibliothek zu Schriftstellern und Schriftstellerinnen
                  Roger Lüdeke: edkomp.uni-muenchen.de (aus: Kompendium der Editionswissenschaften)
                  Jannidis, Lauer, Martinez, Winko: Rede über den Autor an die Gebildeten unter seinen Verächtern. Historische Modelle und systematische Perspektiven. iasl.uni-muenchen.de

                  Einzelnachweise

                  ↑ Hans Widmann: Autorennöte eines Gelehrten im 16. Jahrhundert. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 89, (5. November) 1968, S. 2929–2940, insbesondere S. 2929–2931 („Es ist ein Elend, daß wir uns nach den Verlegern richten müssen“ aus Diarium).

                  ↑ Bewerbungen um Aufnahme in die Autorendatenbank des FBK, online auf der Webseite des Friedrich-Bödecker-Kreises

                  ↑ Hobbyautor kann Verluste nicht steuerlich absetzen. (Memento vom 30. Januar 2015 im Internet Archive), bezugnehmend auf ein rechtskräftiges Urteil des Finanzgerichts Rheinland-Pfalz vom 14. August 2013 (Aktenzeichen 2 K 1409/12) In: Mandanten-Rundschreiben 07/2014, Märkische Revision GmbH (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), S. 10 von 23.

                  ↑ ino/dpa: Hoffnung auf „Entdeckung“ reicht nicht – Hobbyautor kriegt kein Geld vom Finanzamt. n-tv.de, 8. Oktober 2013.

                  ↑ Kollektive Autorschaft – Projekt eines Arbeitskreises des Gasthörer- und Seniorenstudiums, uni-koeln.de

                  ↑ Konzepte kollektiver Autorschaft. netzthemen.de

                  Normdaten (Sachbegriff): GND: 4003982-1 (OGND, AKS) | LCCN: sh85009793

                  Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Autor&oldid=210201914“
                  Kategorien: AutorBeruf (Kunst und Kultur)UrheberrechtMedienrecht

                  Navigationsmenü


                  gmbh mantel kaufen deutschland kaufen

                  schnell gmbh anteile kaufen

                  -GmbH gmbh kaufen was beachten


                  Top 7 datenschutz:

                    Handelsgeschäfte Gesellschaftsgründung GmbH Bildungseinrichtung transport gmbh geschäftsanteile kaufen
                    Zur Suche springen

                    Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.

                    Eine Bildungseinrichtung (auch Bildungsinstitution) stellt eine Einrichtung dar, die entweder einer staatlichen oder kommunalen Verordnung folgend einen originären Bildungsauftrag besitzt oder der ein indirekter Bildungsauftrag zugesprochen wird. Bildungsinstitutionen sind entweder im Bereich der öffentlichen Bildung zu finden oder aber in freier Trägerschaft, wobei besonders Kommunen auch freie Träger mit öffentlichen Bildungsaufgaben betrauen.

                    In den letzten Jahren hat die Kooperation fachverwandter Bildungseinrichtungen stark zugenommen, doch auch ihre internationale Vernetzung (→ Bildungsnetzwerk).

                    Inhaltsverzeichnis

                    1 Öffentliche Bildungseinrichtungen
                    2 Nicht-öffentliche Bildungseinrichtungen
                    3 Weitere Formen von Bildungseinrichtungen
                    4 Private Bildungskonzerne
                    5 Internet
                    6 Siehe auch

                    Öffentliche Bildungseinrichtungen

                    Zu den öffentlichen Bildungseinrichtungen mit originärem Bildungsauftrag zählen:

                    Kindergarten
                    Schule (Grundschule, Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Fachschule)
                    Einrichtung des Tertiären Bildungsbereichs außer Hochschulen (Berufsakademie, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Fachakademie bzw. Fachschule)
                    Hochschule (Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule, Musikhochschule, Sporthochschule)
                    Institutionen der Erwachsenenbildung (z. B. Volkshochschule, Heimvolkshochschule)

                    Einen indirekten Bildungsauftrag besitzen nachfolgende öffentliche Bildungsinstitutionen:

                    Museum
                    Bibliothek
                    Dokumentationszentrum

                    Nicht-öffentliche Bildungseinrichtungen

                    Daneben existiert eine Vielzahl von nicht-öffentlichen Bildungsinstitutionen. Der Träger einer solchen Einrichtung kann beispielsweise ein Unternehmen, ein Interessenverband, ein Verein oder auch eine einzelne Person sein. Beispiele:

                    Akademien von Parteien, Kirchen (z. B. Katholisches Bildungswerk, Katholisches Kreisbildungswerk Freising), Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden
                    Selbsthilfegruppen
                    Private Museen und Sammlungen
                    Jugendfarmen und Aktivspielplätze
                    Internatsschulen

                    Weitere Formen von Bildungseinrichtungen

                    Bisweilen sind Bildungsinstitutionen auch integrierter Teil anderer Organisationen und in deren Organisationsprozessen als Teil einer Aus-, Fort- oder Weiterbildung vorgesehen. Dazu zählen beispielsweise Abteilungen zur Aus- und Weiterbildung, zum Wissensmanagement, zum Innovationsmanagement.

                    Bildungsinstitutionen konstituieren oft als Netzwerkorganisation, d. h. mehrere Projektpartner bringen Ressourcen und Personal in eine eigene, neue Organisation ein, die als Kompetenzzentrum Bildungsdienstleistungen anbietet oder solche koordinierte. Beispiel hierfür:

                    Expertennetzwerke
                    Projekte zum regionalen Bildungsmarketing („Lernende Region“)

                    Private Bildungskonzerne

                    Der Bildungsbereich wird zunehmend von privaten Bildungskonzernen entdeckt. Eine australische Studie geht von einer Vervierfachung der Nachfrage nach Hochschulbildung in den nächsten 20 Jahren aus. Das weltweite Bildungsvolumen liege bei ca. 2.200 Mrd. $ (Studie der Investmentbank Merrill Lynch).

                    Im Juni 2007 hat Educationtrend AG, Hamburg, eine Tochter der Beteiligungsgesellschaft Aton GmbH, 23 Mio. Euro in die International University in Germany Bruchsal und die Private Hanseuniversität Rostock (PHU) investiert. Im Juli 2007 wurde die Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn (heutige IUBH) von Florian Schütz und der Münchener Auctus übernommen. Auch der Ernst Klett Verlag hatte um die FH Bad Honnef geboten.

                    Im August 2006 machte die bilinguale Schule der Phorms Management im Berliner Bezirk Mitte auf. Weitere Standorte werden im Sommer 2007 in Köln, München und Frankfurt eröffnet.

                    Eine der größten privaten Bildungskonzerne ist die Laureate Education Inc.

                    Internet

                    Private und institutionelle Weiterbildung erfolgt heute in zunehmenden Maß durch das Internet.

                    Siehe auch

                    Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW)
                    Kolping-Bildungswerk
                    VHS-Bildungswerk
                    Normdaten (Sachbegriff): GND: 4145467-4 (OGND, AKS)

                    Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Bildungseinrichtung&oldid=207647472“
                    Kategorie: BildungseinrichtungVersteckte Kategorie: Wikipedia:Belege fehlen

                    Navigationsmenü


                    gmbhkaufen erfahrung gründung GmbH

                    GmbH-Kauf gmbh kaufen wie


                    Top 5 datenschutz: