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Präsent steht für:

Geschenk
anwesend, siehe Präsenz
präsent (Zeitung) (vormals „Der Volksbote“), katholische Wochenzeitung aus Innsbruck (1973–1997)

Präsent oder Praesent ist der Familienname folgender Personen:

Angela Praesent (1945–2009), deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
Gerhard Präsent (* 1957), österreichischer Komponist und Dirigent

Siehe auch:

Präsens, grammatikalische Zeitform
Present, belgische Band
Wiktionary: Präsent Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Dies ist eine Begriffsklärungsseite zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.

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Kategorie: Begriffsklärung

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    Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Verwaltung eines vermieteten Objekts im Auftrag des Eigentümers (Mietverwaltung).

    Die in der Umgangssprache häufig mit dem gleichen Begriff bezeichnete Verwaltung einer Wohnungseigentümergemeinschaft findet sich unter WEG-Verwaltung.

    Eine Hausverwaltung für Mietshäuser oder -Wohnungen (auch Mietverwaltung oder Wohnungsverwaltung genannt) beschäftigt sich im Bereich der Immobilienwirtschaft mit der Verwaltung von vermieteten Wohnhäusern (meist Mehrparteienhäuser), Wohnanlagen, Eigentumswohnungen und Gewerbeobjekten. Unter „Hausverwalter(in)“ versteht man eine selbständige Person, welche eigene oder fremde Häuser und Wohnungen verwaltet.

    Die Hausverwaltung wird oft mit dem Hausmeister verwechselt. Der Hausmeister ist jedoch nur angestellt, z. B. bei der Hausverwaltung oder einem externen Dienstleister, und verrichtet überwiegend Handwerkerleistungen, während es sich bei der Hausverwaltung um eine administrative Tätigkeit handelt.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Aufgaben
    2 Abgrenzung
    3 Verwaltung gewerblicher Immobilien
    4 Sonstiges
    5 Qualifikation
    6 Situation in Österreich
    7 Geschichte
    8 Einzelnachweise
    9 Literatur
    10 Weblinks

    Aufgaben

    Einen gesetzlichen Aufgabenkatalog für die Verwaltung von Mietobjekten gibt es nicht und auch keine zwingende abgeschlossene Berufsausbildung. Insofern ergeben sich die Aufgaben einer Hausverwaltung einzig aus der getroffenen vertraglichen Vereinbarung zwischen Objekteigentümer und Hausverwaltung.

    Betreffend der zu vereinbarenden Aufgaben kann unterschieden werden zwischen der kaufmännischen Verwaltung

    Vereinnahmen und Verwaltung des Mietzinses (im Auftrage des/der Eigentümer)
    Anpassung der Mieten bei Index- und Staffelmietvereinbarungen
    Verhandeln und Gestalten von Mietverträgen und Nachträgen sowie sonstigen gebäudespezifischen Verträgen
    Forderungsmanagement ggü. den Mietern und sonstigen Debitoren
    regelmäßige Abrechnung in vereinbarten Intervallen gegenüber dem/den Eigentümer(n)
    Erstellung der jährlichen Nebenkostenabrechnungen
    Bezahlung anfallender Kosten
    Beauftragung und Bezahlung von Versorgungsleistungen (Abfall, Strom, Wasser und anderes mehr)
    Prüfung monetärer Vorgänge auf Richtigkeit und Effizienz (Miethöhe, Versicherungskosten usw.)
    Umfang der Führung von Büchern wie Objekt- und Mieterakten
    Budget und Wirtschaftsplanung
    Erstellung von Objektreportings und sonstigen Auswertungen für den Eigentümer
    andere kaufmännische Aufgaben (unter anderem die Prüfung und die Optimierung von Energielieferverträgen)
    bei Gewerbeimmobilienverwaltungen zunehmend die Nachbewertung von Gewerbeimmobilien im Rahmen von Verkehrswertermittlungen

    und einer technischen Verwaltung

    Betrieb und Kontrolle von Einrichtungen (z. B. Klingelanlage, Heizung, Aufzug)
    Kontrolle/Überwachung von Dienstleistern (z. B. Reinigung, Gartenpflege)
    Durchführen/Kontrolle von Instandhaltungsmaßnahmen (Wartung, Inspektion, Instandsetzung)
    Durchführen von Modernisierungen, meist nach Rücksprache mit dem/den Eigentümer(n)
    Wohnungsabnahmen und Neuvermietung
    andere technische Aufgaben

    Aus Einzelvorschriften können sich Verpflichtungen für einen Vermieter ergeben, dessen Aufgaben durch die Hausverwaltung wahrgenommen werden. Rechtsgrundlage für Wohnraummietverträge sind die §§ 535 ff. BGB.

    Abgrenzung

    Die Verwaltung des Gemeinschaftseigentums einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist nicht Aufgabe der Hausverwaltung im Sinne der „Mietverwaltung“. Diese ist als „Wohnungseigentumsverwaltung“ (WEG-Verwaltung) in einem eigenen Artikel beschrieben, da diese dem Wohnungseigentumsgesetz unterliegt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass beide Tätigkeiten zugleich von einer Person ausgeübt werden können (sog. „Mischverwaltung“ oder „Sondereigentumsverwaltung“), z. B. zur Erzielung von Synergieeffekten. Doch ist dabei die Mietverwaltung von der Wohnungseigentumsverwaltung rechtlich (andere Vertragsgrundlage), monetär (getrennte Konten) und organisatorisch strikt zu trennen.

    Auch die Wohnungsvermittlung gehört seit Einführung des „Bestellerprinzips“ faktisch zur Aufgabe der Mietverwaltung.

    Verwaltung gewerblicher Immobilien

    Darüber hinaus gibt es noch die Verwaltung von Gewerbeimmobilien. Diese wird zunehmend nicht von den klassischen Hausverwaltungen abgedeckt – hierzu bieten Firmen unter dem Stichwort Property Management (kfm.) und Facilitymanagement (techn.) ihre Dienstleistungen an.

    Sonstiges

    Einige Verwaltungsfirmen bieten neben der reinen Verwaltung auch einen Hausmeisterservice an. Dieser Service bietet typischerweise Dienstleistungen wie zum Beispiel Kleinreparaturen, Gartenarbeiten, Treppenhausreinigung etc. an. In solchen Fällen kann ein fließender Übergang hin zum „Gebäudemanagement“ oder auch „Facilitymanagement“ vorhanden sein, wobei dieser Begriff mit dem Begriff „Hausverwaltung“ verwandt, aber nicht deckungsgleich ist.

    Die Hausverwaltungen erhalten für ihre Dienstleistungen ein Honorar. Meist wird dies auf den einzelnen Wohneinheiten basierend als Fixbetrag oder als prozentuale Beteiligung berechnet. Leerstand wird oftmals gesondert berechnet. Dieses Honorar sind Kosten des Eigentümers, die er nicht auf die Mieter umlegen darf. Anders verhält sich dies im Gewerbemietrecht: Zwar werden z. B. in der Betriebskostenverordnung die Verwaltungskosten ausgenommen, jedoch nur für die Wohnraummiete.

    Neuerdings erweitern sich die Wirkungskreise der klassischen Hausverwaltungen aus aktuellem Anlass. Mieter und WEG-Eigentümer erwarten auch Betreuung durch ihre beauftragte Hausverwaltung im Bereich Strom, Gas, Heizung und Energieersparnis. Dieser Trend hin zu ‚Kundenbindungsprogrammen‘ zeigt sich vermehrt im Angebot bestimmter Ermäßigungen durch eigene Verwaltungs-Haustarife, die der Eigentümergemeinschaft einen Mehrwert bieten sollen ohne unmittelbar Erlöse für die Hausverwaltung zu erzeugen.[1]

    Hausverwaltungen haben meistens einen regional begrenzten Tätigkeitsradius. Nur wenige Unternehmen bieten eine überregionale Dienstleistung an.

    Qualifikation

    Gesetzlich ist für die Tätigkeit von Hausverwaltern in Deutschland, entgegen der Situation in der EU, keine Qualifikation vorgeschrieben. Seit 1994 gibt es Ausbildungsmöglichkeiten für eine geordnete Verwalterausbildung bzw. -qualifizierung mit einem klaren Leistungsspektrum, die zu einer Berufsausbildung zum Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau führt. Im Weiteren gibt es Studiengänge an Fachhochschulen und Berufsakademien mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft und Immobilienmanagement zum Abschluss Diplom-Betriebswirt FH/BA, die eine berufliche Grundlage für eine ordnungsgemäße Verwaltertätigkeit darstellen. Bis zu dem Jahr 1994 war eine Ausbildung zum Kaufmann/Frau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, die sowohl die Verwaltung als auch die Vermittlung von Immobilien zur Grundlage hatte, üblich. Erst dann wurde eine Trennung zwischen der Verwaltung und Vermittlung vorgenommen und die Ausbildungszeit verkürzt.

    Die Tätigkeit als Hausverwalter wird analog dem Vermögensverwalter gem. § 18 Abs. 1 Nr. 3 EStG von den Finanzämtern als sonstige selbständige (freiberufliche) Tätigkeit anerkannt. Sie unterliegt somit nicht der Aufsicht des Gewerbeamtes und ist nicht gewerbesteuerpflichtig. Eine Anmeldung der selbständigen Tätigkeit als Hausverwalter beim Finanzamt ist ausreichend.
    Sofern die persönliche Arbeitsleistung des Hausverwalters eine Größenordnung annimmt, die die Hauptverantwortlichkeit des Hausverwalters in Frage stellt, bspw. bei der Verwaltung von mehr als ca. 1.000 Wohneinheiten, ist von einer gewerblichen Tätigkeit auszugehen. In diesem Fall ist eine Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt notwendig (siehe Vervielfältigungstheorien).[2]

    Situation in Österreich

    Entgegen der rechtlichen Situation in Deutschland, legt § 117 der Gewerbeordnung (GewO 1994)[3] strenge Vorlagen auf. Eine Anmeldung des Gewerbes ist nur unter strikten Auflagen möglich. Neben dem verpflichteten Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung haben Immobilienverwalter einerseits eine fundierte Ausbildung nachzuweisen, wobei dabei insbesondere der hohen Diversität des österreichischen (Aus-)Bildungssystems Rechnung getragen wird, und andererseits eine umfangreiche Berufserfahrung, an deren Ende – die erfolgreiche Absolvierung eines facheinschlägigen Universitätslehrgangs oder Fachhochschulstudiengangs ausgenommen – eine Befähigungsprüfung abzulegen ist.

    Geschichte

    Den Beruf des Verwalters gibt es seit mehr als 2000 Jahren. Seneca (römischer Philosoph und reichster Römer) beschwert sich nämlich im 12. Brief an Lucilius über die Kosten für das vom Einsturz bedrohte Gebäude und sein Verwalter sagt ihm, dies sei nicht die Schuld seiner Nachlässigkeit, er unternehme alles, aber das Landhaus sei alt. An dieser Stelle ist also der Berufsstand des Verwalters nachgewiesen.

    Bezüglich des Berufsbildes geschah nun aber nahezu 2000 Jahre lang nichts, erst im Februar 1978 gründeten 16 berufsmäßige Verwalter in München einen Verband, der heute als BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter auftritt und in 7 regionalen Verbänden gliedert.[4] Eine weitere Vorwärtsentwicklung entstand 1984, als erstmals eine Verwalter-Franchise-Organisation gegründet wurde, deren markantes Merkmal ein „Leistungskatalog“ für die Verwalteraufgaben war, welche heute zum allgemeinen Standard gehören.

    Einzelnachweise

    ↑ Miet- und WEG – Verwaltung. Abgerufen am 24. Juni 2019. 

    ↑ BFH BStBI 1966 III, 489

    ↑ Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194/1994, idgF.

    ↑ BVI Webseite (Memento des Originals vom 18. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bvi-verwalter.de

    Literatur

    Schriftenreihe Vermieten und Mieten von A-Z. Rudolf Haufe-Verlag, Freiburg, ISSN 0945-392X
    Reinhold Pachowsky: Profi-Handbuch Wohnungs- und Hausverwaltung. Immobilien zuverlässig und erfolgreich vermieten, verwalten, kündigen. Walhalla Fachverlag, Regensburg 2010, ISBN 978-3-8029-3353-0

    Weblinks

    Wiktionary: Hausverwaltung Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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      Als Metallverarbeitung bezeichnet man die Herstellung und Bearbeitung geformter Werkstücke aus Metallen nach vorgegebenen geometrischen Bestimmungsgrößen (unter Einhaltung bestimmter Toleranzen und Oberflächengüten) und deren Zusammenbau zu funktionsfähigen Erzeugnissen. Die Metallverarbeitung ist ein Teilbereich der Fertigungstechnik.

      Inhaltsverzeichnis

      1 Sparten und Berufe
      2 Lehrberuf in Österreich
      3 Weitere Seiten
      4 Literatur
      5 Weblinks

      Sparten und Berufe

      Metallverarbeitung wird in den unterschiedlichsten Sparten von Industrie und Handwerk von der Schmuckherstellung über den Werkzeug- und Formenbau bis zum Fahrzeugbau, Maschinenbau, Schiffbau und Brückenbau betrieben.

      Man unterscheidet nach Verfahren der Metallverarbeitung in

      spanabhebenden (Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen, Gewindeschneiden, Gravieren etc.)
      nicht spanabhebenden (Biegen, Gießen, Hämmern bzw. Martellieren, Prägen, Punzieren, Schmieden, Treiben, Stanzen, Walzen, Ziehen, Ätzen etc.)
      verbindenden (Schweißen, Löten, Kleben, Plattieren etc.)

      oder nach der Art des Metalls (z. B. Schwermetall, Leichtmetall, Nichteisenmetall und Edelmetall). Die Hauptgruppen der Fertigungsverfahren nach DIN 8580 lassen sich alle auf die Metallverarbeitung anwenden.

      Viele Berufe haben sich um die Metallverarbeitung gebildet z. B.

      Schmied oder Kunstschmied / Kunstschlosser (heute Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung)
      Schlosser oder Bauschlosser (heute Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik)
      Dreher (Zerspanungsmechaniker)

      Lehrberuf in Österreich

      Die dreijährige Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik ist seit dem 1. Juni 2011 möglich. Der Modullehrberuf ersetzt folgende 16 Vorgängerlehrberufe: Maschinenbautechnik, Maschinenfertigungstechnik, Maschinenmechanik, Metalltechnik – Blechtechnik, Metalltechnik – Fahrzeugbautechnik, Metalltechnik – Metallbautechnik, Metalltechnik – Metallbearbeitungstechnik, Metalltechnik – Schmiedetechnik, Metalltechnik – Stahlbautechnik, Präzisionswerkzeugschleiftechnik, Werkzeugbautechnik, Werkzeugmechanik, Zerspanungstechnik, Messerschmied, Rohrleitungsmonteur und Universalschweißer.

      Weitere Seiten

      Metallbau
      Metallurgie
      Archäometallurgie

      Literatur

      Fachkunde Metall. 55., neu bearbeitete Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2007, ISBN 978-3-8085-1155-8 (Schulbuch für die Berufsausbildung).
      Wilhelm Friedrich (Begr.), Antonius Lipsmeier (Hrsg.): Friedrich Tabellenbuch Metall- und Maschinentechnik. 167. Auflage. Bildungsverlag Eins, Troisdorf 2005, ISBN 3-427-51033-6.
      Matthias Becker (Hrsg.): Metallberufe zwischen Tradition und Zukunft (= Schriftenreihe berufliche Bildung. Wandel von Arbeit und Technik.). Donat, Bremen 2004, ISBN 3-934836-80-1.
      Paul Scheipers (Hrsg.): Handbuch der Metallbearbeitung (= Bibliothek des technischen Wissens.). 4., überarbeitete Auflage. Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2007, ISBN 978-3-8085-5094-6.

      Weblinks

      Commons: Metallverarbeitung Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Bundesverband Metall – Vereinigung Deutscher Metallhandwerke
      WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. – Branchenverband der metallverarbeitenden Industrie
      Berufs- und Brancheninfos der Wirtschaftskammer Österreich
      Berufsbeschreibung BIC
      Geschichte der Metallbearbeitung
      Videos zu Metallbearbeitung herausgegeben vom Institut für den Wissenschaftlichen Film. Bereitgestellt im AV-Portal der Technischen Informationsbibliothek.
      Normdaten (Sachbegriff): GND: 4122282-9 (OGND, AKS)

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      Kategorie: Metallverarbeitung

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        Dieser Artikel erläutert den Beruf Baumeister; zu anderen Bedeutungen siehe Baumeister (Begriffsklärung).

        Der Begriff Baumeister bezeichnet höhere leitende Personen in der Bauplanung, -ausführung und -überwachung.[1] Er wurde und wird teils um Zusätze ergänzt, die die Fachrichtung oder den Dienstherrn bezeichnen, wie Festungs-, Dom-, Hof-, Regierungs- oder Stadt-. Es kann sich dabei um eine Berufsbezeichnung (z. B. Baumeister) oder eine Funktionsbezeichnung handeln (z. B. Stadtbaumeister). Die Tätigkeit kann freiberuflich, gewerblich, angestellt oder im Beamtenverhältnis erfolgen.
        Der Begriff unterliegt einem historischen Wandel. Bis zur Etablierung einer akademischen Ausbildung im Bauwesen waren Baumeister die einzigen höheren leitenden Personen im Bauwesen. Sie vereinten Planungs- und Ausführungskompetenz ebenso wie technisches und gestalterisches Wissen. Beim klassischen Baumeister handelt es sich um eine Aufstiegsfortbildung, die so heute noch in Österreich und der Schweiz existiert, aber nicht mehr in Deutschland. Der Begriff ist in allen drei Ländern weiterhin gesetzlich geschützt.
        In Deutschland wird die Bezeichnung neu nur noch als Funktionsbezeichnung (z. B. Stadtbaumeister, Dombaumeister) oder in einigen Bundesländern als Titel nach erfolgreichem Abschluss des Referendariats für den höheren bautechnischen Dienst vergeben (Regierungsbaumeister).

        Inhaltsverzeichnis

        1 Begriffe Baumeister, Dombaumeister und Hofbaumeister

        1.1 Baumeister
        1.2 Dombaumeister, Münsterbaumeister, Zwingerbaumeister
        1.3 Hofbaumeister
        1.4 Stadtbaumeister, Landbaumeister, Marktbaumeister

        2 Geschichte
        3 Baumeister heute in Deutschland
        4 Baumeister heute in Österreich und der Schweiz
        5 Persönlichkeiten als Baumeister
        6 Literatur
        7 Weblinks
        8 Einzelnachweise

        Begriffe Baumeister, Dombaumeister und Hofbaumeister

        Umzeichnung einer Inschrift von 1675 an der Bozner Wassermauer mit der Nennung von F. Hafner pavmaister

        Baumeister

        Der Baumeister übernimmt die Ausführung von Bauarbeiten aller Art, teils auch die Bauplanung und Bauleitung. Der Begriff ist in Österreich und der Schweiz auch heute noch eine Berufsbezeichnung, in Deutschland wird er dagegen nicht mehr in seiner ursprünglichen Bedeutung verwendet. Baumeister waren zumeist gelernte Steinmetze, Maurer und Zimmerer, manchmal waren auch andere Berufe wie Schreiner oder Stuckateur Grundlage für einen Baumeister. Die Lehrzeit begann in der Regel bereits mit 13 Jahren. Nach der Lehre und Gesellenprüfung begab sich der Anwärter auf Wanderschaft. Um den Titel Meister zu erlangen fertigten sie ein Meisterstück. Mit dem Entstehen der Baugewerkschulen – heute Fachhochschulen Ã¢Â€Â“ war deren Besuch obligatorisch zum Erlangen eines Baumeistertitels. Persönliche Eignung und Durchsetzungskraft waren ausschlaggebend für die erfolgreiche Ausübung der Tätigkeit.

        Im 19. Jahrhundert waren die Baumeister vom Entwurf bis zur Realisierung für ein Bauwerk zuständig. In der Regel unterschieden sie sich von Architekten dadurch, dass sie zusätzlich zum meist eigenen Entwurfsatelier auch eine eigene Baufirma zur Verfügung hatten.

        Dombaumeister, Münsterbaumeister, Zwingerbaumeister

        Der Begriff wird für Leiter von existierenden Bauhütten verwendet. Dombaumeister ist heute mit Bau und Erhaltung von Domen und Münstern verbunden. Im Falle eines Münsters wird auch der Begriff Münsterbaumeister verwendet.[2] Im Fall des Dresdner Zwingers trägt der Leiter der zugehörigen Bauhütte den Titel Zwingerbaumeister.

        Hofbaumeister

        Ein Hofbaumeister war ein an den Sitz eines regierenden Fürsten oder Herrschers (Hof) berufener, also ein von einem Landesherren mit der Planung und Durchführung öffentlicher Bauvorhaben betrauter Baumeister. Je nachdem welche Aufgaben der Hofbaumeister hatte, konnte er durchaus auch Dombaumeister als auch umgekehrt sein. Der Begriff Hofbaumeister verschwand mit dem Ende monarchisch regierender Herrscher.

        Stadtbaumeister, Landbaumeister, Marktbaumeister

        Diese Begriffe kennzeichnen eine Funktion in einer staatlichen bzw. kommunalen Baubehörde. In Österreich wird der Begriff Stadtbaumeister vorwiegend als Bezeichnung für gewerbliche Baumeister verwendet, die ihren Sitz in einer Stadt haben.

        Geschichte

        Dombaumeister waren ausgebildete Handwerker, Steinmetz- und Steinbildhauermeister, die in der Zeit der Gotik eine Bauhütte leiteten. Die aus dem Steinmetzhandwerk und der Bauhüttentradition hervorgegangenen mittelalterlichen Dombaumeister werden in zeitgenössischen Quellen Werkmeister bzw. lateinisch magister operis bezeichnet. Gegen Ende der Gotik ging der Bau der Dome und damit die Zahl der Bauhütten zurück. Große Bauhütten, wie z. B. die in Straßburg, bestanden bis ins 19. Jahrhundert. Der Begriff Dombaumeister wandelte sich, wie die Bauaufgaben, zu dem des Baumeisters.

        Die Renaissance bildete einen Baumeister neuen Typs heraus. Dieser war handwerklich ausgebildet und neben seiner Funktion als Architekt auch Unternehmer. In der Renaissance waren Baumeister nicht mehr nur Steinmetzen und Steinbildhauer: Baumeister Elias Holl war ausgebildeter Handwerker, allerdings ein Maurer.

        Im Barock und Rokoko erfolgte die Baumeisterausbildung erstmals in Frankreich an staatlichen Bauschulen. In Deutschland (deutscher Sprachraum) jener Zeit lernten die Baumeister, die Handwerker waren, aus praktischer Erfahrung und aus den sog. Werkmeisterbüchern. Eine Ausnahme bildete die sog. Vorarlberger Bauschule, die sich ausschließlich mit dem Sakralbau befasste.[3] Die Baumeister waren zwar noch ausgebildete Handwerker, in ihrer Hauptaufgabe waren sie aber Planer und Organisatoren.

        Beginnend im 18. Jahrhundert und verstärkt im 19. Jahrhundert, im Zuge der Industrialisierung, bildeten sich im Bauwesen wie in der übrigen Technik akademische Berufe heraus, die modernen Architekten und Bauingenieure. Dies war verbunden mit einer Schwerpunktbildung im Bereich von Gestaltung auf der einen und Technik, Berechnung und Bauausführung auf der anderen Seite. Hier setzte sich nun der Übergang von Erfahrungswissen auf ingenieurwissenschaftliche Grundlagen (Statik, Werkstoffkunde usw.) durch. Daneben verblieb aber die Baumeisterausbildung als Aufstiegsqualifikation für Bauhandwerker. Mit der zum 1. Januar 1981 in Kraft getretenen Verordnung zur Ablösung der Baumeisterverordnung endete die Baumeisterausbildung in Deutschland.

        Baumeister heute in Deutschland

        Der Begriff Baumeister ist in Deutschland eine geschützte Berufsbezeichnung, auch wenn sie seit 1981 nicht mehr neu zuerkannt wird und nur noch Bestandsschutz für bis dahin Berechtigte gilt.[4][5] Darüber hinaus gilt Folgendes:

        Regierungsbaumeister: In Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern sind Baureferendare (d. h. Anwärter des höheren bautechnischen Verwaltungsdienstes) nach dem erfolgreichen Ablegen der Großen Staatsprüfung (entspr. 2. Staatsexamen) berechtigt den Titel Regierungsbaumeister zu tragen.
        Kreis-, Stadt-, Markt- und Gemeindebaumeister: Funktionsbezeichnung des leitenden bautechnischen Mitarbeiters, bzw. soweit technisch ausgebildet oft auch des Leiters von kommunalen Bauämtern.
        Als Dombaumeister werden heute in der Fortführung althergebrachter Bezeichnungen die Leiter und Leiterinnen von Dombauhütten bezeichnet. Einige sind Steinmetzmeister, andere Ingenieure oder Architekten. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gab es erstmals am Ulmer und seit 2008 am Freiburger Münster Dombaumeisterinnen. Am Kölner Dom übt seit 2016 Peter Füssenich dieses Amt aus. Der Speyerer Dom wird seit März 2019 von Hedwig Drabik als Dombaumeisterin betreut.[6]
        Der für die Erhaltung des Dresdner Zwingers verantwortliche Architekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Ulrich Aust, trug als Leiter der Zwingerbauhütte bis zu seinem Tod im Jahr 1992 den Titel Zwingerbaumeister.

        Baumeister heute in Österreich und der Schweiz

        In Österreich und der Schweiz handelt es sich bei dem Begriff Baumeister immer noch um eine konkrete Berufsbezeichnung. Während Architekten und Bauingenieure überwiegend im planenden und kontrollierenden Bereich anzutreffen sind, stellt der Baumeister den einzigen universell einsetzbaren Baufachmann dar.

        Der Baumeister ist berechtigt:

        die unterschiedlichsten Bauwerke zu planen,
        das statische Gefüge zu berechnen,
        Kosten zu ermitteln,
        Bauarbeiten auszuführen, zu leiten und zu kontrollieren.

        Die Baumeisterprüfung[7] wird in den meisten Fällen von Handwerkern mit zusätzlicher theoretischer Ausbildung, aber auch von Ingenieuren nach drei Praxisjahren abgelegt. Nach Ablegung einer Baumeisterprüfung ist er zur Projektentwicklung, -leitung und Projektsteuerung berechtigt, zum Projektmanagement sowie zur Übernahme der Bauführung. Im Rahmen seiner Gewerbeberechtigung kann er seinen Auftraggeber vor Behörden und Körperschaften öffentlichen Rechts vertreten.
        In Österreich und der Schweiz darf sich nur Baumeister nennen, wer die Baumeisterprüfung erfolgreich abgelegt hat. In Österreich ist der Baumeister ein Berufstitel (kein akademischer Titel) und wird mit BM oder Bmstr. abgekürzt. Hier ist die Baumeisterprüfung eine universelle Prüfung ohne Möglichkeit auf Nachsicht. In der Schweiz hingegen kann man die Baumeisterprüfung für Hochbau und für Tiefbau getrennt ablegen. Nach bestandener Prüfung darf man den Titel dipl. Baumeister führen. Die Abschlussprüfungen dauern insgesamt in der Schweiz nach abgelegten 14 Modulprüfungen 16 Stunden und in Österreich 123 Stunden.

        Persönlichkeiten als Baumeister

        Porträt von Peter Parler

        Die Leiter der Bauausführung hießen oft Werkmeister (mhd. wercmeistere) oder Baumeister; sie gingen zumeist aus dem Steinmetzhandwerk hervor und waren die mittelalterlichen Architekten. Auch Bezeichnungen wie magister operis kamen vor. Bei der Ausführung hatten der Steinmetzmeister (magister lapicidae) und der Maurermeister (magister caementari) sowie der Sculptor Bedeutung. Die Meister der Bauausführung wechselten bei jedem Bauwerk häufiger, schon auf Grund der langen Bauzeiten.

        Bekannt wurden einige bedeutende Dombaumeister oder Bau- und Steinmetzmeister der Gotik:

        am Kölner Dom als Kölner Dombaumeister insbesondere Meister Gerhard († 1271), Meister Arnold († 1308), Johannes von Köln (Dombaumeister, 1270), Meister Michael († nach 1387), Meister Andreas von Everdingen († vor 1412), Nikolaus van Bueren (1380–1445), Konrad Kuene van der Hallen (1400/10–1469)
        am Stephansdom insbesondere Michael Knab (1340/50– nach 1399), Wenzel Parler (vor 1360–1404), Hans Puchsbaum (1390–nach 1454), Anton Pilgram (1460–1515), Jörg Öchsl (um 1500)
        am Regensburger Dom die Baumeisterdynastie der Roriczer, deren Mitglieder von spätestens 1415 bis 1514 die Stelle des Dombaumeisters besetzten – beginnend mit dem aus Böhmen zugewanderten Meister Wenczlaw (vor 1415 – 1419), über Konrad Roriczer (1456- um 1476), bis zu den Brüdern Matthäus (1476–1495) und Wolfgang Roriczer (1495–1514)
        Wilhelm von Sens, Baumeister um 1175 an der Kathedrale von Canterbury und davor an der Kathedrale von Sens
        Werkmeister Guerin von der Kathedrale St. Denis (13. Jh.)
        Werkmeister Hugues Libergier (1229–1263) von der Abteikirche St-Nicaise in Reims
        Werkmeister Pierre de Montreuil (um 1250) von der Kathedrale Notre-Dame de Paris
        Die Baumeisterfamilie Parler mit unter anderem Heinrich Parler der Ältere (1300/1310–1370), Michael Parler (um 1330–1390), Johann dem Jüngeren (um 1359 – 1405) und Johann dem Älteren wirkte beispielsweise am Basler, Freiburger, Gmünder, Straßburger und Ulmer Münster sowie am Veitsdom in Prag und am Dom der heiligen Barbara in Kutná Hora.
        Hinrich Brunsberg (um 1350 – 1428/35) wirkte v. a. in Brandenburg und Pommern und war ein bedeutender Baumeister der dortigen späten Backsteingotik um 1400.
        Meister/Magister Wolbero. Er ist nördlich der Alpen der erste namentlich bekannte Baumeister. In einer Bauinschrift aus Stein von 1209 im Quirinus-Münster in Neuss ist sein Name eingeritzt.

        Die Meister konnten oft an ihrem Steinmetzzeichen erkannt werden, eine im Mittelalter übliche Markierung, die sie auf ihrer Arbeit anbrachten.

        Literatur

        Anja Sibylle Dollinger: Baubetrieb und Bautechnik, Von der Romanik bis zum Historismus. Hrsg. v. Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks, Naturwerkstein und Umweltschutz in der Denkmalpflege. Ebner, Ulm 1997, ISBN 3-87188-143-0.
        Christine Kratzke: Baumeister. Teil der Preprint-Version von Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Bilder und Begriffe. Hrsg. von Werner Paravicini, bearb. von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer. Residenzenforschung 15 II, Teilbd. 1 und 2, Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005.

        Weblinks

        VfGH /RIS 2002: Gewerbeordnung, Abgrenzung Baumeister – Bauleiter
        MDR lexi-tv: Baumeister (mit Videos)

        Einzelnachweise

        ↑ somit waren sie Architekt, Bauingenieur und Bauleiter in einer Person im heutigen Verständnis

        ↑ Verena Schühly: Der neue Münsterbaumeister Michael Hilbert über erste Eindrücke, Südwestpresse Ulm, 7. März 2013.

        ↑ Anja Sibylle Dollinger: Baubetrieb und Bautechnik. S. 228

        ↑ § 133 GewO – Befugnis zur Führung des Baumeistertitels

        ↑ Art. 2 der Verordnung zur Ablösung der Baumeisterverordnung

        ↑ Welt.de, 11. März 2019

        ↑ WHO: Befähigungsprüfung Baumeister

        Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

        Normdaten (Sachbegriff): GND: 4232800-7 (OGND, AKS)

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          Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Beschreibung des Ganges in mittelalterlichen Stadtbefestigungen findet sich unter Kommunikation (Festung).

          Kommunikation (lateinisch communicatio ‚Mitteilung‘) ist der Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten (verbal, nonverbal und paraverbal) und auf verschiedenen Wegen (Sprechen, Schreiben) stattfinden kann, inzwischen auch im Wege der computervermittelten Kommunikation.

          „Information“ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis, Erfahrung oder Empathie. Mit „Austausch“ ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen gemeint; „Übertragung“ ist die Beschreibung dafür, dass dabei Distanzen überwunden werden können, oder es ist eine Vorstellung gemeint, dass Gedanken, Vorstellungen, Meinungen und anderes ein Individuum „verlassen“ und in ein anderes „hineingelangen“. Dies ist eine bestimmte Sichtweise und metaphorische Beschreibung für den Alltag – bei genaueren Beschreibungen des Phänomens Kommunikation wird die Anwendung dieser Metapher allerdings zunehmend schwieriger.

          (Für nähere Informationen zum Thema „Wissenschaftlich-theoretische Erklärungsversuche zur Beschreibung von Kommunikation“ siehe Artikel Kommunikationsmodell.)

          Das Wort „Kommunikation“ wird neben der ursprünglichen Bedeutung als Sozialhandlung her auch für andere Vorgänge in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.[1] Der zunehmende Einsatz von Kommunikationstechnologie führte zum Beispiel dazu, dass auch technische Aspekte in den Kommunikationsbegriff eingingen. Unter Kommunikation werden somit auch „Datenübertragung“, „wechselseitige Steuerung“ und in einfachen Fällen auch „Verbindung“ von Geräten verstanden; in anderen Situationen wiederum wird Kommunikation auf Institutionen oder Unternehmen sowie deren Zielgruppen bezogen. Dann werden nicht länger Lebewesen, sondern stattdessen organisierte Einheiten (oder „Systeme“) als Kommunikatoren (Produzenten und Rezipienten) angesehen. Dies gilt beispielsweise dann, wenn im Zusammenhang mit Journalismus, Publizistik oder Marketing von Kommunikation die Rede ist (vgl. diesbzgl. speziell Kommunikator (Medien)).

          Kommunikation ist alltäglich und verläuft scheinbar selbstverständlich, sodass sie nicht weiter problematisch erscheint. Für die meisten Situationen reicht dies auch aus; es wäre zu aufwendig, die eigene Kommunikation ständig zu hinterfragen. Erst bei Missverständnissen und Misserfolgen, die mit Kommunikation in Zusammenhang gebracht werden können, wird Kommunikation problematisiert. In der wissenschaftlichen Behandlung von Kommunikation (siehe weiterführender Link oben) wird die Frage gestellt, wie Kommunikation erklärt werden kann; unter welchen Bedingungen sie abläuft; was Kriterien für Kommunikationserfolge sind; und wie verlässliche Modelle erstellt werden können, aus denen sich Vorhersagen und Handlungsanweisungen ableiten lassen.

          Gemälde Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief von Ilja Repin (1880)

          Inhaltsverzeichnis

          1 Etymologie
          2 Verschiedene Zugangsweisen

          2.1 Zugang über eigene Erfahrungen
          2.2 Zugang über handlungstheoretische Grundannahmen
          2.3 Zugang über problemtheoretische Grundannahmen
          2.4 Zugang über signaltheoretische Grundannahmen
          2.5 Zugang über naturwissenschaftliche und biologische Grundannahmen
          2.6 Zugang über psychologische Grundannahmen
          2.7 Zugang über verhaltenstheoretische Grundannahmen
          2.8 Zugang über systemtheoretische Grundannahmen
          2.9 Zugang über die interdisziplinäre Perspektive
          2.10 Folgen der Zugangsweisen für die Beschreibung

          3 Verschiedene Kommunikationsmodelle
          4 Kommunikationsprobleme

          4.1 Gründe und Auswirkungen
          4.2 Kommunikationsprobleme auf der Ebene der Verständigung und der Ebene übergeordneter Probleme

          4.2.1 Ebene der Verständigung (Kommunikationsziel)
          4.2.2 Ebene der übergeordneten Problemstellungen (Kommunikationszweck)

          4.3 Lügen und Probleme der Kommunikation

          5 Siehe auch

          5.1 Wissenschaftliche Disziplinen und Theorien
          5.2 Verschiedene Perspektiven auf Kommunikation
          5.3 Weitere Themen

          6 Literatur

          6.1 Allgemeines; Zwischenmenschliche Kommunikation
          6.2 Wissenschaftliche Einführungen
          6.3 Massenkommunikation
          6.4 Medientheorie und -praxis
          6.5 Kommunikationspsychologie
          6.6 Kommunikationssoziologie
          6.7 Kommunikationsgeschichte
          6.8 Ratgeber
          6.9 Technische Kommunikation
          6.10 Maschinenkommunikation
          6.11 Betriebswirtschaftliche Perspektive
          6.12 Naturwissenschaftliche Perspektive
          6.13 Sprachwissenschaftliche Perspektive
          6.14 Medienwissenschaften

          7 Weblinks
          8 Fußnoten

          Etymologie

          Kommunikation stammt vom lateinischen Verb communicare mit der Bedeutung „teilen“, „mitteilen“, „teilnehmen lassen“; „gemeinsam machen“, „vereinigen“. In dieser ursprünglichen Bedeutung ist eine Sozialhandlung gemeint, in die mehrere Menschen (allgemeiner: Lebewesen) einbezogen sind. Wesentliche Aspekte dieser Sozialhandlung sind zum einen „Anregung und Vollzug von Zeichenprozessen“ und zum anderen „Teilhabe“, in der etwas „als etwas Gemeinsames“ entsteht (lateinisch communio: „Gemeinschaft“, communis: „gemeinsam“). Der Kommunikationswissenschaftler Klaus Merten machte 177 verschiedene Bedeutungen des Begriffs „Kommunikation“ bereits 1977 namhaft.[2]

          Verschiedene Zugangsweisen

          In Bezug auf die Beschreibung von Kommunikation lassen sich mehrere unterschiedliche Zugangsweisen unterscheiden, die durch spezifische Grundannahmen charakterisiert sind. Die hauptsächlichen Unterschiede in den Zugangsweisen bestehen erstens darin, als was die Kommunizierenden begrifflich aufgefasst werden: als Menschen, als Lebewesen (Menschen und Tiere umfassend), als Maschinen, als sich verhaltende Körper, als handelnde Wesen. Zweitens bestehen unterschiedliche Zugangsweisen darin, ob Kommunikation als etwas grundsätzlich Soziales oder als Summe aus Einzelnem (Einzelereignissen, Individualhandlungen) angesehen wird. Drittens entstehen Unterschiede dadurch, welche Teile besonders hervorgehoben werden (die Seite der Produktion oder der Rezeption).

          Die unterschiedlichen Zugangsweisen führen zu unterschiedlichen Kommunikationsbegriffen, Kommunikationsmodellen und Kommunikationstheorien. Im Folgenden sollen einige davon hervorgehoben werden.

          Zugang über eigene Erfahrungen

          → Hauptartikel: Zwischenmenschliche Kommunikation

          Der Zugang zur Beschreibung von Kommunikation zwischen Menschen ist dadurch bestimmt, dass eine Distanz zum Phänomen nicht möglich ist, weil jede und jeder notwendigerweise über eigene Erfahrungen und Vorurteile über Kommunikation verfügt. Jemand, der Kommunikation beobachtet, kann nicht vermeiden, dass er durch eigenes Deuten, Schlussfolgern und Verstehen als ein Teilnehmender in den Prozess involviert ist. Dies gilt auch dann, wenn die beobachtete Kommunikation in einer unbekannten Sprache geschieht; des Weiteren gilt es auch, wenn die oder der Beobachtende nicht durch eigenes Sprechen in den Prozess eingreift. Genauso: Wenn über Kommunikation gesprochen oder geschrieben wird, wird kommuniziert. Dies macht es schwierig bis unmöglich, eine Distanz zu gewinnen.

          Die eigenen Vorurteile und Erfahrungen gehen dadurch unweigerlich in die Beobachtung und Beschreibung von Kommunikation ein.[3] Dies kann dazu führen, dass die Beobachtung und Beschreibung von Kommunikation sehr leicht genommen und dadurch eine tiefer gehende Einsicht in die Komplexität des Phänomens und in die Schwierigkeiten einer genauen Begriffsbildung nicht erreicht wird.

          Zugang über handlungstheoretische Grundannahmen

          → Hauptartikel: Handlungstheorie

          „Handlungstheoretischer Zugang“ bedeutet, dass die Kommunizierenden als Handelnde angesehen werden. Dabei werden Elemente wie Gedanken, Bewusstsein, Planung und Zielsetzung in die Beschreibung von Kommunikation einbezogen. Unter Kommunikation wird dann ein soziales Handeln verstanden, das durch Kommunikationsziele und Kommunikationszwecke bestimmt ist. Als Kommunikationsziel wird Verständigung angesehen. Als Kommunikationszwecke werden die in der jeweiligen Situation zu erreichenden Gegebenheiten angesehen – Gegebenheiten, die sich (meist) nur gemeinschaftlich erreichen lassen.

          Als Sozialhandlung wird Kommunikation als etwas angesehen, das nur in gegenseitiger Bezugnahme geschieht. Das heißt zum Beispiel, dass Sprechen in einer Kommunikationssituation in Bezug auf Hören und Hören in Bezug auf Sprechen verläuft. Kommunikation entsteht in dieser Sichtweise nicht durch für sich bestehende Handlungen isolierter Individuen. Ein weiteres Kennzeichen der Sozialhandlung Kommunikation ist Kreativität: in kommunikativer Sozialhandlung entstehen neue Gedanken, Ideen, Problemlösungen, die allein so nicht entstehen würden.

          Siehe auch: Zwischenmenschliche Kommunikation und Kommunikationssoziologie

          Ursprünglich im handlungstheoretischen Kontext ist auch diejenige Kommunikationstheorie entstanden, die auf H. Paul Grice zurückgeht. Grice versuchte 1957 in seinem Aufsatz Meaning, Bedingungen dafür zu finden, dass man korrekt sagen kann, mit einer Handlung (bzw. einem Handlungsprodukt, vgl. Twardowski 1999) etwas zu ‚meinen‘. Der Ansatz wurde von Strawson, Searle und Schiffer weiterentwickelt und von Meggle (1997) mit Mitteln der intensionalen Logik aufgegriffen. Roland Posner entwickelt auf dieser Basis eine Zeichenkonzeption (Posner 1993). Grundsätzlich ist Kommunizieren nach diesem Verständnis daran geknüpft, nicht nur etwas zu zeigen, sondern auch zu zeigen, dass man etwas zeigt (die recognition of intention-Bedingung, vgl. Schiffer). Nicht jede Zeichenhandlung ist demnach Kommunikation. Kommunikation wäre vielmehr eine Handlung nur dann, wenn mit ihr etwas ‚gemeint‘ ist, das heißt: offen angezeigt wird, dass mit ihr etwas zu verstehen gegeben werden soll.

          Zugang über problemtheoretische Grundannahmen

          In der problemtheoretischen Zugangsweise werden die Kommunizierenden als Probleme lösend beschrieben. Als Problem wird ein Bereich von Differenzen aufgefasst, die beobachtet und festgestellt werden (Problemstellung) und überwunden werden können (Problemlösung). Dieser Zugang ist mit dem handlungstheoretischen Zugang kompatibel.

          Als eine der wichtigsten Problemlösungen, die kommunikativ erreicht wird, kann die Entwicklung und Stabilisierung der eigenen Identität angesehen werden, die immer in Bezugnahme auf Andere verläuft. Dies geschieht beispielsweise durch das Erzählen eigener und das Hören der Erzählung fremder Erlebnisse. „Klatsch“ und „Tratsch“ spielen dabei eine wesentliche Rolle.

          Zugang über signaltheoretische Grundannahmen

          → Hauptartikel: Informationstheorie

          In einer signaltheoretisch orientierten Zugangsweise wird unter Kommunikation das Übertragen von Signalen durch den Raum verstanden. Die Signale gelten dann als Auslöser für bestimmte Prozesse (z. B. für das Klingeln eines Telefons oder Anzeige von Buchstaben auf einem Display). Kommunikation wird dann als eine Verbindung von Geräten betrachtet, die über Signale aufrechterhalten wird, und die dazu führt, dass sich die Zustände der Geräte infolge dieser Verbindung wechselseitig verändern. Lebewesen, soziale Aspekte, Bewusstsein, Planung und Handlung spielen in dieser Zugangsweise keine Rolle. Infolgedessen lassen sich aus dieser Zugangsweise auch keine Aussagen oder Handlungsanweisungen für zwischenmenschliche Kommunikation ableiten.

          Herausragendes Beispiel ist die mathematische Theorie der Kommunikation von Claude Shannon und Warren Weaver. Mathematische Modelle, mit denen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Signalen und Signalkombinationen behandelt werden, und die unter anderem der Berechnung von Leitungskapazitäten dienen, werden dabei als Theorie der Kommunikation bezeichnet.[4] Die Rezeption der Theorie führte dazu, dass bis heute die signaltheoretische und die handlungstheoretische Zugangsweise nicht immer genau voneinander getrennt werden.[5]

          Siehe auch: Kommunikation (Informationstheorie), Kommunikation (Nachrichtentechnik) und Information und Kommunikation

          Zugang über naturwissenschaftliche und biologische Grundannahmen

          → Hauptartikel: Kommunikation (Biologie)

          Bei der naturwissenschaftlichen Theoriebildung über Lebewesen wird von Gedanken, Bewusstsein, Planung und Zielsetzung völlig abgesehen. In der biologischen Zugangsweise werden Prozesse bis hinunter auf die molekulare Ebene unter bestimmten Voraussetzungen als Kommunikation beschrieben.[6]

          In der naturwissenschaftlichen Zugangsweise kann Kommunikation auch als Faktor in der Evolution angesehen werden. Die Beschreibung von Kommunikation unter naturwissenschaftlichen Voraussetzungen kann in der Medizin und der Pharmazie bei der Erklärung der Entstehung von Krankheiten Verwendung finden.

          Zugang über psychologische Grundannahmen

          In der Kommunikationspsychologie werden die Kommunizierenden in Bezug auf „innere“, „seelische“ Vorgänge und unter Verwendung der diese Vorgänge erklärenden Theorien betrachtet. Dabei werden Kommunizierende primär als Individuen angesehen (lateinisch: individuus „unteilbar“). Von der psychologischen Beschreibung des Individuums ausgehend wird auf soziale Prozesse Bezug genommen. In dieser Zugangsweise entstehen Kommunikationsmodelle und Kommunikationstheorien, die zum Beispiel für therapeutische Zwecke verwendet werden. Aber auch in Fortbildungen zum Thema Kommunikation wird häufig auf diese Theorien Bezug genommen.

          Eine auf Erfahrung mit Therapien beruhende Beschreibung von Kommunikation wurde von den Psychologen Paul Watzlawick, Don D. Jackson und Janet H. Beavin vorgelegt. Sie behandelten 1967 aus therapeutischer Sicht die Rolle von Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen. Die deutsche Übersetzung des Werks[7] führte in den siebziger Jahren zu einer Beschäftigung mit dem Phänomen Kommunikation. Aus diesem Werk stammt auch die weitverbreitete Auffassung „Man kann nicht nicht kommunizieren“.[8] Im Anschluss an Watzlawick entwickelte Friedemann Schulz von Thun ein Vier-Seiten-Modell („Kommunikationsquadrat“), in dem Kommunikation als ein vierseitiger Prozess beschrieben wird.

          Siehe auch: Sozialpsychologie

          Zugang über verhaltenstheoretische Grundannahmen

          Verhaltenstheoretische Grundannahmen beruhen auf einer ‚äußerlichen‘ Beobachtung von Lebewesen, bei der die Begriffe Wirkung, Reiz und Reaktion im Vordergrund stehen. In dieser Zugangsweise wird Kommunikation als Prozess gegenseitigen Aufeinandereinwirkens angesehen. Von handlungstheoretischen Grundannahmen, denen zufolge Lebewesen planen, Vorstellungen entwickeln, Ziele bilden und Probleme stellen, wird dabei abgesehen. Der Fokus liegt auf der Beobachtung von Lebewesen als Körpern, die äußerlichen Einwirkungen unterliegen und auf diese reagieren.

          Die Wirkungen können auf einzelne Lebewesen bezogen werden (indem sie ‚innerhalb‘ des Lebewesens angenommen werden), auf Prozesse zwischen Lebewesen und ihrer materiellen Umgebung sowie auf Prozesse zwischen mehreren Lebewesen.[9] Die Einwirkungen können bei den einfachsten Lebewesen auf der Basis sehr einfacher Reiz-Reaktionsmuster beschrieben werden.[10][11] Die Beobachtung und Beschreibung von Menschen als sich verhaltenden Körpern wird durch außergewöhnlich vielfältige Einflüsse und Interventionsmöglichkeiten sehr komplex.

          Siehe auch: Zwischenmenschliche Kommunikation

          Der verhaltenstheoretische Ansatz war Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet. Heute spielt er in der Kommunikations- und Medienwissenschaft keine Rolle mehr, weil sich daraus keine Antworten auf aktuelle Fragen im Kommunikations- und Medienbereich ableiten lassen (siehe den Abschnitt über Stimulus-Response-Modelle im Artikel Kommunikationsmodelle).

          Siehe auch: Behaviorismus

          Zugang über systemtheoretische Grundannahmen

          → Hauptartikel: Kommunikation (Luhmann)

          In den 1970er und 1980er Jahren entstand die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann. Dieser Zugang zeichnet sich vor allem durch ein hohes Abstraktionsniveau und den Anspruch auf Universalität aus. Kommunikation ist in dieser Sichtweise kein menschliches Handeln, sondern Produkt sozialer Systeme,[12] das heißt eine autopoietische Operation, die zur Ausdifferenzierung und Erhaltung derselben führt.

          Auch in diesem systemtheoretischen Zugang wird von handlungstheoretischen Grundannahmen abgesehen. Handelnde Menschen kommen darin nicht vor, weil sie durch Bewusstsein gesteuert sind und ihre Individualität als psychische Systeme zur Geltung bringen,[13] wohingegen soziale Systeme mittels Kommunikation operieren. Darin, eine Gesellschaftstheorie nicht ausschließlich handlungstheoretisch zu begründen, liegt das Besondere dieses Ansatzes. In Bezug auf Kommunikation zeigt sich dies im Diktum Luhmanns „Der Mensch kann nicht kommunizieren; nur die Kommunikation kann kommunizieren.“[14] Das heißt, dass an Kommunikation nur weitere Kommunikation anschließen kann, so dass sich soziale Systeme autopoietisch über Kommunikation in ihrem Bestand erhalten. In Kontexten von Strukturen und Funktionen sozialer Systeme können sich psychische Systeme entweder funktional zur Geltung bringen, indem sie an prozessierende Kommunikation durch themenbezogene Beiträge anschließen oder dysfunktional, indem sie auf die selektiven kommunikativen Komponenten Information und Form der Mitteilung dieser Information nicht mit Verstehen, sondern mit Missverstehen reagieren und die laufende Kommunikation stören. Kommunikationsstörungen können durch Verfahren der Meta-Kommunikation bearbeitet werden. Hintergrund ist die zur Geltung gebrachte Unterscheidung der „Autopoiesis sozialer Systeme und die Autopoiesis psychischer Systeme“ (N. Luhmann 1987, S. 355). Diese Unterscheidung ist dann Gegenstand von Meta-Kommunikation, wo die Selbstreferenz individueller Bewusstseine (psychischer Systeme) mit der Selbstreferenz von Kommunikation (soziale Systeme) konfrontiert wird und durch Mediation, instruierende Information, Weiterbildung o. ÃƒÂ„. bearbeitet werden kann.

          Zugang über die interdisziplinäre Perspektive

          Die interdisziplinäre Sichtweise berücksichtigt u. a. Erkenntnisse aus Disziplinen wie Biologie, Neurobiologie, Kybernetik, Systemtheorie, Semiotik u. Kinesik.[15] Die Grundlagen wurden insbesondere von Humberto Maturana und Ernst von Glasersfeld gelegt. Bei Maturana ergibt sich das Verständnis von Sprache als koordinierte Verhaltenskoordination[16] fast zwangsläufig aus seinem Autopoiese-Konzept. Neben der natürlichen Sprache werden sämtliche Zeichenprozesse (also auch nicht sprachlicher Art), wie sie in ihrer Gesamtheit insbesondere durch die Semiotik beschrieben werden,[17] betrachtet. Von Glasersfelds Perspektive ist mit Maturanas Sichtweise kompatibel, er stellt bei seinen Ausführungen jedoch die natürliche Sprache in den Vordergrund.[18]

          Das Besondere der interdisziplinären Perspektive ist, dass sie konsequent die Funktionsweise sprachlichen Interaktionsverhaltens beleuchtet und nicht auf der Ebene der Generierung von Theorien zur Erklärung des Erscheinungsbildes verharrt. Diese Herangehensweise ist auch deutlich von Luhmanns Ansatz zu unterscheiden, der den ursprünglich von Maturana geprägten Begriff der Autopoiese stark abgewandelt und in den Dienst seiner Systemtheorie gestellt hat.

          Folgen der Zugangsweisen für die Beschreibung

          Die Verständigung über Kommunikation wird erschwert, wenn die Grundannahmen der jeweiligen Zugangsweise nicht verdeutlicht und die Zugangsweisen begrifflich nicht ausreichend voneinander getrennt werden. Dann ist nicht genau klar, wovon gerade gesprochen wird, wenn über Kommunikation gesprochen wird. Dies wäre der Fall, wenn kommunizierende Lebewesen zunächst als aufeinander einwirkende Körper beschrieben werden, im Anschluss dagegen gesagt wird, dass Kommunikation zu Verständigung führe. Darin liegt ein Wechsel von der Grundannahme ‚Lebewesen als sich verhaltende Körper ansehen‘ zur Grundannahme ‚Lebewesen als Handelnde ansehen‘. Eine Unklarheit in den Grundannahmen wäre ebenfalls der Fall, wenn Kommunizierende als „Sender und Empfänger“ bezeichnet werden. „Senden“ und „Empfangen“ kann in der ursprünglichen Grundannahme auf Briefe als Kommunikationsmedium bezogen sein, oder aber in der technologischen Grundannahme auf Geräte und Prozesse der Signalübertragung. In alltäglichen Beschreibungen ist aber generell keine Signalübertragung zwischen technischen Geräten gemeint.

          Verschiedene Kommunikationsmodelle

          → Hauptartikel: Kommunikationsmodell

          Die oben beschriebenen, unterschiedlichen Zugangsweisen führen dazu, dass Kommunikation auch unterschiedlich modelliert wird. Das heißt, dass Kommunikation unterschiedlich dargestellt wird, und dass dabei unterschiedliche Abläufe und Prozesse beschrieben und in den Vordergrund gestellt werden. Auch im Alltag werden solche Modelle verwendet, um das eigene Kommunizieren zu erklären und Strategien ableiten zu können. Eine hauptsächliche, oft nicht bewusst gemachte Unterscheidung bei der alltäglichen Modellbildung besteht darin, ob eher die Seite der Produktion (Sprechen, Schreiben, allgemein: „Ausdrucksseite“) oder die Seite der Rezeption (Hören, Lesen, allgemein: „Eindrucksseite“) hervorgehoben wird (siehe den Abschnitt Alltagstheoretische Kommunikationsmodelle im Artikel über Kommunikationsmodelle).

          Weite Verbreitung gefunden hat auch das Sender-Empfänger-Modell, in dem auch die zwischenmenschliche Kommunikation mit den Begriffen aus der Signalübertragung beschrieben wird. Aus diesem Modell lassen sich deshalb keine Handlungen und Strategien für Kommunikation im Alltag und im Berufsleben ableiten (siehe den Abschnitt Nachrichtenübertragungsmodelle im Artikel über Kommunikationsmodelle).

          Kommunikationsprobleme

          Kommunikationsprobleme zerfallen in zwei Bereiche von Problemstellungen und Problemlösungen. Der erste Bereich betrifft das kommunikative Handeln, der zweite Bereich die Folgen des kommunikativen Handelns. In der alltäglichen Wirklichkeit sind beide Bereiche miteinander verbunden. Eine Unterscheidung der kommunikativen Wirklichkeit in Problem-Ebenen geschieht zu analytischen Zwecken. Damit lässt sich zeigen, dass Kommunikation primär als problematisch angesehen werden muss und nicht, wie oft angenommen wird, selbstverständlich funktioniert.

          Gründe und Auswirkungen

          Probleme der Kommunikation entstehen unter anderem durch kulturelle Differenzen. Diese Differenzen bestehen als Unterschiede in der Art und Weise, die Wirklichkeit zu deuten und andere Menschen zu beurteilen. Ein oft angeführtes Beispiel ist die Wahrnehmung von Kopfbewegungen als Zustimmung oder Ablehnung, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich ausgeprägt ist (Kopfschütteln kann Zustimmung bedeuten). Ein Beispiel für kulturelle Differenzen im wirtschaftlichen Bereich ist die unterschiedliche Beurteilung dessen, was z. B. bei einem Geschäftsessen als höflich oder unhöflich, angemessen oder unangemessen gilt. Im Speziellen lassen sich interkulturelle Kommunikationsprobleme auf Unterschiede in der Sozialisierung, im Bildungsstand oder in der individuellen Welttheorie zurückführen. Interkulturelle Differenzen bestehen auch innerhalb von Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft.

          Probleme der Kommunikation können schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen haben. Dies wird insbesondere im Zusammenhang mit der Globalisierung deutlich. Genauere Angaben über den wirtschaftlichen Schaden, der durch Probleme in der Kommunikation mitverursacht wird, lassen sich schwer machen. Die Berufsfelder, die sich mit Problemen der Kommunikation aus unterschiedlichen Themenzugängen auseinandersetzen, wie Coaching, Kommunikationstraining, Organisationsplanung, Qualitätsmanagement, Beratung (Consulting), Mediation, Psychologie u. a. m. und deren inhaltliche Zuständigkeit zu konkreten Problemstellungen zu erkennen, ist für „Hilfesuchende“ häufig eine Herausforderung.

          Kommunikationsprobleme auf der Ebene der Verständigung und der Ebene übergeordneter Probleme

          In Bezug auf menschliche Kommunikation lassen sich zwei Ebenen (Perspektiven) der Problemstellung und Problemlösung unterscheiden, die als Kommunikationsziel und Kommunikationszweck beschrieben werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass Problemstellung und Problemlösung an sich nichts Negatives sind, sondern essentieller Bestandteil der Lebensführung. In dieser Betrachtung findet auch auf einer Party kommunikative Problemlösung statt, und zwar: nicht allein zu sein, Partner zu finden, Freude zu haben. Diese Sichtweise bedeutet allerdings auch, dass es bei dem Thema Kommunikationsprobleme um eine weitere Perspektive und um eine mehrfache Verwendung des Problembegriffs geht: Es geht um die Perspektive auf Probleme, die ihrerseits die Prozesse der Problemlösung durch Kommunikation behindern.

          Das Kommunikationsziel ist Verständigung. Es muss zunächst einmal verstanden werden, worum es in einem Kommunikationsprozess geht. Sich zu verständigen bedeutet, eine in der Situation ausreichende Kompatibilität von Erfahrungen bezüglich eines Themas herzustellen. Dieser Vorgang wird seinerseits als Problemlösung angesehen. Erst auf der Basis von Verständigung können Kommunikationszwecke erreicht werden, das heißt, es können übergeordnete Probleme gelöst werden. Beispiele für übergeordnete Kommunikationszwecke sind: gemeinsames Verrichten von Arbeit, die Organisation einer Veranstaltung, aber auch komplexe soziale Probleme wie das Verändern von Überzeugungen, Stabilisieren der eigenen Persönlichkeit, Lügen, Handlungsbeeinflussung, Machtausübung.

          Die Beurteilung eines Kommunikationsprozesses als erfolgreich oder nicht (Die Zuschreibung von Kommunikationserfolg) betrifft beide Ebenen.

          Ebene der Verständigung (Kommunikationsziel)

          Probleme der Kommunikation auf der Ebene der Verständigung sind Hindernisse, die die Verwendung und Deutung von Zeichen und damit das Herstellen von Kompatibilität (Verträglichkeit, zueinander Passen) von Erfahrungen behindern. Dazu gehören neben allgemeinen Sprachbarrieren auch leibliche Bedingungen wie Intentionalität, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, die Ausrichtung auf den Anderen, die Bereitschaft, seine Gedanken dem Anderen zu unterwerfen (zuhören können), die Einordnung des Verstandenen in das eigene Verständnis von der Welt (die individuelle Welttheorie). Diese Probleme sind Gegenstand interdisziplinärer kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Kommunizierende über ein Wissen von diesen Hindernissen verfügt, das er situationsbezogen, flexibel und zu einem hohen Grad unbewusst anwendet.

          Bei näherer Überlegung kann davon ausgegangen werden, dass Verständigung in vielen Kommunikationssituationen problematisch wird. Viele Kommunikationsprozesse sind Kontrolldialoge, das heißt, sie dienen dazu, Verständnis zu überprüfen und Missverständnisse zu beheben, sofern sie festgestellt wurden. Militärische Kommunikation ist ein Extrembeispiel dafür, wie Kommunikation eingeschränkt wird, um folgenschwere Missverständnisse zu vermeiden. Schulen, Universitäten, Seminare und Fortbildungen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Verständigung über ein komplexes Thema zu Beginn nicht funktioniert, weil beispielsweise die gemeinsame Begriffsklärung fehlt.

          Eine Möglichkeit zur Vorbeugung gegen Missverständnisse wird als Paraphrasierung bezeichnet. Etwas zu paraphrasieren bedeutet, das Gemeinte in verschiedenen Formulierungen zu sagen und auf diese Weise genauer einzugrenzen.

          Ebene der übergeordneten Problemstellungen (Kommunikationszweck)

          Wenn übergeordnete Kommunikationszwecke (z. B. Überreden und Überzeugen, das Ändern von Überzeugungen, eine Zusammenarbeit im Team) nicht erreicht werden, wird dies häufig auch auf Kommunikation zurückgeführt. Hier muss unterschieden werden, inwiefern die übergeordneten Probleme durch Missverständigung oder durch andere übergeordnete Faktoren zustande gekommen sind. Bei Misserfolgen auf diesen übergeordneten Ebenen spielen Faktoren eine Rolle, die nicht alle auf Kommunikationsprozesse zurückgeführt werden können. In diesem Zusammenhang geht es häufig auch darum, ob Kommunikation überhaupt zustande kommt oder nicht; das heißt, ein Kommunikationsproblem kann darin bestehen, dass in Bezug auf ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Situation überhaupt nicht kommuniziert wird.

          Lügen und Probleme der Kommunikation

          Eine Lüge kann als absichtliche Täuschung angesehen werden. Mit einer Lüge wird der Kommunikationszweck verfolgt, dass der andere etwas glaubt, von dem der Lügende weiß, dass es so nicht stimmt. Dazu muss der Kommunikationspartner die Formulierungen des Lügenden verstehen. Er muss zuerst im Sinne der Bedeutungskonstruktion dasjenige verstehen, was er glauben soll. Voraussetzung für das Erreichen des Kommunikationszwecks der Lüge (die absichtliche Täuschung des anderen) bedeutet in dieser Sichtweise, auf der Ebene der Verständigung (des Kommunikationsziels) erfolgreich kommunikativ zu handeln. Verständigung wird in diesen Erläuterungen unabhängig von einer Wahrheitsproblematik gesehen.[19]

          Mit Lügen können übergeordnete Probleme geschaffen und verstärkt, aber auch vermieden oder gelöst werden. Dies kann auch für denjenigen gelten, der angelogen wird oder angelogen werden möchte. Das Thema wird auch in der Literatur behandelt.[20]

          Siehe auch

          Wissenschaftliche Disziplinen und Theorien

          → Hauptartikel: Kommunikationswissenschaft
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          Museum für Kommunikation
          Alltagsgespräch (Smalltalk)
          Sprecherziehung
          Verkaufspsychologie
          Verkaufsgespräch

          Literatur

          Allgemeines; Zwischenmenschliche Kommunikation

          Gerold Ungeheuer: Einführung in die Kommunikationstheorie. Fernuniversität Hagen, 1983 (Drei Kurseinheiten; dort nicht mehr erhältlich).
          Gerold Ungeheuer: Kommunikationstheoretische Schriften I: Sprechen, Mitteilen, Verstehen. (= Aachener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung. Band 14). Herausgegeben und eingeleitet von Johann G. Juchem. Nachwort von Hans-Georg Soeffner und Thomas Luckmann. Alano, Rader, Aachen 1987, ISBN 3-89399-062-3.
          Christiane Grosser: Kommunikationsform und Informationsvermittlung, eine experimentelle Studie zu Behalten und Nutzung von Informationen in Abhängigkeit von ihrer formalen Präsentation . Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 1988, ISBN 3-8244-4000-8 (Zugleich Dissertation an der Universität Mannheim 1988).
          Owen Hargie: Die Kunst der Kommunikation. Forschung – Theorie – Praxis. Verlag Hans Huber, Bern 2013, ISBN 978-3-456-85232-4, 691 S.
          Hamid Reza Yousefi (Hrsg.): Wege zur Kommunikation. Theorie und Praxis interkultureller Toleranz. Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-356-4.
          Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. 2 Bände; Band 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung. Band 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-28775-3.
          Otto Hansmann: Kommunikation. Praxis – Ästhetik – Logik – Kommunikationsmanagement. Logos Verlag, Berlin 2014.
          Oliver Jahraus, Nina Ort: Bewußtsein, Kommunikation, Zeichen. Niemeyer, Tübingen 2001, ISBN 3-484-35082-2.
          Manfred von Lewinski: Wie einsam bleibt der Mensch? – Grundlagen, Eigenarten und Grenzen menschlicher Kommunikation. Pro Business Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-939000-70-1.
          Georg Meggle: Grundbegriffe der Kommunikation. 2. Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 1997, ISBN 3-11-015258-4. (1. Aufl. 1981)
          Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. 7. Auflage. Junfermann, Paderborn 2007, ISBN 978-3-87387-454-1.
          Alice Miller: Vollständiger Text von For Your Own Good (dt. Am Anfang war Erziehung. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-37451-1)
          Roland Posner: Believing, Causing, Intending: The Basis for a Hierarchy of Sign Concepts in the Reconstruction of Communication. In: René Jorna, Barend van Heusden, Roland Posner (eds.), Signs, Search and Communication: Semiotic Aspects of Artificial Intelligence. Berlin und New York: de Gruyter: 215-270. ISBN 978-3-11-013658-6.
          Virginia Satir: Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz. 4. Auflage. 1994, ISBN 3-87387-018-5.
          Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit. Wahn, Täuschung, Verstehen. 17. Auflage. 2016, ISBN 978-3-492-24319-3.

          Wissenschaftliche Einführungen

          Klaus Beck: Kommunikationswissenschaft. UVK, Konstanz 2007, ISBN 978-3-8252-2964-1.
          Roland Burkart: Kommunikationswissenschaft. 2002, ISBN 3-205-98185-5.
          Dieter Krallmann, Andreas Ziemann: Grundkurs Kommunikationswissenschaft. Mit einem Hypertext-Vertiefungsprogramm im Internet. Fink, München 2001, ISBN 3-8252-2249-7, S. 257–280.
          Gerhard Maletzke: Kommunikationswissenschaft im Überblick. Grundlagen, Probleme, Perspektiven. Opladen, Wiesbaden 1998.
          Klaus Merten: Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Lit, Münster/ Hamburg/ London 1999.
          Tsvasman Leon (Hrsg.): Das große Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6.
          Harald Rau: Einladung zur Kommunikationswissenschaft. UTB/ Nomos, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8252-3915-2.

          Massenkommunikation

          Kurt Koszyk, Karl Hugo Pruys: Handbuch der Massenkommunikation. ISBN 3-423-04370-9.

          Medientheorie und -praxis

          Walter Hoffmann: Erfolgreich beschreiben – Praxis des technischen Redakteurs, Organisation, Textgestaltung, Redaktion. ISBN 3-8007-1652-6.
          Dirk Michael Becker: Botho Strauß: Dissipation. Die Auflösung von Wort und Objekt. Bielefeld 2004. ISBN 3-89942-232-5.
          Matthias Schweizer: Die Kommunikationsprozesse von Mitarbeiterzeitungen mittlerer Unternehmen. ISBN 3-631-53139-7.

          Kommunikationspsychologie

          Hanko Bommert, Karl-W. Weich, Christel Dirksmeier: Rezipientenpersönlichkeit und Medienwirkung. 2. Auflage. LIT, Münster 2000, ISBN 3-8258-2109-9.
          Hanko Bommert, Christel Dirksmeier, Ralf Kleyböcker: Differentielle Medienrezeption. LIT, Münster 2000, ISBN 3-8258-4897-3.
          Frank Görgen: Kommunikationspsychologie in der Wirtschaftspraxis. Oldenbourg 2005, ISBN 3-486-57700-X.
          Norbert Groeben: Leserpsychologie. Textverständnis – Textverständlichkeit. ISBN 3-402-04298-3.
          Christiane Sautter: Wege aus der Zwickmühle – Doublebinds verstehen und lösen. 2005, ISBN 3-9809936-1-2.
          Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 1. Störungen und Klärungen. Allgemeine Psychologie der Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-17489-8.
          Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 2. Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. Differentielle Psychologie der Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-18496-6.
          Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 3. Das ‚innere Team‘ und situationsgerechte Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-60545-7.
          Caja Thimm: Alter – Sprache – Geschlecht. Sprach- und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf das höhere Lebensalter. Campus, Frankfurt/ New York 1998, ISBN 3-531-13036-6.
          Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. ISBN 3-456-82825-X.

          Kommunikationssoziologie

          Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987.
          Helmut Willke: Systemtheorie I: Grundlagen. Eine Einführung in die Grundprobleme der Theorie sozialer Systeme. 6., überarb. Aufl. mit 6 Abbildungen und einem Glossar. Lucius & Lucius, Stuttgart 2000.
          Helmut Willke: Systemtheorie II: Interventionstheorie. Grundzüge einer Theorie der Intervention in komplexe Systeme. 3. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 1999.
          Helmut Willke: Systemtheorie III: Grundzüge einer Theorie der Steuerung komplexer Systeme. 3. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 2001.

          Kommunikationsgeschichte

          Wolfgang Wüst (Hrsg.): Frankens Städte und Territorien als Kulturdrehscheibe. Kommunikation in der Mitte Deutschlands. Interdisziplinäre Tagung vom 29. bis 30. September 2006 in Weißenburg i. Bayern. (= Mittelfränkische Studien. 19). Ansbach 2008, ISBN 978-3-87707-713-9.

          Ratgeber

          Dale Carnegie: Besser miteinander reden, das richtige Wort zur richtigen Zeit – die Kunst, sich überzeugend mitzuteilen; ein Leitfaden der Kommunikation in Alltag und Beruf (Originaltitel: The quick and easy way to effective speaking. Einzig berechtigte Übersetzung von Evamarie Hild und Ruth Müller), Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-19055-3.
          Reneé Hansen, Stephanie Schmidt: Konzeptionspraxis – Eine Einführung für angehende PR- und Kommunikationsfachleute mit einleuchtenden Betrachtungen über den Gartenzwerg. 3. Auflage. FAZ-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-89981-125-9.
          Max Lüscher: Die Harmonie im Team. Kommunikation durch Umkehr-Denken. Econ, Düsseldorf 1988.
          Doris Märtin: Smart Talk. Sag es richtig! Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-37919-8.
          Miriam Meckel: Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der Kommunikationsfalle. Murmann, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86774-002-9.

          Technische Kommunikation

          W. Sturz, C. Walling-Felkner: Praxishandbuch Technische Dokumentation. 1995, ISBN 3-8111-7088-0.
          H. P. Krings: Wissenschaftliche Grundlagen der technischen Kommunikation. ISBN 3-8233-4543-5.
          Joachim Speidel: Introduction to Digital Communications. Signals and Communication Technology. Springer 2018, ISBN 978-3-030-00547-4, ISBN 978-3-030-00548-1 (eBook).

          Maschinenkommunikation

          Albrecht Beutelspacher: Kryptologie – Eine Einführung in die Wissenschaft vom Verschlüsseln, Verbergen und Verheimlichen. ISBN 3-528-58990-6.
          Arno Bammé, Günther Feuerstein, Renate Genth: Maschinen-Menschen, Mensch-Maschinen. Grundrisse einer sozialen Beziehung. ISBN 3-499-17698-X.
          Hubert L. Dreyfus: Die Grenzen der künstlichen Intelligenz. Was Computer nicht können. ISBN 3-7610-8369-6.

          Betriebswirtschaftliche Perspektive

          Manfred Bruhn, Franz-Rudolf Esch, Tobias Langner: Handbuch Kommunikation. Wiesbaden 2009.
          Manfred Bruhn: Kommunikationspolitik. München 2007.

          Naturwissenschaftliche Perspektive

          William H. Calvin: Wie aus Neuronen Bewußtsein entsteht. ISBN 3-446-17279-3.
          Imre Kerner, Dagny Kerner: Der Ruf der Rose. Wie Pflanzen fühlen und wie sie mit uns kommunizieren. ISBN 3-462-02166-4.
          F. Lottspeich, H. Zorbas: Bioanalytik. ISBN 3-8274-0041-4.
          G.-J. Krauß; J. Miersch: Chemische Signale. ISBN 3-7614-0707-6.

          Sprachwissenschaftliche Perspektive

          Susanne Göpferich: Interkulturelles Technical Writing. 2003, ISBN 3-8233-4760-8.
          Jürgen Messing: Allgemeine Theorie des menschlichen Bewusstseins. Weidler, Berlin 1999, ISBN 3-89693-137-7.
          Jürgen Messing, Anke Werani: Sprechend koordinieren. Journal für Psychologie http://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/163
          Stephen Schiffer: Meaning. Oxford, zweite Auflage 1988, ISBN 978-0-19-824481-3.

          Medienwissenschaften

          Andrea Kleinebenne: Sprache und Graphismus – Natur, Geschichte und Bedeutung analoger und digitaler menschlicher Kommunikationsformen 1986, DNB 870623850 (Dissertation Universität Münster (Westfalen) 1986, V, 253 Seiten).

          Weblinks

          Wikiquote: Kommunikation Ã¢Â€Â“ Zitate
          Wiktionary: Kommunikation Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
          Wiktionary: kommunikativ Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
          Wiktionary: kommunizieren Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
          Linksammlung Kommunikationspsychologie, Gemeinschaftsprojekt von Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) und Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID)
          Erklärungen und Videos in einfacher Sprache: Kommunikation und Sprache – Was ist Kommunikation? br.de, alpha Lernen, 3. April 2017

          Fußnoten

          ↑ Ein aktueller Überblick darüber, was alles unter dem Stichwort „Kommunikation“ zusammengefasst wird, lässt sich aus dem Artikel Social Bookmarks gewinnen.

          ↑ Klaus Merten: Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Bd. 1: Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, Münster u. a. 1999, S. 76–79.

          ↑ Diese These geht im deutschsprachigen Raum auf Gerold Ungeheuer zurück.

          ↑ Der Originaltitel lautet The Mathematical Theory of Communication. Die deutsche Bezeichnung als Informationstheorie beruht bereits auf der Rezeption des Werks.

          ↑ Mit diesem Thema beschäftigt sich der Philosoph Peter Janich; siehe dazu den Artikel über den methodischen Kulturalismus.

          ↑ Guenther Witzany: Biocommunication and Natural Genome Editing. Springer, Dordrecht 2010.

          ↑ Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 1969, ISBN 3-456-82825-X, S. 17. Im Vorwort zur deutschen Ausgabe bezeichnet Watzlawick den Begriff Kommunikation als „im Deutschen ungewohnt“.

          ↑ Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 1969, ISBN 3-456-82825-X, S. 50–53.

          ↑ Konrad Lorenz, Die Rückseite des Spiegels – Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. 4. Auflage. dtv, 1980, S. 17 ff, 39, 65 ff.

          ↑ Konrad Lorenz: Die Rückseite des Spiegels – Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. 4. Auflage. dtv, 1980, S. 76 f.

          ↑ Jakob Johann von Uexküll: Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen. 1958, S. 49.

          ↑ Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987.

          ↑ N. Luhmann: Die Individualität psychischer Systeme. In: Ders.: Soziale Systeme. … 1987, S. 346–376.

          ↑ Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft. (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. 1001). Frankfurt am Main 1992, S. 31.

          ↑ Für einen ausführlichen Überblick siehe André Knoth: Allgemeine Theorie der interkulturelle Kommunikation. Der Andere Verlag, Tönning 2012, S. 11 ff.

          ↑ Vgl. Humberto R. Maturana: Was ist erkennen? – Die Welt entsteht im Auge des Betrachters. München 1996, S. 104 f.

          ↑ Vgl. Umberto Eco: Einführung in die Semiotik. 7., unveränderte Auflage. München 1991, S. 20 ff.

          ↑ Vgl. Ernst von Glasersfeld: Radikaler Konstruktivismus – Ideen, Ergebnisse, Probleme. 1. Auflage. Frankfurt am Main 1996, S. 211 ff.

          ↑ Diese Erläuterungen beruhen auf Gerold Ungeheuer, und sie beschreiben eine Auffassung, die der Theorie von Jürgen Habermas in diesen Punkten entgegensteht.

          ↑ Siehe zum Beispiel das Schauspiel Die Wildente von Henrik Ibsen.

          Normdaten (Sachbegriff): GND: 4031883-7 (OGND, AKS)

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          Kategorie: Kommunikation

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            Dieser Artikel behandelt das Architekturelement. Zum Bundeswehrprojekt siehe TÜR. Zum Spielfilm Die Tür siehe Die Tür.

            In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen: Bei Türblättern und Türumrahmung gibt es historisch und weltwelt eine extreme Formenvielfalt. Der Artikel gibt hinsichtlich Anatomie, Design, Umrahmung und Kongruenz zum Baustil des Hauses leider so gut wie keine Informationen. Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.

            einfache Tür aus Holzlatten
            Steintür in einem megalithischen Dolmen mit seitlichen Zapfen
            Einfache Tür der Dogon in Mali mit Verriegelung für den Zugang zu einem Vorratsspeicher; die Ornamente hatten ursprünglich eine unheilabwehrende (apotropäische) Funktion
            Holztür am Seitenportal der evangelischen Christuskirche in Heidelberg
            Handelsübliche (rechts angeschlagene) Innentür mit Zarge
            Wandausschnitt für eine Tür im Rohbau
            Tür der Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich in Kißlegg mit Einsatztür, zahlreichen funktionellen Beschlägen und Fassung (Bemalung)
            Eingangstür in Bozen (Grieser Platz) aus dem Jahr 1934 mit Elementen aus Holz, Glas und Eisen

            Eine Tür, vor allem ober- und mitteldeutsch auch Türe, ist ein bewegliches Bauelement zum Verschließen einer Öffnung (einer Wand, Mauer, eines Durchgangs oder Einstiegs), welches nach dem Öffnen den Durchtritt oder Durchstieg erlaubt. Man unterscheidet zwischen Außen- und Innentüren. Eine Tür hat in der Regel ein aufrecht stehendes Format. Flügel, die der Durchfahrt von Fahrzeugen dienen, werden auch als Tor bezeichnet. Ein liegend oder geneigt verbauter Flügel wird oft Klappe genannt.

            Flügel, die nicht zum Durchtritt oder Durchstieg geeignet sind, werden als Laden oder als Klappe bezeichnet, soweit sie nicht der Belichtung dienen. Andernfalls heißen sie Fenster.

            Inhaltsverzeichnis

            1 Etymologie
            2 Geschichte
            3 Funktion
            4 Grundlegende Bauformen
            5 Türbestandteile im Bauwesen
            6 Beschläge der Tür

            6.1 Türangel
            6.2 Türband
            6.3 Türschloss

            6.3.1 Schlossfalle
            6.3.2 Türgriff
            6.3.3 Schließblech
            6.3.4 Türriegel
            6.3.5 Schließzylinder

            7 Weitere Teile und Ergänzungen
            8 Türen nach ihrer Funktion

            8.1 Personentüren
            8.2 Türen für besondere Einbauorte
            8.3 Türen für besondere Anforderungen
            8.4 Möbel- und Gerätetüren
            8.5 Türen nach ihrer Bewegungsart

            9 Türen nach Material und Aufbau
            10 Türen nach Art der Zarge
            11 Normen und Standards

            11.1 Türblatt- und Zargenmaße
            11.2 Einbaumaße

            12 Siehe auch
            13 Literatur
            14 Weblinks
            15 Quellen

            Etymologie

            Das Wort Tür, althochdeutsch turi, mittelhochdeutsch tür(e), ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Ursprünglich kam es nur im Dual, später im Plural vor und wurde im Deutschen in einen neuen Singular umgedeutet. Es geht wie altisländisch dyrr (Plural) und altenglisch duru (Plural) auf urgermanisch dur- zurück, das seinerseits im Ablaut zu indogermanisch dhwer- steht (vgl. griechisch thýra, lateinisch forēs).[1]

            Geschichte

            Die ersten von Menschen erbauten Behausungen aus Astgeflecht, Holzpfosten, Lehm, oder Stein hatten im Regelfall keine verschließbaren Eingangstüren; zum Schutz vor dem Eindringen von Haus- oder Raubtieren ist das Vorhandensein eines versetzbaren Flechtgitters aus Zweigen in der unteren Hälfte wahrscheinlich. Türverschlüsse erscheinen – wie auch die Fensteröffnungen – später. Innentüren gab es ebenso wenig. Antike und mittelalterliche Türen hatten meist seitliche Zapfen, die in passenden Aushöhlungen in der Schwelle und im Sturz verankert waren.

            Bei den Rettungsgrabungen im Jahr 2010 am Opernhaus Zürich wurde als wichtigster Einzelfund eine etwa 5000 Jahre alte Holztür gefunden, die als drittälteste Tür der Schweiz und wahrscheinlich Europas in die Geschichte eingehen könnte. Die Zürcher Tür ähnelt dem zweitältesten Exemplar, das in Pfäffikon ZH gefunden wurde.[2] Sie ist deutlich besser erhalten und besteht aus drei Brettern, die durch ausgefeilte Steckverbindungen zusammen gehalten werden. Auch die Türangel ist erhalten.

            Funktion

            Eine Tür erlaubt das Abgrenzen von Innen- und Außenräumen gegen andere Räumlichkeiten oder andere Außenbereiche bei erhaltener Durchgangsmöglichkeit. Mit einem Schloss können Türen verschlossen und die Räumlichkeiten unzugänglich gemacht werden. Neben der optischen Gestaltung sind Wärme-, Schallschutz sowie die Erfüllung weiterer baulicher Bestimmungen oder Anforderungen wie Rauchschutz, Strahlenschutz (Röntgenräume) oder Brandschutz sowie die mechanische Sicherheit bestimmend für Ausführung und Konstruktion von Türen. Diese Zusatzfunktionen können durch Einlagen in das Türblatt, zusätzliche Abdichtungen zwischen Türblatt und Türrahmen oder durch die Abfolge mehrerer Türen erreicht werden. Das Fenster ist mit der Tür verwandt, ist aber nicht begehbar. Als Mischform besteht die Fenstertür.

            Spezielle Ausführungen sind von kulturgeschichtlicher Bedeutung, beispielsweise Bronzetüren oder Kassettentüren.

            Die weltweit höchsten Türen sind jene des Vehicle Assembly Building der NASA mit 139 m.

            Grundlegende Bauformen

            Eine moderne Kassettentür in den Vereinigten Staaten
            Die häufigste Version ist die Anschlagtür mit einem beweglichen Türblatt, welches drehbar mit zwei oder mehr Scharnieren (Türbändern) am Türrahmen (Zarge, Türfutter) befestigt ist.
            Eine Schiebetür ist mit Laufschienen am Rahmen befestigt, in denen das Türblatt aufgehängt oder eingefügt ist und seitlich verschoben werden kann.
            Bei Falttüren sind der oder die Türflügel durch Scharnierbänder oder flexible Streifen in mehrere Teile gegliedert, die sich beim Öffnen aus der Schließebene herausfalten.

            Daneben gibt es noch zahlreiche Varianten von Türen nach ihrer Bewegungsart.

            Türbestandteile im Bauwesen

            Türblatt: Das Türblatt bildet den eigentlichen beweglichen Teil der Tür.
            Türstock: Der Türstock ist der Teil des Rahmens, in den die Tür schließt.
            Türsturz: Der obere Teil des Stocks. Trägt ursprünglich die Last der Wandbereiche oberhalb der Tür und leitet sie auf die Steher des Stocks ab.
            Türschwelle: Der bodenseitige Abschluss der Tür, altertümlich zumindest einseitig erhaben, heute oft bündig oder überdeckt. Gleichzeitig der Übergang zwischen den unter Umständen unterschiedlichen Bodenbelägen der durch die Tür getrennten Räumlichkeiten.
            Türzarge oder Türfutter: Die Türzarge bildet einen dreiseitigen Rahmen um die Tür, mit einer Schiene (Schwelle) unten. Die drei Seiten (links und rechts, oben) werden gleich ausgeführt. Bei Stahlzargen wird die Zarge in einem Stück geliefert und eingebaut.
            Blindstock: Der Blindstock ist ein bei der fertigen Tür nicht sichtbares Element. Er wird bereits im Rohbau eingebaut. Mit Hilfe des Blindstockes, der zusätzlich als Putzleiste fungiert, wird es möglich, den fertigen Stock erst nach Einbau des Fußbodenbelages zu installieren. Damit sind der Stock und das Türblatt vor etwaigen Schäden im Laufe der Bauarbeiten geschützt. Ursprünglich besteht ein Türstock aus starken, rohen Hölzern, der nachher verblendet wird.
            Blende: Die Sichtteile des Stocks, oft als Zierblende ausgeführt; bei der Zarge mit integriert.
            Türfalz: Das Türblatt einer Anschlagtür kann an den Kanten gefälzt (abgestuft) oder stumpf (gerade) ausgeführt werden. Für eine besonders hohen Wärme- oder Schalldämmung wird ein Doppel- oder Dreifachfalz mit bis zu vier umlaufenden Dichtungsprofilen eingesetzt. Vorgaben für Schallschutztüren regelt die DIN 4109. Schalldämmwerte bis über 40 dB sind erreichbar.
            Als Stulp wird der Überschlag bzw. der „lose Pfosten“ in der Mitte des zweiflügeligen Türblatts einer Doppeltür bezeichnet.
            Türdichtung: Die Dichtung bei modernen Türen besteht aus Gummi oder Polyurethan. Sie wird in einem Stück rund um das Türblatt in der Zarge montiert und bildet damit einen geschlossenen Abschluss. Die Bodendichtung kann absenkbar, beispielsweise als Schleifer ausgeführt sein.

            Im Bauwesen werden Türen genauso wie Fenster neben ihrer Konstruktionsart grundsätzlich unterschieden nach ihrer Öffnungsrichtung (auch Anschlag(s)- oder Aufschlag(s)richtung).

            Beschläge der Tür

            Beschläge sind alle an der Tür angebrachten funktionellen oder verzierenden Teile:

            Türangel

            Am Rahmen oder Stock befestigte Drehachse (Dorn oder Bolzen), an welcher das Türblatt aufgehängt (daher der Name) ist. Meist werden zwei, bei schweren Türen oder solchen, mit erhöhten Sicherungsanforderungen, auch drei oder mehr verwendet. Türangeln wurden ursprünglich in Holz oder Stein ausgeführt, später in geschmiedetem Metall, welches in das Tragmaterial eingelassen oder eingeschlagen wurde. Heute werden die Türangeln meist in den Rahmen oder Stock eingebohrt oder eingelassen und -geschraubt.

            Türband

            Ursprünglich ein eisernes Band mit einem zu einem Auge umgebogenen Ende, welches den Dorn der Angel umfasst und am anderen, langen Ende fest auf dem Türblatt fixiert war. Durch die heute gebräuchlichen Einbohrbänder ist diese Konstruktion obsolet und dient nur gelegentlich noch zu dekorativen Zwecken. Umgangssprachlich wird die Einheit aus Band und Angel zusammenfassend als Band bezeichnet. Moderne Türbänder für Türen mit erhöhten Anforderungen sind im Regelfall nachträglich in Höhe und Neigung einstellbar. Neben dem geläufigen Einbohrband gibt es noch eine Vielzahl weiterer sichtbar oder unsichtbar angeschlagener Bänder, beispielsweise das Fitschenband. Das obere Band ist bei geschlossener und geöffneter Tür durch das Gewicht der Tür durchgängig auf Zug belastet, das untere auf Druck. Bei geschlossener Tür wirken die Kräfte parallel zur Wandfläche, bei geöffneter senkrecht zu dieser.

            Türen werden je nach Anschlagart (Lage der Bänder) als linke Türen (Tür DIN 107 links) oder als rechte Türen (Tür DIN 107 rechts) bezeichnet. Dabei werden die Türen von der Seite aus betrachtet, zu der hin sich das Türblatt öffnet. Sofern die Bänder nicht verdeckt (d. h. im geschlossenen Zustand unsichtbar) sind, ist dies die Seite, auf der die Bänder sichtbar sind.

            Türschloss

            Mit Türschloss ist insgesamt eine mechanische Vorrichtung gemeint, mit welcher eine Tür fest verschlossen werden kann, sie besteht aus folgenden Elementen:

            Schlossfalle

            Sie lässt die Tür im geschlossenen Zustand (automatisch) einrasten. Die Falle kann bei bestimmten Schlössern durch eine gesicherte Fallenfeststellung durch Drücker- und Schlüsselbewegung am Ausfahren gehindert werden.

            Türgriff

            Der Türgriff dient zum Bewegen des Türblattes, speziell zum Ziehen oder (bei Schiebetüren) Schieben ist er erforderlich. Er kann hervorstehend oder als Griffmulde ausgeführt sein, letzteres ist die bei Schiebetüren übliche Ausführung. Wenn mit ihm gleichzeitig die Schlossfalle betätigt werden kann, wird er als Türdrücker oder Türklinke bezeichnet. Durch Betätigung des Türdrückers wird die Falle zurückgezogen, um die Tür öffnen zu können. Bei den meisten drehbar aufgehängten Türen befindet sich auf beiden Seiten des Türblatts ein Türdrücker, bei Abschlusstüren einseitig nur ein unbeweglicher Türknauf oder Stangengriff. In diesem Fall lässt sich von dieser Seite die Falle nicht entriegeln, sodass das Öffnen der Tür nur mithilfe eines Schlüssels möglich ist.

            Schließblech

            Mit dem Türdrücker lässt sich die eingerastete Falle des Türschlosses aus dem Schließblech lösen und die Tür kann geöffnet werden.

            Türriegel

            Mit diesem wird die Tür zusätzlich mit einem Schlüssel verschlossen. Die Bewegung des Riegels wird aus der Drehung des Schlüssels abgeleitet.

            Schließzylinder

            Der Schließzylinder bezeichnet ein in das Schloss eingesetztes mechanisches Bauteil, welches durch einen Schlüssel oder in der Neuzeit elektronisch durch einen codierten Schlüssel oder einen Chip in Gang gesetzt wird und den Riegel öffnet oder schließt. Siehe auch Zugangskontrollsysteme mit Codenummereingabe oder biometrischer Erfassung.

            Weitere Bestandteile eines Türschlosses können Blendelemente wie Drückerschild (oder Türrosette) und Schlüsselschild sein, unter Umständen in einem Stück ausgeführt. Diese werden zusammen mit einem Drücker als Garnitur bezeichnet.

            Weitere Teile und Ergänzungen

            Weitere funktionelle oder schmückende Teile, die nicht zu den Beschlägen im eigentlichen Sinne zählen:

            Türantrieb: Motor zum Öffnen von Drehtüren. Diese werden nach einer bestimmten Offenhaltezeit durch einen Türschließer geschlossen oder das Öffnen der Tür von Hand wird unterstützt. Sie dienen auch dem Betrieb von Karusselltüren, die sich drehen, solange Personen sich in ihrem Drehbereich befinden, um anschließend in Geschlossenstellung stehen zu bleiben, oder zum Öffnen und Schließen von Schiebetüren.
            Bodentürantrieb: Wie Türantrieb, jedoch erfolgt die Installation hier an der Türunterseite.
            Türstopper oder Anschlagdämpfer: Ein Gummi-, Metall- oder Kunststoffteil, welches verhindert, dass die Tür beim Öffnen gegen die Wand schlägt. Es wird an der Wand hinter der Tür (teilweise in der Form, dass der Türgriff daran anschlägt) oder auf dem Fußboden befestigt. Er wird unter Umständen mit einem Türfeststeller kombiniert, einem Haken an der Wand oder am Bodenstopper, welcher die Tür in geöffneter Position festhält.
            Standriegel: eine Vorrichtung bei zwei- oder mehrflügeligen Türen, welche den zweiten Flügel (Steh- oder Standflügel) fixiert, wenn der Gehflügel geöffnet ist, und diesem Widerstand und Halt beim Schließen bietet. In der Regel in Form von Riegeln, welche von der Oberkante in die Türzarge oder den Türstock und an der Unterkante in eine Öffnung in der Türschwelle oder im Boden eingeschoben werden.
            Türdämpfer: Ein Bewegungsdämpfer, um die Türe sanft und leise zufallen zu lassen.
            Türschließer: pneumatische oder hydraulische Vorrichtung, welche nach jedem Öffnen die Tür schließt und oft zugleich die Bewegung dämpft, vorgeschrieben bei Rauch- und Feuerschutztüren.
            Türöffner: Ein Türöffner sitzt im Türrahmen bzw. im Schließblech und entriegelt die Schlossfalle. Elektromechanische Türöffner können von der Ferne ausgelöst werden, z. B. über das Bedienungsfeld einer Türsprechanlage
            Türklopfer: Klopfmechanismus, der ein Klopfen von Hand ersetzt und verstärkt. Er ist der Vorläufer von elektrischer Türklingel, elektronischen Meldegeräusche und -melodien.
            Türklangspiel: gibt einen Klang von sich, wenn jemand durch die Tür kommt (z. B. in wenig frequentierten Läden; es signalisiert einem Ladenbesitzer, dass Kundschaft eintritt)
            Türharfe: eine am Türblatt zu befestigende kleine Harfe, deren Saiten bei Bewegung der Tür durch auf Höhe der Saiten aufgehängte kleine Kugeln zum Klingen gebracht werden
            Türspion: kleine Linse im Türblatt, durch welche in den Raum vor der Tür (z. B. Treppenhaus) gesehen werden kann
            Türkette
            Türkette: Vorrichtung, die verhindert, dass eine Tür (ungebeten von außen) weiter als nur einen Spalt breit geöffnet werden kann
            Briefwurfschlitz: in das Türblatt eingebaute Öffnung, durch welche Postsendungen und anderes in den Raum hinter der Tür oder in einen Sammelbehälter geworfen werden können
            Kämpfer: trennender Querbalken oder Riegel als Teil der Zarge zwischen Türblatt und Oberblende (Oberlicht)
            Oberblende: eine unbeweglich in der Zarge befestigte Platte oberhalb des Türblattes bzw. des Kämpfers, die oft die gleiche Beschaffenheit und die gleiche Oberfläche wie das Türblatt aufweist.
            Oberlicht: eine unbeweglich in der Zarge oberhalb des Türblattes bzw. des Kämpfers befestigte lichtdurchlässige Platte, in der Regel eine Glasplatte
            Türheber: hebt eine Tür beim Öffnen um etwa 5 bis 10 Millimeter an, um Unebenheiten im Boden zu überwinden, welche das reibungsloses Öffnen der Tür beeinträchtigen würden.
            Außentüren mit dekorativen Details.

            Türen nach ihrer Funktion

            Personentüren

            Zimmertür (Innentür), Drehtür, in der Regel mit Holzoptik ohne jegliche Anforderungen, mit Buntbartschloss (BB), WC-Schloss oder Profilzylinderschloss (PZ).
            Haustür – eine solide konstruierte Tür, meist mit Sicherheitsmerkmalen gegen unbefugtem Zutritt, schalldämmend, wärmedämmend, witterungsbeständig und beständig gegen Temperatur- und Luftfeuchteunterschiede auf Innen- und Außenseite entsprechend der vorgesehenen Klimaklasse.
            Wohnungstür – schalldämmende und einbruchhemmende Türe mit geringeren Ansprüchen an Wärmedämmung und Beständigkeit gegenüber Temperatur- und Feuchteunterschieden als bei Haustüren
            Sicherheitstür, Schutztür – eine Tür, die gegen Einbruch, Feuer, Durchtritt von Rauch etc. schützt. Siehe #Türen für besondere Anforderungen

            Türen für besondere Einbauorte

            Balkontür, Terrassentür – Türen, die meist nur von innen geöffnet werden können, in Winddichtigkeit und Wärmedämmung (annähernd) die Anforderungen an Fenster erfüllen und in der Regel auch der Belichtung dienen
            Fenstertür – ein Fenster, das von Format und Positionierung zum Innenraum auch als Tür genutzt werden könnte, aber im Außenbereich an keine Verkehrsfläche angeschlossen oder nicht zum Durchtritt vorgesehen ist
            Schlupftür – eine in ein Tor (z. B. ein Garagentor) eingebaute Tür, die einen schnellen Durchtritt erlaubt.
            Tapetentür – ist eine gleichermaßen wie die Wand tapezierte und somit verkleidete und bei oberflächlicher Betrachtung nicht sofort zu erkennende Tür (siehe auch Geheimtür).
            Geheimtür – getarnter, dreh- oder schiebbarer Zugang zu einem Versteck
            Tresortür – massive Stahltür mit einem oder mehreren Sicherheitsschlössern.
            Bautür (auch gelegentlich Baustellentür genannt) – vorübergehend angebrachte Tür zum Abschluss eines im Bau befindlichen Bereichs
            Aufzugstür – Doppel-Schiebetür oft mit je 4 Elementen als Zugang zu einer Aufzugsanlage, ehemals einfache Drehtür
            Bahnsteigtür – zusätzliche Einstiegssicherung auf bestimmten Bahnhöfen
            Kühlraumtür – von außen meist versperrbar, doch mit einem Notöffnungsmechanismus innen (kühlraumseitig)
            Zauntür – im Zaun eines Gartens oder anderen Grundstücks

            Türen für besondere Anforderungen

            Die folgenden in Normen reglementierten Eigenschaften bzw. Funktionen lassen sich in der Regel auch miteinander kombinieren.

            Paniktür – Tür, deren Verriegelung sich (wahlweise) von innen durch die Betätigung des Drückers lösen lässt (zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden). Diese „Fluchttür“ kann bei Gefahr immer von einer Seite („innen“) geöffnet werden (Panikschloss), um eine Flucht zu gewährleisten.
            Schallschutztür – das Türblatt ist mit schalldämmendem und/oder -dämpfendem Material gefüllt und verfügt über mindestens eine allseitig umlaufende Dichtungsebene (im Bereich der Schwelle ist dies meistens eine absenkbare Bodendichtung).
            Brandschutztür, Feuerschutztür oder Feuerschutzabschluss-(nachgenannter Passus gilt nur für Deutschland und ist nach DIN 4102-5 und DIN 4102-18 geregelt) diese Tür bietet Schutz vor Bränden und muss selbsttätig schließend sein (verschiedene Brandschutzklassen T30, T60, T90 – die Zahl gibt an, wie viele Minuten ein Feuer mindestens aufgehalten werden muss, um die Brandschutzprüfung zu bestehen). Eine Feuerschutztür muss nicht gleichzeitig eine Rauchschutztür sein (ist jedoch sehr sinnvoll, da durch Rauch und giftige Gase wesentlich mehr Personen zu Schaden kommen als durch Feuer). Nach § 17 (Brandschutz) und § 38 (Notwendige Flure und Gänge) der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen – Landesbauordnung (BauO NRW) in der Fassung vom 1. März 2000 müssen neu montierte Brandschutztüren auch Rauchschutztüren sein. Eingebaute Feuerschutzabschlüsse in Deutschland müssen über eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung verfügen. Diese erteilt das Deutsche Institut für Bautechnik in Berlin. Brandschutztüren sind in Deutschland kennzeichnungspflichtig. Diese Türenbauart wird von unabhängigen zugelassenen Überwachungsstellen im Herstellerwerk auf ihre zulässige Konstruktion und Fertigung überwacht.
            Rauchschutztür – bietet Schutz vor Rauch. Rauchschutztüren sind in Deutschland nach DIN 18095 genormt. Sie sind speziell abgedichtet und müssen selbsttätig schließend sein. Eingesetzt werden dabei unter anderem mechanisch absenkbare Bodendichtungen und Türschließer. Rauchschutztüren sind in Deutschland kennzeichnungspflichtig.
            Einbruchhemmende Türen sind dort zu verwenden, wo das unbefugte gewaltsame Eindringen in einen zu schützenden Raum oder Bereich erschwert oder behindert werden soll. Seit September 2011 haben die Europäischen Normen EN 1627–EN 1630 die bis April gültige DIN V 18103 und danach gültige Vorgängerfassung der EN 1627 abgelöst und definiert verschiedene Widerstandsklassen.[3]
            → Hauptartikel: Einbruchschutz, Abschnitt Einbruchschutznormen
            Zu den Sicherheitsmerkmalen gehören etwa: Profilzylinderschloss, Mehrfachverriegelung mit Hintergreifhaken, Sicherheitsschließblech und Bandseitensicherung
            Strahlenschutztür – bietet Schutz vor Strahlung durch Bleiplatteneinlagen. Der Wert wird als Bleigleichwert in mm angegeben. Ein Bleigleichwert von 2 wäre gleich dem Schutz, den eine 2 mm starke Bleiplatte bieten würde, und ist zum Beispiel zur Abschirmung von Röntgenräumen geeignet.
            Letzttür – die letzte zu schließende Tür im Wirkungsbereich einer Einbruchmeldeanlage
            Von zwei Türen einer Türschleuse darf zu einem Zeitpunkt nur eine geöffnet sein, zumindest eine muss immer dicht verschlossen sein
            Windvorhang an Kaufhauseingängen um 1970 mit rascher Luftströmung vertikal nach unten durch einen Bodenrost für eine Trennung zwischen klimatisierter Innenluft und Außenluft des herrschenden Wetters

            Möbel- und Gerätetüren

            Möbeltür
            Ofentür
            Kühlschranktür
            Feuertür

            Türen nach ihrer Bewegungsart

            Karusseltür im historischen Kaiserbad in Karlsbad (Karlovy Vary)
            Römische Falttür in Pompeji (1. Jh. n. Chr.)
            Anschlagtür, auch als Schwenktür bezeichnet, häufigste Bauart, unterschieden in gefälzte Türen und stumpf einschlagende Türen.
            Schiebetür
            Schwenkschiebetür oder Schiebe-Schwenk-Tür, der Türflügel wird hier aus der Wandebene heraus- und beiseite geschoben.[4] – siehe auch VW Transporter oder einzelne moderne Pkw.
            Falttür
            (Karussell)drehtür, häufig als Eingang zu Einkaufszentren
            Klapptür, verstanden als oben angeschlagene Tür
            Falltür
            Pendeltür oder Schwingtür, oft zweiflügelig, beide Flügel schwingen nach dem Öffnen automatisch durch entsprechende Federn in den Bändern in die Geschlossen-Stellung zurück, zu sehen als Eingang in der Darstellung von Western-Saloons oder als Abschluss von Windfängen
            Stall- oder Klöntür eine doppelschlägige Tür mit unabhängig voneinander zu öffnendem Ober- und Unterteil
            Automatiktür mit elektrischem Antrieb
            Wendetür, einflügelige Tür, deren Drehpunkt mittig oder außermittig (z. B. für rechtsgerichteten Verkehr) gelagert ist
            Drehplattentür
            Saunatür, nicht abschließbare mit Griff und „Pendeltürschloss mit Rollfalle“ bzw. „Rollenverschluss“ die nur auf Druck oder Zug öffnet.
            Flügeltür – in extravaganten Automobilen

            Türen nach Material und Aufbau

            Es wird unter anderem zwischen Glastür, Kunststofftür, Steintür, Holztür und Metalltür unterschieden, letztere können auch als Gittertür ausgeführt sein.

            Holztüren werden je nach Aufbau des Türblatts unterschieden:[5]

            Rahmentür, verglast, als Füllungstür oder mit Unterteilung als Kassettentür
            Lattentür oder Brettertür mit Querriegeln und Diagonalstrebe
            verleimte Brettertür, stumpf, gespundet oder mit Feder verleimt und mit Querleisten bzw. Gratleisten ausgesteift

            Türen nach Art der Zarge

            Futtertür – Die Tür ist an einer klassischen hölzernen Umfassungszarge montiert, welche die Wandöffnung an drei Seiten umschließt.
            Rahmentür – Die Tür ist an einer Blockzarge (auch Blockrahmen, Stockrahmen, Stockzarge oder Blendrahmen genannt) montiert, welche an einer beliebigen Stelle innen an die Wandöffnung oder an einer Seite vor der Wandöffnung angeschlagen ist.
            Zargentür – Die Tür ist an einer Eck- oder Umfassungszarge aus einem Metallprofil montiert.

            Normen und Standards

            EN 179, EN 1125: Beschläge im Zuge von Flucht- und Rettungswegen

            Türblatt- und Zargenmaße

            Für den Wohnungsbau werden Türblatt- und Zargenmaße in der DIN 18101 definiert, die dazugehörigen Wandöffnungen in DIN 18100 (je Ausgaben 1955-07, 1985-01, 2014-08). Die Maße sind ebenfalls in den jeweiligen Konstruktionsnormen aufgeführt: Türblätter aus Holz in DIN 68706-1 und Türzargen aus Holz in DIN 68706-2 (je Ausgabe 2002-02), sowie Türzargen aus Stahl in DIN 18111-1 bis DIN 18111-3 (Ausgabe 2004-08). Das DIN war federführend bei der europäischen Harmonisierung in DIN EN 14351-1 für Außentüren und DIN EN 14351-2 für Innentüren (Ausgaben 2006-07, 2010-08), auf die sich die CE-Kennzeichnung im Handel bezieht, bei der Standardmaße informativ (nicht normativ) im Anhang aufgeführt sind.

            Aus den vorgesehenen Toleranzmaßen ergibt sich für den Luftspalt des linken und des rechten senkrechten Falzes zusammengenommen ein Luftspalt zwischen Blatt und Zarge von mindestens 5 mm und höchstens 9 mm, wobei der einzelne Spalt 2,5 mm nicht unter- und 6,5 mm nicht überschreiten darf.[6]

            Die DIN 18101 ist eine Fertigungsnorm, die dafür sorgt, dass Türen und Zargen verschiedener Hersteller zueinander passen. Die Ausgabe 1985 unterschied in gefälzte und ungefälzte sowie einflügelige und doppelflügelige Türen; bei den häufigen einflügeligen gefälzten Türblättern wurde eine einheitliche Höhe von 1985 mm (Nennmaß 2010 mm) definiert, für die fünf Breiten von 610 mm, 735 mm, 860 mm, 985 mm, 1110 mm festgelegt wurden, sowie ein vergrößertes Türblatt mit 1110 mm × 2110 mm.[7] Statt dieser fünf Türmaße wurde in der Ausgabe 2014 ein Rastermaß festgelegt, in dem Höhe und Breite unabhängig sind, und jeweils in Schritten von 125 mm liegen – die bisherigen Breiten des Türblattes wurden dabei erweitert auf den Rasterbereich 485 mm bis 1360 mm, die Höhen liegen nun im Rasterbereich 1610 mm bis 2735 mm.[8] Das häufigste Maß für Innentüren beträgt 860 mm × 1985 mm.

            In den USA werden Türen im Raster von 2 Zoll produziert. Bei einer Höhe von 78″ (1981 mm) oder 80″ (2032 mm) liegen handelsübliche Breiten bei 18″ (472 mm), 24″ (610 mm), 26″ (660 mm), 28″ (711 mm), 30″ (762 mm) und 36″ (914 mm). Das häufigste Maß für einflügelige gefälzte Innentüren beträgt 30 × 80 Zoll (762 mm × 2032 mm).

            Einbaumaße

            Rohbaumaße der vorzusehenden Wandöffnungen sind in der DIN 18202 – Toleranzen im Hochbau – geregelt. Siehe auch die Normen DIN 4172 und DIN 18100, die sich mit den traditionell im Mauerwerksbau verwendeten Baurichtmaßen befassen.

            Siehe auch

            Portal (Architektur)

            Literatur

            Deutsches Institut für Normung (Hrsg.): Türen und Türzubehör. Normen. (= DIN-Taschenbuch. Bd. 240). 3. Auflage. Beuth, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-410-15700-X.
            Philipp Jantscher: Moderne Türen, Tore, Glasabschlüsse und Verwandtes. Voigt, Leipzig 1925
            Florian Langenbeck, Mila Schrader: Türen, Schlösser und Beschläge als historisches Baumaterial. Ein Materialleitfaden und Ratgeber. Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen ca. 2002, ISBN 3-931824-30-6.
            Rüdiger Müller: Das Türenbuch. Umfangreiches Fachwissen rund um die Tür. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, ISBN 3-87181-357-5.
            Ludwig Nölte-Bürner: Türen und Tore aus Deutschland, Österreich und Schweiz. Julius Hoffmann, Stuttgart 1921
            Klaus Pracht: Türen, Portale und Tore aus Metall. Coleman, Lübeck 2001, ISBN 3-87128-050-X.
            Ulrich Reitmayer: Holztüren und Holztore : in handwerklicher Konstruktion.Stuttgart : Hoffmann, 1942, online.
            Georg Simmel: Brücke und Tür. In: Der Tag. Moderne illustrierte Zeitung Nr. 683, Morgenblatt vom 15. September 1909, Online-Text
            Fritz Spannagel: Die Bauschreinerei. Otto Maier, Ravensburg 1950 (Nachdruck als Das große Türen-Buch für Schreiner, Architekten und Lehrer. Edition Libri Rari, Hannover 2002* nach neuer Auflage, ISBN 3-88746-431-1).
            Ernst Neufert, Johannes Kister: Bauentwurfslehre. Grundlagen, Normen, Vorschriften über Anlage, Bau, Gestaltung, Raumbedarf, Raumbeziehungen, Maße für Gebäude, Räume, Einrichtungen, Geräte mit dem Menschen als Maß und Ziel; Handbuch für den Baufachmann, Bauherrn, Lehrenden und Lernenden; mit Tabellen. 41., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-09938-1.

            Weblinks

            Wiktionary: Tür Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
            Wikiquote: Tür Ã¢Â€Â“ Zitate
            Commons: Türen Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
            Harald Kretzschmar: Türenseite. Abgerufen am 23. Oktober 2008 (umfangreiche Monographie zum Thema Tür). 
            Türautomation. In: Baunetz Wissen. Norma Müller, abgerufen am 23. Oktober 2008 (Online-Lexikon zu Automatiktüren mit Basiswissen, Beispielen, Terminen, Adressen, etc.). 
            Fragenkatalog zu der Produktnorm EN 14351-1 für die CE-Kennzeichnung bei Fenstern und Türen (PDF-Datei; 44 kB)
            Verzeichnis für techn. Fachbegriffe bei Türen (PDF-Datei; 1,02 MB)
            Fachwissen aus baulicher Sicht auf der Seite des Sachverständigen des Tischlerhandwerks Karl-Hermann Ries

            Quellen

            ↑ Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, S. 935 f.

            ↑ Holztür aus der Steinzeit entdeckt nzz.ch, 19. Oktober 2010, abgerufen 22. August 2020.

            ↑ Joachim Beständig: Neue Normenreihe DIN EN 1627 ff für einbruchhemmende Bauprodukte. In: holztechnologie 53 (2012) 2. Institut für Holztechnologie Dresden (ihd), 2012, S. 52–53, abgerufen am 18. August 2013. 

            ↑ https://schaltbau.com/de/product/bids-s/

            ↑ Dietrich Neumann, Ulrich Weinbrenner, Ulf Hestermann, Ludwig Rongen: Frick/Knöll Baukonstruktionslehre 2, Seite 549ff, Springer-Verlag, Juli 2013, 32. Auflage

            ↑ Tischler.de (Memento des Originals vom 26. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tischler.de, abgerufen am 18. Oktober 2012.

            ↑ Türblattgrößen nach DIN 18101. Abgerufen am 16. Februar 2015.

            ↑ DIN 18101 Maßnorm für Türen grundlegend überarbeitet. Archiviert vom Original am 22. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zeg-holz.de Abgerufen am 16. Februar 2015.

            Normdaten (Sachbegriff): GND: 4061159-0 (OGND, AKS)

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              Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Spiel (Begriffsklärung) aufgeführt.

              Brueghel: Die Kinderspiele, 1560
              Kinder spielen Plumpsack

              Spiel (von althochdeutsch: spil für „Tanzbewegung“) ist eine Tätigkeitsform, Spielen eine Tätigkeit, die zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung, aber auch als Beruf ausgeführt werden kann (Theaterspiel, Sportspiel, Violinspiel). Es ist eine Beschäftigung, die oft als spielerische Auseinandersetzung in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen wird. Ein Großteil der kognitiven Entwicklung und der Entwicklung von motorischen Fertigkeiten sowie sozialer Kompetenz findet durch Spielen statt, beim Menschen ebenso wie bei zahlreichen Tierarten. In der Pädagogik wird das Spiel auch gezielt als Lernmethode eingesetzt. Einem Spiel liegen oft ganz bestimmte Handlungsabläufe zugrunde, aus denen, besonders in Gemeinschaft, verbindliche Regeln hervorgehen können. Die konkreten Handlungsabläufe können sich sowohl aus der Art des Spiels selbst, den Spielregeln (Völkerball, Mensch ärgere Dich nicht), als auch aus dem Wunsch verschiedener Individuen ergeben, gemeinschaftlich zu handeln (Bau einer Sandburg, Kooperatives Spiel).

              Es gibt eine große Vielfalt von Spielen. Ihre Zahl ist nicht begrenzt und Spiele werden fortwährend neu erfunden und variiert.

              Inhaltsverzeichnis

              1 Definitionsvorschläge und Merkmale
              2 Spieleinteilungen

              2.1 Raum
              2.2 Bewegung
              2.3 Ruhe
              2.4 Geselligkeit
              2.5 Kampf
              2.6 Spielgerät
              2.7 Wissenschaftliche Kategorisierung

              3 Anthropologische und kulturelle Bedeutung
              4 Geschichtliche Einordnung

              4.1 Das Alter von Spielen

              5 Das Spielen bei Tieren
              6 Das Spiel im Sprichwort
              7 Das Spiel auf Wappen
              8 Zitate
              9 Literatur
              10 Siehe auch
              11 Weblinks
              12 Einzelnachweise

              Definitionsvorschläge und Merkmale

              Spiele werden von der Spielwissenschaft erforscht. Diese systematisiert unter Verwendung der Erkenntnisse weiterer Disziplinen wie der Spiel-Psychologie, Spiel-Soziologie, der Spielpädagogik, der Spieldidaktik und der Geschichte des Spiels das umfassende Phänomenfeld des Spiels und des Spielens.

              Am Beispiel des Begriffs „Spiel“ arbeitete der Philosoph Ludwig Wittgenstein heraus, dass Vertreter einer Kategorie oft über keine gemeinsamen Eigenschaften verfügen, sondern nur über ein Netz von sich überlappenden Eigenschaften miteinander verbunden sind. Diese Eigentümlichkeit nannte er Familienähnlichkeit. Wittgenstein machte diese Überlegungen zum Zentrum seiner Analyse der Sprache.[1] Dabei wechselt er den Fokus, indem er sich mit der Alltagssprache beschäftige, statt mit philosophischen Kunstsprachen und gelangte so zum Begriff des Sprachspiels, einem zentralen Begriff seines Entwurfs. Wittgensteins Überlegungen zum Spiel zeigen, dass der Begriff sich einer klaren Definition entzieht. Gleichwohl wurden zahlreiche Versuche unternommen, den Begriff des Spiels zu definieren oder wenigstens angemessen zu illustrieren. Die Analogien zwischen den Tätigkeiten des Sprechens und des Spielens versteht Wittgenstein nicht als oberflächliche, sondern verraten eine strukturelle Ähnlichkeit, auf die er an verschiedenen Stellen[2] eingeht:

              „Systeme der Verständigung […] will ich ‘Sprachspiele‘ nennen. Sie sind dem, was wir im gewöhnlichen Spiele nennen mehr oder weniger verwandt; Kinder lernen ihre Muttersprache mittels solcher Sprachspiele, und hier haben sie vielfach den unterhaltenden Charakter des Spiels.“

              – Wittgenstein: 1939/1991, S. 121

              Ein alter Definitionsversuch für Spiel stammt von dem niederländischen Kulturanthropologen Johan Huizinga, der in seinem Hauptwerk Homo ludens schreibt:

              „Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“

              – Huizinga: 1938/1991, S. 37

              Dagegen unterscheidet die Spielwissenschaft zwischen zweckfreien und zweckgerichteten Spielen.[3] Als zweckfrei gelten etwa die Funktionsspiele, als zweckgerichtet die Lernspiele. Das zweckgerichtete Spiel gab es bereits bei den Philanthropen, etwa bei Guts Muths.[4] Das Lernspiel soll dem Zweck des Lernens dienen, aber dennoch spielerisch sein.[5]
              Neben dem Lernspiel hat sich seit etwa 1995 eine Spielbewegung etabliert, die als Bildungsspiel[6] bezeichnet werden kann: Playing Arts.[7]

              Das Sportspiel nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist sowohl als Arbeit und Einnahmequelle (beispielsweise Berufsfußball) zu verstehen, als auch mit Spielfreude verbunden.
              Es gibt auch einen heiligen Ernst des Spieles: Das Spiel enthält dann kultische und religiöse Züge.

              Für Roger Caillois werden sämtliche Spiele stets von mindestens einem der folgenden vier Prinzipien geprägt:

              Agon (Wettkampf)
              Alea (Zufall)
              Mimikry (Maske) und
              Ilinx (Rausch).

              Diese Prinzipien können sich vielfältig mischen. Allerdings sieht Caillois eine wesentliche Trennungslinie zwischen Wettkampf und Zufall einerseits und Maske und Rausch andererseits. Hier stellte er einen Zusammenhang zwischen der Spielkultur und der allgemeinen Verfassung einer Gesellschaft her. Archaische oder sogenannte primitive Gesellschaften fänden sich eher von Maske und Rausch, sogenannte zivilisierte Gesellschaften von Wettkampf und Zufall beherrscht.[8] Das Schlagwort von der „Leistungsgesellschaft“ ist bekannt – es ist aber auch offenkundig, dass in dieser durch den Zufall der Geburt, Erbschaft, Beziehung, Chance viel gewürfelt wird.

              Friedrich Georg Jünger sieht im Wettkampfgedanken keinen Entstehungsgrund von Spielen. Er führt sämtliche Spiele auf nur drei Prinzipien zurück, nämlich Geschicklichkeit, Zufall und Ahmung [sic!]. Das letzte Prinzip – das Darstellung und Beschwörung zugleich meint – deckt sich nur streckenweise mit Caillois’ Prinzip Maske und Rausch. Jünger schreibt:[9]

              „Ein Geschicklichkeitsspiel stützt sich nie auf den Agon, sondern auf die Geschicklichkeit. Wettbewerb, Konkurrenz, Agon sind etwas zum Spiel Hinzukommendes. Sichtbar wird das dort, wo das gleiche Spiel bald von Spielern gespielt wird, die ihre Geschicklichkeit messen, bald von einem einzelnen Spieler, dessen Lust das Spiel selbst ist und der nicht daran denkt, in einen Wettbewerb einzutreten.“

              Spielen gewinnt eine besondere Qualität, wenn kreative Aspekte überwiegen, das heißt weiterreichende Entwicklungen der teilnehmenden Persönlichkeiten und ihrer gesellschaftlichen Beziehungen ins Auge gefasst werden. Obwohl solche Spiele nach ökonomischen Kriterien keinesfalls Arbeit sind, tragen sie aus sozialwissenschaftlicher Sicht doch ganz wesentliche Arbeitsmerkmale. Es kommt auf die Rolle und Funktion des Beteiligten im Spiel oder Nicht-Spiel und auf die Sichtweise des Beobachters an.

              Spielen, so Natias Neutert als ehemaliger Dozent für Polyästhetik, schärfe gegenüber der kruden Wirklichkeit den Möglichkeitssinn: „Spielen erzeugt eine eigene Wirklichkeit: die der Möglichkeiten.“[10]

              Eine Herangehensweise an das Spiel basiert auf der Frage nach dem Motiv. Jeder Schachspieler spielt zwar das gleiche Spiel, die jeweiligen Motive können dabei unterschiedlich sein: Der Eine spielt, weil er die Gemeinschaft mit einem anderen Schachspieler pflegt, der Andere, weil er sich mit einem anderen messen will. Mihaly Csíkszentmihályi führt in seinem Buch Das Flow-Erlebnis acht verschiedene Motive an, die er bei einer Erhebung über das Schachspiel festgestellt hat.[11] Die Lehre daraus ist, dass der Begriff Spiel ein einheitlicher ist und nur nach dem Motiv bzw. dem Zweck unterteilt werden kann.

              Spieleinteilungen

              Man kann Spiele einfach nach dem Materialangebot unterteilen; so finden sich in handelsüblichen Spielesammlungen beispielsweise Kartenspiele und Brettspiele (siehe Kategorie:Spiel nach Ausstattung). Spielesammlungen erlauben eine Vermittlung von Spielgut und Spielbeispielen, die für die unmittelbare Nutzung gedacht sind und keinen systematisierenden Anspruch erheben. Sie enthalten daher in der Regel gebrauchsfertige Spielvorschläge mit einem vorgegebenen Regelwerk und Hinweisen für den praktischen Einsatz nach Altersstufen, erforderlicher Spielerzahl und Variationen für die Spielabläufe.[12][13][14]

              Raum

              Spiele drinnen, draußen oder in virtuellen Räumen – Stubenspiele und Freiluftspiele – Waldspiele – Sportplatzspiele – Wasserspiele

              Bewegung

              Ein tansanischer Junge bei einem Laufspiel mit einer Fahrradfelge

              Bewegungsspiele, zu denen die Versteck-, die Lauf-, Hüpf- und Fangspiele gehören.

              Als eine besondere Form des Bewegungsspiels kann das Tanzspiel angesehen werden. So schreibt Hugo Rahner im letzten Kapitel (mit der Überschrift: „Das himmlische Tanzspiel“) seines spieltheologischen Werks Der spielende Mensch: „Alles Spiel ist irgendwo am Grunde seines Wesens ein Tanz, ein Reigen um die Wahrheit. Immer war das sakrale Spiel ein Tanzspiel.“[15] Womit sich auch wieder der Kreis zur etymologischen Wurzel des Spiel-Begriffs (spil) schließt.

              Ruhe

              Ruhespiele, die der Schärfung der Beobachtung und der Aufmerksamkeit und der Betätigung des Geistes dienen oder Meditationsspiele

              Geselligkeit

              Hierhin gehören die meisten der sogenannten Gesellschaftsspiele, Karten-, Brettspiele

              Kampf

              Hierzu rechnet man die Wettkampfspiele, die das Messen mit den Fähigkeiten anderer zum Ziel haben, etwa das Völkerballspiel, Laufstaffeln oder Spiele wie algorithmische Spiele, darunter Streichhölzer wegnehmen, Tic-Tac-Toe, Go, Halma und Schach.

              Spielgerät

              Ball-, Kugel-, Kegel-, Murmelspiele

              Bei jedem Einteilungsversuch ergeben sich Überschneidungen. Einteilungen eignen sich aber als nützliche Übersichten, etwa im Rahmen einer Spielesammlung für den Praxisgebrauch.

              Junge mit Seifenblasen, Gemälde von Edouard Manet, 1867

              Schon im Spätmittelalter trat, hauptsächlich in den Städten, das Spielen um Geld in den Vordergrund; auch Glücksspiele sind als Spiele zu verstehen, ebenso wie Schach oder Backgammon, auch wenn sie dem Berufsspieler zum Gelderwerb dienen. Somit sind die Grenzen der Einordnung in eine Kategorie grundsätzlich fließend und oft von der Grundeinstellung des Spielers und von den Rahmenbedingungen abhängig.

              Meist hat das Spiel(en) zwanglosen Charakter. Doch kann der sogenannte Spieltrieb des Menschen, wenn er nicht mehr beherrscht wird, auch in Sucht ausarten.

              In den meisten Gesellschaften, zumal den industriellen, sind spielerische Tätigkeiten ihrem Wesen nach nicht der Arbeit, sondern der Freizeit zugeordnet, wo sie dem lustbetonten Zeitvertreib bzw. der Entspannung des Spielers oder einer Spielgemeinschaft dienen. Anhänger egalitärer und ganzheitlich orientierter Gesellschaftsmodelle sehen darin allerdings eine verhängnisvolle Trennung, die sowohl dem Schaffen das Vergnügliche als auch der Muße die Bildsamkeit raubt.[16]

              Jedem Kind sind die Neugier und die Lust zum Spielen angeboren. Sie werden entwicklungspsychologisch als die Haupttriebkräfte der frühkindlichen Selbstfindung und späteren Sozialisation des Menschen angesehen. Danach reflektiert, erforscht und erkennt der Mensch die Welt zuerst im Kinderspiel. Um den Wert des Spiels wussten schon die Gesetzgeber und Philosophen des Altertums. Später ist es vor allem durch Jean-Jacques Rousseau und die Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi und Friedrich Wilhelm August Fröbel auch erzieherisch zur Geltung gekommen. Die Bewegungsspiele haben das Turnen, insbesondere das Schulturnen stark beeinflusst.

              Die Rolle des Spielens in der Gesellschaft erforschen die Soziologie und die Ludologie. Die mathematische Spieltheorie beschäftigt sich mit mathematischen Modellen, die das Verhalten von Spielern und ihren Spielstrategien beschreiben.

              Wissenschaftliche Kategorisierung

              Wissenschaftliche Kategorisierungen des Spiels legen ihren Systematisierungen in der Regel die etablierten Spielgattungen zugrunde. Sie orientieren sich dabei beispielsweise am kulturhistorischen Entstehungsvorgang von Spielformen,[17] an bestimmten Prinzipien, die Spiel charakterisieren[18] an der kindlichen Entwicklung des Spielvermögens.[19] oder an den Sinngebungen, die zum Spielen führen und entsprechend seine Strukturen und Abläufe charakterisieren.[20][21][22]

              Die Psychologen Rolf Oerter und Leo Montada haben in ihrem Standardwerk über Entwicklungspsychologie eine Einteilung vorgenommen, die bereits von wissenschaftlichen Vorgängern, wie etwa von Jean Piaget in seinem kognitiven Entwicklungskonzept, verfolgt wurde. Sie nimmt die graduelle Entwicklung der Spielfähigkeiten des Kindes in den Fokus und leitet daraus eine Systematik ab:

              Funktionsspiel (Freude an der Bewegung)
              Informationsspiel (Lernspiel)
              Konstruktionsspiel (Bauklötze)
              Illusionsspiel (Als-ob-Spiel)
              Rollenspiel („Vater, Mutter, Kind“)
              Regelspiel (Mensch ärgere Dich nicht)
              Freies Spiel mit Spielkarten: Ein Kartenhaus

              Ein weiterer Begriff spielt in der Frühpädagogik eine bedeutende Rolle, nämlich das Freispiel (das Kind wählt Spielmaterial, -ort, -dauer und Mitspieler selbst). Das Freispiel (Kindergarten, Kindertagesstätte) gilt im Unterricht an deutschen Fachschulen für Sozialpädagogik bzw. an Fachakademien als Methode – z. B. im Gegensatz zum angeleiteten Spiel. Schüler haben zu lernen, wie man ein Freispiel organisiert und welche Grundsätze zu beachten sind. In der Erlebnispädagogik bekommt das angeleitete Spiel als kooperatives Spiel, Teamspiel oder Teamaufgabe eine neue bedeutsame Rolle: in ihm und einer sich anschließenden Reflexion soll eine Gruppe einen stärkeren Zusammenhalt entwickeln.

              Weitere Wissenschaftler, die sich mit dem Spiel beschäftigt haben, sind der niederländische Anthropologe Frederik Jacobus Johannes Buytendijk[23], die Pädagogen Andreas Flitner, Wolfgang Einsiedler, sowie Siegbert A. Warwitz und Anita Rudolf. Letztere teilen aus pädagogischer Sicht die Spiele unter dem Aspekt der „Sinngebung“ ein. Darunter sind etwa Kennenlernspiele (spielend Kontakte knüpfen), Wettspiele (spielend sich messen) und weitere Kategorienvorschläge.

              Es gibt keine allgemeingültige Klassifizierung von Spielen. Die Kriterien für Klassifizierungen sind schwer zu finden. Die Autoren legen entsprechend ihrer Herkunft und Spielabsichten jeweils andere Schwerpunkte für Spielarten oder Spielformen fest. So stellt etwa Johan Huizinga den Kulturaspekt, Jean Piaget den Lernaspekt oder Moritz Lazarus den Gesellschaftsaspekt in den Vordergrund. Beim konkreten Spiel zeigt sich gelegentlich, dass man es mehreren Kategorien zuordnen könnte. Das ist auch ein Problem für die Forschung und für die Vergleichbarkeit von wissenschaftlichen Untersuchungen zum Spiel. Der Spielforscher Jens Junge schlägt eine strukturierte Orientierung an den Begrifflichkeiten im englischen Sprachgebrauch vor: Play, Toy, Game, Gambling und Sport.[23] Gleichwohl ist das Spiel eine der bedeutendsten Möglichkeiten kindlicher Förderung bzw. therapeutischer Bemühungen. Den Praktiker des Spielens interessiert die Kategorisierung vorrangig bei der Suche nach geeigneten Spielen in den Spielesammlungen, mit denen er den konkreten Lerneffekt oder therapeutischen Erfolg erreichen kann.[24]

              Die Funktion des Spiels unterscheidet sich entsprechend dem pädagogischen oder freizeitlichen Betätigungsfeld. Während für Kinder wie für die Erwachsenen im schulischen Bereich eher der Lerneffekt im Vordergrund steht, ist im Freizeitbereich bei beiden die reine Spielfreude ausgeprägter. Kinder sind auch eher zum Spielen zu animieren, während sich Erwachsene häufig zurückhalten, Spiele ablehnen oder ihnen lediglich zuschauen.

              Anthropologische und kulturelle Bedeutung

              Der Bildungswert des Spielens für die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit erwächst nicht nur aus dem Lernspiel, sondern realisiert sich schon im reinen Funktionsspiel. Diese Erkenntnis setzte sich nach einer Verfemung des Spiels im Mittelalter als nichtsnutzigem Treiben[25] und der Instrumentalisierung als didaktischer Methode bei den Philanthropen oder Friedrich Ludwig Jahn erst in der Neuzeit mit den Reflexionen von Philosophen, Psychologen, Anthropologen und Spielwissenschaftlern wie Friedrich Schiller, Frederik Jacobus Johannes Buytendijk,[26] Johan Huizinga oder Hans Scheuerl[5] allmählich durch:

              Die Form des in sich sinnvollen selbstvergessenen Tuns, das Schiller in den berühmten Satz fasste „…der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“,[27] signalisiert ein Umdenken auf die nicht mehr vom Nutzdenken geprägte ganzmenschliche Bildungswirkung des Spielens. Diese ereignet sich – meist ungewollt und unbewusst – wenn sich Menschen voll auf ein Spiel mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten ihrer Umwelt einlassen und sich dabei eigene Aufgaben stellen. Aus der Freude am reinen Tun, das sich autotelisch selbst belohnt und keiner Außenbestätigung bedarf, entfalten sich nach Huizinga die menschlichen Fähigkeiten, entstehen andererseits kulturelle Schöpfungen wie die Literatur, die Kunst, die Musik, die Wissenschaft.[28] Das Freisetzen der kreativen Kräfte ist von einer Sinnerfahrung begleitet, die belebende Impulse auf Seele, Geist und Körper ausübt und die emotionale Befindlichkeit in Form von Glücksgefühlen erhöht. Der Spielwissenschaftler Siegbert A. Warwitz bezeichnet diese Wirkung als die „geheime Weisheit des Spielens“, die sich in ihrer optimalen Phase in einer Art Flow-Zustand äußert.[29] Sie wird am deutlichsten im ungelenkten Kinderspiel erkennbar, das ganz in einer selbstgewählten Aufgabe aufgeht.

              Geschichtliche Einordnung

              Achilles und Ajax beim Würfelspiel

              Vom spielerischen Umgang mit der Materie ist der Mensch schon immer fasziniert gewesen. Es liegt im Wesen des Menschen, spielen zu wollen. Hiervon zeugen zahlreiche Motive in Frankreich gefundener Höhlenzeichnungen und Tonmalereien.

              Laut der griechischen Mythologie erfanden die Götter das Spiel. Die Erfindung des Würfels zum Zweck des Spielens soll auf den Gott Hermes zurückzuführen sein. Darüber hinaus wird die Fähigkeit des Hellsehens und des Sehens in die Zukunft dem Sohn des Zeus zugeschrieben (ähnlich werden Spielkarten seit dem 17. Jahrhundert zum Wahrsagen benutzt). Die Chinesen benannten vor zwei Jahrtausenden ein Zahlenlotto Keno, das auffällige Regelübereinstimmungen mit dem heutigen Bingo aufweist; da es eingesetzt wurde, die Chinesische Mauer zu finanzieren, mag es die erste staatliche Lotterie der Menschheit gewesen sein, sofern nicht archäologische Funde noch älterer Beweisstücke ergeben, dass schon weit vor dieser Zeit Glückslotterien zu Staatsfinanzierungen benutzt wurden, deren Charakter im Altertum jedoch nicht der persönlichen Bereicherung der Mitspieler, sondern dem Bewusstsein des Einzelnen entsprach, in spielerischer Weise dem Allgemeinwohl zu dienen. Archäologische Funde zeugen davon, dass das altägyptische Schlangenspiel sich bis etwa 2800 Jahre v. Chr. zurückverfolgen lässt.

              Wettlauf bei den panathenäischen Spielen, 530 vor Chr.

              Im Altertum nahmen die großen öffentlichen Kampfspiele die oberste Stelle ein, aber auch gesellige Spiele Ã¢Â€Â“ vor allem bei den Griechen (bei Trinkgelagen der „Weinklatsch“ Kottabos) Ã¢Â€Â“ hatten ihren Platz im Alltag.

              Es ist zu vermuten, dass die großen Feldherren seinerzeit den Göttern des Glücks folgten. Sie machten ihre Kriegsstrategien oft vom Ausgang eines zuvor erfolgten Spiels abhängig. Nach alten Überlieferungen gab es königliche Lotto-Generaldirektoren. Oft wurden Kriege mittels ausgerufener Lotterien finanziert, denen damals der heutige Glücksspielcharakter fehlte. Die Ausrufung einer Kriegslotterie hatte zu früheren Zeiten einen Massenandrang der Bevölkerung zur Folge, die dem Glücksspiel eher puritanisch gegenüberstand. Archivierten Gemeindeschreibungen des kolonialen Amerikas ist beispielsweise zu entnehmen, dass es der gesellschaftliche Anlass war, an einer Kriegslotterie im Sezessionskrieg teilzunehmen. Es handelte sich um ein patriotisches Handeln, bei dem der Einzelne so oft ein Los kaufte, bis er etwas gewonnen hatte. Dabei genoss derjenige das höchste Ansehen, der die meisten Lose bis zum Treffer ziehen musste und damit die meisten Mittel für die Kriegsfinanzierung zur Verfügung gestellt hatte.

              In frühgeschichtlicher Zeit waren Spiele häufig von der Magie bestimmt. Der Wurf eines Loses oder eines Würfels galt als Versuch, den göttlichen Willen oder Unwillen zu ermitteln.

              Das bei Griechen und Römern sehr beliebte Ballspiel und das Würfelspiel, das Richterspiel der Kinder Ã¢Â€Â“ sie alle wurden mit Hingabe veranstaltet.

              Das heute unter dem Namen Mikado weltweit bekannte Geschicklichkeitsspiel war bereits den Römern 100 v. Chr. bekannt. Anhand der Anordnung der in der Hand gedrehten und dann auf eine ebene Fläche fallen gelassenen Stäbchen wurde orakelt. Aus der Fähigkeit des Spielers, die Stäbchen einzeln aus der Anordnung heraus zu entfernen, ohne andere Stäbchen dabei zu bewegen, wurden entsprechende, auf den Spieler bezogene Rückschlüsse gezogen. Hierbei hatten die verschieden gekennzeichneten Stäbchen jeweils die vor Spielbeginn festgelegten Eigenschaften, sodass der Fall aller Stäbchen als Gesamtereignis vorbestimmt wurde. Sowohl die den Stäbchen zugeordneten Eigenschaften, die der Spieler beanstandungslos aus der Formation ziehen konnte, als auch die beim Ziehen bewegten „gestörten Eigenschaften“ sagten etwas über die zukünftige Entwicklung des Gesamtereignisses sowie über das persönliche Schicksal des Spielers voraus.

              Ein Brettspiel namens petteia, nach der Sage eine Erfindung des Palamedes, erscheint bereits bei Homer als Unterhaltung der Freier in Ithaka (siehe Odyssee, I, 107). Allerdings fehlen genauere Angaben über die Art der griechischen Brettspiele.

              Puffspiel oder Backgammon

              Dem heutigen Schach- oder Damespiel scheint das „Städtespiel“ ähnlich gewesen zu sein. Von den verschiedenen Gattungen der römischen Brettspiele sind einigermaßen bekannt der ludus latrunculorum (Räuberspiel), eine Art Belagerungsspiel und der ludus duodecim scriptorum. Im Räuberspiel wurden die vorhandenen Steine in Bauern und Offiziere geteilt und es galt, die feindlichen Steine zu schlagen oder festzusetzen. Beim ludus duodecim scriptorum, dem Spiel der 12 Linien, musste in einem in zweimal 12 Felder geteilten Wurfbrett das Vorrücken der je 15 weißen und schwarzen Steine durch die Höhe des jedem Zug vorangehenden Würfelwurfs bestimmt werden (Vorläufer des Backgammon). Auch ein dem Halma ähnliches Spiel existierte.

              Eine Vielzahl der noch heute gängigen Gesellschaftsspiele hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum.

              Sehr beliebt war im Altertum das Fingerraten, das noch heute in Italien als Morraspiel verbreitet ist (siehe auch Schere, Stein, Papier).

              Aus dem deutschen Sprachraum ist im Mittelalter vor allem als Volksspiel der Schwerttanz zu erwähnen. Daneben waren auch Steinstoßen, Speerwerfen und Wettlaufen beliebt. Auch das Kegeln und das stets mit Leidenschaft betriebene Würfelspiel sind in Mitteleuropa schon lange heimisch. Während das Landvolk an diesen Spielen festhielt, wandten sich die höfischen Kreise der Ritterzeit vorwiegend den Kampfspielen zu, aus denen sich unter fremdem Einfluss die eigentlichen Ritterspiele (Tjost, Buhurt und Turnier) entwickelten. Daneben wurde das Ballspiel (meist von der weiblichen Jugend) und als beliebtestes Verstandesspiel das Brettspiel und das Schachspiel (seit dem 11. Jahrhundert) betrieben.

              Die ersten Olympischen Spiele in Griechenland datieren auf das Jahr 776 v. Chr. Erst die fortschreitende archäologische Forschung lässt Rückschlüsse auf die Uneigennützigkeit und den sogenannten olympischen Grundgedanken zu, auf den noch heute ein jeder Teilnehmer der neuzeitlichen Spiele einen Eid leisten soll; so waren den frühzeitlichen hellenischen Spielen keinesfalls auf Grund der dem Sieger zugutekommenden Ehrung, dem Ansehen und der lebenserleichternden Vergünstigungen in seinem Herkunftsort, nur uneigennützige Beweggründe zuzuordnen. Spielbetrug (beispielsweise das Versetzen von Markierungssteinen für die Leistungsbewertung und unfaires Verhalten) ist entgegen der heute überlieferten und allgemein als beispielhaft dargestellten „sportlichen Einstellung“ genauso missbräuchlich eingesetzt worden, wie heute mit Drogen Leistungssteigerungen erzielt werden. Erschwerend kam für die Teilnehmer hinzu, dass es kein „Siegertreppchen“ gab; nur der Gewinner erlangte im Altertum Ruhm und Ehre Ã¢Â€Â“ und Vermögen nach der Heimkehr. Schon der Zweitplatzierte der jeweiligen Disziplin versank in Bedeutungslosigkeit, was wohl eine Verrohung der Wettkämpfe zur Folge hatte. So führte das rücksichtslose Verhalten der Beteiligten beim Wagenrennen, dem abschließenden Höhepunkt der jeweiligen Spiele, dessen Sieger entsprechend hoch angesehen war, regelmäßig zu Todesopfern.

              Je weiter man sich aus dem Mittelmeerraum in Richtung Norden bewegt, desto mehr verlagert sich der Charakter der betriebenen Spiele in „Kraftspiele“, in der körperlichen Leistungsmessung als Vorläufer der späteren Sportveranstaltungen.

              Seit der uns bekannten Existenz von Spielen ist ersichtlich, dass Menschen auch um Sachwerte, anfangs um Naturalien, mit Aufkommen der ersatzweisen Zahlungsmittel (der ersten Münzen) um Geld gespielt haben. Mit diesem Vermögenseinsatz war der Begriff der Wette geschaffen. Schon damals nahm der Nervenkitzel, das scheinbar vorgegebene Schicksal zu korrigieren und Fortuna, die Göttin des Glücks, herauszufordern zu. Die Formen entwickelten sich aus ihrer Ursprünglichkeit vergangener Jahrtausende heraus immer weiter.

              Es entwickelten sich allerdings nicht nur die Anlässe, weswegen gespielt wurde, sondern auch die Formen des Spiels und die Einsätze. Manche Germanenstämme setzten Weib und Kind ein, ja setzten sich sogar selber mit Verschreiben ihres Leibs und ihrer Seele aufs Spiel, was in Einzelfällen bis in die Sklaverei ihrer Person führte (Leibeigenschaft).

              Zwischen fortschreitender Aufklärung und erzkonservativer Haltung von Moralisten galt das Spiel im Mittelalter über lange Zeitspannen hinweg als Gotteslästerung.

              Hatten kirchliche Fundamentalisten und Moralisten das Sagen, galt das Spielen als ketzerisch, und immer wieder wurden Verbote ausgesprochen, untermauert mit Bestrafungen, die in keinem Verhältnis zu den Anlässen standen.
              Hatten weltliche Machtinhaber die gesellschaftlichen Geschicke zu bestimmen, wurden die Verbote aufgeweicht, sodass das Spielen zwar als gesellschaftlich unproduktiv galt und somit als verpönt angesehen wurde, aber geduldet war.

              Die Situation änderte sich, als die Landesfürsten eine Möglichkeit wiederentdeckten, der sich schon frühe Feldherren für ihre Kriegsfinanzierung bedient hatten, nämlich, mit der Ausrichtung von Spielen ihre Staatskassen zu füllen. Mit den Erträgen aus dem öffentlichen, staatlich kontrollierten Spiel konnte man hervorragend Haushalte, Baumaßnahmen oder Investitionen im Bildungswesen finanzieren.

              Auch seitens der kirchlichen Institutionen wurden zwischenzeitliche Verbote aufgehoben, weil der Kapitalbedarf (beispielsweise für die Errichtung eines Klosters) für einen Orden anders nicht mehr aufzubringen war. Forschungsstätten und Sozialeinrichtungen, insbesondere die Bekämpfung aufkommender Seuchen (wie der Pest im Mittelalter), die Pflege alter und kranker Menschen, konnte durch den Ertrag kirchlicher Produktionen nicht mehr aufgebracht werden, und längst konnten die Steuereinnahmen den Kapitalbedarf der Kirche nach Beendigung der Inquisition und mit der Aufgabe des Ausschreibens sogenannter Ablassbriefe nicht mehr decken. So ist letztlich die Aufhebung des Spielverbots seitens des Vatikans im 17. Jahrhundert in Italien nicht anzusehen als Kapitulation vor dem menschlichen Bedürfnis zu spielen, sondern als wirtschaftlicher Faktor Ã¢Â€Â“ gewissermaßen ein Vorläufer späterer Soziallotterien. Von der Einführung des Zahlenlottos 1620 in Genua bis zur ersten öffentlichen Ziehung der Lottozahlen im Deutschen Fernsehfunk (DFF) brauchte es 337 Jahre.

              Pferdewette

              Wettkämpfe und Glücksspiele gab es folglich schon immer, und die Lust darauf zu setzen wohl auch Ã¢Â€Â“ so wurde beim Spiel, im Grundgedanken frei von Eigennutz und materiellem Denken, schon bei den Griechen auf den Sieger gesetzt. Sprachforscher vermuten, dass aus der Tatsache, auf jede Leistungsmessung der an Spielen Beteiligten seitens Unbeteiligter Wetten abgeschlossen wurden, das Wort Wettkampf entstanden ist, das erstmals im Zusammenhang mit den Olympioniken im Altertum auftauchte.

              Lotterien erfreuten sich in der breiten Bevölkerung schon damals großer Beliebtheit. Dem Prinzip des heutigen Zahlenlottos entsprechende Ziehungen gab es seit dem 16. Jahrhundert in Italien und in England. Lotto entsprechend den heute bestehenden Regeln wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in Italien erfunden, in dem man politische Entscheidungen mittels Zahlenauslosungen ermittelte. Bei einer Ziehung 5 aus 90 wurden fünf Ratsherren im Zufallsprinzip bestimmt. Historiker sehen in diesem politischen Hergang die Entwicklung der numerischen Wette; dennoch sind jene Kriterien nicht dem „Glück“, sondern einer höheren Fügung zuzuordnen, als Ratsherr bestimmt zu werden.

              Mangels kommunikativer und publikativer Möglichkeiten wurden Spiele dieser Art zunächst in administrativen Gebäuden offizialisiert und später in eigens dafür bestimmten Häusern, den sogenannten „Spielhäusern“ offeriert. Aus ihnen entwickelten sich erst später, im 18. Jahrhundert, die ersten Spielbanken, in denen schwerpunktmäßig Würfelspiele und Kartenspiele an Hohltischen betrieben wurden. Im Lauf der Zeit konstruierte man die ersten Lotteriemaschinen, bei denen die Trefferchancen mechanisch gezogen werden konnten, um Manipulationen seitens der Bedienenden auszuschließen.

              Einen wahren Siegeszug seiner Zeit trat „Pharo“ an, eine Wette auf die Karte, die als nächste gezogen und aufgedeckt wurde. Auch bei diesem Spiel galt anfangs der Grundgedanke des Erzielens eines besseren Ergebnisses gegenüber den Mitspielern, und nicht der des materiellen Zugewinns. Im 19. Jahrhundert war Trente-et-un (31) das geläufigste Gesellschaftsspiel in den Kasinos, ihm folgte Vingt-et-un (21), das mit veränderten Regeln heute im Glücksspiel Blackjack wiederzufinden ist. Absoluter Renner unter den öffentlichen Spielen wurde schon im vorigen Jahrhundert das klassische Roulette, das zwar als Glücksspiel anzusehen ist, dessen Reiz für viele Spieler jedoch durch taktisches Vorgehen mittels seines Spieleinsatzes besteht, aus dem Prozess zufällig gefallener Zahlenreihen auf den weiteren zukünftigen Verlauf zu spekulieren und zu reagieren, sodass es von den Spielern auch als Strategiespiel angesehen wird. Bis heute sind die Würfel und der Roulettekessel mit seiner Zahlendrehscheibe das Spielsymbol schlechthin.

              Computerspiel Terranigma mit Spielkonsole

              Vielfach sind elektronische Spiele und digital animierte Spiele mit Strategie-, Geschicklichkeits- oder Kreativaufgaben an die Stelle ihrer Vorgänger gerückt Ã¢Â€Â“ bekannt unter ihnen sind „Counter-Strike“ und das zurzeit aktuelle „World of Warcraft“. Durch die Vernetzung von Spielerterminals zu einer Plattform erhöht sich die Anzahl der an einem Spiel Beteiligten, um den Reiz der Teilnahme am Spiel zu erhöhen. Durch die heutigen technologischen Möglichkeiten hinsichtlich der kommunikativen Datenübertragung und im Rahmen interaktiver Inhalte der spielspezifischen Software, spielen bis zu mehrere Tausend Spieler auf weltweit für jedermann zugänglichen Servern im Internet.

              So haben sich die Ursprünge im Zusammenhang mit dem sogenannten menschlichen Spieltrieb bis heute gehalten, zunächst als menschliches Grundbedürfnis der Zerstreuung oder als unmoralisch angesehenes Ärgernis.

              Das Alter von Spielen

              Mikado aus dem 17. Jahrhundert
              Mehen, das Schlangenspiel (3.000 v. Chr., Ägypten), mit Ähnlichkeiten zum heutigen Gänsespiel
              Senet (2.600 v. Chr., Ägypten)
              Königliches Spiel von Ur (2.300 v. Chr., Mesopotamien, heute Irak)
              Mühlespiel (2000 v. Chr., Spuren in Irland, Ägypten, China)
              Olympische Spiele, erste bekannte frühzeitliche körperliche Leistungsmessung (776 v. Chr., Griechenland)
              Go (um 500 v. Chr. erste gesicherte Funde von Vorläufern des Go in China)
              Ostomachion des Archimedes, Geschicklichkeitsspiel (3. Jh. v. Chr., Griechenland)
              Mikado Geschicklichkeitsspiel (1. Jh. v. Chr.)
              Schach (5. Jh. n. Chr., Indien, Chaturanga war der Urahn des Schachs)
              Mancala (6. Jh. n. Chr., Äthiopien; Deutung älterer Funde umstritten)
              Pachisi (6. Jh. n. Chr., Indien)
              Domino (3. Jh. oder 11. Jh., China)
              Dame (12. Jh., Südfrankreich)
              Skat (1820, Altenburg)
              Halma (1883, Erfinder war der amerikanische Chirurg George Howard Monks)
              Käsekästchen (1889, Frankreich)
              Salta (1899, Deutschland)
              Kreuzworträtsel (um 1900, Londoner Times) → Scrabble (1938, USA)
              Monopoly (1903 als The Landlord’s Game, USA)
              Mensch ärgere Dich nicht (1907/08, Deutschland)
              Risiko (1957, Albert Lamorisse)
              Malefiz (1959, Werner Schöppner)
              Hare and Tortoise (1973, David Parlett) – 1979 als Hase und Igel erstes Spiel des Jahres
              Pac-Man (1980 Namco, Japan)
              Tetris (1985 Alexey Pajitnov; Dmitri Pawlowski; Wadim Gerasimow, Russland)
              Die Siedler von Catan (1995, Klaus Teuber), 1995 zum Spiel des Jahres gewählt (außerdem Gewinner des Deutschen Spielepreises)
              Carcassonne (2000, Klaus-Jürgen Wrede), 2001 zum Spiel des Jahres gewählt (außerdem Gewinner des Deutschen Spielepreises)

              Das Spielen bei Tieren

              → Hauptartikel: Spielverhalten der Tiere

              Auch die Individuen einiger Tierarten zeigen Spielverhalten. So finden sich nicht nur bei Säugetieren teilweise hochkomplexe Verhaltensweisen zum vergnüglichen Zeitvertreiben, sondern auch bei Vögeln und Reptilien wurden einfache Ball- und Tauziehspiele beobachtet.[30]

              Spiele haben ebenso bei Tieren einen Lernhintergrund: Junge Tiere lernen und erproben bestimmte Verhaltensweisen, die sie im Erwachsenenalter zum Überleben benötigen. Bei Säugetieren spielen junge Tiere gerne mit Geschwistern und anderen Gleichaltrigen.

              Das Spiel im Sprichwort

              In Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon finden sich 264 Sprichwörter für Spiel, 125 für Spielen und 55 für Spieler. Weitere gibt es für zusammengesetzte Worte: Spielgeld, Spielhansel, Spielhaus, Spielkarte, Spielleute, Spielmann, Spielschatz, Spielstein, Spielteufel, Spieluhr, Spielverderber, Spielverlöper, Spielwerk und Spielzeug.

              Das Spiel auf Wappen

              Heraldisch werden Schach und Dame in Ströbeck und Trebbin dargestellt. Der Würfel ist unter anderem in Pfaffing zu sehen.

              Zitate

              „Die Welt? Ein Kind beim Spiel, die Brettsteine setzend.“ – Heraklit von Ephesos 500 v. Chr.
              „Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Ã¢Â€Â“ Friedrich Schiller (Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 15. Brief). Dieses Zitat bezieht sich auf das Theaterspielen.
              „Urbild des Menschen im Flow ist das spielende Kind, das sich im glückseligen Zustand des totalen Bei-sich-Seins befindet. – Siegbert Warwitz (Sinnsuche im Wagnis, 2. Auflage, Schneider Verlag, Baltmannsweiler 2016, S. 209)
              „Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.“ Ã¢Â€Â“ Peter Bamm
              „Am Ende des Spiels wartet der Teufel.“ (Spiel. In: Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Band 4, Leipzig 1876, Sp. 694)
              „Am Spiel erkennt man, was in einem steckt.“ (Karl Friedrich Wilhelm Wander; s. o.)
              „Das Ziel beim Spielen ist zu gewinnen, aber nicht das Gewinnen ist wichtig, sondern das Ziel.“ – Reiner Knizia
              „Rituale haben im menschlichen Leben größere Bedeutung, als man in der scheinbar endritualisierten Gegenwart annehmen möchte. Sie stehen in enger Beziehung zum Spiel.“ Rolf Oerter[31]

              Literatur

              Alain (d. i. Émile-Auguste Chartier): Lebensalter und Anschauung. Berlin/ Wien/ Leipzig 1932 (franz. Erstausgabe 1927), darin das vierte Buch „Die Spiele“, S. 167–210.[32]
              Michael Andres: Sport – Spiel – Spannung. Philosophische Untersuchung des Spiels und seiner Inszenierung im Sport. Turnshare, London 2007, ISBN 978-1-84790-001-2.
              Frederik Jacobus Johannes Buytendijk: Wesen und Sinn des Spiels. Wolff, Berlin 1933.
              Roger Caillois: Die Spiele und die Menschen: Maske und Rausch. Ullstein, Frankfurt am Main/ Berlin/ Wien 1958/1982.
              Ruth Dirx: Das Buch vom Spiel. Das Spiel einst und jetzt. Gelnhausen: Burckhardthaus-Verlag. 1981 (Erstausgabe 1968), ISBN 978-3766420213.
              U. Eerke: Hamer: Die Anfänge der „Spielbewegung“ in Deutschland (= Beiträge und Quellen zu Sport und Gesellschaft. In: Band. 3). Arena Publ., London 1989, ISBN 0-902175-48-3.
              Manfred Eigen, Ruthild Winkler: Das Spiel. Piper, München 1988, ISBN 3-492-20410-4.
              Daniil Elkonin: Psychologie des Spiels. Pahl-Rugenstein, Köln 1980, ISBN 3-7609-0497-1.
              Eugen Fink: Spiel als Weltsymbol. Neuauflage hrsg. von Cathrin Nielsen u. Hans Rainer Sepp. Alber, Freiburg 1960/2009, ISBN 978-3-495-46315-4.
              Karl Groos: Die Spiele der Tiere. 3. Auflage. G. Fischer, Jena 1896/1930.
              Karl Groos: Die Spiele der Menschen. G. Fischer, Jena 1899.
              Bernhard Hauser: Spielen. Frühes Lernen in Familie, Krippe und Kindergarten. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-17-021975-5.
              Karl Heldmann: Mittelalterliche Volksspiele in den thüringisch-sächsischen Landen. Halle/S. 1908
              Hans Hoppe: Spiele Finden und Erfinden. Lit-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8258-9651-X.
              Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Rowohlt, Reinbek 1939/2004, ISBN 3-499-55435-6.
              Olaf Jansen, Norbert Kühne: Spiele und Spielgeschichten im Freien – die vergessene Variante der Kreativität? In: Praxisbuch Sozialpädagogik. Band 5, Troisdorf 2008, ISBN 978-3-427-75413-8, S. 115ff.
              Friedrich Georg Jünger: Die Spiele. Ein Schlüssel zu ihrer Bedeutung. Frankfurt am Main 1953.
              Moritz Lazarus: Über die Reize des Spiels. Dümmler, Berlin 1883
              Hans Mogel: Psychologie des Kinderspiels: Von den frühesten Spielen bis zum Computerspiel. 3. Auflage. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-46623-9.
              Stephen Nachmanovitch: Das Tao der Kreativität. Schöpferische Improvisation in Leben und Kunst. O.W. Barth, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-502-61189-9.
              Natias Neutert (Hrsg.): Spielen. Kunsthaus, Hamburg 1971.
              Birger P. Priddat: Schönheit, Spiel und Muße. Friedrich Schillers ästhetische Erziehung des Menschen, S. 29 – 52 in: derselbe: Arbeit und Muße, Marburg: Metropolit 2019.
              Rolf Oerter: Psychologie des Spiels. 2. Auflage. PVU, Weinheim 1997, ISBN 3-621-27377-8.
              Hugo Rahner Der spielende Mensch. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2008.
              Hans Scheuerl: Das Spiel. Untersuchungen über sein Wesen, seine pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen. 11. Auflage. Weinheim/ Basel 1990
              Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Reclam, Stuttgart 1795/2000, ISBN 3-15-018062-7.
              Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. 5. Auflage, Baltmannsweiler 2021, ISBN 978-3-8340-1664-5
              Siegbert A. Warwitz: Über die Weisheit des Spielens. In: Spiel weise, Journal des Bildungsforums. 25. Internationaler Spielmarkt Potsdam 2015, S. 20–24.

              Siehe auch

              Portal: Spiele Ã¢Â€Â“ Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Spiele
              Liste der Spiele
              Kategorie:Spielart
              Spieleindustrie, Spiel (Spieltheorie)
              Computerspiel, Glücksspiel, Onlinespiel
              Kategorie:Spielepreis
              Ballspiel, Spielplatz, Spielstraße, Spielzeug
              Spieler, Spielleiter, Schauspieler, Klavierspiel
              Spieltheorie in der Logik und Informatik, Ludologie, Spielpädagogik
              Spielwissenschaft
              Spieldidaktik
              Spielmethodik
              Spiele in der Transaktionsanalyse
              Arbeit, Arbeit (Sozialwissenschaften), New-Games-Spielbewegung in den 1970er Jahren
              Wortspiel, Sprachspiel

              Weblinks

              Wikiquote: Spiel Ã¢Â€Â“ Zitate
              Wiktionary: Spiel Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
              Wiktionary: spiel Ã¢Â€Â“ in der amerikanischen Umgangssprache ein langes oder extravagantes Gerede, oft mit unaufrichtiger Absicht
              Commons: Spiele Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
              Commons: Spielzeug Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
              Deutsches Spiele-Archiv
              Institut für Ludologie
              Playing Arts Netzwerk
              Spielen – kindergesundheit-info.de: unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
              Blogbeitrag auf spielen.de: Spielen? Was ist das?
              Artikel Ethnography and Games auf der Seite des Elliott Avedon Museum and Archive of Games, University of Waterloo (englisch)
              Warum wir spielen – Von Würfeln, Karten und Rollenspielen Sendung in RadioWissen des BR vom 30. April 2014
              Auf der Homepage von Rolf Oerter findet man unter ‚Publikationen‘ weitere Literaturhinweise zum Spiel aus psychologischer Perspektive
              Games. Computerspiele von KünstlerInnen Ausstellung kuratiert von Tilman Baumgärtel
              Spielwiki Umfangreiche, stetig wachsende Sammlung an Gesellschaftsspielen, Partyspielen, Rätseln und Drudel von Heinrich Pegelow

              Einzelnachweise

              ↑ Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1984, S. 277 f (§ 66 f).

              ↑ Ludwig Wittgenstein: Eine philosophische Betrachtung (Das Braune Buch) in: Das Blaue Buch. Werkausgabe Bd. 5. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 1991, S. 121.

              ↑ Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Was Spielen bedeutet und welche Merkmale es kennzeichnen. In: Dies.: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. 4. Auflage, Baltmannsweiler 2016, S. 18–22.

              ↑ I.C.F. Guts Muths: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und des Geistes. Schnepfenthal 1796

              ↑ a b Hans Scheuerl: Das Spiel. Untersuchungen über sein Wesen, seine pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen. 11. Auflage. Weinheim/ Basel 1990

              ↑ Benedikt Sturzenhecker, Christoph Riemer (Hrsg.): Playing Arts. Impulse ästhetischer Bildung. Weinheim/ München 2005.

              ↑ Christoph Riemer, Benedikt Sturzenhecker (Hrsg.): Playing Arts. Gelnhausen 2002

              ↑ Roger Caillois: Die Spiele und die Menschen. Paris 1958, erste deutsche Ausgabe Stuttgart 1960, siehe darin v. a. Kapitel VII und VIII

              ↑ Friedrich Georg Jünger: Die Spiele. Frankfurt am Main 1953, S. 190. Obwohl fünf Jahre früher erschienen, wird Jüngers anregende Untersuchung von Caillois nicht erwähnt. Sie behandelt auch Sport, Dressuren, Jagd, Stierkampf, Krieg, Liebe und dergleichen.

              ↑ Natias Neutert: Spielen ist ein ernster Fall. In: Hamburger Morgenpost. Nr. 77, 1. April 1971, Magazin, S. 4.

              ↑ Mihaly Csíkszentmihályi: Das Flow-Erlebnis. Jenseits von Angst und Langeweile im Tun aufgehen. 8. Auflage. Klett-Cotta. Stuttgart 2000. S. 207f

              ↑ J.C.F. Guts Muths: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und des Geistes. Schnepfental 1796 (Berlin 1959).

              ↑ Ulrich Baer: 666 Spiele für jede Gruppe für alle Situationen. Kallmeyerische (Edition: Gruppe und Spiel), ISBN 3-7800-6100-7.

              ↑ Terry Orlick: Neue kooperative Spiele. Mehr als 200 konkurrenzfreie Spiele für Kinder und Erwachsene. 4. Auflage, Weinheim und Basel 1996.

              ↑ Hugo Rahner: Der spielende Mensch. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2008, S. 59.

              ↑ Beispielsweise Henner Reitmeier in seinem „Relaxikon“ Der Große Stockraus, Berlin 2009, im Artikel „Urlaub“

              ↑ Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Rowohlt, Reinbek 1939/2004.

              ↑ Roger Caillois: Die Spiele und die Menschen: Maske und Rausch. Ullstein, Frankfurt am Main/ Berlin/ Wien 1958/1982

              ↑ Rolf Oerter, Leo Montada: Entwicklungspsychologie. 5. Auflage. Weinheim 2002

              ↑ F.J.J. Buytendijk: Wesen und Sinn des Spiels. Wolff, Berlin 1933

              ↑ Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. 4. Auflage, Baltmannsweiler 2016.

              ↑ Hugo Rahner: Der spielende Mensch. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2008.

              ↑ Spielen? Was ist das?, Blogartikel von Jens Junge auf spielen.de abgerufen am 16. Oktober 2018.

              ↑ Begleitung des Freien Spiels als Förderansatz

              ↑ Rabelais: Gargantua und Pantagruel 1535.

              ↑ F.J.J. Buytendijk: Wesen und Sinn des Spiels. Wolff, Berlin 1933.

              ↑ Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Reclam, Stuttgart 1795/2000, S. 591–595.

              ↑ Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Rowohlt, Reinbek 1939/2004.

              ↑ Siegbert A. Warwitz: Über die Weisheit des Spielens. In: Spiel weise, Journal des Bildungsforums. 25. Internationaler Spielmarkt Potsdam 2015, S. 20–24.

              ↑ Der Spiegel: Warum Tiere spielen: So ein Unfug. Macht aber Sinn vom 11. Januar 2015, abgerufen am 12. Januar 2015.

              ↑ In: Psychologie des Spiels – Ein handlungstheoretischer Ansatz, Quintessenz Verlag, München 1993, S. 17.

              ↑ Die Kapitel des vierten Buches: Die Arbeiten, Die Werke, Die kindliche Arbeit, Das Spiel, Das Volk der Kinder, Die Spiele der Erwachsenen, Von der Chance. Der französische Philosoph grenzt das Spielen ausdrücklich sowohl vom Arbeiten wie vom künstlerischen Schaffen ab; dazu siehe besonders S. 167 und 183.

              Normdaten (Sachbegriff): GND: 4056218-9 (OGND, AKS)

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                Kraftfahrzeug

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                Kapillarfüllungszeit, medizinischer Fachbegriff
                KFZ-Diät, Trennkost mit Kohlenhydraten (am Morgen), Fetten (am Abend) und Zwischenmahlzeiten

                Die Abkürzung kfz steht für:

                Kubisch flächenzentriertes Kristallgitter, ein Begriff der Kristallographie, siehe Kubisches Kristallsystem oder Bravais-Gitter

                Siehe auch

                Wiktionary: Kfz Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

                Dies ist eine Begriffsklärungsseite zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.

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                  Dieser Artikel behandelt die Datenvisualisierung, für spezielle Formen der Visualisierung siehe Visualisierung (Begriffsklärung).

                  Mit Visualisierung oder Veranschaulichung (Sichtbarmachen) meint man im Allgemeinen, abstrakte Daten (z. B. Texte) und Zusammenhänge in eine graphische bzw. visuell erfassbare Form zu bringen.

                  Dazu gehört etwa die Umsetzung eines Marketingkonzepts durch einen Werbespot, die Entwicklung eines Drehbuchs aus einem Drama, oder die gestenreiche Darstellung bzw. Präsentation[1] eines Sachverhalts bei einem Vortrag oder die Prozessvisualisierung im technischen Bereich. Im Speziellen bezeichnet Visualisierung den Prozess, sprachlich oder logisch nur schwer formulierbare Zusammenhänge in visuelle Medien zu übersetzen, um sie damit verständlich zu machen. Weiterhin wird Visualisierung eingesetzt, um einen bestimmten Zusammenhang deutlich zu machen, der sich aus einem gegebenen Datenbestand ergibt, der aber nicht unmittelbar deutlich wird.

                  Dabei werden Details der Ausgangsdaten weggelassen, die im Kontext der gewünschten Aussage vernachlässigbar sind. Zudem sind stets gestalterische Entscheidungen zu treffen, welche visuelle Umsetzung geeignet ist und welcher Zusammenhang gegebenenfalls betont werden soll. Visualisierungen implizieren daher stets eine Interpretation der Ausgangsdaten, werden aber auch durch textliche oder sprachliche Angaben ergänzt, um eine bestimmte Interpretation zu kommunizieren. Schließlich wird Visualisierung auch rein illustrativ benutzt, um etwa ein Gegengewicht zum Textkörper zu bilden, ohne eine eigene Aussage zu transportieren.

                  Als Medien für Visualisierung kommen zum Beispiel manuelle, gedruckte und Computergrafik, Datentabellen, Film- und Computeranimation zur Anwendung.[2]

                  Gelungenes Beispiel einer komplexen Visualisierung: Die Alterspyramide getrennt nach Geschlechtern.
                  Gezeigt ist die prognostizierte Altersverteilung (für Deutschland im Jahr 2050). Mit einem Blick sieht man zum Beispiel, dass es so viele 90-Jährige wie Neugeborene geben wird, oder dass Frauen tendenziell älter werden als Männer. Was diese Visualisierung nicht darstellt, ist die zeitliche Entwicklung von heute bis dorthin.

                  Inhaltsverzeichnis

                  1 Einsatzgebiete
                  2 Datenvisualisierung

                  2.1 Visualisierungs-Pipeline
                  2.2 Wissenschaftliche Visualisierung
                  2.3 Informationsvisualisierung

                  3 Visualisierung in der Kunst
                  4 Visualisierung in der Architektur
                  5 Beispiele

                  5.1 Logo
                  5.2 Label
                  5.3 Cartoon
                  5.4 Porträt
                  5.5 Diagramm
                  5.6 Schema
                  5.7 Piktogramm
                  5.8 Foto
                  5.9 Pinnwand

                  6 Einordnung
                  7 Technische Produktvisualisierung
                  8 Software
                  9 Siehe auch
                  10 Literatur
                  11 Einzelnachweise

                  Einsatzgebiete

                  Ein Chef zeigt die Umsatzzahlen des letzten Quartals in einem Balkendiagramm.
                  Raumbezogene Daten, z. B. die Verteilung der Bevölkerungsdichte in Deutschland, werden in einer Karte dargestellt und veranschaulicht (Geovisualisierung, Kartografie).
                  Der Turbinen-Ingenieur lässt sich den Luftstrom anhand der Dichten bildlich darstellen und betrachtet den zeitlichen Verlauf in einem Film.
                  Eine Protein-Struktur sieht der Chemiker gerne als 3D-Molekül-Darstellung auf dem Bildschirm, dreidimensional mit einer Polarisations-Shutter-Brille, und möchte das Molekül womöglich auch drehen.
                  Der Verkehrsplaner plant eine neue Ampel an einer Verkehrskreuzung und die Simulations-Software visualisiert ihm den veränderten Verkehrsfluss als Aufsicht auf die Kreuzung.
                  Ein Architekt plant ein neues Gebäude und zeigt mit Hilfe einer Visualisierung, wie sich dieses in die bestehende Umgebung einfügt. Verbreitet ist hierfür die Visualisierung mittels 3D-Computergrafik.
                  Bei der Renovierung oder Gebäudegestaltung setzen Kundenberater häufig auch Visualisierungsprogramme zur Entscheidungsfindung ein. Auf Basis eines realen Fotos können verschiedene Änderungswünsche wie z. B. neue Türen, farbige Fenster oder ein komplett neues Dach realitätsnah „anprobiert“ werden.
                  In der Prozessautomatisierung werden ganze Industrieanlagen via Bildschirm gesteuert und überwacht. Dabei werden die einzelnen Aggregate als Blöcke dargestellt, Statusabfragen und Handeingriffe geschehen via Mausklick.
                  Ein bekanntes Beispiel für die wissenschaftliche Visualisierung ist der Wetterbericht im Fernsehen.

                  Im industriellen und technischen Bereich gibt es für die Visualisierung von Prozessabläufen spezielle Software, sogenannte Visualisierungssysteme.

                  Für Medienplayer bezeichnen Visualisierungen Techniken zur Darstellung von abgespielter Musik in Form von bewegten Bildern.

                  Datenvisualisierung

                  Die Wissenschaft von der Visualisierung von Daten nutzt Kenntnisse über

                  die Farbenlehre,
                  den Aufbau des menschlichen Auges
                  die Psychophysik und
                  die Kognitionspsychologie

                  aus, um anwendungsbezogen visuelle Metaphern zum korrekten, effizienten und umfassenden Erkennen von Datenmustern systematisch herzuleiten. Die Aktivität des Visualisierens ist ein davon zunächst abgetrennter Teil, der durch die Visualisierungs-Pipeline schematisiert wird.

                  Visualisierungs-Pipeline

                  Die Visualisierungs-Pipeline spezifiziert die Prozesskette mittels derer Daten in Bilder überführt werden. Sie besteht aus in Reihe geschalteten Funktionen zum Generieren, Filtern und Bereinigen von Daten, zum Abbilden der Daten auf Geometrien und Materialien, zum Rendern dieser Objekte und zum Darstellen des gerenderten Bildes. Das Paradigma der erweiterten Visualisierungs-Pipeline schließt die interaktive Ausführung oder Steuerung durch mindestens einen Zuschauer ein.

                  Nicht zwingend notwendig, jedoch vermehrt impliziert, ist die Implementierung der Visualisierungspipeline als Visualisierungsprogramm auf einem Computer. Dessen Verwendung komplementiert dann das automatisierte Finden und Bewerten von Datenmustern als Bestandteil des Data-Minings.

                  Verbreitet ist das folgende Prinzip:

                  Daten(gewinnung) → Filter(bereinigung) → Konvertierung (auf Geometrie und Attribute) → Darstellung (je nach Perspektive, Anzeigetechnik)

                  Wissenschaftliche Visualisierung

                  Die wissenschaftliche Visualisierung bezeichnet die Wissenschaft und die Methodik der Visualisierung von gemessenen Daten oder Simulationsergebnissen denen unmittelbar physikalische Prozesse zugeordnet werden. Anwendungsfelder stammen dabei aus den Ingenieurs- und Naturwissenschaften.
                  Eine wissenschaftliche Visualisierung muss dabei drei Kriterien entsprechen:

                  Expressivität (Ausdrucksfähigkeit): Die Darstellung soll nur zeigen, was in den Daten auch enthalten ist, und keine falschen Aussagen suggerieren.
                  Effektivität: Die Darstellung soll den visuellen Fähigkeiten des Menschen gerecht werden.
                  Angemessenheit (Adäquatheit): Die Erzeugung der Darstellungen darf nicht übermäßig teuer sein (z. B. Rechenzeit).

                  Als Spezialgebiet der wissenschaftlichen Visualisierung umfasst die medizinische Visualisierung die Erforschung und Anwendung von Methoden zur Visualisierung von Lebewesen zum Zweck der medizinischen Diagnose.

                  Informationsvisualisierung

                  Die Informationsvisualisierung ist die Visualisierung von abstrakten Daten, die nicht unmittelbar mit physikalischen Zuständen und Prozessen assoziiert werden. Dieses sind zum Beispiel Dokumente, Börsenergebnisse und Demografiedaten. Ähnlich verhält es sich auch bei der Visualisierung von Kennzahlen, Analysewerten und Berichten. Diese basieren in der Regel auf Zahlen und Zeichen die häufig in tabellarischer Form vorliegen.

                  Visualisierung in der Kunst

                  Ein individualistisches Beispiel von Visualisierung in der bildenden Kunst liefert uns der bekannte deutsche Landschaftsmaler Caspar David Friedrich mit seiner Aussage:

                  „Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild.
                  Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen.“

                  – Caspar David Friedrich

                  Visualisierung in der Architektur

                  In der Architektur und Innenarchitektur bezeichnet der Begriff Visualisierung die bildliche Darstellung eines geplanten Bauwerks oder einer städtebaulichen Situation. Die Visualisierung tritt anstelle von Technische Zeichnungen, die für Laien oft schwer lesbar sind.

                  Siehe auch: Architekturdarstellung

                  Beispiele

                  Logo

                  In Logos werden Informationen oder Ideen grafisch verdichtet. Sie können rechtlich geschützt sein.
                  Beispiel: WWF (World Wide Fund For Nature)

                  Label

                  In Labels werden Konzepte oder Marken z. B. mittels Symbolen dargestellt. Sie können rechtlich geschützt sein.
                  Beispiel: Grüner Punkt

                  Cartoon

                  In Cartoons und Comics werden politische, soziale, persönliche Erfahrungen und Ideen optisch verdichtet.
                  Beispiel: Mordillo, Walt Disney

                  Porträt

                  In Porträts sind Persönlichkeiten und ihre Lebensgeschichten enthalten.
                  Beispiel: Einstein (hier sogar in einer Formel)

                  Diagramm

                  Diagramme machen Zusammenhänge visuell erfahrbar.
                  Beispiel: Energiekonzept

                  Schema

                  Allgemein eine auf das Wesentliche beschränkte Darstellung eines Sachverhaltes, siehe z. B. R&I-Fließschema.

                  Piktogramm

                  Ein Piktogramm ersetzt schriftliche Kurz-Hinweise.
                  Beispiel: Fluchtweg

                  Foto

                  Ein Foto macht Inhalte unmittelbar visuell erfahrbar.
                  Beispiel: Foto von Mare Frisium

                  Pinnwand

                  Pinnwandmoderation visualisiert Ideen, Entwicklungen, Gruppenprozesse.

                  Einordnung

                  Die Visualisierung ist eine Querschnitts-Wissenschaft, die – neben Anwendungsgebiet der Computergrafik – je nach Betrachtungsweise auch aufgefasst werden kann als:

                  Teilgebiet der Lehre vom Präsentieren,
                  Teilgebiet der Pinnwandmoderation,
                  Teilgebiet des (wissenschaftlichen) Journalismus,
                  Teilgebiet des Kommunikationsdesigns,
                  verwandt zur bildenden Kunst.

                  Jemand, der eine Visualisierung eines Sachverhalts erzeugen möchte, muss

                  Verständnis von den zugrundeliegenden Zusammenhängen haben,
                  den Empfänger seiner Visualisierung kennen,
                  wissen, wie diese Zusammenhänge am besten dem Empfänger erklärt werden,
                  das Vorhaben der Visualisierung umsetzen können, also entsprechende Werkzeuge beherrschen und ihre Grenzen kennen,
                  Grundkenntnisse über optische Sinneskanäle haben,
                  den inhaltlichen Verlauf des Gesprächs erfassen und ohne eigene Ergänzung, Verfälschung und Kommentierung zusammenfassen,
                  den roten Faden und zentrale Aspekte des Gesprächsverlaufs erkennen und für Anwesende präsent halten,
                  eine steigende Interaktions­dichte übersichtlich dokumentieren.

                  Technische Produktvisualisierung

                  Die technische Produktvisualisierung ist die 3D-Darstellung einer Produktgeometrie. Da der Empfänger meist nicht alle Informationen, die in einem CAD-Datenmodell vorhanden sind, benötigt, kann dieses vereinfacht werden.

                  Software

                  Visualisierungen können heute ganz einfach am Computer mittels Visualisierungsprogrammen erstellt werden. Für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen gibt es ein breitgefächertes Spektrum an Programmen. 3D-Visualisierungen gewinnen in Unternehmen zunehmend an Bedeutung und werden nicht mehr ausschließlich für Werbezwecke eingesetzt. Im Verkauf, im Vertrieb für interne Präsentationen, für die Produktentwicklung und in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit werden Visualisierungen immer wichtiger. Um die Visualisierungen dem gesamten Unternehmen und auch den externen Partnern und Zulieferern zur Verfügung zu stellen, werden die einmal erstellten Medien für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (Print, Web, Video, CD-ROM usw.) aufbereitet und in einer zentralen Datenbank verwaltet. Und das alles ist bereits möglich, während die Produkte noch in der Planung oder Produktion sind. Bildelemente oder ganze Bildwelten werden dazu künstlich erzeugt oder in reale Bilder integriert. Klassisch gefilmtes oder auf Videobändern aufgezeichnetes Bildmaterial wird digitalisiert, bearbeitet und mit visuellen Effekten versehen. Bewegte oder stehende Bilder werden retuschiert, korrigiert oder miteinander zu neuen, absolut real wirkenden Bildern kombiniert.

                  Siehe auch

                  Audiovisualisierung – Darstellung von Klang und Akustik
                  Bildgebendes Verfahren
                  Computervisualistik
                  Errechnetes Bild
                  Sonifikation – Die „Verklanglichung“ von Daten
                  Datenkompetenz

                  Literatur

                  A. Alteneder (Hrsg.): Visualisieren mit dem Computer: Computergrafik und -animation. Entwicklung, Realisierung, Kosten. Siemens, München 1993.
                  Chun-houh Chen, Wolfgang Härdle, Antony Unwin (Hrsg.): Handbook of Data Visualization. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-33036-3.
                  H. Schumann, W. Müller: Visualisierung. Grundlagen und allgemeine Methoden. Springer, Berlin-Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-64944-1.
                  T. Rahlf: Datendesign mit R: 100 Visualisierungsbeispiele. Open Source Press, München 2014, ISBN 978-3-95539-094-5.

                  Einzelnachweise

                  ↑ Vgl. Claudia Nöllke: Präsentieren. 5., aktualisierte Auflage. Haufe, Freiburg 2010, ISBN 978-3-448-10026-6, S. 58–61 (Visualisierungen – worauf kommt es an?)

                  ↑ Josef W. Seifert: Visualisieren, Präsentieren, Moderieren, 26. Aufl., Offenbach 2009, S. 11–46.

                  Normdaten (Sachbegriff): GND: 4188417-6 (OGND, AKS)

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                  Kategorien: DiagrammComputergrafikSehenGrafikdesign

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