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Lichttechnik oder Beleuchtungstechnik bezeichnet alle technischen Maßnahmen, die dazu dienen, Lichtverhältnisse zu beeinflussen. Dazu zählt neben der Beleuchtung durch den Einsatz von Leuchten und das Lenken von Tageslicht in Gebäuden die Signalisierung durch Licht.
Die Lichttechnik ist unter anderem in der Veranstaltungstechnik (Veranstaltungsbeleuchtung) sowie in der Filmproduktion und der Fotografie bedeutsam.

Inhaltsverzeichnis

1 Veranstaltungstechnik
2 Siehe auch
3 Literatur
4 Weblinks

Veranstaltungstechnik

Beispiel Bühnentechnik: Beleuchtung bei einem Konzert der Gruppe Living Colour
Bühnenlicht während eines Konzerts von Christina Stürmer
→ Hauptartikel: Veranstaltungsbeleuchtung

In der Veranstaltungsbeleuchtung werden auf der einen Seite die eingesetzten Geräte unterteilt in konventionelle und intelligente Lichtgeräte. Zu den konventionellen Effekten gehören neben dem traditionellen PAR-Scheinwerfer sogenannte Blinder, aber auch Linsenscheinwerfer (z. B. Fresnelscheinwerfer oder im deutschen Technikerjargon auch Stufenlinse genannt). Zu den intelligenten Scheinwerfern gehören auf der einen Seite die immer mehr verbreiteten Kopfschwenker oder auch Movingheads und andererseits die in der Bedeutung abnehmenden Scanner. Showlaser zur Darstellung von Lasershows als eine besondere Form der Lichttechnik gehören streng genommen ebenfalls zu den intelligenten Lichtgeräten. Immer mehr an Bedeutung gewinnt der Einsatz von LED-Lampen, diese finden den Einsatz sowohl als konventionelles Licht (z. B. LED-PARs) oder intelligentes Licht (LED-Video-Wand, Flächen-LEDs, LED-Tubes). Eine eindeutige Zuordnung fällt hier aber schwer. Mit dem Einzug der LED-Technik findet in einigen Teilen auch zunehmend eine Verschmelzung von Licht- und Videotechnik in der Veranstaltungstechnik statt.

Lichttechnik in der Veranstaltungstechnik wird aber auch nach dem Einsatzzweck unterschieden. Je nachdem, ob das Licht künstlerisch im Theater, auf sogenannten Rock-’n’-Roll-Produktionen (dazu gehören vor allem große Konzert- und Tourneeproduktionen), bei Industrieveranstaltungen (Hauptversammlungen, Messen und Ausstellungen), Film- und Fernsehaufzeichnungen oder in der Disco eingesetzt werden, entstehen sehr unterschiedliche Anforderungsprofile. Damit einhergehend sind zum Teil auch traditionell begründete (siehe Bühnentechnik im Theater) verschiedene Begrifflichkeiten üblich. Zum Teil verschwimmen die Grenzen dieser Einteilung aber, beispielsweise werden auch im Theater immer mehr Kopfschwenker eingesetzt, welches früher eher unüblich war.

Mit den meisten Geräten der Lichttechnik können entweder eine oder mehrere aus dem gesamten Spektrum des sichtbaren Lichts erzeugte Farben erzeugt werden. Außerdem lassen sich weiches bzw. hartes Licht, wanderndes Licht, Blitze oder Blinken produzieren. Sehr vielfältig sind die damit erzeugbaren Wirkungen und Stimmungen.

Die Lichttechnik arbeitet mit Lichtquellen (Scheinwerfer), Blenden und Filtern sowie auch mit Spiegeln. Die Steuerung erfolgt zumeist elektronisch. Verwendete Busprotokolle in der Veranstaltungstechnik sind neben DMX-512 zunehmend auch Artnet und verwandte Protokolle. Verändert werden die verschiedenen Einstellungen und Lichtstimmungen mit Hilfe von Lichtstellpulten. Im Heim- und Industrie-Installationsbereich hat sich EIB als Bussystem durchgesetzt.

Ein Fachmann für Lichttechnik ist bei der Bildproduktion und im Theater der Beleuchtungsmeister oder manchmal nur einfach der Beleuchter respektive Lichttechniker. Für Industrieevents und Konzertproduktionen werden gleichermaßen Lichtdesigner für die Planung eingesetzt. Die Installation der Lichttechnik nehmen dann üblicherweise Fachkräfte für Veranstaltungstechnik und Meister für Veranstaltungstechnik vor.

Siehe auch

Lichtgestaltung
Lichtführung
Lichtplanung
Lichtgestaltung (Film)
Belichtung (Architektur)
Pre Heat
Stage Rider

Literatur

Roland Baer: Beleuchtungstechnik. Grundlagen. 3. Auflage, Berlin: Huss-Medien, 2006, ISBN 978-3-341-01497-4
Jens Mueller: Handbuch der Lichttechnik – Das Kompendium für den Praktiker. PPVMEDIEN, Bergkirchen, 2014, ISBN 978-3-95512-062-7
Michael Ebner: Lichttechnik für Bühne und Disco; Ein Handbuch für Praktiker. 1. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2001, ISBN 3-89576-108-7
Michael Ebner: Lichttechnik für Bühne und Disco; Ein Handbuch für Selbermacher. 6. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1992, ISBN 3-928051-12-1
Hans R. Ris: Beleuchtungstechnik für Praktiker. 2. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin-Offenbach, 1997, ISBN 3-8007-2163-5
Frank Burghardt: Lichttechnik für Einsteiger – Die eigene Lightshow mit DMX professionell steuern. 1. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2009, ISBN 978-3-89576-188-1

Weblinks

Allgemeine Lichttechnik – Grundlagen (PDF, 1272 kB, 10 Seiten), radium.de
Lichttechnik in der Veranstaltungstechnik – Nachschlagewerk für Beleuchter
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4035633-4 (OGND, AKS)

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Kategorien: LichttechnikTechnisches Fachgebiet

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    Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

    Eine Haushaltsauflösung, auch als Wohnungsauflösung bezeichnet, ist die Räumung einer Wohnung, einschließlich der dazugehörigen Nebenräume (Keller, Dachboden) vom Hausrat des Wohnungsinhabers, die damit verbunden ist, dass der Wohnungsinhaber danach keinen eigenen Haushalt mehr führt. Im Bezug auf die Volkswirtschaftslehre und die amtliche Statistik stellt die Haushaltsauflösung einen Abgang der Zahl der Privathaushalte dar.

    Die Entfernung und Entsorgung unbrauchbarer und wertloser Gegenstände im Zuge einer Haushaltsauflösung nennt man auch Entrümpelung. Bei den zu entsorgenden Gegenständen handelt es sich meist um Sperrmüll und anderen wertlosen Hausrat. Haushaltsauflösung und Entrümpelung sind auch die Bezeichnungen der Dienstleistung, die Haushaltsauflösung durchzuführen.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Anlässe für die Auflösung des Haushalts
    2 Durchführung
    3 Kosten
    4 Haushaltsauflösung als Dienstleistung
    5 Literatur
    6 Einzelnachweise

    Anlässe für die Auflösung des Haushalts

    Die Haushaltsauflösung kann aus unterschiedlichen Gründen erforderlich werden: Nach einem Todesfall, im Zuge der Zwangsräumung der Wohnung, beim Umzug des Bewohners in ein Pflegeheim oder bei dauerhafter Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Auch vor Antritt einer längeren Freiheitsstrafe oder einer Auswanderung kann der Haushalt aufgelöst werden.

    Durchführung

    Die Arbeiten werden vom Eigentümer des Hausrats – dem Besitzer der betreffenden Wohnung – oder durch Dritte durchgeführt. Hierzu kann eine Verfügung in einer Vorsorgevollmacht getroffen werden. Mit der Durchführung kann man einen Entsorgungsfachbetrieb beauftragen. Auch karitative Stellen Einrichtungen bieten hierzu Hilfe an.

    Gut erhaltene Möbel und brauchbarer Hausrat werden im Vorfeld in vielen Fällen gespendet, oder über Internet-Marktplätze Verkauft. Hierfür gibt es Portale und Marktplätze, bei welchen sich in vielen Fällen Interessenten finden, die die Gegenstände vor der Wohnungsauflösung selbst abholen können.

    Besteht für den Betroffenen eine rechtliche Betreuung, muss sich der Betreuer um die Auflösung kümmern, soweit sich dazu ein Anlass bietet und Wohnungsangelegenheiten zu seinem Aufgabenkreis zählen. Betreibt der Betreuer den Umzug in eine andere Unterbringung, muss ihm auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht übertragen worden sein. Geschäfte über den Haushalt, etwa zum Verkauf einzelner Gegenstände oder zur notwendigen Neuanschaffung neuer Teile, setzen die Zuständigkeit für „Vermögensangelegenheiten“ voraus.

    Sachwerte können verkauft werden, etwa Kunstgegenstände oder Antiquitäten an spezialisierte Händler oder im Rahmen einer Auktion, ggf. muss bei höherwertigen Objekten auch ein entsprechender Sachverständiger herangezogen werden. Falls verfügbar, kann Hausrat auch bis zu einer gewissen Menge kostenlos (unterschiedlich je nach Gemeinde) durch die Sperrmüllabfuhr beseitigt werden. Im Falle von Grundeigentum zählt zur Verwertung auch die Eigentumswohnung oder das Haus selbst, in dem sich der aufzulösende Haushalt befunden hat.

    Im Falle einer Mietwohnung ist abschließend das Mietverhältnis zu kündigen. Der Betreuer bedarf hierzu einer Genehmigung des Betreuungsgerichts (§ 1907 I BGB). Die Wohnung ist zu räumen und an den Vermieter zurückzugeben. Gegebenenfalls sind bei Beendigung des Mietverhältnisses Schönheitsreparaturen durchzuführen. Ebenso sind bestehende Verträge zur Strom- und Gasversorgung, Telekommunikation usw. zu kündigen.

    Die neue Unterbringung ist vorzubereiten. Hierzu ist gegebenenfalls ein Heimvertrag oder ein neuer Mietvertrag abzuschließen. Auch hierzu bedarf der Betreuer der Genehmigung durch das Betreuungsgericht (§ 1907 III BGB). Wenn es die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betroffenen erlauben, kann auch der Neukauf einer geeigneten Immobilie in Betracht kommen. Die neue Wohnung ist gegebenenfalls nach den Bedürfnissen des Betroffenen einzurichten, beispielsweise barrierefrei umzubauen. Soweit erforderlich, sind auch neue Möbel und Gebrauchsgegenstände zu beschaffen.

    Kosten

    Die Kosten der Haushaltsauflösung hat der Eigentümer des Hausrats zu tragen. Bei einem Todesfall sind das die Erben. Sie hängen zum einen von der zu entsorgenden Menge des Hausrats, sowie von den Anfahrtwegen, Lage des Objekts (Hanglage, Stockwerk), und Zugang im inneren des Objekts zusammen. Ebenfalls ist die Beschaffenheit des Hausrats einflussnehmend, da die Entsorgungskosten bei verschiedenen Abfallarten variieren können. Bei professionellen Anbietern, die Wohnungsauflösungen durchführen, ist es üblich, den Wert der noch verkäuflichen Gegenstände anzurechnen und von den Kosten für die Entsorgung der nicht mehr verwendbaren abzuziehen.

    Die Kalkulation für die Kosten von Haushaltsauflösungen erfolgt meist auf Grundlage von Objekt-Besichtigungen durch das jeweilige Entsorgungsunternehmen. Mittlerweile bieten Internetplattformen auch digitale Kostenrechner für Entrümpelungen und Haushaltsauflösungen an, durch welche keine Besichtigung mehr für die Kalkulation notwendig ist.

    Ist der frühere Wohnungsinhaber nicht in der Lage, für die Kosten aufzukommen, so kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an, ob diese von Unterhaltspflichtigen oder Träger der Grundsicherung als notwendige Umzugskosten zu übernehmen sind. Hierzu sind zuvor die erforderlichen Anträge bei dem jeweils zuständigen Sozialleistungsträger zu stellen.

    Haushaltsauflösung als Dienstleistung

    Haushaltsauflösung und Entrümpelung sind auch die Bezeichnungen der Dienstleistung, die Haushaltsauflösung durchzuführen. Das Geschäftsmodell basiert einerseits auf einem Entgelt für die Entsorgung des nicht verwertbaren Teils des Hausrates und andererseits dem Verkauf nutzbarer Gegenstände. Daher wird diese Dienstleistung auch in der europäischen Systematik der Wirtschaftszweige unter Einzelhandel (mit sonstigen Gütern (in Verkaufsräumen)), NACE-Schlüssel 477993 geführt.[1]

    Seriöse Anbieter für Wohnungsräumungen verpflichten sich dabei, eventuell in der Wohnung gefundene Wertgegenstände (z. B. Schmuck) dem Auftraggeber auszuhändigen oder den Wert anzurechnen. Auch Aspekte des Datenschutzes, wenn etwa in einer Wohnung noch persönliche Unterlagen, Fotos etc. vorhanden sind, sollten beachtet werden.

    Literatur

    Bundesministerium der Justiz (Hrsg.): Betreuungsrecht. Mit ausführlichen Hinweisen zur Vorsorgevollmacht. November 2009. Insbes. S. 18.
    Bayerisches Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Hrsg.): Das Betreuungsrecht: Betreuung, Betreuer, Vorsorgevollmacht, Personensorge, Wohnungsauflösung, gerichtliches Verfahren (PDF; 476 kB). März 2011.
    Gerhard Geckle: Patientenverfügung und Testament. Abschnitt: Haushaltsauflösung. Augsburg. Weltbild-Verlag. 2010. ISBN 978-3-8289-3490-0 (bei Google Books: online, abgerufen am 5. August 2011). S. 164 ff.
    Gerhard Geckle (Hrsg.): Trauerfall. Verband Unabhängiger Bestatter. Freiburg, Br.: Haufe-Mediengruppe. 2009. ISBN 978-3-448-09692-7 (bei Google Books: online, abgerufen am 5. August 2011). S. 87 ff.
    Entrümpeln: Wie Sie Krempel loswerden. Gedruckt unter dem Titel: Platz da. In: Stiftung Warentest: test. Nr. 3/2014. S. 76–77. 27. Februar 2014. Abgerufen am 28. Februar 2014.

    Einzelnachweise

    ↑ IHK Bonn/Rhein-Sieg: Nace-Schlüssel 47

    Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

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      Unternehmensberater bieten anderen Unternehmen eine Beratung als Dienstleistung an. Oft ist das Management der Kunden (beziehungsweise Klienten) Gegenstand der Beratung, dann wird von Managementberatung gesprochen. Manchmal stehen auch fachliche Entscheidungen und Veränderungen im Mittelpunkt, wie zum Beispiel bei speziellen IT- oder Ingenieurleistungen sowie im Personalwesen.

      Inhaltsverzeichnis

      1 Begriffsabgrenzungen
      2 Geschichte

      2.1 USA
      2.2 Deutschland

      3 Markt der Unternehmensberatungen in Deutschland

      3.1 Studentische Unternehmensberatungen

      4 Berufsbild

      4.1 Qualifikation

      4.1.1 Deutschland
      4.1.2 Österreich

      4.2 Beratungsgrundsätze
      4.3 Ausbildung

      5 Dienstleistung Beratung

      5.1 Definition
      5.2 Beratungsprozess
      5.3 Beratungsrichtungen
      5.4 Beratungsinhalte
      5.5 Beratungsansätze

      6 Vergütung
      7 Kritik
      8 Fachorganisationen und Berufsverbände

      8.1 Deutschland
      8.2 Österreich
      8.3 Schweiz

      9 Literatur
      10 Filmografie
      11 Einzelnachweise

      Begriffsabgrenzungen

      Für die Unternehmensberatung gibt es unterschiedliche Bezeichnungen:

      Wirtschaftsberatung ist keine offizielle Berufsbezeichnung mit gesetzlicher Grundlage.
      Oft wird auch der Anglizismus Consulting für die Beratung an sich und Consultancy oder Consultant für die Organisation oder Person des Beraters verwendet.
      Unternehmensberater ist in Österreich eine geschützte Berufsbezeichnung nach der Gewerbeordnung.

      Geschichte

      USA

      Beratungsfirmen sind zuerst in den USA im Zusammenhang mit der Etablierung von Management als Gegenstand akademischer Studien entstanden. Die erste Beratungsfirma, Arthur D. Little, wurde 1886 von dem gleichnamigen MIT-Professor gegründet. Obwohl Arthur D. Little später eine allgemeine Beratungsfirma wurde, war sie zunächst auf Beratung in technologischer Forschung spezialisiert. Die Managementberatung entwickelte sich in Amerika im Zuge des Scientific Management, welches von Frederick Winslow Taylor entwickelt wurde.[1] Grafische Methoden hielten bald Einzug in die Arbeit der Berater, beispielsweise durch Henry Laurence Gantts Entwicklung sogenannter Charting Schaubilder oder durch Frank Bunker Gilbreths fotografische Bewegungsstudien.[2]
      Booz & Company wurde 1914 von Edwin G. Booz, einem Absolventen der Kellogg School of Management an der Northwestern University gegründet und beriet Privatunternehmen und Regierungsstellen. Die Entwicklung von Unternehmensberatungen wurde in Amerika vor allem durch die Weltwirtschaftskrise beschleunigt. Banken und Investmenthäuser hatten die Kontrolle über ihre Schuldner übernommen. Unternehmensberater unterstützten sie bei deren Sanierung.[3]
      1926 gründete James Oscar McKinsey McKinsey & Company in Chicago.
      In den 1930er Jahren kam es zu einem vermehrten Wachstum, da durch ein Gesetz den Banken verboten wurde, Beratungs- und Reorganisationsaktivitäten durchzuführen.[3] International kooperierten amerikanische Beratungsunternehmen seit dem I. Weltkrieg mit europäischen Beratern oder gründeten eigene Niederlassungen in Europa. Auch konnten europäische Beratungsfirmen, wie jene des Franzosen Charles Bedaux, in den Vereinigten Staaten Fuß fassen.[4]
      Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in den USA eine Reihe weiterer bedeutender Beratungsfirmen gegründet, insbesondere Proudfoot Consulting (1946) und die Boston Consulting Group (1963).

      Deutschland

      Die ersten Beratungsunternehmen entstanden spätestens zu Beginn der 1920er Jahre. Diese wurden von akademischen Schülern der wissenschaftlichen Betriebsführung in Berlin gegründet. Im Vordergrund standen produktionstechnische Fragen, Betriebsorganisation, Kostenrechnung und -planung. Den ersten Wachstumsschub erlebte die Branche zu Beginn der 1930er Jahre.[3]
      Die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ wurde 1954 im deutschsprachigen Raum mit Gründung des Branchenverbandes, des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU), eingeführt. Seit 1964 sind McKinsey und A.T. Kearney in Deutschland tätig, 1967 gründete Roland Berger seine Unternehmensberatung.
      In den frühen 1960er Jahren kam es zu einer Ausweitung der Unternehmensberatung von den USA auf Europa, ab den 1960er Jahren dominierten amerikanische Firmen weltweit den Markt für Beratungsleistungen.[3]
      Während in den Anfangsjahren produktionstechnische Fragestellungen im Mittelpunkt standen, wurden in den 1960er Jahren zunehmend Probleme des Absatzes und des Marketings aktuell.
      Die 1970er Jahre waren geprägt von Fragen der Organisations- und Personalentwicklung, und seit den 1980er Jahren nahm die Beratung im Bereich EDV beständig zu.
      In der Wirtschaftskrise 2008/2009 musste die Branche leichte Umsatzrückgänge hinnehmen, die Mitarbeiterzahlen steigen jedoch immer noch an.

      Markt der Unternehmensberatungen in Deutschland

      Die zehn umsatzstärksten Anbieter von Managementberatung waren in den Jahren 2013 bis 2016:[5][6][7][8]

      Alle Angaben in Millionen Euro (Stand: 24. Mai 2017)

      Lünendonk-Liste „Top 10 der deutschen Managementberatungen“

      Rang
      Unternehmen
      Unternehmenssitz

      Gesamtumsatz 2016
      Gesamtumsatz 2015
      Gesamtumsatz 2014
      Gesamtumsatz 2013

      Mitarbeiterzahl 2016
      Mitarbeiterzahl 2015
      Mitarbeiterzahl 2014
      Mitarbeiterzahl 2013

      1
      Roland Berger Holding GmbH *)
      München

      > 500,0
      560,0
      560,0
      750,0

      2400
      2.300
      2.400
      2.700

      2
      umlaut AG
      Aachen

      334,9
      292,9
      189,8
      170,3

      3.500
      3.000
      2.700
      2.500

      3
      Simon Kucher & Partners GmbH
      Bonn

      240,0
      208,0
      172,0
      152,0

      935
      820
      720
      680

      4
      zeb.rolfes.schierenbeck.associates GmbH
      Münster

      190,0
      180,0
      179,0
      169,0

      860
      841
      897
      844

      5
      Horváth AG (Horváth & Partners-Gruppe)
      Stuttgart

      152,0
      132,0
      122,0
      105,5

      634
      570
      536
      483

      6
      KPS AG
      München

      144,9

      122,9
      111,1
      97,0

      417
      354
      317
      171

      7
      Q_Perior AG
      München

      131,0
      104,0
      92,0
      90,0

      459
      438
      427
      425

      8
      d-fine GmbH
      Frankfurt

      125,7
      115,2
      95,5
      82,0

      669
      610
      530
      471

      9
      Porsche Consulting Gruppe *)
      Bietigheim-Bissingen

      116,5
      103,6
      90,0
      85,0

      407
      385
      372
      360

      10
      Kienbaum (Unternehmensgruppe)
      Gummersbach

      108,0
      110,0
      115
      112

      630
      650
      670
      710

      *) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt

      Diese Liste enthält Unternehmen, die ihren Hauptsitz sowie die Mehrheit des Grund- und Stammkapitals in Deutschland haben.

      Die Beratungstätigkeit sowohl internationaler als auch deutscher Beratungsanbieter im Auftrag großer beziehungsweise global agierender Kunden gestaltet sich seit einigen Jahren zunehmend grenzüberschreitend und aus unterschiedlichen Niederlassungen weltweit. Ein Ranking ausschließlich nach Beratungsumsätzen in Deutschland lässt sich bei der internationalen Anbieterkategorie daher nicht mehr sinnvoll und ausreichend detailliert abbilden. Aus diesem Grund werden im klassischen Lünendonk-Ranking der Managementberatungen in Deutschland künftig nur noch Unternehmen berücksichtigt, die ihre Gründungshistorie und Kapitalmehrheit in Deutschland haben.

      Die Liste „Internationale Managementberatungen in Deutschland“ umfasst internationale Beratungsanbieter mit ihren globalen Gesamt- oder Consulting-Umsätzen und berücksichtigt alle Unternehmen, die in Deutschland aktiv sind, nicht ihren Hauptsitz sowie die Mehrheit des Grund- und Stammkapitals in Deutschland haben und signifikante Umsätze mit Managemenberatungsleistungen erzielen. Hierbei handelt es sich nicht um ein Ranking, sondern um eine alphabetisch geordnete Marktstichprobe.

      Lünendonk-Liste 2014 – „Internationale Managementberatungen in Deutschland“

      Unternehmen
      Weltweite Beratungsumsätze 2013 in Mrd. Euro
      Weltweite Mitarbeiterzahl 2013

      A.T. Kearney *)
      0,8
      3.500

      Accenture *)
      11,6
      64.000

      AlixPartners 1)
      k. A.
      1.200

      Aon Hewitt
      3,1
      27.000

      Bain & Company *)
      1,6
      5.700

      BearingPoint
      0,6
      3.055

      Capgemini *)
      2,3
      9.150

      Deloitte *)2)
      9,9
      62.000

      Ernst & Young 3)
      4,4
      29.747

      KPMG 3)
      6,2
      40.000

      McKinsey & Company *)
      5,3
      19.000

      Mercer
      3,1
      20.535

      Oliver Wyman
      1,1
      3.500

      PricewaterhouseCoopers 3)
      6,9
      42.200

      Strategy& (ehemals Booz & Company) *)4)
      0,9
      3.300

      The Boston Consulting Group *)
      3,0
      9.700

      Capco – The Capital Markets Company 1)
      k. A.
      2.200

      Towers Watson 3)
      2,7
      14.000

      k. A. = keine Angabe

      *) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
      1) Für die Unternehmen AlixPartners und The Capital Markets Company sind keine internationalen Zahlen verfügbar. Beide Unternehmen erzielen jedoch in Deutschland signifikante Umsätze.
      2) Deloitte erzielte nach eigenen Angaben im Jahr 2013 mit integrierten Consulting, Advisory & Implementation Services 21,6 Mrd. US-$.
      3) Hierbei handelt es sich um die internationalen Advisory-Umsätze der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften.
      4) Seit dem 3. April 2014 ist Strategy& offiziell Teil des PwC-Netzwerks.

      Umrechnungskurs: Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank 1 € = 1,3281 US-$ (im Jahresdurchschnitt)

      Die Aufnahme in beiden oben aufgeführten Listen unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes bzw. signifikant hohe Segmentumsätze werden mit klassischer Unternehmensberatung wie Strategie- sowie Organisations- und Prozessberatung sowie HR-Beratung erzielt.

      Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 1990er Jahre kontinuierlich den Managementberatungsmarkt in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden einige mittelgroße und kleine Managementberatungsunternehmen in die Analysen zu Vergleichszwecken einbezogen. Diese Unternehmen zusammengenommen repräsentieren die Grundstruktur des deutschen Managementberatungsmarktes und besitzen so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2013 umfasst 63 Unternehmen inklusive der Top 25.

      Das vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e. V. (BDU) geschätzte Marktvolumen für Management- und Unternehmensberatung mit dem gesamten Themenspektrum von Strategie, Organisation, Informationstechnik, Führung, Betriebswirtschaft, Logistik und Marketing betrug 2019 rund 35,7 Milliarden Euro (2018: 33,8 Mrd. Euro). Damit erzielten die Unternehmensberater zum neunten Mal in Folge ein deutliches Umsatzplus. Für das Jahr 2019 ergibt sich aus den Einschätzungen der Marktteilnehmer eine Wachstumsprognose für den Gesamtmarkt von 5,8 %.[9]

      Nach BDU-Schätzungen bewerben sich um diesen Milliardenmarkt in Deutschland fast 20.400 Gesellschaften für Unternehmensberatung mit rund 128.000 Beratern. Insgesamt waren rund 135.500 Mitarbeiter in der Consultingbranche in Deutschland beschäftigt. Knapp ein Prozent der Beratungsunternehmen deckt dabei allein 42 % des Marktvolumens ab; andererseits erwirtschaften knapp 70 % der rund 20.400 Unternehmen jeweils weniger als 0,5 Millionen Euro Jahresumsatz und zusammen nur gut 13 % des Marktvolumens. Es handelt sich folglich häufig um Einzelberater.

      Insgesamt ist im Consultingmarkt zu erkennen, dass die ehemals klaren Abgrenzungen der einzelnen Beratungsfelder sich im Laufe der letzten Jahre erkennbar aufgelöst haben. Die Grenzen sind fließender geworden. So sind zum Beispiel viele „klassische“ Strategieprojekte ohne IT-Beratungs-Anteile – und umgekehrt – nicht mehr denkbar. Besonders der schnelle technologische Wandel erfordert in den Projekten oft eine ganzheitliche Betrachtung.

      Für das Jahr 2020 gaben 68 % der Studienteilnehmer eine positive Veränderungen des deutschen Managementberatungs-Marktes an. Unternehmensberatungen der Größenklasse 1 bis 10 Millionen Euro erwarten ein durchschnittliches Wachstum von 6,8 %. Die Prognose der großen Marktteilnehmer mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz liegt bei 6,1 %. Am wenigsten optimistisch zeigen sich die Consultingfirmen mit weniger als einer Million Euro Umsatz: Der Anteil der Marktteilnehmer mit positiver Umsatzprognose liegt hier nur bei 59 % und einem durchschnittlichen Wachstum von 5,4 %.

      Wichtige Impulsgeber für die Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 werden aus Sicht der Consultingfirmen folgende Branchen sein: IT-Anwendungen und Infrastruktur (Prognose 2020: +7,3 %), Sanierungsberatung (Prognose 2020: +7,2 %) sowie Prozessoptimierung und Performance Management (Prognose 2020: + 7,2 %) und Changemanagement (Prognose 2020: +7,0 %). Ein Grund für die Entwicklung speziell im Bereich IT mögen die Geschwindigkeit und der Umfang, mit dem digitale Innovationen insbesondere diese Klientenbranche durchdringen, sein.[10]

      Lünendonk untersucht die Unternehmen, die überwiegend IT-Beratung anbieten, in dem Dienstleistungsbereich „IT-Beratung und Systemintegration“. Deshalb fällt in dem vorliegenden Ranking der führenden Managementberater in Deutschland der Umsatzanteil der IT-Beratung mit 8,1 Prozent relativ niedrig aus. Für die IT-Berater und Systemintegratoren in Deutschland existiert ein separates Ranking.[11]

      Das Jahr 2018 war für die deutschen Unternehmensberatungen erfolgreich. Der Umsatz der Consultingfirmen erreichte 2018 mit 33,8 Mrd. Euro einen neuen Rekord. Damit wuchs der Gesamtumsatz um 7,3 Prozent.[12]

      Studentische Unternehmensberatungen

      Neben den großen Beratungsunternehmen haben sich im Umfeld von Universitäten und Fachhochschulen zahlreiche studentische Unternehmensberatungen etabliert. Diese verfolgen neben der eigentlichen Beratungsleistung den primären Zweck, Studenten die praxisnahe Anwendung des erworbenen Wissens zu ermöglichen. Ein Großteil der oben aufgezählten Beratungsbereiche wird inzwischen auch von den studentischen Unternehmensberatungen abgedeckt, allerdings tendenziell eher weniger umfangreiche Beratungsprojekte. Die meisten studentischen Unternehmensberatungen sind in einem der beiden bundesweiten Dachverbände (BDSU e. V. und JCNetwork e. V.) organisiert. Durch die Dachverbände oder auch durch professionelle Beratungen holen sich viele studentische Unternehmensberatungen Unterstützung für ihre Arbeit.

      Berufsbild

      Qualifikation

      Deutschland

      In Deutschland unterliegt die Tätigkeit des Unternehmensberaters keinem Berufsschutz. Jeder in der Unternehmensberatung Tätige darf sich Unternehmensberater nennen. Dies führt in der Praxis insbesondere im Bereich der Wirtschaftsberatung zu ungewünschten Erscheinungen: Als Unternehmensberatung getarnt werden Dienstleistungen (beispielsweise Versicherungen oder Software) ausgewählter Vertragspartner angeboten, was mit einem unabhängigen und objektiven Beratungsprozess wenig zu tun hat. In Deutschland unterliegen selbständige und qualifizierte Unternehmensberater in der Regel nicht der Gewerbeordnung, sondern üben eine freiberufliche Tätigkeit aus. Dazu gehört gemäß der in § 18 Abs. 1 EStG aufgeführten Katalogberufe (neben der Tätigkeit von Ärzten, Rechtsanwälten, Ingenieuren, Architekten oder Steuerberatern) auch die selbständige Berufstätigkeit der beratenden Volks- und Betriebswirte. Das Bild des beratenden Wirtschaftsingenieurs oder Betriebswirtes entspricht dabei im Regelfall dem des Unternehmensberaters. Voraussetzung für eine freiberufliche Tätigkeit ist dessen Qualifikation, hier in der Regel ein (Fach-)Hochschulstudium und damit, dass der betreffende Selbständige „auf Grund eigener Fachkenntnisse leitend und eigenverantwortlich tätig wird“ (§ 18 EStG). Eine Ausnahme bildet hierbei der Abschluss Staatlich geprüfter Betriebswirt, der laut ständiger Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes das Mindestmaß an Qualifikation für einen beratenden Betriebswirt widerspiegelt. Damit ist durchaus eine Abgrenzung des Berufsbildes möglich. Die Qualifikation zur Unternehmensberatung erlangt aus akademischer Perspektive in der Regel derjenige, der nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudium oder einem Hochschulstudium mit betriebswirtschaftlichem Zusatzstudium eine Berufserfahrung von mindestens drei Jahren vorweisen kann oder in diesem Zeitraum als Junior Consultant in einer Unternehmensberatung tätig war. Auch Quereinsteiger sind in der Unternehmensberatung tätig, wenn sie genügend Berufserfahrung vorweisen können; bzw. um entsprechende Unternehmen sinnvoll zu beraten, sind sie oft sogar nötig – wie Mediziner und Chemiker für die Pharmabranche. Als hauptberuflich beratend gilt nach Auffassung der Fachverbände, wer 150 Beratungstage jährlich nachweisen kann. Hinzu kommen Fortbildungen, die mindestens 30 Stunden im Jahr umfassen sollten.

      Österreich

      In Österreich ist der Beruf der Unternehmensberatung gesetzlich definiert. So unterliegen die Unternehmensberater (ca. 12.000) der Gewerbeordnung und sind Mitglieder des Fachverbands UBIT (Unternehmensberatung und Informationstechnologie) in der Wirtschaftskammer Österreich. Die Wirtschaftskammer definiert das Gewerbe so: „Laut GewO § 29 sind für den Umfang der Gewerbeberechtigung insbesondere die für die Ausübung erforderlichen eigentümlichen Arbeitsvorgänge, die historische Entwicklung sowie die in den beteiligten gewerblichen Kreisen bestehenden Anschauungen und Vereinbarungen maßgebend.“ Steuerlich werden Unternehmensberater aber als Freie Berufe behandelt. UBIT bietet den Unternehmensberatern eine (freiwillige) Berufshaftpflichtversicherung und spezielle Standesregeln (proEthik) an.

      Beratungsgrundsätze

      Vereinigungen von Unternehmensberatern umschreiben häufig Grundsätze für Beratungen in einem Verhaltenskodex (engl.: Code of Ethics), z. B. die Association of Management Consulting Firms (AMCF),[13] der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e. V. (BDU) oder die Fachgruppe beratende Volks- und Betriebswirte im bdvb e. V. sowie der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“.[14]
      Diese enthalten in der Regel folgende Elemente:

      Unabhängigkeit des Unternehmensberaters von Dritten, insbesondere, wenn Entscheidungen über Lieferanten oder andere Marktpartner des Klienten anstehen.
      Objektivität der Beratung unter Berücksichtigung aller Chancen und Risiken.
      Kompetenz: Beraten wird nur in Feldern, in welchen der Unternehmensberater nachweislich Kompetenz erlangt hat.
      Vertraulichkeit: Keine der im Beratungsprozess erworbenen Kenntnisse und Informationen gelangen an Dritte.

      In Österreich sind die Berufsgrundsätze der Arbeitsgemeinschaft proEthik ein freiwilliger Bestandteil qualifizierter Unternehmensberatung.

      Ausbildung

      Unternehmensberatungen beschäftigen in der Regel Hochschulabsolventen aus nahezu allen Fachrichtungen. Insbesondere bei den großen Gesellschaften sind „nur“ zu etwa 50 % Absolventen der Betriebswirtschaftslehre zu finden. Daneben sind besonders die Studiengänge Physik, Mathematik, Pädagogik, Psychologie und Medizin stark vertreten. Zu einem kleinen Anteil werden auch Personen mit Berufserfahrung angestellt.

      Dienstleistung Beratung

      Definition

      Die Beratungsdienstleistungen sind eine Bedarfsdeckung Dritter dienende auftragsindividuelle

      interaktive Prozesse
      mit materiellen und immateriellen Wirkungen,
      deren Vollzug und Inanspruchnahme einen synchronen Kontakt zwischen Leistungsgeber und Leistungsnehmer erfordert.[15]

      Beratungsdienstleistungen sind auch hochgradig integrativ, da die Nachfrager an der Erstellung der Leistung mitwirken, und daher ist ein hoher Grad an Interaktivität zwischen Berater und Kunden notwendig.[16]

      Weitere Merkmale der Dienstleistung Unternehmensberatung sind:

      Qualifikationsdifferenz: Experten verfügen über Wissen, das der Empfänger der Dienstleistung nicht oder nur in geringem Umfang beherrscht
      Singularität: Dienstleistungen sind wegen Interaktivität, Unterschiedlichkeit der Ausgangslagen nicht identisch reproduzierbar, auch nicht ex-ante bestimmbar.
      Indeterminierbarkeit: Dienstleistung entfaltet sich über die Zeit, auch über das Beratungsverhältnis hinaus. Es ist auch persönlich indeterminierbar, weil aus Interaktionen der zu beratenden Personen mit anderen unvorhersehbare Folgewirkungen entstehen können.[16]

      Eine Art Produkthaftung besteht für Beratungsleistungen nur insofern, als nachweislich falsche Auskünfte zu Schäden führen. Da der Unternehmensberater in der Regel nicht oder nur partiell an der Umsetzung der erarbeiteten Lösungswege beteiligt ist, kann er für Ausführungsfehler in der Umsetzung ebenso wenig haftbar gemacht werden wie für Ratschläge oder Konzeptionen, die auf Fehl- oder Falschinformationen des Kunden (bzw. Klienten) basieren.

      Beratungsprozess

      Der Beratungsprozess ist durch stets wiederkehrende Elemente gekennzeichnet.
      Einer Situationsanalyse (IST-Aufnahme) schließt sich die Zielformulierung (SOLL-Zustand) für das Beratungsprojekt an. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Kalkulation des voraussichtlichen Beratungsaufwands möglich. Es folgen die Konzeptentwicklung, die Konzeptpräsentationen, ggf. die Mithilfe (Coaching) bei der Umsetzung (Implementierung) sowie ein Maßnahmencontrolling (d. h. eine ständige Überprüfung, ob und inwieweit das gewünschte Ziel schon erreicht wurde).

      Der Beratungsprozess erfordert eine Mithilfe des Kunden (bzw. Klienten). Somit stellt Unternehmensberatung eine Dienstleistung unter Einbezug des externen Faktors dar.

      Beratungsrichtungen

      Unternehmensberater fokussieren sich üblicherweise auf eines von mehreren Beratungsthemen, wie z. B.:

      Managementberatung (Strategie, Organisation, Führung, Marketing, Produktion, Logistik);
      IT-Beratung (IT-Consulting, System-Integration, IT-Service-Provider);
      Personalberatung (Personal-Recruitment, High Potential Development, Personal Konzepte, Training und Weiterbildung);
      Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung;
      Ingenieur-Dienstleistungen.

      Beratungsinhalte

      Es lassen sich im Wesentlichen sehr unterschiedliche Beratungsthemen unterscheiden:

      Fusionen/Übernahmen (Unternehmen, Bereiche, Abteilungen)
      Auslagerungen/Outsourcing
      Global Sourcing
      Umstrukturierung / Change Management
      Kostensenkung („Cost Cutting“)
      Einführung neuer Technologien, Arbeitsmethoden und Systeme
      Sicherheitsberatung
      Strategieentwicklung, -planung und Umsetzung
      Interim Management
      Organisationsdiagnose
      Finanzierungsberatung
      PR-Beratung
      Beschaffungsoptimierung/Einkaufsoptimierung

      Beratungsansätze

      In der Beratungsliteratur werden Beratungsarten unterschieden, die sich am tatsächlichen Beratungsgeschäft von Beratungsfirmen orientieren:

      Prozessorientierte Beratung
      Systemische Unternehmensberatung
      Organisationsentwicklungs- und Personalentwicklungsberatung
      Inhaltsorientierte Beratung
      Gutachtenberatung
      Expertenberatung
      Komplementärberatung

      Einer Studie von Walger und Scheller[3] zufolge führten Ende der 1990er Jahre 1,7 % der von ihnen untersuchten Unternehmen Gutachtenberatung, 84,7 % Expertenberatung, 11,4 % Organisationsentwicklungs- und Personalentwicklungsberatung und 2,2 % systemische Beratung durch. Nur ein Teil dieser Aktivitäten kann jedoch auch als Beratung im engeren Sinne verstanden werden, wenn man eine wissenschaftliche Definition zugrunde legt. Sobald der ‚Berater‘ an der Umsetzung von Lösungsvorschlägen beteiligt ist und er dabei als Co-Manager (bezogen auf seine Funktion – nicht: auf die Dauer seiner Anwesenheit im Betrieb) in Erscheinung tritt, würden Sozialwissenschaftler nicht mehr von Beratung sprechen. Dies war jedoch nach Walger und Scheller bei 41 % der Expertenberatung der Fall. Daher können Teile der Expertenberatung (34,7 %) und die gesamte Gutachtenberatung, insgesamt 36,4 % aller untersuchten Beratungsarten, nicht als Beratung im engeren Sinne deklariert werden. Die Systemische Beratung sowie die Organisationsentwicklungs- und Personalentwicklungsberatung entsprechen hingegen qua Definition einem engeren Beratungsverständnis.[17]

      Vergütung

      Das Honorar wird zwischen dem Kunden und dem Unternehmensberater vereinbart. Oft wird es als Tagessatz vereinbart und gelegentlich als Pauschalhonorar. Zudem ist in der Unternehmensberatung auch ein Erfolgshonorar möglich.[18]

      Kritik

      Die Hauptkritikpunkte an der Tätigkeit von Unternehmensberatern sind:[19]

      Fragwürdigkeit der Konzepte oder Standardrezepte
      Überteuerung der Honorarmodelle
      Haltlosigkeit der Versprechen
      Fixierung auf Folgeaufträge
      Erzeugung von Abhängigkeiten
      Ausbeutung von Wissen
      schwere Überprüfbarkeit der Qualität der Beraterprodukte
      Alibiverschaffung für unliebsame Management-Entscheidungen.

      Fachorganisationen und Berufsverbände

      Deutschland

      Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e. V., Hauptsitz Bonn, Niederlassungen in Berlin und Brüssel, Mitglied im Personalberaterdachverband European Confederation of Search and Selection Associations (ECSSA) mit Sitz in Brüssel und im International Council of Management Consulting Institutes (ICMCI)
      IBWF Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V., Beraternetzwerk für die mittelständische Wirtschaft
      Bundesverband der Wirtschaftsberater BVW e. V., Bundesverband der Wirtschaftsberatenden Berufe, Berufs- und Standesorganisation der Beratenden Volks- und Betriebswirte
      Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.[20]
      Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen e. V.
      JCNetwork e. V. – Dachverband Studentischer Unternehmensberatungen
      Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte – Fachgruppe Beratende Volks- und Betriebswirte – (Standesorganisation der Unternehmensberater mit abgeschlossener wirtschaftsakademischer Ausbildung)

      Österreich

      Fachverband Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich

      Schweiz

      Association of Management Consultants Switzerland ASCO

      Literatur

      Peter Block: Erfolgreiches Consulting. Das Berater-Handbuch, Heyne, München 2000, ISBN 3-453-15556-4
      Timothy Clark und Robin Finchan: Critical Consulting: New Perspectives on the Management Advice Industry, Blackwell Publishers, 2001, ISBN 0-631-21820-3
      Konrad Schwan und Kurt Seipel: Erfolgreich beraten – Grundlagen der Unternehmensberatung, München 2002, ISBN 3-8006-2757-4
      Barry Curnow und Johnatan Reuvid: The International Guide to Management Consultancy, Kogan Page, London 2003, ISBN 0-7494-4079-1
      Werner Rügemer: Die Berater. transcript, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-259-7
      Winfried Abele und Stefan Scheurer: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Managementberatung – Kunst, Handwerk oder Geschäft mit der Angst, Orell Füssli Verlag, Zürich 2006, ISBN 3-280-05200-9
      Markus Pohlmann und Thorsten Zillmann (Hrsg.): Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen, München und Wien 2006, ISBN 3-486-57996-7
      Christopher McKenna: The world’s newest profession: management consulting in the twentieth century., Cambridge University Press, New York 2006.
      K. Bredl: Kompetenz von Beratern. Analyse des Kompetenzerwerbs bei Unternehmensberatern im Kontext der Expertiseforschung, vdm, Saarbrücken 2008 ISBN 3-8364-5760-1
      Hubert Eichmann und Ines Hofbauer: Man braucht sehr hohes Energieniveau. Zum Arbeitsalltag von UnternehmensberaterInnen, Edition Sigma, Berlin 2008, ISBN 978-3-8360-6703-4
      Thomas Leif: Beraten & verkauft. McKinsey & Co. – der große Bluff der Unternehmensberater, Goldmann, München 2008, ISBN 978-3-442-15485-2
      Florian Hoof: Engel der Effizienz: Eine Mediengeschichte der Unternehmensberatung, Konstanz University Press, Göttingen, 2018.

      Filmografie

      „grow or go“. Die Architekten des „global village“. Dokumentarfilm, Deutschland 2003, 94 Min., Buch: Marc Bauder, Dörte Franke, Regie: Marc Bauder, Produktion: ZDF, Das kleine Fernsehspiel (Vier Absolventen der EBS Universität für Wirtschaft und Recht bei den ersten Schritten auf ihrem Weg, Unternehmensberater zu werden.)
      „Gelesen, gelacht, gelocht – Vom Irrsinn der Beraterrepublik.“ Reportage, 44 Min., Produktion: SWR, Erstsendung: 30. Mai 2005
      Zeit der Kannibalen, Spielfilm von Johannes Naber, 2014

      Einzelnachweise

      ↑ Schwan/Seipel 2002: Erfolgreich beraten – Grundlagen der Unternehmensberatung

      ↑ Florian Hoof: Engel der Effizienz: Eine Mediengeschichte der Unternehmensberatung. Konstanz University Press, Göttingen 2018. 

      ↑ a b c d e G. Walger und C. Scheller: Das Angebot der Unternehmensberatungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine empirische Analyse. Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management. QUEM-report, Heft 54. Berlin, 1998.

      ↑ Christopher D. McKenna: The world’s newest profession: management consulting in the twentieth century. Cambridge University Press, New York 2006. 

      ↑ Lünendonk-Liste 2017: Führende Managementberatungs-Unternehmen in Deutschland (luenendonk-shop.de, abgerufen am 24. Januar 2017)

      ↑ Lünendonk-Liste 2016 „Top 10 der deutschen Managementberatungen“ (PDF; 527 kB)

      ↑ Lünendonk Managementberatungsstudie 2015 (luenendonk-shop.de, abgerufen am 16. Juni 2016)

      ↑ umlaut AG, Aachen. Abgerufen am 5. Oktober 2020. 

      ↑ https://www.bdu.de/mediathek/publikationen/marktstudien/

      ↑ https://www.bdu.de/mediathek/publikationen/marktstudien/

      ↑ Lünendonk-Liste 2014 „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ (PDF; 333 kB)

      ↑ https://www.bdu.de/mediathek/publikationen/marktstudien/

      ↑ vgl. Code of Ethics AMCF (Memento vom 31. Januar 2009 im Internet Archive)

      ↑ Qualitaet Mittelstandsberatung – Verband KMU-Berater – KMU. Abgerufen am 16. Oktober 2017. 

      ↑ vgl. Elfgen/Klaile 1987: Unternehmensberatung: Angebot, Nachfrage, Zusammenarbeit.

      ↑ a b vgl. Kieser: Unternehmensberater – Händler in Problemen, Praktiken und Sinn, in Glaser/Schröder/Werder (Hrsg.): Organisation im Wandel der Märkte, 1998

      ↑ Vgl. Markus Pohlmann: Beratung als Interaktionsform – Perspektiven, Trends und Herausforderungen, in: Markus Pohlmann und Thorsten Zillmann (Hrsg.): Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen. München und Wien 2006, S. 37

      ↑ Erfolgshonorar in der Unternehmensberatung, abgerufen am 17. März 2019

      ↑ Dilk/Littger: ‚Unternehmensberater in der Krise – Retter oder Rattenfänger‘, in managerSeminare, Heft 105, Dez. 2006
      Jochen Bittner und Elisabeth Niejahr : Die Berater-Republik, Zeit online, 5. Februar 2004

      ↑ Bundesverband Die KMU-Berater – Unternehmensberatung Mittelstand – KMU. Abgerufen am 16. Oktober 2017. 

      Normdaten (Sachbegriff): GND: 4187039-6 (OGND, AKS)

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      Kategorien: Freier Beruf (Deutschland)Unternehmensberater

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        Dieser Artikel behandelt den Hausteil Dach, zu weiteren Bedeutungen siehe Dach (Begriffsklärung).

        Klassische ziegelgedeckte Satteldächer über zwei Baukörpern
        Zeitgenössisches Glasdach des British Museum in London

        Ein Dach ist im Bauwesen eine Konstruktion, die darunter liegende Räume und Flächen nach oben hin abschließt und sie somit vor Sonne, Witterung oder anderen von oben eindringenden Einflüssen schützt. Dabei kann das Dach selbständiges Dach-Bauwerk über Freiflächen sein (z. B. Flugdach), in der Regel ist es aber oberer Abschluss eines Gebäudes. In diesem Fall trennt es zusammen mit den Außenwänden Außenraum von Innenraum und schützt vor der Witterung. Seine Gestaltung ist prägend für das gesamte Bauwerk und abhängig von klimatischen Bedingungen, Baustoffen und Baustilen. Im Verlauf der Architekturgeschichte entwickelten sich unterschiedlichste Dachformen.

        Bei den meisten Dächern kann zwischen Dachkonstruktion (dem Tragwerk) und der Dachhaut (der Dachdeckung) unterschieden werden.

        Inhaltsverzeichnis

        1 Grundbegriffe

        1.1 Bezeichnungen
        1.2 Maße des Daches

        2 Geschichtliche Entwicklung des Daches
        3 Dachkonstruktion
        4 Dachaufbau
        5 Dachhaut
        6 Dachformen
        7 Dachaufbauten und Dacheinschnitte
        8 Technische Installationen im Dachbereich
        9 Brandschutz
        10 Redewendungen
        11 Literatur
        12 Weblinks
        13 Einzelnachweise

        Grundbegriffe

        Bezeichnungen

        Grundelemente eines Daches
        Bezeichnungen am Dach

        Die von außen sichtbaren Flächen des Daches – ob geneigt oder flach, eben oder gewölbt – sind die Dachflächen, deren Begrenzungs- und gemeinsamen Schnittlinien die Dachkanten. Die obere waagrechte Schnittkante zweier Dachflächen nennt man First. Als Traufe bezeichnet man die untere waagrechte Kante der Dachfläche. Meist ist hier die Dachrinne angebracht.

        Der Giebel ist die obere abschließende Wandfläche eines Gebäudes im Bereich des Daches. Die Dachkante am Giebel nennt man Ortgang oder Ort. Dieser verbindet Traufe und First und begrenzt den Giebel nach oben. Kanten, an denen zwei Dachflächen in der Schräge zusammentreffen, werden als Grat (Außenkante) oder Kehle (Innenkante) bezeichnet. Einen Punkt, an dem drei oder mehr Dachflächen aufeinanderstoßen, nennt man Anfallspunkt.

        Ein Dach versucht immer, möglichst einfachen geometrischen Formen zu folgen, im allgemeinen Fall Rechtecken. Dachausmittlung nennt man die Übertragung des Daches in den Grundriss. Sitzt ein Dach einem aus mehreren geometrischen Formen zusammengesetzten Grundriss auf, spricht man von zusammengesetztem Dach, Dach mit Wiederkehr, zerfallendem Dach oder Dachzerfallung. Über schiefwinkligen Vielecken spricht man vom windschiefen Dach – hier sind die Dachflächen zwangsläufig in sich verkrümmt.

        Unterbrechungen oder Durchdringungen der Dachhaut werden als Dachöffnung, zum Beispiel Dachfenster oder Dachgauben aber auch die Durchlässe der Schornsteine (Rauchfänge), bezeichnet. Das Dachgeschoss ist ein Obergeschoss im Dachraum, der Dachboden ein unausgebauter Raum im gleichen Bereich (bei manchen Konstruktionen wird nicht differenziert). Dachschmuck sind alle außen angebrachten zierenden Elemente am Dach.

        Maße des Daches

        Grafische Darstellung der Dachneigung

        Der Begriff Firsthöhe bezeichnet den Abstand von Oberkante anbaufähiger Straßenverkehrsfläche bis zur Oberkante der Dachhaut des Firstes. Als Traufhöhe bezeichnet man den Abstand von Oberkante anbaufähiger Straßenverkehrsfläche bis zur (theoretischen) Schnittkante von Außenwand und Oberkante der Dachdeckung. Die Dachhöhe ist das Maß von Traufkante zum First in der Senkrechten. Als Grundmaß werden die horizontalen Abstände bezeichnet, wie sie auch unmittelbar in der Dachaufsicht abzulesen sind, sowie gegebenenfalls im Grundriß, sofern hier First, Grat und Kehlen (gestrichelt) eingezeichnet sind. Dachüberstand ist der waagrechte Abstand der Traufkante von der Außenkante Außenmauer.

        Die Dachneigung bezeichnet das Gefälle (die Steilheit) einer Dachfläche. Sie wird in der Regel als Winkel in Grad angegeben, gelegentlich auch in Prozent.

        Im allgemeinen Falle ist die Dachneigung am gesamten Dach – oder bei zusammengesetzten Dächern eines Dachabschnitts – konstant. Je nach Dachneigung unterscheidet man dann:

        Flachdach: 0°–10° (Deutsche Bauordnungen); 0°–5° (Österreich)
        Geneigtes Dach: >10° (Deutsche Bauordnungen); >7° (DIN 1055); >5° (Österreich)
        Flachgeneigtes Dach: 10°–22°, gelegentlich bis 30° Dachneigung
        Steildach: über 22° oder 30° Dachneigung; gelegentlich wird der Begriff Steildach auch synonym zu geneigtem Dach benutzt. Dann spricht man schon ab 7° von einem Steildach.

        Geschichtliche Entwicklung des Daches

        Die geschichtliche Entwicklung des Daches reicht weit zurück. Etwa 12.000 v. Chr. begannen Jäger und Sammler pultdachähnliche Gebilde aus Stangen und Rundhölzern zu bauen. Das Dach bestand dabei aus Gras, Heidekraut oder Fellen. Einige Jahrtausende später errichteten die Menschen Behausungen in eingetieften Gruben mit Satteldächern. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Behausungen mit senkrechten Wänden und die Grubenvertiefung verlor immer mehr an Bedeutung. Satteldächer sowie Walmdächer dienten dem Schutz dieser Häuser. Die regionalen Unterschiede der Dachformen, und damit der Architektur, wurden stets auch vom Holzvorkommen bestimmt. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert fand eine rasante Entwicklung in der Konstruktions- und Bautechnik statt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts stellten Häuser aus Stein noch die Ausnahme dar, doch im späteren Verlauf gewannen die Steinbauten immer mehr an Bedeutung. Das bis zu dieser Zeit konstruktiv schwerfällige Sparrendach wurde im 17. Jahrhundert vom Pfettendach abgelöst und hundert Jahre später kam das Mansarddach hinzu. Kurze Zeit später und durch das ganze 19. Jahrhundert hinweg, entwickelte sich eine Vielfalt an Dachformen. Am Anfang dominierte das Steildach, später gewannen flachgeneigte Dächer sowie das Flachdach an Bedeutung.[1]

        Dachkonstruktion

        Das größte selbsttragende Holzdach der Welt steht auf der Messe in Hannover und wurde zur EXPO 2000 gebaut.

        Dachkonstruktion bezeichnet das Traggerüst eines Daches, die für seine Standsicherheit notwendige Konstruktion. Der Begriff grenzt sich insofern von Dachdeckung und Dachhaut ab, als diese von der Dachkonstruktion getragen werden. Ein vergleichbarer Begriff ist Dachtragwerk, als das Tragwerk eines Daches. Dachwerk bezeichnet die Gesamtheit der hölzernen Dachkonstruktion. Dachgerüst ist eine weitere Alternativbezeichnung für die Gesamtheit der die Dachhaut tragenden Konstruktion.

        Eine bedeutende Rolle bei Dachkonstruktionen spielt der Baustoff Holz, insbesondere im Rahmen der zwei klassischen Varianten, dem Sparrendach und dem Pfettendach. Der zweite traditionell bedeutende Naturbaustoff der Zimmerei ist Bambus, der in Ostasien eigenständige Formen der Dachkonstruktionen hervorgebracht hat.

        Seit dem 19. Jahrhundert finden zunehmend Stahl-Konstruktionen Verwendung, seit dem 20. Jahrhundert zusätzlich Konstruktionen aus Stahl- und Spannbeton, sowie Zeltkonstruktionen. All diese neueren Konstruktionen finden sich insbesondere bei weitspannenden Dächern über Bahnhofshallen, Hangars, Tribünen, sowie andere große Hallen und Flugdächer.
        In der Zeitgenössischen Architektur finden zunehmend auch Kunststoffe und Verbundwerkstoffe für die Konstruktion Verwendung.

        Dachaufbau

        Als Dachaufbau bezeichnet man den baukonstruktiven Aufbau eines Daches, also die Kombination und Schichtung tragender und dichtender Bauelemente. Man unterscheidet:

        Einschalige Dächer (früher: Warmdächer, heute: nicht belüftete Dächer)
        Umkehrdächer
        Zweischalige Dächer (früher: Kaltdächer, heute: belüftete Dächer)

        Dachhaut

        Als Dachhaut bezeichnet man die äußere Schicht des Daches, also die Dachdeckung bei geneigten Dächern (regensicher, aber nicht wasserdicht) oder die Dachabdichtung (wasserundurchlässig) bei Flachdächern. Ein eingedecktes Dach schützt lediglich gegen Regen, ein abgedichtetes Dach ist wasserdicht. Die Grenze zwischen Eindeckung und Abdichtung ist jedoch fließend. Je nach Bauform, Neigung, Witterungs- und juristischen Bedingungen kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Man unterscheidet zwischen harten und weichen Bedachungen, wobei das Brandverhalten ausschlaggebend ist.

        Dachformen

        → Hauptartikel: Dachform
        Krüppelwalmdach
        Bahnar rong (Gemeinschaftshaus), Kon Kotu, Zentrales Hochland, Vietnam Expressives, geschwungenes Dach

        Dächer lassen sich unter anderem nach ihrer Dachform einteilen. Viele Dächer sind jedoch Kombinationen aus verschiedenen Konstruktionen, Formen oder Mischformen, sowie aus mehreren Formen zusammengesetzte Dächer.

        Allgemein wird in der menschlichen Siedlungsgeschichte zwischen zwei grundlegenden Dachformen unterschieden: Das flache Dach und das geneigte Steildach. Flachdächer findet man besonders in trockenen, warmen Siedlungsräumen, das geneigte Dach dagegen in Gegenden dieser Erde, die feuchten und wechselnden Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Das flache Dach wurde ursprünglich nicht ausschließlich als reiner Witterungsschutz genutzt, sondern diente zugleich als Aufenthaltsbereich, Wassersammelstelle, Verschattung oder Aussichtsplattform (Pueblo-Bauform in Nordamerika). Das Steildach diente hingegen zunächst als geneigte Ebene, mit der Regenwasser leicht abgeführt werden konnte, und später als zusätzlicher Schutz vor Feuer (harte Bedachung). Diese Dachform ist vor allem in den intensiv klimatisch geforderten Kulturregionen im Norden und Süden Europas und Asiens (China, Japan) anzutreffen. Durch Kolonisation trugen die Eroberer, vor allem aus dem alten Europa, diese Dachform mit in die „Neue Welt“ Südamerikas beziehungsweise in die von ihnen unterworfenen Gebiete. Dort wurde sie vor allem an Kirchen- und Sakralbauten ausgeführt.

        Flachdach – ebene oder nur leicht (bis 10 Grad) geneigte Dachfläche
        Plattformdach, ein ebenes Flachdach ohne Dachneigung (im Unterschied zu Flachdächern mit geringem Neigungswinkel)
        Geneigtes Dach
        Berliner Dach, asymmetrische Dachform mit steiler Dachhälfte an der Schauseite
        Bogendach, leicht gewölbtes Dach (flacher als das Tonnendach)
        Faltdach, ähnlich dem Rhombendach, aber mit nach innen „gefalteten“ Rauten
        Glockendach, oben konvexer und unten konkaver Helm
        Grabendach, Aneinanderreihung von Schmetterlingsdächern
        Halbtonnendach, Dach in Form eines liegenden Viertelzylinders, ähnlich wie das Pultdach mit höherer Wand an der Firstseite
        Kegeldach, kegelförmiges Dach
        Klebdach, an die Fassade «geklebt» zum Schutz der Fenster vor der Witterung
        Krüppelwalmdach, Walmdach mit verkleinertem Walm
        Kuppeldach, Dach in Form einer Kuppel
        Laternendach, aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die am Dachfirst aneinandertreffen
        Mansarddach, Dachform mit im unteren Bereich steilen, im oberen Bereich flachen Dachflächen
        Paralleldach oder Muldendach, Aneinanderreihung von Satteldächern
        Pultdach, einzelne schräge Dachfläche
        Pyramidendach, Zeltdach über quadratischem Grundriss
        Rhombendach oder Rautendach, besteht meistens aus vier Rauten und vier Giebeln über quadratischem Grundriss
        Ringpultdach, Pultdach über kreisförmigem Grundriss (in der Regel Teil eines Turmdaches)
        Satteldach, klassische Dachform aus zwei geneigten Dachflächen, die im First aufeinandertreffen
        Schleppdach, Erweiterung einer Dachfläche über die Traufe hinaus, ähnlich dem Pultdach
        Schmetterlingsdach, zwei Dachflächen mit gemeinsamer, innenliegender Traufe und zwei Firsten an den Außenseiten (umgekehrtes Prinzip des Satteldaches)
        Sheddach, sägezahnförmige Reihung von zwei unterschiedlich steilen Dachflächen (oft bei Fabrikhallen)
        Tätschdach, schwach geneigtes Giebeldach
        Tonnendach, Dach in Form eines liegenden Halbzylinders
        Walmdach, Dach mit vier Dachflächen, anstelle eines Giebels sind die Schmalseiten ebenfalls abgeschrägt
        Zeltdach, mehrere einander zugeneigte Dachflächen
        Zollingerdach, eine Zwischenform von Mansarddach und Tonnendach
        Zwiebelhelm, oben konkaver, unten konvexer Helm
        Gekapptes Dach: Ein gekapptes Dach ist ein geneigtes Dach, das waagerecht unter dem First abgeschnitten ist, so dass kein Spitzboden, sondern ein Flachdach entsteht.
        Freigeformtes Dach: Schalen, Kuppeln, andere geometrische Formen, völlig freie Formen der modernen Architektur

        Dachaufbauten und Dacheinschnitte

        Dachreiter und Dachgauben

        Der Dachraum kann als Lager-, Wirtschafts- oder Wohnraum genutzt werden. Um den Dachbereich für diese Zwecke nutzbar zu machen, gibt es unterschiedliche Arten von Dachaufbauten, -öffnungen und -einschnitten:

        Dachbalkon: wie Dachloggia, ragt jedoch teilweise wie ein Balkon aus dem Baukörper heraus
        Dachflächenfenster: schrägliegendes Fenster in der Dachfläche, zur Belichtung und Belüftung des Dachraums
        Dachgaube: Aufbau zur Vergrößerung und Belichtung des Wohnraums unter dem Dach, von der Fassade zurückspringend
        Dachlaterne: Dachaufbau auf dem Giebel mit Fenstern zur Belichtung des Innenraums
        Dachreiter: ein (oft hölzernes) schlankes Türmchen auf dem Dachfirst
        Loggia (auch: Dachloggia oder Negativgaube):[2] ein Einschnitt in das Dach für eine offene, begehbare Plattform, die im Gegensatz zu einem Balkon nicht aus der Hausfront herausragt, sondern innerhalb des Baukörpers liegt.
        Zwerchhaus: Quer aufgeschobener Dachteil (gezwercht), Giebel auf der Fassade aufgesetzt

        Technische Installationen im Dachbereich

        Schneefanggitter zum Schutz vor Dachlawinen

        Weil das Dach in der Regel das oberste Bauteil eines Gebäudes ist, wird der Dachbereich für verschiedene technische Installationen genutzt, die eine hohe Position benötigen. Hinzu kommen Anlagen zur Wartung und Sicherung des Dachbereichs.

        Begehungshilfen zur Dachwartung (Treppenstufen)
        Blitzschutzanlage
        Dachantenne, Satellitenschüssel
        Einrichtungen zur Dachentwässerung wie Dachrinne, Fallrohr oder Wasserspeier
        Vorrichtungen gegen Dachlawinen, sog. Schneefangsysteme, zum Beispiel Schneefanggitter, Schneefanghaken oder Schneefangbalken
        Schornsteine und Lüftungsrohre
        Solaranlage, Solarkollektor
        Photovoltaikanlage

        Eine historische technische Installation im Bereich des Daches waren die sogenannten Dachmühlen.

        Brandschutz

        Brandwand im kanadischen Wohnungsbau

        Wenn es erforderlich ist, dass eine Brandwand über die Dachfläche hinausragt, so unterteilt diese die Dachfläche deutlich sichtbar. Dies ist immer der Fall beim Einsatz von weichen Bedachungen. Hier muss die Brandwand immer mindestens 50 cm über die Dachfläche geführt werden. Bei Wohngebäuden mit harten Bedachungen und mehr als 3 Vollgeschossen sind Brandwände mindestens 30 cm über die Dachfläche zu führen. Bei Gebäuden bis zu drei Vollgeschossen ohne erhöhte Brandgefahr sowie beim Einsatz harter Bedachungen können die Brandwandkonstruktionen auch so ausgeführt werden, dass sie in der Dachfläche nicht in Erscheinung treten. Auch bei Ausführung der Dachflächen mit Dachpappen oder einer ähnlichen Dachhaut ist selbst bei einer Unterdachführung der Brandwand eine deutliche Teilung zu erkennen, weil im Bereich der Brandwand die Dachpappe durch Blech oder andere nichtbrennbare Baustoffe zu ersetzen ist.

        Redewendungen

        alles unter Dach und Fach bringen: alles wurde erfolgreich abgeschlossen. Eine Interpretation der Redewendung leitet dies von der Tatsache ab, dass ein Haus(bau) früher als fertig betrachtet wurde, wenn das Dach und die Gefache fertiggestellt waren. Lutz Röhrich leitet dies in seinem Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten von dem Bergen der Ernte in den bäuerlichen Lagerräumen ab.
        jemandem aufs Dach steigen: stammt aus der germanischen Frühzeit und bedeutet so viel wie ‚jemanden zurechtweisen‘ und ‚öffentlich bloßstellen‘. Sie leitet sich von dem alten Brauch ab, einem Mann das Dach abzudecken, wenn dieser gegen die Ordnung verstoßen hat. Unter Ordnung ist dabei sowohl die Rechtsordnung zu verstehen wie auch die moralisch gesellschaftlichen Regeln. So wurde insbesondere dem das Dach abgedeckt, der die Herrschaftsstellung im Haushalt an seine Frau verloren hatte oder von ihr geschlagen wurde. Der Brauch wurde hauptsächlich von den Nachbarn durchgeführt, die den Mann damit bloßstellen wollten. Das Dach steht dabei synonym für Haus, Schutz und Sicherheit. Der so diskreditierte Mann musste das Dach auch alleine wieder richten.
        Das Dachstübchen wird mit dem Verstand, der seinen Sitz oben im Kopf hat, gleichgesetzt. Entsprechend wird ein Dachschaden angenommen, wenn man meint, dass jemand im Kopf „nicht ganz richtig“ sei.
        jemandem den roten Hahn aufs Dach setzen: bedeutet ‚das Haus einer Person anzünden‘. Der ‚rote Hahn‘ ist dabei gleichzusetzen mit dem Wort ‚Feuer‘ oder ‚Brand‘. Zurückgehend auf das Mittelalter war der Hahn das Symbol für den Feuergott, da sein auffälliges, rotes Gefieder an wildes Feuer erinnerte. Hatte man also schon einen roten Hahn auf dem Dach, glaubte man sich vor Bränden gefeit.[3]

        Literatur

        G. Binding, H. Hinz, J.-P. Sosson, K. Bedal, E. Polla, J. T. Smith, H. Hellenkemper, Ch. Ewert: Dach. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3. Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 409–426. 
        Dierks, Schneider, Wormuth: Baukonstruktion. Werner-Verlag, ISBN 3-8041-1374-5.
        Hermann Hederich: Elemente der Dachformen, oder Darstellung und Ausmittelung der verschiedensten Arten von Dachkörpern, mit Hinweisung auf ihre Entstehung und Zerlegung, nebst Andeutung zur Berechnung derselben. Weimar 1858, Text: Digitalisat, Tafeln: Digitalisat
        Wolfgang Lauter: Dächer und Giebel. (= Die bibliophilen Taschenbücher; Nr. 454). Harenberg, Dortmund 1985, ISBN 3-88379-454-6 (Bildband mit einem Nachwort von Kyra Stromberg).
        Erwin Marx, Hugo Koch, Ludwig Schwering: Digitalisat Dachdeckungen. (= Handbuch der Architektur; Teil 3: Die Hochbau-Constructionen; Bd. 2, Raumbegrenzende Constructionen; Heft 5). Bergsträsser (Kröner), Stuttgart 1899.
        Friedhelm Maßong: Dachtabellen. Berechnungen und Arbeitshilfen. 3. Auflage, R. Müller, Köln 2011, ISBN 978-3-481-02493-2.
        Eberhard Schunck, Heide Wessely (Red.): Dach-Atlas. Geneigte Dächer. 4. Auflage, Institut für Internationale Architektur-Dokumentation, München 2002.

        Weblinks

        Wiktionary: Dach Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
        Wikiquote: Dach Ã¢Â€Â“ Zitate
        Commons: Dächer Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

        Einzelnachweise

        ↑ Baunetzwissen.de – Die Geschichte des Flachdachs, abgerufen am 15. Mai 2015

        ↑ IRAP.ch: Themenblatt Nr. 9 Dachdurchbrüche, Dachaufbauten, Dacheinschnitte, Dachflächenfenster, Stand: Oktober 2006. abgerufen 1. Oktober 2014.

        ↑ Michael Utz: Erklärung: Hahnengeschrei, DW Akademie, abgerufen am 15. Mai 2015

        Normdaten (Sachbegriff): GND: 4010843-0 (OGND, AKS)

        Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Dach&oldid=209546120“
        Kategorien: DachBauteil (Bauwesen)

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          Innenarchitektur, Zeichnung von von der Hude & Hennicke

          Unter Innenarchitektur (englisch interior architecture, manchmal auch interior design) versteht man die Planung und Gestaltung von Innenräumen. Sie umfasst technisch-konstruktive Aspekte ebenso wie ästhetisch-künstlerische Belange.

          Die Berufsbezeichnung Innenarchitekt ist gesetzlich geschützt und im deutschen Architektenrecht verankert.

          Inhaltsverzeichnis

          1 Innenarchitektur

          1.1 Inhalte
          1.2 Themen
          1.3 Stile

          1.3.1 Art Deco
          1.3.2 Japanischer Stil

          2 Innenarchitekt

          2.1 Berufsbild
          2.2 Arbeitsfelder
          2.3 Ausbildung

          2.3.1 Deutschland
          2.3.2 Österreich
          2.3.3 Schweiz
          2.3.4 Tunesien

          3 Literatur
          4 Weblinks
          5 Einzelnachweise

          Innenarchitektur

          Innenarchitektur im heutigen Sinne geht zurück auf das Verständnis von Wohnraum in bürgerlichen Haushalten im Holland des 17. Jahrhunderts.[1] Im späten 17. Jahrhundert wurden in Frankreich erstmals Vorhänge, Tapeten und Polster darauf abgestimmt, ein harmonisches Ganzes zu bilden. Im 19. Jahrhundert wurde das Heim zu einer Zufluchtsstätte, deren Räume eindeutig bestimmten Zwecken zugeordnet wurden (Ess-, Schlaf-, Wohnzimmer) und welche nach persönlichem Geschmack gestaltet wurde.

          Inhalte

          Postmoderne bzw. neoklassizistische Innenarchitektur

          In industrialisierten Ländern mit stagnierender Bevölkerungsentwicklung wird weniger neu gebaut, als umgenutzt, saniert und modernisiert. Der Innenarchitektur kommt so eine zunehmende Bedeutung zu.

          Innenarchitektur umschreibt das Konzipieren, Entwerfen, Planen und Umsetzen von Innenräumen, im Hinblick auf praktische Aspekte wie Nutzbarkeit (und Umnutzbarkeit), ebenso wie auf ihre Atmosphäre, Symbolik und Wirkung.

          Die Umgebung übt Einfluss auf Körper, Geist und Verhalten von Menschen aus. Neben den technischen Aspekten gilt es, den Empfindungsraum zu gestalten, der dem Raum über die räumliche Wahrnehmung Beziehungen und Bedeutungen vermittelt (siehe auch: Gestaltungstherapie).

          Der Arbeitsbereich von Innenarchitekten überschneidet sich teilweise mit dem der Raumausstatter sowie mit der dekorativen Kunst.

          Themen

          Sitzungssaal
          Innenausbau, Raumbildender Ausbau (Trockenbau)
          Belichtung, Beleuchtung, Sonnenschutz
          Raumklima, Belüftung
          Materialien, Farben, Oberflächen (Fußbodenbelag, Tapete, Vertäfelung, Stuck)
          Technikintegration Facilitymanagement, Technischer Ausbau
          Klang, Raumakustik
          Ausstattung (Textilien, Kunstwerke, Möbel, Medien)

          Stile

          Art Deco

          Kennzeichnend für den Stil des Art déco sind geometrischen Formen, Stromlinien und klare Linien.[2][3] Insgesamt entsteht dabei ein elegantes und kühles Aussehen. Materialien wie Chrom, Glas, Edelstahl, glänzende Stoffe, Spiegel, Aluminium, Lack, bearbeitetes Holz und Häute aus Haifisch und Zebra können dabei verwendet werden.[4] Die Farben sind schlicht und ebenso kühl gehalten: metallfarben, neutral, glänzend, schwarz-weiß sowie Silber, Gold, Metallic-Blau, Anthrazit und Platin.[2][5] In den 1920ern und 30ern war auch das Schwarz-Weiß Farbschema als Schachbrettmuster, auf Fliesen, Fußböden oder Tapeten beliebt.[6]

          Japanischer Stil

          Dieser Stil basiert auf Handwerkskunst, Schönheit, sorgfältiger Ausarbeitung und Eleganz. Die Einrichtung ist sehr einfach gehalten, trotzdem wird Wert auf das Detail gelegt. Feinheit und Schlichtheit stehen im Vordergrund. Die Räume werden multifunktional genutzt mit Papierwänden oder Raumteilern, den sogenannten Shōji. Sie lassen Privatsphäre entstehen und sind lichtdurchlässig. Alternativ gibt es die Schiebetüren mit Namen Fusuma, die über die gesamte Wandbreite verlaufen. Bevorzugt werden Materialien wie edles Holz, Bambus, Seide, Reisstrohmatten und Shoijs. Natürliche und schlichte Farben wie schwarz, weiß, cremefarben, grau und braun werden gewählt.

          Innenarchitekt

          Berufsbild

          Innenarchitekten entwerfen Gesamtkonzepte und Detaillösungen für Innenräume von Gebäuden sowie temporären und mobilen Räumen. Darunter fallen die Gestaltung öffentlicher und repräsentativer Orte (z. B. Foyers, Museen, Hotels) und die Gestaltung von Geschäftsräumen (z. B. Läden, Restaurants). Weitere wichtige Themen sind Arbeitswelten (z. B. Büro) und der Freizeit- und Wohnbereich (z. B. individuelle und serielle Möbel).

          Innenarchitekten thematisieren Fragen der grundlegenden formalen Gestaltung von Innenräumen und deren struktureller Gliederung, der Material- und Produktauswahl, der Farb- und Lichtkonzepte, der Konstruktion und Fügungen der Möbel und Ausbauten sowie der Integration von Technik und Medien.

          Innenarchitekten tragen mit ihren Gestaltungsprodukten dazu bei, gesellschaftlichen Wertvorstellungen und Ansprüchen in der Arbeits-, Geschäfts-, Freizeit- und Wohnwelt gestalterischen Ausdruck zu verleihen.

          Innenarchitekten sind wie die Hochbau-Architekten Mitglied einer Architektenkammer und weisen bei einem Eintragungsverfahren bestimmte Qualifikationen nach: ein abgeschlossenes Hochschulstudium „Innenarchitektur“, Berufspraxis nach dem Studium von bestimmter Dauer, fachspezifische Weiterbildung und Weiteres. Innenarchitekten konzipieren, planen und gestalten Innenräume ganzheitlich nach dem Leistungsbild entsprechend der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).

          Eine Bauvorlageberechtigung für Innenarchitekten ist unterschiedlich in den Bundesländern (D) geregelt.
          Bayern: Nach Art. 61 Abs. 4 Nr. 4 BayBO sind Innenarchitekten bauvorlageberechtigt für mit der Berufsaufgabe, dem Innenausbau, verbundene baulichen Änderungen von Gebäuden. Entscheidend für die Bauvorlageberechtigung ist also nicht die Art der baulichen Anlage, sondern die Zugehörigkeit der vorgelegten Planungen zu den Aufgaben, wie sie das Berufsbild des vom Entwurfsverfasser ausgeübten Berufs festlegt. Soweit solche Änderungen mit dem Innenausbau zusammenhängen, kann sich die Bauvorlageberechtigung auch auf Fassadenänderungen, die Veränderung tragender Bauteile, Altbausanierungen und andere Umbauten beziehen.

          Arbeitsfelder

          Arbeitsfeld Messebau
          Ein Arbeitsfeld: Die Innenräume von Flugzeugen, Yachten, Zügen, Straßenbahnen
          Farbschema (auch Sampleboard) hilft bei der Auswahl und Zusammenstellung von Farben und Materialien
          Ausstellungsbauten (Messebauten, Museen)
          Betreuungs- und Pflegebauten (u. a. Seniorenbauten, Krankenhäuser, Pflegeheime, Arzt- und Anwaltspraxen)
          Freizeit- und Erholungsbauten (u. a. Kureinrichtungen, Sportstätten, Wellnesseinrichtungen)
          Handelsbauten (Geschäfte)
          Hotel- und Gastronomiebauten (u. a. Hotels, Restaurants, Bars)
          Kulturbauten (u. a. Opern, Theater, Diskotheken, Konzerthallen, Versammlungsstätten)
          Private Wohn- und Arbeitsbauten (u. a. Villen, repräsentative Wohnungen; Ateliers, Bibliotheken)
          Sakralbauten (u. a. Kirchen, Synagogen, Moscheen)
          Verwaltungsbauten (u. a. Bürobauten, Banken, Arbeitsplatzgestaltungen, Konferenz- und Schulungsräume)
          Verkehrsbauten (u. a. Flughäfen, Flugzeuge, Bahnhöfe, Wohnwagen)

          Ausbildung

          Die Berufsbezeichnung „Innenarchitekt*in“ ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Diese Berufsbezeichnung darf nur führen, wer Mitglied in einer Architektenkammer ist. Der Eintrag in der Architektenkammer kann nur erfolgen, wenn neben anderen Kriterien insbesondere ein Studium der Innenarchitektur erfolgreich abgeschlossen worden ist, und nach dem Studienabschluss zwei Jahre Berufserfahrung nachgewiesen werden.

          Deutschland

          Innenarchitektur ist ein Studiengang, der in Deutschland an Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien studiert werden kann. In den vergangenen Jahren wurde das Studium mit dem akademischen Grad Diplomingenieur, beziehungsweise Diplom-Designer abgeschlossen. Mittlerweile stellen nahezu alle Studiengänge auf Bachelor und Master um.

          Berufsverband ist der Bund Deutscher Innenarchitekten (bdia) in Berlin.[7]

          Österreich

          In Österreich gibt es verschiedene Schulen, in denen Innenarchitektur gelehrt wird. Die HTBLA Hallstatt in Hallstatt (Oberösterreich) hat einen Zweig für Innenarchitektur und Möbelbau. An den HTBLA Hallein in Hallein, an der HTL Mödling in Mödling, in Villach und Imst ist es möglich, den Zweig Innenraumgestaltung und Möbelbau zu wählen. Weiters besteht die Möglichkeit, eine HTL für Kunstgewerbe, Fachrichtung Innenarchitektur und Möbeldesign HTBLVA Ortweinschule in Graz zu besuchen.

          Im Hochschulbereich besteht die Möglichkeit, Innenarchitektur und 3D-Gestaltung an der New Design University in St. Pölten zu studieren.

          Schweiz

          In der Schweiz existieren zwei Möglichkeiten zur Aus- resp. Weiterbildung zur Innenarchitektur.

          Fachhochschule:

          Institut Innenarchitektur und Szenografie, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz: Zulassung mit gymnasialer Maturität oder Berufsmaturität. 6 Semester Vollzeitausbildung. Bei Nichtfachlicher Vorbildung zusätzlich 2 Semester einschlägiges Praktikum. Abschluss als Bachelor of Arts.
          Hochschule Luzern, Studiengang Innenarchitektur: Aufnahme zum Studium über ein dreistufiges Verfahren bestehend aus der Zulassung zum Portfolioverfahren, dem Portfolioverfahren mit integrierter Vorarbeit und einem persönlichen Aufnahmegespräch. Das Portfolio setzt sich aus einer Sammlung eigener Arbeiten gestalterischer und technischer Art sowie dem Resultat der Vorarbeit zusammen. Bei nichtfachlicher Vorbildung (ohne einschlägige Berufslehre) sind zusätzlich 2 Semester einschlägiges Praktikum oder gestalterischer Vorkurs nötig. Vollzeit- und Teilzeitausbildung möglich. Abschluss als Bachelor of Arts.

          Höhere Fachschule (früher Technikerschule):

          Die Ausbildung wird zurzeit in Zürich (BBZ) und Chur (ibW Graubünden) angeboten. Zulassung mit Fähigkeitszeugnis einer Berufslehre in einschlägigen Fachbereichen und/oder mit erfolgreichem Abschluss des zweisemestrigen Baugrundkurses BGK (BBZ) oder des zweisemestrigen Kurses Interiordesign (ibW). Hauptstudium: 7,5 Semester berufsbegleitende Ausbildung. Eidg. Abschluss als Dipl.Tech.Innenarch. HF.

          Berufsvertretung ist die Vereinigung Schweizer Innenarchitekten und Innenarchitektinnen (Association Suisse des Architectes d’intérieur, Associazione Svizzera degli Architetti d’interni).

          Tunesien

          In Tunesien existieren drei Möglichkeiten zur Aus- resp. Weiterbildung zur Innenarchitektur.

          École Nationale d’Architecture et d’Urbanisme de Tunis, in dem Künstlerdorf Sidi Bou Saïd, etwa zwanzig Kilometer nordöstlich von Tunis im Norden von Tunesien. Zulassung mit Baccalauréat und kann man dort Architektur studieren mit schwerpunkt Innenarchitektur. Zwölf Semester Vollzeitausbildung. Abschluss als Diplôme national d’Architecte.
          École supérieure des sciences et technologies du Design de Tunis. Zulassung mit Baccalauréat. Innenarchitektur zehn Semester Vollzeitausbildung für das Abschluss Diplôme National Architecte d’intérieur / Design. Mittlerweile stellen nahezu alle Studiengänge auf Bachelor und Master um.
          École supérieure des Beaux arts de sousse
          Private Universitäten Zulassung mit Baccalauréat. Innenarchitektur zehn Semester Vollzeitausbildung für das Abschluss Diplôme National Architecte d’intérieur / Design. Mittlerweile stellen nahezu alle Studiengänge auf Bachelor und Master um.

          Die Ausbildung dauert ungefähr fünf bis sieben Jahre und acht bis zehn Semester.

          Literatur

          Bund Deutscher Innenarchitekten: Handbuch Innenarchitektur 2007/2008. Callwey Verlag, 2007.
          Bund Deutscher Innenarchitekten: Handbuch Innenarchitektur 2008/2009. Callwey Verlag, 2008.
          Bund Deutscher Innenarchitekten: Handbuch Innenarchitektur 2009/2010. Callwey Verlag, 2009.
          Bund Deutscher Innenarchitekten: Ausgezeichnete Innenarchitektur Callwey Verlag, 2009.
          Oliver Heath: Green Living. Wohnideen für Umweltbewusste. Knesebeck, München 2009, ISBN 978-3-86873-022-7.
          Natascha Meuser (Hrsg.): Theorie der Innenarchitektur. Quellentexte zum Raumverständnis der Moderne. Berlin 2020, ISBN 978-3-86922-291-2.
          Rudolf Schricker (Hrsg.): Innenarchitektur in Deutschland. Koch Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, ISBN 3-87422-646-8.
          Innenarchitektur – Interior Design in Germany II. H.M. Nelte Verlag, 2007, ISBN 978-3-932509-11-7.

          Weblinks

          Wiktionary: Innenarchitektur Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
          Commons: Interiors Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
          European Council of Interior Architects

          Einzelnachweise

          ↑ Sir Terence Conran: Wohn-Ideen, Wohn-Design. 3. Auflage. 1996, ISBN 3-7701-3499-0, S. 13.

          ↑ a b Beusterien, John. Rodriguez, EduardoLuis. Narciso G. The Architectural Avant-Garde: From Art Deco to Modern Regionalism . The Journal of Decorative and Propaganda Arts, Vol. 22, Cuba Theme Issue (1996), S. 254–277

          ↑ Stanley, Meisler. ’Art Deco: High Style. Smithsonian’, Nov 2004, Vol. 35 Issue 8, PP 57-60

          ↑ Striner, Richard. „Art Deco: Polemics and Synthesis“. Winterthur portfolio, Vol 25. No. 1 spring, 1990. S. 26–34.

          ↑ Tinniswood, Adrian. ‘The Art Deco House: Avant-Garde House of the 1920s and 1930s’. Watsonguptill publishing company. New York. 2002

          ↑ Yang, Jian. ‘Art Deco 1910-39’. Craft Arts International, 2003, Issue 59, S. 84–87.

          ↑ bdia – Bund deutscher Innenarchitekten

          Normdaten (Sachbegriff): GND: 4072819-5 (OGND, AKS)

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            Dieser Artikel behandelt die juristischen und statistischen Aspekte des Luftverkehrs. Für die übrigen Aspekte siehe Artikel Luftfahrt.

            Karte weltweiter Flugrouten im Passagierluftverkehr (2009)

            Luftverkehr ist der Verkehr mit Hilfe von Luftfahrzeugen, insbesondere Flugzeugen.

            Zu unterscheiden ist zunächst zwischen dem zivilen und dem militärischen Luftverkehr. Der zivile Luftverkehr lässt sich darüber hinaus einerseits in gewerbliche und private Flüge und andererseits durch die Einordnung als Linien-/Charterverkehr oder Verkehr der Allgemeinen Luftfahrt (general aviation) unterscheiden.

            Zunächst mit der Einführung der Strahltriebwerke, dann vor allem im Zuge der Liberalisierung des Luftverkehrs ist der Luftverkehr stark angestiegen und bildet heute einen wichtigen Teil der modernen Verkehrsinfrastruktur. In den letzten Jahren wuchs der Luftverkehr um jährlich 5 %.[1] Heute ermöglicht der Flugverkehr die Überbrückung großer Entfernungen in kurzen Zeiträumen und trägt damit zur internationalen Vernetzung bei. Gleichzeitig ist er eine emissionsintensive Art des Reisens bzw. Transportierens, die daher hohe Umweltbelastungen und Klimaschäden verursacht. Nach einer Studie wird geschätzt, dass etwa die Hälfte des Klimaeffektes des Personenflugverkehrs von maximal einem Prozent der Weltbevölkerung verursacht wird. Insgesamt flogen 2018 etwa 11 % der Weltbevölkerung, davon etwa 2 bis 4 % auf internationalen Routen.[2]

            Die bodengestützte Abwicklung des Luftverkehrs geschieht typischerweise über Flughäfen (oder Verkehrslandeplätze) als Abflug- bzw. Ankunftsorte. Darüber hinaus setzt ein Luftverkehr in größerem Ausmaß eine personal- und kostenintensive Infrastruktur, insbesondere Einrichtungen der Flugsicherung, voraus. Hierzu ist der Luftraum strukturiert. Hubschrauber und spezielle Militärflugzeuge ermöglichen es, Transportleistungen auch von Straßen, Plätzen oder Schiffen aus sicher zu erbringen.

            Die Kontrollierung und Überwachung des Luftverkehrs wird als Flugverkehrskontrolle bezeichnet.

            Inhaltsverzeichnis

            1 Rechtliche Grundlagen
            2 Vereinigungen
            3 Umweltbeeinträchtigungen
            4 Zahlen und Fakten für Europa
            5 Zahlen und Fakten für Deutschland

            5.1 Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR)
            5.2 Flüge unter Sichtflug-Bedingungen (VFR)
            5.3 Starts und Landungen
            5.4 Ziele
            5.5 Reiseverkehr von deutschen Flughäfen – einsteigende Passagiere

            6 Zahlen und Fakten für die Schweiz
            7 Siehe auch
            8 Literatur
            9 Weblinks
            10 Einzelnachweise und Erläuterungen

            Rechtliche Grundlagen

            Grundlage des internationalen Luftverkehrs sind die sogenannten Freiheiten der Luft, die von der ICAO ausgearbeitet worden sind. Im Verkehr zwischen den Staaten müssen wegen der international allgemein anerkannten Lufthoheit der Nationalstaaten Verkehrsrechte ausdrücklich eingeräumt werden, was weltweit in etwa 4.000 bilateralen Luftverkehrsabkommen geschieht. Das Chicagoer Abkommen und die Transitvereinbarung (beide von 1944) gewähren lediglich Grund-Freiheiten. Innerhalb der EU ist durch eine Open-Sky-Politik mit drei sogenannten Liberalisierungspaketen das System von Luftverkehrsabkommen zwischen den Mitgliedstaaten seit 1993 zugunsten eines einheitlichen Luftverkehrsmarktes beseitigt worden.

            Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

            Innerhalb Deutschlands ist der Luftverkehr bzw. die Benutzung des Luftraumes durch Luftfahrzeuge frei, soweit er nicht durch Gesetze oder andere (nationale, europäische oder internationale) Vorschriften ausdrücklich beschränkt ist (§ 1 Abs. 1 Luftverkehrsgesetz (LuftVG)). Freilich bestehen Einschränkungen in vielfältiger Hinsicht, vor allem auch infolge intensiver Einflüsse des europäischen Rechts. Die gewerbsmäßige Beförderung von Personen und/oder Sachen in Luftfahrzeugen fällt inzwischen in Deutschland wesentlich unter europäisches Recht, zum Beispiel die VO (EWG) Nr. 2407/92,[3] ist aber auch weiterhin durch verschiedene deutsche Vorschriften wie das LuftVG, die LuftVZO, LuftBO und JAR-OPS 1/3 deutsch geregelt. Grundsätzlich gilt, dass die gewerbsmäßige Beförderung von Personen und/oder Sachen der Genehmigungspflicht unterliegt.

            Weitere gesetzliche Normierungen, welche unter anderem die Benutzung des Luftraums regeln, finden sich im Luftverkehrsgesetz. Die Benutzung von Flughäfen ist danach durch Genehmigungen und andere Zulassungsentscheidungen beschränkt. Auf sogenannten koordinierten Flughäfen der EU müssen Luftfahrzeugführer überdies eine besondere Erlaubnis für das Starten und Landen, eine sogenannte Zeitnische oder Slot, besitzen. Zeitnischen werden auf den halbjährlichen Flugplankonferenzen der IATA zugeteilt, wo der Luftverkehr weltweit abgestimmt wird. Die Luftraumnutzung im Übrigen wird durch die Flugsicherung gesteuert. Im internationalen Personen- und Güterbeförderungsverkehr war ab 1929 das Warschauer Abkommen über die Beförderung im internationalen Luftverkehr mit seinen Folgevereinbarungen zu beachten, sein Nachfolger ist das 1999 beschlossene Montrealer Übereinkommen.

            Der gewerbliche Luftverkehr ist von Mineralölsteuer, Ökosteuer und Umsatzsteuer befreit. Für den nicht-EU-Verkehr entspricht dies internationalen Abkommen. Die Einführung der Kerosinsteuer im inländischen Flugverkehr ist seit Januar 2004 laut Energiesteuerrichtlinie EU-rechtlich möglich.[4]

            Vereinigungen

            Logo der IATA

            Die meisten der großen Fluggesellschaften sind der IATA angeschlossen, die ca. 250 von weltweit mehreren Tausend Fluggesellschaften umfasst. Die deutschen Fluggesellschaften sind zudem im Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) zusammengeschlossen.

            Internationaler Dachverband der Allgemeinen Luftfahrt ist die IAOPA mit weltweit mehr als 60 Ländervertretungen (z. B. AOPA-Germany) und etwa 470.000 Mitgliedern.[5] Für den sportlichen Teil der Allgemeinen Luftfahrt fungiert darüber hinaus der Weltluftsportverband FAI als Dachverband für fast 100 nationale Verbände.[6]

            Umweltbeeinträchtigungen

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            → Hauptartikel: Umweltauswirkungen des Luftverkehrs

            Die Umweltbeeinträchtigungen durch Luftverkehr sind gut bekannt; sie werden unterschiedlich bewertet. Fluglärm belastet die in der Nähe eines Flughafens lebende Bevölkerung; die CO2-Emission der Triebwerke verstärkt die globale Erwärmung.

            Zur Begründung der Umweltschädlichkeit werden die geringe Nutzlastkapazität und der hohe Kerosinverbrauch der Verkehrsluftfahrt angeführt. Zum Beispiel hat eine Boeing 747 bis zu 420 Tonnen Startgewicht und bis zu 180 Tonnen Kerosin in ihren Tanks. Allein während der Start- und Aufstiegsphase verbrennt sie in etwa 20 Minuten rund 5 Tonnen Kerosin. Im konstanten Reiseflug verbraucht sie rund 10 Tonnen pro Stunde.[7] Die Verbrennung von 1 kg Kerosin erzeugt ca. 3,1 kg CO2 Außerdem entstehen bei der Verbrennung Wasserdampf und (wegen der hohen Verbrennungstemperaturen in den Triebwerken) Stickoxide und Ozon. Wasserdampf gilt als eine der Ursachen für Cirren (Eiswolken). Aus Kondensstreifen können sich großflächige, sehr dünne Zirren („Contrail Cirren“) entwickeln.

            Flugzeuge verbrauchten 2005 weltweit etwa 5 bis 6 % der jährlichen Welterdölproduktion, etwa 200 Mio. Tonnen Kerosin. Innerhalb der EU wurden über 70 % des Mineralöls im bodengebundenen Verkehr verbraucht.[8] Die Betrachtung von Absolutwerten im Vergleich zu anderen Verkehrsträger ist wenig aussagekräftig, vielmehr kommt es auf die tatsächlichen spezifischen Verbräuche an, angegeben in Personenkilometer oder Tonnenkilometer. Dabei spielt die Auslastung der Verkehrsmittel, bei Flugzeugen auch die Länge der Flugstrecke eine große Rolle. So verbrauchte der Lufthansa-Konzern 2010 bei 82 % Auslastung durchschnittlich 4,2 l pro 100 Personenkilometer, auf Flügen unter 800 km waren es durchschnittlich 7,5 l je 100 Personenkilometer.[9] Trotz der vergleichsweise hohen Auslastung ist der Verbrauch je Personenkilometer im Flugverkehr damit auf Strecken bis 800 km deutlich höher als im motorisierten Individualverkehr (MIV), der in Deutschland ganz überwiegend durch Pkw erfolgt. So wurden 2008 in Deutschland durch den MIV bei nur knapp 1,5 Insassen je Fahrzeug, also nur rund 30 Prozent Auslastung, 924 Mrd. Personenkilometer erbracht und im Gegenzug 44 Mrd. Liter Kraftstoff verbraucht, womit sich 4,8 l je 100 Personenkilometer ergeben.[10]
            Eine besondere klimaschädigende Wirkung der Triebwerks-Emissionen besteht durch den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und die Erzeugung von Wasserdampf in der Stratosphäre.[11] Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) schrieb 2006, „keine Form der Mobilität [… sei] klimaschädlicher als das Fliegen.“ Der Luftverkehr trage mit mindestens vier Prozent zum Klimawandel bei, möglicherweise mit bis zu neun Prozent.[12] Laut einer 2007 im Auftrag des Verkehrsministeriums in Auftrag gegebenen Studie wird 2025 der Luftverkehrs trotz der angenommenen Steigerungen nur 5 % der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs emittieren.[13] Die weltweiten internationalen Luftverkehrsemissionen werden 2020 voraussichtlich rund 70 % höher sein als im Jahr 2005.[14] [veraltet]

            In einer auf Modellrechnungen basierenden Studie aus dem Jahr 2010 wurden die durch die Emissionen von Flugzeugen im Reiseflug bedingten vorzeitigen Tode von Menschen auf weltweit etwa 8000 pro Jahr geschätzt. Der Anteil an der Gesamtheit der durch Luftverunreinigungen frühzeitig eintretenden Tode liegt danach bei etwa 1 %. Im Mittel verloren die Opfer 7,5 Lebensjahre durch Feinstaub und Stickoxide.[15]

            Ein belastbarer Vergleich der Umweltschädlichkeit der verschiedenen Verkehrsträger setzt eine Bewertung sämtlicher Vor- und Nachteile voraus. Allen Verkehrsträgern ist gemeinsam, dass die Kosten der sogenannten externen Effekte, das heißt der Belastungen der am Verkehrsvorgang Unbeteiligten, nicht oder nur gering den Nutzern angelastet werden (Internalisierung). Für das ökonomische Modell einer Berechnung der externen Kosten des Verkehrs gibt es noch keine vollständige Erfassung und monetäre Bewertung der externen Effekte auf der einen Seite und der Gesamtvorteile für Unternehmen, Reisende und die Gesellschaft auf der anderen Seite.[16]

            Umweltorganisationen die steuerlichen Vorteile kritisiert, die der Luftverkehr genießt. Das Umweltbundesamt bezifferte 2010 die Steuerausfälle auf 11,5 Milliarden Euro. Der Flächenbedarf von Flughäfen ist sehr groß. Früher kam es gelegentlich zu Bürgerprotesten, wenn eine zusätzliche Start- und Landebahn geplant wurde (siehe z. B. Flughafenausbaugegner Frankfurt).

            Eine Studie von atmosfair kam 2018 zu dem Ergebnis, dass die Effizienzsteigerungen der Luftverkehrsbranche weltweit nicht zur Einhaltung des Zwei-Grad- oder 1,5-Grad-Ziels des Pariser Übereinkommens ausreichen und stattdessen neue, synthetische und CO2-neutrale Kraftstoffe (z. B. auf Basis von Wasserstoff) und weitere, noch radikalere Maßnahmen zur Verringerung des Emissionen nötig seien.[17] Bis die neuen Kraftstoffe im Einsatz sind, können Passagiere ihre CO2-Emissionen durch Spenden an Organisationen wie Atmosfair, myclimate und Klima-Kollekte kompensieren.[18] Allerdings entstehen zwei Drittel der Klimawirkungen des Luftverkehrs nicht durch die CO2-Emissionen.[19]

            Zahlen und Fakten für Europa

            Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) waren die fünf Verkehrsflughäfen im Umkreis von 50 km um London herum im Jahre 2011 bei täglich durchschnittlich 1433 Abflügen der am stärksten frequentierte Luftverkehrsstandort in Europa. Bei gleichmäßiger Verteilung über den Tag würde dies bedeuten, dass jede Minute ein Flugzeug in London und Umgebung startet (24 Stunden zu je 60 Minuten). 46 % der Starts erfolgten in London-Heathrow (659 Starts), 6,5 % in London City (93 Starts), 24 % in Gatwick. Im Vergleich dazu waren es in Frankfurt am Main im selben Jahr durchschnittlich 667 Starts.[20] 2018 haben Flugausfälle und Verspätungen in Europa alle Rekorde gebrochen.[21][22] Im April 2019 wurde bekannt, dass Swedavia seit sieben Monaten in Folge einen Rückgang der Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr verzeichnete.[23]

            Zahlen und Fakten für Deutschland

            Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland und der Schweiz dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

            Innerdeutscher Luftverkehr nach Anzahl der Flüge
            Luftverkehr aus Deutschland ins Ausland nach Anzahl der Flüge

            2015 wurden auf deutschen Flughäfen insgesamt 2,2 Mio. Flüge mit 194,4 Mio. Passagiere gezählt. 300.000 Flüge davon transportierten 23,0 Mio. Passagiere innerhalb von Deutschland; die übrigen waren Auslandsflüge.[24]

            Von den innerdeutschen Hauptflugverbindungen sind folgende vier Verbindungen mit jeweils über 12 000 (gewerblichen) Flügen pro Jahr besonders stark frequentiert:

            Ort-1
            Ort-2
            Flüge (pro Jahr)[25]
            Passagiere (pro Jahr)
            Entfernung in KM

            Düsseldorf
            München
            000000000012615.000000000012.615
            000000001557079.00000000001.557.079
            488

            Hamburg
            München
            000000000013184.000000000013.184
            000000001811395.00000000001.811.395
            601

            Frankfurt/Main
            Berlin
            000000000014416.000000000014.416
            000000001907104.00000000001.907.104
            436

            München
            Berlin
            000000000014473.000000000014.473
            000000001975217.00000000001.975.217
            484

            Laut dem Mobilitätsbericht der Deutschen Flugsicherung für 2015[26] waren 10,8 % aller Flugbewegungen über Deutschland Inlandsflüge (Abflugs- und Ankunftsort in Deutschland). Der Anteil lag Anfang des Jahrtausends noch bei ca. 20 % und ist seitdem durch die zunehmende Zahl internationaler Flüge gesunken.

            Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR)

            Im Jahr 2006 kontrollierte die Deutsche Flugsicherung ca. 2,98 Millionen IFR-Flüge. Das waren etwa 4,1 % mehr als im Vorjahr; seit 1989 hat sich die Zahl der Flüge verdoppelt. Während der zivile Luftverkehr 2006 mit 2,9 Millionen kontrollierten Flügen um 4,5 % zulegte, gingen die militärischen Flüge um 10,3 % auf 77.742 zurück.[27]

            Über das Jahr gesehen sind die Monate Mai bis Oktober diejenigen mit dem höchsten Luftverkehrsaufkommen (Juli ist der Spitzenmonat) und die Wintermonate Dezember bis Februar die mit dem geringsten.[27]

            Von allen IFR-Flügen hatten im Jahr 2006 die Überflüge mit 34 % den größten Anteil. Flüge mit Start- oder Zielflugplatz in Deutschland folgten mit jeweils 26 %. 14 % aller Flüge waren Inlandsflüge in Deutschland.[27]

            2006
            2005
            Trend

            zivile Flüge
            2.905.033
            2.779.433
            +4,5 %

            militärische Flüge
            77.742
            86.697
            −10,3 %

            gesamt
            2.982.775
            2.886.130
            +4,1 %

            Flüge unter Sichtflug-Bedingungen (VFR)

            Bei den VFR-Flügen wurde 2006 an den internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland ein Rückgang um 2,7 % auf 128.810 (2005: 132.317) verzeichnet. In Stuttgart waren es 17.232, in Frankfurt nur 473 VFR-Starts und -Landungen.

            Starts und Landungen

            Die Anzahl an IFR-Starts und -Landungen von/auf internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland stieg im Jahr 2006 um 2,6 % auf 2.097.682. Den größten Anteil davon, nämlich 896.326, hatten die Flughäfen Frankfurt (488.665) und München (407.661). Bei den Regionalflugplätzen stieg die Zahl im Jahr 2006 auf 187.241. Das ist ein Zuwachs um 7 %. Spitzenreiter ist hier Frankfurt-Hahn mit 34.429 Starts und Landungen.[27]

            2006
            2005
            Trend

            Internationale Verkehrsflughäfen
            2.097.682
            2.045.362
            +2,6 %

            Regionalflughäfen
            187.241
            174.982
            +7,0 %

            Gesamt
            2.284.923
            2.220.344
            +2,9 %

            Ziele

            Regionale Verteilung der Flüge aus Deutschland mit internationalem Ziel im Jahr 2006

            Bei den Flügen, die 2006 aus Deutschland heraus ein internationales Ziel ansteuerten, ergibt sich die dargestellte kontinentale Verteilung. Über die letzten fünf Jahre gesehen nahmen Direktflüge mit Ziel Afrika um 14,5 %, Flüge nach Amerika um 27,5 % und Flüge nach Asien um 71,6 % zu. Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf Direktverbindungen, nicht jedoch auf das eigentliche (End-)Reiseziel des Passagiers.[28]

            Reiseverkehr von deutschen Flughäfen – einsteigende Passagiere

            Die Zahl der im ersten Halbjahr 2016 von deutschen Flughäfen abreisenden Passagiere stieg, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015, um 1,5 Millionen Flugpassagiere an.[29]

            Zielgebiet

            Januar bis Juni

            Veränderung

            in %

            2016

            2015

            1 000 Passagiere

            –=nichts vorhanden

            Einsteigende Passagiere insgesamt

            51 842

            50 332

            3,0

            mit Flugziel in/im:

            Deutschland

            11 642

            11 256

            3,4

            Ausland

            40 200

            39 076

            2,9

            Europa

            31 514

            30 344

            3,9

            Spanien

            6 204

            5 594

            10,9

            Balearen

            2 047

            1 834

            11,6

            Kanaren

            1 535

            1 404

            9,3

            Vereinigtes Königreich

            3 259

            3 145

            3,6

            Italien

            3 029

            2 900

            4,5

            Frankreich

            1 728

            1 696

            1,8

            Griechenland

            1 098

            1 035

            6,1

            Griechische Inseln

            498

            480

            3,7

            Türkei

            2 758

            3 185

            − 13,4

            Russland

            778

            855

            − 8,9

            Interkontinentalverkehr

            8 686

            8 732

            − 0,5

            Asien

            3 935

            3 787

            3,9

            Vereinigte Arabische Emirate

            954

            889

            7,3

            China (einschließlich Hongkong)

            662

            634

            4,3

            Indien

            311

            319

            − 2,4

            Japan

            306

            314

            − 2,5

            Israel

            278

            270

            2,8

            Thailand

            234

            182

            28,7

            Amerika

            3 668

            3 567

            2,8

            Vereinigte Staaten

            2 385

            2 357

            1,2

            Kanada

            435

            435

            0,0

            Brasilien

            203

            200

            1,4

            Dominikanische Republik

            178

            155

            14,6

            Mexiko

            160

            144

            11,2

            Afrika

            1 083

            1 379

            − 21,5

            Ägypten

            383

            596

            − 35,8

            Marokko

            179

            197

            − 9,2

            Südafrika

            178

            175

            1,6

            Tunesien

            97

            183

            − 46,6

            Australien/Ozeanien

            –

            –

            –

            Zahlen und Fakten für die Schweiz

            In der Schweiz haben die Passagierzahlen auf den drei Landesflughäfen Zürich, Genf und Basel-Mülhausen von 2005 bis 2018 um 73 Prozent zugenommen; 57,6 Millionen Passagiere wurden zuletzt befördert.[30] Im Jahr 2019 stieg dieser Wert auf rund 58,6 Millionen.[31] Auch die nationale Fluggesellschaft Swiss hat bei den Passagierzahlen ein stetiges Wachstum verzeichnen können. Sie konnte im April 2019 1,65 Millionen Passagiere befördern, was im Vergleich zum April 2018 einem Wachstum von 3 % entspricht.[32] Laut Aerosuisse verfügt die schweizerische Luftfahrt über 190.000 Arbeitsplätze und eine jährliche Wertschöpfung von über 33,5 Milliarden Franken.[33] Das beinhaltet laut Philip Kristensen, Geschäftsführer von Aerosuisse, neben der Beschäftigung durch die Unternehmen der Luftfahrtbranche, auch die Abfertigungsunternehmen, Zulieferer und Auftragnehmer außerhalb der Flugplatzareale.[34] Die Umwelt- und Gesundheitskosten aus dem Luftverkehr gingen im Jahr 2016 fast vollumfänglich zu Lasten der Allgemeinheit.[35]

            Siehe auch

            Portal: Luftfahrt Ã¢Â€Â“ Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Luftfahrt
            Fliegen (Fortbewegung)
            Verkehrsluftschiff
            Luftsicherheit
            Flugreise
            Flugroute

            Literatur

            Andreas Fecker: Fluglärm. Daten und Fakten. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03400-6. 
            Wilhelm Pompl: Luftverkehr – Eine ökonomische Einführung. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-540-54673-1.
            Rüdiger Sterzenbach, Roland Conrady, Frank Fichert: Luftverkehr – Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch. 4. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58537-7.
            Elmar Giemulla, Ronald Schmid, Walter Mölls (Hrsg.): Europäisches Luftverkehrsrecht. Text- und Materialsammlung. Luchterhand Verlag, Neuwied 1990ff. ISBN 3-472-00203-4 (Loseblatt-Werk)
            I. Schöntag: Die Theorie der contestable markets am Beispiel des europäischen Luftverkehrsmarktes und ihre Anwendung im low cost Bereich. Dissertation, München 2006.
            Peter Wysk, Ullrich Isermann: Luftverkehr. In: Jan Ziekow (Hrsg.): Praxis des Fachplanungsrechts. Werner Verlag, München/Unterschleißheim 2004, ISBN 3-8041-4306-7
            Claudia Mäder: Klimawirksamkeit des Flugverkehrs. Aktueller wissenschaftlicher Kenntnisstand über die Effekte des Flugverkehrs. Dessau, März 2008 (umweltdaten.de PDF)
            Michael Kloepfer (Hrsg.): Leben mit Lärm?, Springer 2006
            Sachverständigenrat für Umweltfragen: Umweltgutachten 2008: Umweltschutz im Zeichen des Klimawandels, Band 2, Hausgutachten, Juni 2008 (herunterladbar unter umweltrat.de)
            Mitteilung der Kommission: Für ein mobiles Europa – Nachhaltige Mobilität für unseren Kontinent. Halbzeitbilanz zum Verkehrsweißbuch der Europäischen Kommission von 2001 vom 22. Juni 2006, KOM(2006) 314 endg.
            Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zur Mitteilung der Kommission: Verringerung der Klimaauswirkungen des Luftverkehrs, 2006/C 185/17, ABl.EG Nr. C 185 vom 8. August 2006
            Ingo Matuschek (Hrsg.): Luft-Schichten: Arbeit, Organisation und Technik im Luftverkehr. Edition Sigma, Berlin 2008, ISBN 978-3-89404-563-0.

            Weblinks

            Text des Luftverkehrsgesetzes (Deutschland)
            Text der Luftverkehrs-Ordnung (Deutschland)
            Text der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (Deutschland)
            Bild des zivilen Welt-Luftverkehrsaufkommens innerhalb 24 Stunden
            Mobilitätsbericht 2012
            Mobilitätsbericht 2013
            Christopher Schrader: Über den Wolken. In: Elektrizitätswerke Schönau. 2019; abgerufen am 27. August 2019. 

            Einzelnachweise und Erläuterungen

            ↑ Europäische Umweltagentur (Hrsg.): EEA Briefing 3/2004 – Verkehr und Umwelt in Europa. Kopenhagen 2004.

            ↑ Stefan Gössling, Andreas Humpe: The global scale, distribution and growth of aviation: Implications for climate change. In: Global Environmental Change. Band 65, 2020, doi:10.1016/j.gloenvcha.2020.102194. 

            ↑ Verordnung des Rates über die Erteilung von Betriebsgenehmigungen an Luftfahrtunternehmen vom 23. Juli 1992 (ABl. Nr. L 240 vom 24. August 1992)

            ↑ EU-Energiesteuerrichtlinie

            ↑ About IAOPA, Website der IAOPA, abgerufen am 21. März 2011.

            ↑ FAI Members. In: www.fai.org. FAI, abgerufen am 19. April 2019 (englisch). 

            ↑ Airplane Operation Manual Boeing 747-400

            ↑ Mitteilung der Kommission „Für ein mobiles Europa – Nachhaltige Mobilität für unseren Kontinent“ vom 22. Juni 2006, KOM(2006) 314 endg. und Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses dazu „Verringerung der Klimaauswirkungen des Luftverkehrs“, 2006/C 185/17

            ↑ Lufthansa Balance 2011 (Memento vom 5. Mai 2012 im Internet Archive), S. 2 u. 64.

            ↑ Mobilität in Deutschland 2008. Ergebnisbericht, Bonn und Berlin 2010, S. 87 u. 164.

            ↑ zusammenfassend Mäder, Klimawirksamkeit des Flugverkehrs, März 2008

            ↑ Verkehrsclub Deutschland (2006): VCD Fakten Reduzierung der Umweltfolgen des Flugverkehrs (online verfügbar) (PDF-Datei; 2,1 MB)

            ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 17

            ↑ Reducing emissions from aviation. Europäische Kommission, 23. November 2016, abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch). 

            ↑ Steven Barret, Britter, Rex und Waitz, Ian: Global Mortality Attributable to Aircraft Cruise Emissions. In: Environmental Science and Technology. 44, 2010, S. 7736–7742. doi:10.1021/es101325r.

            ↑ vgl. Kloepfer (Hrsg.): Leben mit Lärm? S. 311–338.

            ↑ atmosfair Airline Index 2018, atmosfair.de (PDF).

            ↑ Stiftung Warentest vom 13. Februar 2018

            ↑ Der globale Luftverkehr trägt 3,5 Prozent zur Klimaerwärmung bei. In: dlr.de. 3. Oktober 2020, abgerufen am 4. Oktober 2020. 

            ↑ DFS Luftverkehr in Deutschland. Mobilitätsbericht 2011. DFS Deutsche Flug-Sicherung GmbH (PDF; 4,2 MB)

            ↑ Maike Geißler: So viel Chaos wie nie: Das war der Flug-Sommer 2018 In: reisereporter.de, 12. Oktober 2018, abgerufen am 14. Oktober 2018.

            ↑ Laura Frommberg: Über ein Drittel der Swiss-Flüge verspätet In: tagesanzeiger.ch, 14. Oktober 2018, abgerufen am 14. Oktober 2018.

            ↑ SAS spürt den Greta-Effekt. In: aero.de. 19. April 2019, abgerufen am 22. April 2019. 

            ↑ destatis.de: Luftverkehr auf Hauptverkehrsflughäfen Fachserie 8 Reihe 6.1 – 2015,

            ↑ Luftverkehr auf Hauptverkehrsflughäfen Fachserie 8 Reihe 6.1 – 2015, destatis.de.

            ↑ Mobilitätsbericht der Deutschen Flugsicherung für 2015

            ↑ a b c d DFS-Website, Jahreskurzbericht 2006

            ↑ DFS-Website, Mobilitätsbericht 2006

            ↑ Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 297 vom 26. August 2016: 1,5 Millionen mehr Flugpassagiere im 1. Halbjahr 2016, abgerufen am 28. Februar 2018.

            ↑ Gregory Remez: Trend aus Schweden: Wie das Phänomen Flugscham die Schweiz erobert. In: aargauerzeitung.ch. 2. Mai 2019, abgerufen am 13. Mai 2019. 

            ↑ Linien- und Charterverkehr. In: bfs.admin.ch. Abgerufen am 3. Mai 2020. 

            ↑ Philipp Felber: Flugscham? Nicht bei Swiss-Kunden. In: tagesanzeiger.ch. 13. Mai 2019, abgerufen am 13. Mai 2019. 

            ↑ Die Schweizer sind ein Volk von Vielfliegern. In: handelszeitung.ch. 7. Mai 2019, abgerufen am 19. Mai 2019. 

            ↑ Alex Tiefenbacher: Wie viele Menschen arbeiten wirklich in der Flugbranche? In: daslamm.ch. 6. April 2020, abgerufen am 6. April 2020. 

            ↑ Kosten und Finanzierung des Luftverkehrs. In: bfs.admin.ch. Abgerufen am 3. Mai 2020. 

            Normdaten (Sachbegriff): GND: 4036597-9 (OGND, AKS) | LCCN: sh85002704

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              Physiker im Fachbereich Optik
              Ingenieur im Teilgebiet Technische Optik
              Feinoptiker, ein Beruf in der Branche Feinwerktechnik
              Augenoptiker, ein medizinisch-technischer Fachberuf der Augenheilkunde

              Siehe auch:

              Wiktionary: Optiker Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

              Dies ist eine Begriffsklärungsseite zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.

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              Kategorie: Begriffsklärung

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                Organisationsberatung bezeichnet externe Beratungsleistung, die das Ziel hat, den Aufbau und Ablauf in einer Organisation zu verbessern. Dabei werden Informationen eingeholt, um die Organisation zu analysieren und darauf aufbauend Ratschläge zu entwickeln.

                Organisationsentwicklung hingegen ist ein Konzept zur Umsetzung eines geplanten sozialen Wandels in Organisationen, bei dem die Veränderung von innen heraus erfolgt.

                Inhaltsverzeichnis

                1 Begriffsabgrenzung
                2 Merkmale

                2.1 Die 3 Ebenen des Beratungsprozesses

                3 Anwendung
                4 Arten von Beratern
                5 Arten der Anwendung
                6 Literatur
                7 Weblinks

                Begriffsabgrenzung

                Es wird zwischen der „klassischen“ Organisationsberatung im technischen Sinne und der weiter unten näher ausgeführten, von sozio- und psychologischen Fragestellungen geprägten Organisationsberatung unterschieden.

                Bei der klassischen Organisationsberatung werden z. B. die Informations- und Arbeitsabläufe sowie die Informationsspeicher und -bearbeiter untersucht und die Vorgänge und damit auch die Effektivität / Effizienz der Organisation und deren „Output“ optimiert. Es sind dabei nicht nur Personen, sondern auch Maschinen, Werkzeuge, Verfahren und Orte und Prozesse betroffen.

                Bei der Organisationsberatung ist zu berücksichtigen, dass den Vorstellungen, die die einzelnen Akteure in der Beratungssituation voneinander haben, eine große Bedeutung zukommt. Die Beratungsprozesse finden außerdem immer in einem eigens dafür geschaffenen System statt. Diese Umstände unterscheiden sich vom Alltagsgeschehen in der Terminplanung und in den Umgangsformen. Die Struktur wird durch den Berater in Form von Fragen bestimmt.

                Die Organisationsberatung unterstützt Teilsysteme einer Organisation (Team, Arbeitsgruppe, Projektgruppe, Sektion u. a.) und zielt auf eine Verbesserung der Kommunikations-, Kooperations- und Organisationsfähigkeit der Subsysteme und ihrer internen Vernetzung ab.
                Organisationsberatung bezieht sich auf das vorhandene Entwicklungspotential in einer Organisationseinheit. Sie ist ein Prozess, in dem sich die Betroffenen der organisationalen, strukturellen und persönlichen Vernetzungen bewusst werden und diese Erkenntnisse in zweckmäßiges Handeln umsetzen. Die Bewusstheit wächst aus der gemeinsamen Bearbeitung von Problemsituationen und aus der Reflexion von Selbst- und Fremdbeobachtung.

                Die Organisationsberatung zielt auf eine Konkretisierung der Aufgaben und Kompetenzen ab, klärt Interessen, lässt Barrieren erkennen, ermöglicht das Suchen und Nutzen von neuen Verständigungswegen und fördert die Konfliktfähigkeit. Die Beratungsarbeit unterstützt die Entwicklung der Mitglieder und der Organisationseinheiten durch das Sichtbar- und Erlebbarmachen von Stärken und Fähigkeiten.

                Organisationsberater arbeiten mit den Instrumenten der Supervision und der Teamentwicklung. Ihre Aufgabe ist es, die organisationseigenen Kräfte zu mobilisieren und zusammenzuführen.

                Ein soziologisches Verständnis von Organisationsberatung zielt darauf ab, dass auf Basis von Beratung, die Organisation als Ganzes zur Selbständerung angeregt wird. Nicht direkte Intervention und Umsetzung stehen im Mittelpunkt, sondern „Hilfe zur Selbsthilfe“ (Subsidiarität).

                → Hauptartikel: Systemische Organisationsberatung
                Organisationsentwicklung
                → Hauptartikel: Organisationsentwicklung

                Organisationsentwicklung ist ein geplanter, systematischer Prozess, in dem die Mitarbeiter die Organisation von innen heraus verbessern und sie effektiver gestalten. Der Schwerpunkt liegt auf der Organisationsstruktur, den Kommunikations- und Entscheidungsprozessen, der Organisationskultur. Der Prozess ist selbstgesteuert und aktionsorientiert. Die Organisationsentwickler initiieren, gestalten und begleiten den Prozess.

                Merkmale

                Die 3 Ebenen des Beratungsprozesses

                1. Zeitliche Ebene

                2. Sachliche Ebene

                3. Soziale Ebene

                Jede Beratung ist also ein Prozess, der zeitlich markiert ist, eine bestimmte Sache zum Thema hat und verschiedene Handlungsträger in unterschiedlicher Weise betrifft.

                Wichtige Grundannahmen:

                Veränderung kann nicht von außen in Systeme hineingetragen werden.
                Die Verhaltensweisen und Einstellungen sind für den Wandel wesentlich.
                Jede Entwicklung einer Organisation kann nur über ihre Mitglieder stattfinden.
                Es wird angenommen, dass jedes Unternehmen zwei gleichrangige Ziele verfolgt: wirtschaftliche Effizienz und optimale Arbeitsverhältnisse für die Beschäftigten.

                Anwendung

                Im Wesentlichen gibt es drei Anlässe für Organisationsberatung:

                1. Strategische Positionierung

                2. Reorganisation des gesamten Unternehmens oder

                3. Eigentümerwechsel

                Arten von Beratern

                Trainer: Sind immer Experten auf ihrem Gebiet, und verfügen über eine pädagogische Ausbildung. Sie wissen was der andere zu lernen hat und wie sie dieses Wissen vermitteln können.
                Moderator: Steuert die Leistung einer Gruppe – wirkt auf sie ein.
                Mediation: Mediation ist eine Methode der Konfliktregelung, wobei ein Dritter außergerichtlich eine Kooperation zwischen den Parteien zu schaffen versucht.
                Gutachter: Beratungsähnliche Experten, die schriftliche Expertise abgeben. Mit Abgabe des Gutachtens ist seine Aufgabe erledigt.
                Fachberatung: Beratungsform, die sich auf die sachliche Bearbeitung eines, meist vom Auftraggeber definierten, inhaltlichen Problems konzentriert oder beschränkt.
                Prozessberatung: Ist rein auf die soziale Dimension beschränkt (meist auf das innerbetriebliche Geschehen). Zielt auf die Interaktions- und Handlungsmuster der Teilnehmer ab.
                Coaching: Ein Experte hilft einem Mitarbeiter bei der Problemlösung.
                Supervision: Berufsspezifische Unterstützung und Entwicklung von Handlungskompetenz. Das Verfahren stammt aus den Bereichen der Sozialarbeit und der Psychotherapie.

                Arten der Anwendung

                Interne Berater:

                Darunter werden Angehörige eines eigenen Bereichs im Unternehmen verstanden die ausschließlich Beratung als Dienstleistung anbieten. Sie sind meist nur in Großunternehmen vertreten, wo sich vor allem die Personal- und Organisationsbereiche, aber auch die EDV-Abteilungen als solche Berater zu erkennen geben. Einen besonderen Fall stellen hier die Controller dar.
                Interne Berater haben den Vorteil, dass sie oft kostengünstiger sind als externe und außerdem den Betrieb genau kennen. Das kann sich auch negativ auswirken: Manchmal kommt es zu der sogenannten „Betriebsblindheit“ bei längerer Beschäftigung in einem Unternehmen.

                Manager auf Zeit

                Ein Beratungsunternehmen stellt einem Unternehmen einen „Berater“ zur Verfügung.

                Sanierungsberater

                Eine extreme Variante des „Managers auf Zeit“ ist der sogenannte Krisenmanager. Mit dieser verantwortungsvollen Tätigkeit ist ein besonders hohes Ausmaß an Handlungsvollmacht, Weisungsrecht und Verantwortung für alle im Unternehmen zu treffenden Entscheidungen verbunden. Sanierungsberater werden nur eingesetzt, wenn das bisherige Management versagt hat.

                Literatur

                Ameln, Falko von/Kramer, Josef/Stark, Heike: Organisationsberatung beobachtet – Hidden Agendas und Blinde Flecke. 2009, Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, ISBN 978-3-531-15893-8
                Fatzer, Gerhard (Hrsg.): Supervision und Beratung. Ein Handbuch. EHP, Bergisch Gladbach, 11. Aufl. 2005, ISBN 3-926176-27-X
                French, Bell: Organisationsentwicklung. Haupt Verlag, Bern 1977, ISBN 3-258-02385-9
                König, E./G.Volmer: Systemische Organisationsberatung – Grundlagen und Methoden. Deutscher Studienverlag, Weinheim 2000 (7. Auflage), ISBN 3-89271-616-1 (erscheint im September 2008 in überarbeiteter Auflage als ‚Handbuch Systemischer Organisationsberatung‘)
                Königswieser, Roswita/Martin Hillebrandt: Einführung in die systemische Organisationsberatung, 2004, ISBN 3-89670-456-7
                Pohlmann, Markus/Thorsten Zillmann: Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen, 2006, München; Wien: Oldenbourg, ISBN 3-486-57996-7
                Sarges, Werner: Leistungsverbesserungen bei der Arbeit in Teams – Warum Unternehmen dazu eher Berater als Wissenschaftler konsultieren. In E.H. Witte (Hrsg.), Leistungsverbesserungen in aufgabenorientierten Kleingruppen (S. 180–196), Lengerich 2000, Pabst Science Publishers, ISBN 978-3-935357-18-0

                Weblinks

                Berufsverband für Organisationsentwicklung
                Normdaten (Sachbegriff): GND: 4126914-7 (OGND, AKS)

                Abgerufen von „https://de..org/w/index.php?title=Organisationsberatung&oldid=204124218“
                Kategorie: Management

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                  Esoterik (von altgriechisch ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, dem inneren Bereich zugehörig‘) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen.

                  Heute gibt es weder im wissenschaftlichen noch im populären Sprachgebrauch eine allgemein anerkannte Definition von Esoterik beziehungsweise esoterisch.

                  In der Wissenschaft haben sich zwei grundlegend verschiedene Verwendungen dieser Bezeichnungen etabliert:

                  Die Religionswissenschaft beschreibt und klassifiziert verschiedene Formen religiöser Aktivität, die sie als Esoterik zusammenfasst.
                  Die Geschichtswissenschaft befasst sich hingegen mit bestimmten Strömungen der westlichen Kultur, die gewisse Ähnlichkeiten aufweisen und historisch miteinander verbunden sind.

                  Im populären Sprachgebrauch versteht man unter Esoterik vielfach „Geheimlehren“. Ebenfalls sehr gebräuchlich ist der Bezug auf „höhere“ Erkenntnis und auf Wege, welche zu dieser führen sollen. Des Weiteren wird das Adjektiv „esoterisch“ häufig abwertend im Sinne von „unverständlich“ oder „versponnen“ verwendet.

                  Inhaltsverzeichnis

                  1 Begriffsgeschichte

                  1.1 Antike
                  1.2 Allgemeiner Sprachgebrauch der Neuzeit
                  1.3 Wissenschaftlicher Sprachgebrauch

                  2 Geschichte der westlichen Esoterik

                  2.1 Antike
                  2.2 Mittelalter
                  2.3 Frühe Neuzeit
                  2.4 Aufklärung und Romantik
                  2.5 Moderne

                  3 Esoterik als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung

                  3.1 Ursprünge der Esoterikforschung
                  3.2 Hermetik und neuzeitliche Wissenschaft: das Yates-Paradigma
                  3.3 Esoterik als Denkform: Das Faivre-Paradigma
                  3.4 Institutionen

                  4 Esoterik und Politik
                  5 Gegenstandpunkte und Kontroversen

                  5.1 Haltung der Kirchen
                  5.2 Kontroverse um das Verhältnis zum Rechtsextremismus
                  5.3 Skeptikerbewegung
                  5.4 Kommerzialisierung

                  6 Siehe auch
                  7 Literatur
                  8 Weblinks
                  9 Einzelnachweise

                  Begriffsgeschichte

                  Antike

                  Das altgriechische Adjektiv esoterikos ist erstmals im 2. Jahrhundert bezeugt: bei Galen, der bestimmte stoische Lehren so bezeichnete, und in einer Satire des Lukian von Samosata,[1] wo sich „esoterisch“ und „exoterisch“ auf zwei Aspekte der Lehren des Aristoteles beziehen (von innen oder von außen betrachtet). Weit älter ist der Gegenbegriff „exoterisch“: Schon Aristoteles (384–322 v. Chr.) nennt seine propädeutischen, für Fachfremde und Anfänger geeigneten Kurse „exoterisch“ (nach außen hin gerichtet) und grenzt sie so vom streng wissenschaftlichen philosophischen Unterricht ab.[2] Erst Cicero (106–43 v. Chr.) bezieht den Begriff „exoterisch“ auf eine bestimmte Gattung von Schriften des Aristoteles und der Peripatetiker, nämlich die „volkstümlich geschriebenen“, für die Öffentlichkeit bestimmten Werke (literarische Dialoge) im Gegensatz zu den nur für internen Gebrauch in der Schule geeigneten Fachschriften; die letzteren nennt er aber nicht „esoterisch“.[3] Im Sinne dieser von Cicero getroffenen, nicht auf Aristoteles selbst zurückgehenden Einteilung des Schrifttums werden noch heute in der Altertumswissenschaft die „exoterischen“ von den „esoterischen“ Schriften des Aristoteles unterschieden. Die „esoterischen“ Schriften enthalten keine Geheimlehren, sondern nur Darlegungen, deren Verständnis philosophische Vorbildung voraussetzt. Schon Aristoteles’ Lehrer Platon war der Überzeugung, ein Teil seiner Lehren sei nicht zur Veröffentlichung geeignet (ungeschriebene Lehre). Daher ist in der modernen Forschungsliteratur von Platons „Esoterik“ oder „esoterischer Philosophie“ die Rede, womit die ungeschriebene Lehre gemeint ist.[4]

                  Im Sinne von „geheim“ benutzte den Begriff esoterikos erstmals der Kirchenvater Clemens von Alexandria.[5] In einem ähnlichen Sinn unterschieden Hippolyt von Rom[6] und Iamblichos von Chalkis zwischen exoterischen und esoterischen Schülern des Pythagoras, wobei letztere einen inneren Kreis bildeten und bestimmte Lehren exklusiv empfingen.[7] Ins Lateinische wurde das griechische Wort erst in der Spätantike übernommen; der einzige antike Beleg für das lateinische Adjektiv esotericus ist eine Stelle in einem Brief des Kirchenvaters Augustinus, der an Ciceros Angaben anknüpfend mit Bezug auf Aristoteles von „esoterischer Philosophie“ schrieb.[8]

                  Allgemeiner Sprachgebrauch der Neuzeit

                  Den Ausgangspunkt für die Entstehung des neuzeitlichen Esoterik-Begriffs bildete die auf die Pythagoreer bezogene Begriffsverwendung des Iamblichos. Man dachte dabei an die von Iamblichos überlieferte, in der modernen Forschung umstrittene Einteilung der Pythagoreer in die zwei rivalisierenden Gruppen der „Akusmatiker“ und der „Mathematiker“, die beide den Anspruch erhoben haben sollen, die authentische Lehre des Pythagoras zu vertreten. Ob es eine Geheimlehre der frühen Pythagoreer tatsächlich gegeben hat, ist in der Forschung umstritten, doch war die Vorstellung davon in der Frühen Neuzeit allgemein verbreitet und prägte den Begriff „esoterisch“. Man bezeichnete mit diesem Wort ein Geheimwissen, das ein Lehrer nur ausgewählten Schülern mitteilt.

                  Im Englischen kommt das Wort erstmals in der 1655–1662 erschienenen History of Philosophy von Thomas Stanley vor. Stanley schrieb, den inneren Kreis der Pythagoreer hätten die Esotericks gebildet.[9] Im Französischen ist ésotérique erstmals 1752 im Dictionnaire de Trévoux bezeugt,[10] 1755 auch in der Encyclopédie. Im Deutschen ist „esoterisch“ als Fremdwort, wohl aus dem Französischen oder Englischen übernommen, erstmals 1772 belegt; das Adjektiv wird ab dem späten 18. Jahrhundert zur Bezeichnung von Lehren und Kenntnissen verwendet, die nur für einen ausgesuchten Kreis Eingeweihter oder Würdiger bestimmt sind, sowie zur Charakterisierung von wissenschaftlichen und philosophischen Texten, die nur für einen kleinen, exklusiven Kreis von Fachleuten verständlich sind. Seit dem 20. Jahrhundert ist eine abwertende Konnotation verbreitet; „esoterisch“ hat oft die Bedeutung „unverständlich“, „geheimnistuerisch“, „weltfremd“, „versponnen“. (Siehe hierzu auch esoterische Programmiersprachen.) Das Substantiv „Esoteriker“ ist ab dem frühen 19. Jahrhundert gebräuchlich (erster Beleg 1813); anfangs bezeichnete es eine Person, die in die Geheimnisse einer Gesellschaft oder in die Regeln einer Kunst oder Wissenschaft eingeweiht ist.[11]

                  Der Gebrauch des Substantivs „Esoterik“ (französisch ésotérisme) beginnt 1828 in einem Buch von Jacques Matter über die antike Gnosis. Nachdem auch andere Autoren diesen Neologismus aufgegriffen hatten, wurde er 1852 erstmals in einem französischen Universallexikon als Bezeichnung für Geheimlehren aufgeführt. Weithin gebräuchlich wurde das Wort dann durch die einflussreichen Bücher von Éliphas Lévi über Magie, von wo aus es in das Vokabular des Okkultismus Eingang fand. Seither wurde es (wie auch das Adjektiv) von vielen Autoren und Strömungen als Selbstbezeichnung verwendet, wobei sie es oft in freier Weise neu definierten.[12]

                  Heute wird „Esoterik“ weithin als Bezeichnung für „Geheimlehren“ verstanden, wobei es sich laut Antoine Faivre de facto allerdings zumeist um allgemein zugängliche „offene Geheimnisse“ handelt, die sich einer entsprechenden Erkenntnisbemühung erschließen.[13] Nach einer anderen, ebenfalls sehr geläufigen Bedeutung bezieht sich das Wort auf eine höhere Stufe der Erkenntnis, auf „wesentliches“, „eigentliches“ oder „absolutes“ Wissen und auf die sehr vielfältigen Wege, welche zu diesem führen sollen.[14]

                  Wissenschaftlicher Sprachgebrauch

                  In der Wissenschaft haben sich zwei grundlegend verschiedene Verwendungen der Bezeichnung Esoterik oder esoterisch etabliert:[15]

                  Im religionswissenschaftlichen Kontext wird sie gewöhnlich typologisch definiert und bezieht sich auf in bestimmter Weise charakterisierte Formen religiöser Aktivität. Oft handelt es sich dabei um Geheimlehren, entsprechend der ursprünglichen Bedeutung von Esoterik. Eine andere, damit verwandte Tradition, die von Mircea Eliade, Henry Corbin und Carl Gustav Jung repräsentiert wurde, bezieht „esoterisch“ auf die tieferen, „inneren Geheimnisse“ der Religion im Unterschied zu deren exoterischen Dimensionen wie sozialen Institutionen und offiziellen Dogmen.
                  Davon zu unterscheiden sind geschichtswissenschaftliche Ansätze, die bestimmte Strömungen speziell der westlichen Kultur als Esoterik zusammenfassen, welche gewisse Ähnlichkeiten aufweisen und historisch miteinander verbunden sind. In diesem Zusammenhang wird in jüngster Zeit zumeist von westlicher Esoterik gesprochen. Zum Teil wird auch der zeitliche Rahmen noch begrenzt, indem nur in der Neuzeit von Esoterik gesprochen wird; andere Autoren nehmen auch entsprechende Erscheinungen im Mittelalter und in der späten Antike hinzu. Auch bezüglich der exakten inhaltlichen Abgrenzung des Begriffs besteht noch kein Konsens, wohl aber bezüglich der Kernbereiche. Dazu gehören in der Neuzeit die Wiederentdeckung der Hermetik in der Renaissance, die sogenannte okkulte Philosophie mit ihrem im weiten Sinne neuplatonischen Kontext, die Alchemie, der Paracelsismus, das Rosenkreuzertum, die christliche Kabbala, die christliche Theosophie, der Illuminismus und zahlreiche okkultistische und sonstige Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert bis hin zur New-Age-Bewegung. Bezieht man auch frühere Zeiten mit ein, kommen die antike Gnosis und Hermetik, die neuplatonische Theurgie und die verschiedenen okkulten „Wissenschaften“ und magischen Strömungen hinzu, die dann in der Renaissance zu einer Synthese zusammenflossen. In dieser Perspektive spielt die zuvor genannte Unterscheidung der beiden prinzipiellen religionswissenschaftlichen Ansätze keine Rolle, da sowohl der Aspekt der Geheimhaltung wie auch der des „inneren Weges“ in aus geschichtswissenschaftlicher Sicht esoterischen Erscheinungen vorhanden sein oder fehlen können. Allerdings gibt es auch Ansätze, bei denen typologische und historische Elemente kombiniert sind.

                  Geschichte der westlichen Esoterik

                  Antike

                  Pythagoras, dargestellt auf einer antiken Münze

                  Erste Zeugnisse von Lehren und Sozialstrukturen, die aus heutiger Sicht der Esoterik zugerechnet werden können, finden sich schon recht früh im antiken Griechenland und im damals griechisch besiedelten Süditalien, wobei Pythagoras (*um 570; † nach 510 v. Chr.) als Gründer der religiös-philosophischen Schule und Bruderschaft der Pythagoreer in Kroton (heute Crotone) besonders herausragt. Pythagoras glaubte – ebenso wie die Orphiker und Anhänger verschiedener Mysterienkulte – an die Unsterblichkeit der Seele. Damit verbanden die Pythagoreer und die Orphiker die Vorstellung der Seelenwanderung (Reinkarnation). Sie betrachteten den Körper als eine vorübergehende Behausung der Seele, ja als einen Kerker, aus dem sie sich befreien müsse. Diese Erlösung von der körperlichen Existenz strebten sie durch ein sittlich einwandfreies Leben an, das zunächst zu einer Wiedergeburt auf höherer Stufe führen sollte, schließlich aber zur endgültigen Befreiung von der Körperwelt durch Beendigung der Reihe der Wiedergeburten. Diese Vorstellungen standen in scharfem Kontrast zu der älteren, von Homer repräsentierten Anschauung, in dessen Ilias der Begriff der Seele (psyche) zwar erstmals nachweisbar auftaucht, aber nur als Attribut der ganz mit dem Körper identifizierten Person. Zu den Anhängern des Reinkarnationsgedankens gehörten später auch andere bedeutende Philosophen wie Empedokles und Platon sowie alle antiken Platoniker.[16]

                  Ein weiteres zentrales Motiv der Esoterik, das bei den Pythagoreern erstmals auftrat, ist die Erhebung der Zahlen zu den Prinzipien alles Seienden. Sie betrachteten die Welt als eine nach ganzzahligen Verhältnissen harmonisch geordnete Einheit (Kosmos), und den Weg der Läuterung der Seele sahen sie in der Unterwerfung unter die allgemeine, mathematisch ausdrückbare Harmonie aller Dinge. Auch die Idee der musikalisch begründeten Sphärenharmonie, basierend auf einem Vergleich der Planetenbewegungen mit den von den Pythagoreern entdeckten Zahlenverhältnissen der musikalischen Intervalle, hat hier ihren Ursprung. Sogar ein moralischer Aspekt wurde den Zahlen zugesprochen, indem man bestimmten Zahlen sittliche Qualitäten wie Gerechtigkeit oder Zwietracht zuordnete.[17]

                  Platon, römische Kopie einer zeitgenössischen Büste

                  Platon (427–347 v. Chr.) war der Erste, der die Unsterblichkeit der Seele argumentativ zu beweisen versuchte (in seinem Dialog Phaidon). Dabei identifizierte er die Seele mit der Vernunft, die er als prinzipiell vom Körper unabhängig betrachtete. Ihre eigentliche Heimat sei das Reich der unvergänglichen Ideen und der reinen Geister, welcher sie entstamme und in welche sie nach dem Tod zurückkehre. Wie schon bei den Pythagoreern erscheint auch hier der Körper als Gefängnis, dem die Seele in der Reihe der Wiedergeburten durch eine reine Lebensführung entrinnen und in ein rein geistiges Dasein übergehen kann. Unverkörpert kann sie demnach die ewigen Wesenheiten, denen sie selbst angehört, unmittelbar schauen, während dieses Wissen im Körper verdunkelt ist und gewöhnlich nur im Zuge der in sich selbst begründeten Tätigkeit der Vernunft wie eine Erinnerung auftaucht. Neben den Lebewesen schrieb Platon auch den Gestirnen sowie dem Kosmos als ganzem eigene Seelen und damit Leben zu.[18]

                  Esoterisch war Platons Philosophie auch in dem Sinne, dass sie auf einen inneren Weg verwies. Das Eigentliche seiner Lehre sei, so Platon, gar nicht mitteilbar, sondern nur der eigenen Erfahrung zugänglich. Er könne als Lehrer nur Hinweise geben, aufgrund derer wenige Auserwählte in der Lage sein würden, sich selbst dieses insofern esoterische Wissen zu erschließen, das in solchen Fällen plötzlich als Idee in der Seele entspringe und sich dann selbst weiter seine Bahn breche.[19]

                  Das Motiv eines inneren Kreises von „Eingeweihten“ (Grundmann) oder Auserwählten, teils verbunden mit der Aufforderung zur Geheimhaltung (Arkandisziplin), tritt auch in den frühchristlichen Schriften, die später als Evangelien in das Neue Testament aufgenommen wurden, des Öfteren auf, wobei allerdings nicht durchgängig ein bestimmter Menschenkreis gemeint ist. Insofern kann von neutestamentlichen Ansätzen einer christlichen Esoterik gesprochen werden, wie der Esoterikforscher Gerhard Wehr es tut. Diesen von Jesus persönlich Auserwählten steht der Apostel Paulus gegenüber, der Jesus nie persönlich begegnet war und dessen Anhänger sogar vehement bekämpfte, aber durch eine innere Offenbarung („Damaskuserlebnis“) zum Christentum bekehrt und schließlich zu dessen erfolgreichstem Missionar wurde. Hier spricht Wehr von „paulinischer Esoterik“ im Sinne des inneren Weges. Paulus erhob den Anspruch, das „Pneuma“ (Geist) Gottes empfangen zu haben und daher das Wesen und den Willen Gottes zu kennen, denn der Geist ergründe (anders als die menschliche Weisheit) alles, „auch die Tiefen Gottes“. Eine Sonderstellung unter den Schriften des Neuen Testaments nehmen noch das Johannes-Evangelium und die Offenbarung des Johannes ein, die etwa der Philosoph Leopold Ziegler als „ein durchaus esoterisches Schrifttum“ bezeichnete. Diese Sonderstellung wurde auch im frühen Christentum schon zum Ausdruck gebracht, indem man das Johannes-Evangelium als das „geistige“ oder „pneumatische“ Evangelium von den anderen unterschied (Clemens von Alexandria, Origenes).[20]

                  An Platons Seelenlehre schloss in nachchristlicher Zeit der Neuplatonismus an, dessen herausragender Vertreter der in Rom wirkende Plotin (205–270 n. Chr.) war und der als die bedeutendste philosophische Richtung der ausgehenden Antike gilt. Plotin zog die äußerste Konsequenz aus Platons Ansatz, indem er den ekstatischen Aufschwung zum „Einen“, wie er das Göttliche nannte, das Gewahrwerden des Urgrundes aller Dinge in uns selbst, als das „wahrhafte Endziel für die Seele“ bezeichnete. „An seinem höchsten Punkt erweist sich Plotins Denken als Mystik“, wie der Philosoph Wolfgang Röd schreibt, und der Esoterikforscher Kocku von Stuckrad sieht hier den „archimedischen Punkt europäischer Seeleninterpretation“ und den „Dreh- und Angelpunkt auch heutiger esoterischer Anschauungen“ wie etwa der New-Age-Bewegung. Noch stärker als bei Plotin trat dieses mystische Element, verbunden mit magischen Praktiken, bei späteren Neuplatonikern wie Iamblichos (etwa 275–330 n. Chr.) und Proklos (5. Jh.) hervor. Diese Philosophen folgten dem in jener Zeit überhaupt sehr verbreiteten Interesse an mystischer Religiosität, Magie und Wahrsagung. Röd spricht in diesem Zusammenhang von einer Verwandlung der neuplatonischen Philosophie „zu einer Art Theosophie und Theurgie“.[21]

                  Eine andere in der hellenistischen Antike gestiftete Tradition, die für die Esoterik eine große Bedeutung erlangen sollte, ist die Hermetik, die sich auf Offenbarungen des Gottes Hermes beruft und eine Synthese griechischer Philosophie mit ägyptischer Mythologie und Magie darstellt. Hier trat das bis dahin im griechisch-römischen Denken wenig geläufige Motiv des Mittlers in den Vordergrund, der – ob als Gott oder als „aufgestiegener“ Mensch – höheres Wissen offenbart. Ein weiteres Grundmotiv der Hermetik wie auch der späteren Esoterik allgemein ist die Vorstellung einer alles verbindenden Sympathie, welche die astrologischen Entsprechungen zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos begründen sollte. Später trat das neuplatonische Konzept des Aufstiegs der unsterblichen Seele durch die Planetensphären und der damit verbundenen Erlösung bis hin zum Einswerden mit Gott hinzu, ermöglicht durch Erkenntnis und durch die Erfüllung bestimmter ethischer Anforderungen.[22]

                  Eine besondere Ausprägung erfuhr der Gedanke der Erlösung der Seele durch höhere Erkenntnis in diversen religiösen Strömungen der Spätantike, die zusammenfassend als Gnosis bezeichnet werden. Diese vielfältige Bewegung entstand im ersten nachchristlichen Jahrhundert im Osten des Römischen Reiches und in Ägypten. Sie trat in heidnischen, jüdischen und christlichen Spielarten auf. In ihr verbanden sich Elemente der griechischen Philosophie mit religiösen Vorstellungen. Grundlegend war dabei zumeist ein schroffer Dualismus, d. h. eine scharfe Trennung zwischen der geistigen Welt, der die menschliche Seele entstammt, und der im Grunde nichtigen materiellen Welt, an die sie vorübergehend gebunden ist, – auch verstanden als Gegensatz von Licht und Finsternis oder von Gut und Böse. Die heiligen religiösen Schriften wurden unter diesem Gesichtspunkt als verschlüsselte Botschaften betrachtet, die von „Pneumatikern“, denen das höhere Wissen über die geistige Wirklichkeit zugänglich war, verfasst worden seien und die auch nur von Pneumatikern wirklich verstanden werden könnten. Speziell in der christlichen Gnosis trat noch die Erlösergestalt des Christus und die damit verbundene Vorstellung eines entscheidenden Wendepunktes der Weltgeschichte hinzu.[23]

                  Die Gnosis stieß auf zunehmenden Widerspruch sowohl von philosophischer Seite (besonders Plotin) wie auch vonseiten der sich etablierenden und institutionell festigenden christlichen Großkirche, wobei eine scharfe Trennung zwischen der im Entstehen begriffenen kirchlichen Theologie und den heterogenen Spielarten der christlichen Gnosis allerdings kaum möglich war und ist. So standen die einflussreichen Theologen Clemens und Origenes der Gnosis nahe, indem auch sie eine höhere, „geistige“ Erkenntnis propagierten und für sich in Anspruch nahmen, und Origenes wurde von seinem späteren Gegner Epiphanius von Salamis gar als „Oberhaupt der Ketzer“ bezeichnet. Problematisch ist zudem, dass die Bezeichnungen „Gnosis“ und „Gnostizismus“ im Wesentlichen von den kirchlichen Gegnern geprägt wurden, während die so Bezeichneten sich selbst zumeist einfach „Christen“ oder gar „orthodoxe“ Christen nannten. Eine wesentliche Differenz zwischen den kirchlichen Kritikern und den von diesen so genannten Gnostikern bestand darin, dass letztere die eigene Erkenntnis (griech. gnosis) des Einzelnen betonten und eine „Selbstermächtigung des erkennenden Subjekts“ (Stuckrad) propagierten, während die Kirche großen Wert auf die Begrenztheit des menschlichen Erkenntnisvermögens legte und die höchsten Wahrheiten nur in der göttlichen Offenbarung gegeben sah, die – unter Berufung auf die Amtsnachfolge (apostolische Sukzession) – allein in den von ihr anerkannten (kanonisierten) Schriften sowie in den von ihr vorgegebenen festen Bekenntnisformeln zu finden sei. Im Konkreten entzündeten sich die Auseinandersetzungen besonders an Fragen der Astrologie und der Magie. Ab dem 4. nachchristlichen Jahrhundert hatte sich die Macht der Kirche so weit gefestigt, dass bereits geringfügige Abweichungen vom „rechten Glauben“ mit dem Tod durch Feuer oder Schwert geahndet werden konnten. Die Zeugnisse der Ansichten dieser „Häretiker“ wurden vernichtet und gingen fast restlos verloren, so dass man sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein weitgehend auf die nicht gerade unparteiischen Schilderungen erklärter Gegner wie Irenäus von Lyon stützen musste. Erst 1945 wurde in Nag Hammadi, Ägypten, eine Sammlung gnostischer Texte entdeckt, die den „Säuberungen“ entgangen war und erstmals einen umfassenden und unverfälschten Einblick in dieses nach eigener Einschätzung wahre oder orthodoxe Christentum erlaubte.[24] Desgleichen gilt für den bereits 1930 gemachten Fund von Medinet Madi, der die ältesten bekannten manichäischen Originalhandschriften (4. Jh.) bewahrte. Im aus diesen Schriften rekonstruierten Mythos der synkretistischen Weltreligion werden die Stufen geschildert, wie das Licht in die Welt gelangte und es durch Mitwirkung des Menschen auf dem gleichen Weg wieder zurück in das Lichtreich kehren kann.[25]

                  Mittelalter

                  Im Mittelalter gerieten große Teile dieser antiken Lehren im christlichen Kulturraum in Vergessenheit, während sie im islamischen Raum bewahrt und vielfach aufgegriffen wurden und teils auch in die jüdische Mystik einflossen. Insbesondere solche Lehren, die eine individuelle Erlösung implizierten oder sich auf religiöse Urkunden beriefen, welche keinen Eingang in den biblischen Kanon gefunden hatten, wurden aus dem orthodoxen Christentum ausgegrenzt. Daneben bestanden allerdings im Mittelmeerraum pagane („heidnische“) Religionen fort, und im Nahen Osten blieben vor allem der Manichäismus, der Zoroastrismus und der Islam neben dem orthodoxen Christentum bestehen.[26]

                  Auf der anderen Seite boten innerhalb des letzteren die neu entstehenden Klöster – insbesondere die des 529 gegründeten Benediktiner-Ordens – Raum für die Pflege kontemplativer Mystik, die sich nun auch nach Norden ausbreitete. Eine große Bedeutung für die mittelalterliche Mystik erlangten einige im 5. und 6. Jahrhundert aufgetauchte Schriften, als deren Autor Dionysios Areopagita genannt wurde, ein Zeitgenosse des Paulus, den dieser in der Apostelgeschichte erwähnt hatte. Dieser Dionysios vertrat eine stark platonisch geprägte „negative“ Theologie, in welcher er zum Ausdruck brachte, dass Gott aller herkömmlichen Erkenntnis unzugänglich sei. Erst der vollkommene Verzicht auf alles „Wissen“ im herkömmlichen Sinn ermögliche die „Einung“ mit Gott und damit eine Erkenntnis, die alles Wissbare sprenge. Daneben war Dionysios der Erste, der eine strukturierte Hierarchie der Engel, d. h. der zwischen Gott und dem Menschen vermittelnden geistigen Wesen, vorlegte. Erst etwa tausend Jahre später kamen ernsthafte Zweifel auf, ob der Autor dieser Schriften wirklich der von Paulus Erwähnte sein konnte, und heute gilt als erwiesen, dass sie frühestens gegen Ende des 5. Jh. entstanden sein konnten.[27] Der Autor wird daher heute meist als Pseudo-Dionysius Areopagita bezeichnet.

                  Ab dem 8. Jahrhundert konnten sich in Südspanien unter der Herrschaft der in religiösen Dingen sehr toleranten Mauren in friedlicher Koexistenz allerlei Spielarten islamischer, jüdischer und christlicher Spiritualität entfalten, unter denen hier vor allem der islamische Sufismus zu nennen ist. Auch Platon und andere griechische Philosophen wurden von hier aus im westlichen Europa näher bekannt.[28]

                  Die herausragende Gestalt der frühmittelalterlichen Mystik und zugleich der bedeutendste Philosoph seiner Epoche war der im 9. Jahrhundert lebende Johannes Scotus Eriugena, der von Kaiser Karl dem Kahlen an die Pariser Hofschule berufen wurde. Seine Lehre war stark von Dionysios Areopagita und dem Neuplatonismus beeinflusst, und er legte die ersten brauchbaren Übersetzungen der Werke des Dionysios ins Lateinische vor, wodurch diese auch im Westen ihre Wirkung entfalten konnten. Ein zentrales Thema seiner Lehre war die Rückkehr des Menschen zu Gott, die „Gottwerdung“ (lat. deificatio oder griech. théosis) durch Erhöhung des Bewusstseins, also ganz im Sinne des Neuplatonismus. Freilich wurden seine Ansichten schon zu seinen Lebzeiten von lokalen Synoden verurteilt, und im 13. Jahrhundert wurden auf Geheiß des Papstes alle greifbaren Exemplare seines Hauptwerks vernichtet.[29]

                  Vertreibung der Katharer aus Carcassonne im Jahr 1209

                  Eine mit der frühchristlichen Gnosis vergleichbare Bewegung sind die Katharer, über die ab der Mitte des 12. Jahrhunderts Berichte vorliegen, deren Ursprung aber weitgehend im Dunkeln liegt. Der Schwerpunkt dieser sich schnell ausbreitenden spirituellen Bewegung lag in Südfrankreich und Norditalien. Sie wich in wesentlichen Punkten von der römisch-katholischen Lehre ab und wurde daher bald massiv bekämpft. Das Katherertum knüpfte vor allem an die Spiritualität des Johannes-Evangeliums an, während es große Teile des Alten Testaments ablehnte. Des Weiteren betrachtete es Christus nicht als Menschen, sondern als einen vom Himmel gesandten Erlöser. Die Erlösung sahen die Katharer darin, dass die Menschenseele aus der als finster betrachteten materiellen Welt in ihre Lichtheimat zurückkehren würde. Die Gemeinschaft der Katharer war streng hierarchisch geordnet; nur der kleine Kreis der in strenger Askese lebenden „Vollendeten“ wurde in ihre Geheimlehre eingeweiht. Als vor allem in weiten Teilen Südfrankreichs sehr beliebte „Gegenkirche“ entwickelte sie sich zur bedeutendsten Konkurrenz der römischen Kirche im Mittelalter, bis diese zu einem regelrechten Kreuzzug aufrief, in dessen Folge das Katharertum vollständig vernichtet wurde.[30]

                  Als neue mystische Geheimlehre trat im 12. Jahrhundert in Südfrankreich und Spanien die jüdische Kabbala auf, die zunächst im Judentum eine große Bedeutung erlangte, später aber auch außerhalb desselben in der Geschichte der Esoterik eine bedeutende Rolle spielen sollte. Ursprünglich auf die Deutung der Heiligen Schrift (Tora) beschränkt, entwickelte die Kabbala bald auch eine eigenständige theologische Lehre (siehe Sephiroth), die mit magischen Elementen (Theurgie) verbunden war. Manche Kabbalisten (am prominentesten Abraham Abulafia) vertraten (wie die christlichen Gnostiker) die Ansicht, dass man nicht nur durch Interpretation der Tora, sondern auch durch direkte mystische Erfahrung zu „absolutem“ Wissen gelangen könne.[31]

                  Hildegard von Bingen: Buch von den göttlichen Werken, Darstellung einer Vision des Menschen als Teil des Kosmos

                  Bis ins 13. Jahrhundert finden sich auch innerhalb des offiziellen Christentums noch wesentliche Teile dessen, was man später als Esoterik bezeichnen würde, darunter kosmologische Lehren, das Denken in Entsprechungen, die Imagination und die Idee der spirituellen Transformation. Beispiele dafür sind in Deutschland die Mystikerin Hildegard von Bingen, in Frankreich die platonisch ausgerichtete Schule von Chartres (Bernardus Silvestris, Guillaume de Conches, Alanus ab Insulis), in Italien der Visionär Joachim von Fiore und die Franziskaner, in Spanien die neuplatonisch geprägte, der Kabbala nahestehende Lehre des Mallorquiners Ramon Llull und in England die Schule von Oxford (Theosophie des Lichts bei Robert Grosseteste, Alchemie und Astrologie bei Roger Bacon). Um 1300 setzte sich jedoch in der Theologie der Averroismus durch, der den Rationalismus betont und Imaginatives ablehnt.[32]

                  Speziell die Mystik erfuhr allerdings in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts einen bemerkenswerten Aufschwung und eine Popularisierung, indem ihre Vertreter zum Gebrauch der jeweiligen Volkssprache anstelle des Lateinischen übergingen. Am bedeutendsten waren hier die deutschen Dominikaner Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse; Vergleichbares gab es jedoch auch in den Niederlanden, in England, Frankreich, Italien und Spanien. Bei aller Vielfalt des von diesen Mystikern geschilderten inneren Erlebens und der von ihnen verwendeten Begriffe war ihnen das Ziel der Unio mystica, der mystischen Vereinigung oder Kommunion des Menschen mit Gott, gemeinsam, die „Gottesgeburt im Seelengrund“. In Eckharts mystischem Denken erreichte die mittelalterliche Mystik einen Höhepunkt; zugleich bildet es aber den Ausgangspunkt für eine neue Richtung der Mystik, die bis in die frühe Neuzeit hinein wirken sollte. Bei ihm stand „Mystik“ nicht für ekstatische Verzückung, sondern für eine besondere Denkweise, die über das Argumentieren und Schlussfolgern hinausgeht und zu einem unmittelbaren Erfassen des Absoluten, ja zum Einswerden mit diesem führt. Damit knüpfte Eckhart an Johannes Scotus Eriugena, Pseudo-Dionysios Areopagita und den Neuplatonismus an. Da er sich vielfach der deutschen Sprache bediente, wurde er zum wirkungsmächtigsten Vertreter dieser platonischen Richtung innerhalb der christlichen Theologie, obwohl Teile seiner Lehre posthum als Häresie verurteilt wurden und auch seine allgemeinverständliche Verbreitung schwieriger theologischer Erörterungen auf Kritik stieß.[33]

                  Esoterische Praktiken wie die Magie und die Astrologie waren im Mittelalter verbreitet. Zur Magie gehörte auch die Beschwörung (Invokation) von Dämonen und Engeln, wobei die Existenz von Dämonen als gefallener Engel auch in der Theologie anerkannt war. Die Alchemie erlangte erst im 12. Jahrhundert eine gewisse Bedeutung, ausgehend von arabisch-muslimischen Quellen in Spanien.[34]

                  Frühe Neuzeit

                  Corpus Hermeticum, flämische Ausgabe von 1643

                  In der Renaissance, in der man sich auf die Antike zurückbesann, erlebte auch die Esoterik einen Aufschwung. Maßgeblich dafür waren die Wiederentdeckung bedeutender hermetischer Schriften (Corpus Hermeticum), die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen metallenen Lettern, durch den sich ein viel breiteres Publikum erschloss, und auch die Auswirkungen der Reformation.[35] Antoine Faivre, der Altmeister der Esoterikforschung, sieht im 16. Jahrhundert sogar den eigentlichen „Ausgangspunkt dessen, was man später als Esoterik bezeichnen sollte“, und betrachtet daher vergleichbare Erscheinungen in der Antike und im Mittelalter lediglich als Vorläufer der Esoterik: „als sich die Naturwissenschaften von der Theologie ablösten und man begann, sie um ihrer selbst willen zu betreiben […], da konnte sich die Esoterik als eigener Bereich konstituieren, der in der Renaissance zunehmend die Schnittstelle zwischen Metaphysik und Kosmologie einnahm“.[36]

                  Das Corpus Hermeticum, eine Sammlung von Schriften, die dem nach neuerer Kenntnis fiktiven Autor Hermes Trismegistos zugeschrieben wurden, wurde 1463 in Makedonien entdeckt und gelangte in den Besitz des Mäzens Cosimo de’ Medici in Florenz. Diese Texte schienen sehr alt zu sein, sogar älter als die Schriften Moses und damit die gesamte jüdisch-christliche Überlieferung, und eine Art „Urwissen“ der Menschheit zu repräsentieren. Cosimo gab deshalb sofort eine Übersetzung ins Lateinische in Auftrag, die 1471 erschien und großes Aufsehen erregte. Das Corpus wurde als „ewige Philosophie“ (Philosophia perennis) betrachtet, die der ägyptischen, griechischen, jüdischen und christlichen Religion als gemeinsamer Nenner zugrunde liege. Dank des Buchdrucks erlangte es weite Verbreitung, und bis 1641 kamen 25 Neuauflagen heraus; auch wurde es in verschiedene andere Sprachen übersetzt. Im 16. Jahrhundert kamen jedoch Zweifel an der korrekten Datierung dieser Texte auf, und 1614 konnte der Genfer Protestant Isaac Casaubon nachweisen, dass sie erst in nachchristlicher Zeit entstanden sein konnten. Da hatten sie ihre enorme Wirkung jedoch längst entfaltet.[37]

                  Marsilio Ficino, Büste im Dom von Florenz

                  Der Übersetzer des Corpus Hermeticum, Marsilio Ficino (1433–1499), übertrug auch die Werke Platons und etlicher Neuplatoniker ins Lateinische und verfasste eigene Kommentare und Einführungen in die platonische Philosophie. Die Neuplatoniker wurden dadurch nach langer Vergessenheit überhaupt erst wieder bekannt, und Platon wurde im Wortlaut verfügbar. Auch das hatte enorme Auswirkungen. Platonisches Gedankengut wurde gegen die aristotelisch geprägte Theologie in Stellung gebracht. Ein Aspekt dieser Kontroversen betraf die Frage, wie weit menschliche Erkenntnis reichen kann, womit ein wesentlicher Konflikt aus Zeiten des frühen Christentums wieder auflebte (vgl. oben). Manche Neuplatoniker der Renaissance vertraten sogar pantheistische Positionen, was aus Sicht des monotheistischen Christentums an Häresie grenzte.[38]

                  Ein dritter wichtiger Einfluss auf die Esoterik der Renaissance ging von der Kabbala aus, indem deren Methoden zur Deutung der religiösen Urkunden auch von Christen übernommen wurden. Die bedeutendsten Vertreter dieser „christlichen Kabbala“ waren Giovanni Pico della Mirandola (1463–1494), Johannes Reuchlin (1455–1522) und Guillaume Postel (1510–1581). Im Zentrum der christlich-kabbalistischen Hermeneutik stand der Versuch, auch auf der Grundlage der originär jüdischen Überlieferung die Wahrheit der christlichen Botschaft (Christus ist der Messias) zu beweisen. Das war teils mit anti-jüdischer Polemik verbunden (die Juden würden ihre eigenen heiligen Schriften nicht richtig verstehen), rief aber auf der anderen Seite die Inquisition auf den Plan, was 1520 in der Verurteilung Reuchlins durch den Papst kulminierte.[39]

                  In Deutschland entwickelte der Kölner Philosoph und Theologe Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486–1535) aus Elementen der Hermetik, des Neuplatonismus und der Kabbala eine „okkulte Philosophie“ (De occulta philosophia, 1531). Darin unterschied er drei Welten: die elementare, die himmlische und die göttliche Sphäre, denen beim Menschen Körper, Seele und Geist entsprechen. Die antike Lehre von den vier Elementen (Erde, Wasser, Luft und Feuer) ergänzte er durch eine „fünfte Essenz“, womit er den Begriff der Quintessenz prägte. Größte Bedeutung maß Agrippa der Magie bei, die er als höchste Wissenschaft und erhabenste Philosophie auffasste. Nicht durch Wissenschaft im herkömmlichen Sinn, die er scharf verurteilte, sondern nur durch den „guten Willen“ könne der Mensch sich in mystischer Ekstase dem Göttlichen annähern.[40]

                  Paracelsus, 1540

                  Die neuplatonische Dreiteilung von Mensch und Welt und die Entsprechung von Mikrokosmos (Mensch) und Makrokosmos liegen auch der medizinischen Lehre des Paracelsus (1493–1541) zugrunde. Neben den vier Elementen maß er besonders den drei Prinzipien der Alchemie (Sal, Sulfur und Mercurius) eine große Bedeutung bei. Der Quintessenz Agrippas entspricht bei ihm der Archaeus, eine organisierende und formbildende Kraft. Für Paracelsus gehörte auch die Astrologie notwendig zur Medizin hinzu, denn der Mensch trage den ganzen Kosmos in sich, Diagnose und Therapie setzten genaue Kenntnisse der astrologischen Entsprechungen voraus, und die Beurteilung des Krankheitsverlaufs und der Wirkung von Medikamenten müsse unter Berücksichtigung der Planetenbewegungen erfolgen.[41]

                  Zu den bedeutenden Esoterikern der frühen Neuzeit gehört auch Giordano Bruno (1548–1600). Er schrieb mehrere Bücher über Magie, die er als mit der empirischen Naturwissenschaft vereinbar ansah (Magia naturalis), und vertrat die Lehre von der Seelenwanderung. Mit der im Geiste Brunos sich vom kirchlichen Dogmatismus befreienden Naturwissenschaft schienen esoterische Anschauungen dagegen vielfach kompatibel zu sein. So waren die astronomischen „Revolutionäre“ Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Galileo Galilei (1564–1642) und Johannes Kepler (1571–1630) überzeugte Anhänger der Astrologie, Kepler und Galilei praktizierten diese sogar, und Isaac Newton (1643–1727), der neben Galilei als Begründer der exakten Naturwissenschaft gilt, verfasste daneben auch Beiträge über Hermetik, Alchemie und Astrologie.[42]

                  Jakob Böhme: Alle Theosophischen Schriften, 1682

                  An die Forderung Martin Luthers, neben der Bibel nur auf einen individuellen Zugang zu Gott zu vertrauen, knüpfte im 16. und 17. Jahrhundert die „klassische“ christliche Theosophie an. Deren wichtigster Vertreter war Jakob Böhme (1575–1624), ein Schuster, der im Alter von 25 Jahren nach einer schweren Lebenskrise eine mystische Vision hatte und später darüber schrieb. Nach Böhme ist der Ausgangspunkt allen Seins der „Zorn Gottes“, den er jedoch nicht wie das Alte Testament als eine Reaktion auf menschliche Verfehlungen, sondern als ein willenshaftes Urprinzip beschreibt, das vor der Schöpfung, ja „vor der Zeit“ besteht. Dem Zorn steht die Liebe gegenüber, die als Sohn Gottes oder auch als dessen Wiedergeburt angesehen wird. Diesen „wiedergeborenen Gott“ kann der Mensch nur erkennen, wenn er selbst „wiedergeboren“ wird, indem er mit Gott kämpft und durch einen Gnadenakt von diesem Kampf erlöst und mit absolutem Wissen beschenkt wird. Diese theosophische Lehre Böhmes wurde als häretisch eingestuft, und nachdem ein erstes, nicht zur Veröffentlichung bestimmtes Manuskript in die Hände eines Pfarrers gelangt war, wurde der Autor zeitweilig inhaftiert und schließlich mit einem Publikationsverbot belegt. Jahre später (ab 1619) widersetzte er sich jedoch diesem Verbot, und seine Schriften trugen in hohem Maß zur Ausbildung eines spirituellen Bewusstseins auf der Grundlage des Protestantismus bei.[43]

                  Johann Valentin Andreae, 1639

                  In den Jahren 1614 bis 1616 erschienen einige mysteriöse Schriften, die großes Aufsehen erregten. Ihre anonymen Autoren beriefen sich auf die mythische Gestalt des Christian Rosencreutz, der von 1378 bis 1484 gelebt haben soll und dessen Hinterlassenschaft sie in seinem Grab entdeckt hätten. Die von diesen ersten Rosenkreuzern propagierte Lehre ist eine Synthese verschiedener esoterischer und naturphilosophischer Traditionen mit der Idee einer „Generalreformation“ der ganzen Welt. Ihre Publikation löste eine Flut von zustimmenden und ablehnenden Kommentaren aus; schon 1620 waren über 200 diesbezügliche Schriften erschienen. Der angeblich dahinter stehende geheime Orden bestand nach heutigem Kenntnisstand jedoch wahrscheinlich nur aus wenigen Personen an der Tübinger Universität, darunter Johann Valentin Andreae (1586–1654).[44]

                  Aufklärung und Romantik

                  Einen wichtigen Wendepunkt in der Rezeption esoterischer Lehren markiert die 1699/1700 publizierte Unparteyische Kirchen- und Ketzer-Historie von Gottfried Arnold, in der erstmals ein Überblick über „alternative“ Anschauungen innerhalb des Christentums gegeben wurde, ohne diese als Irrlehren zu verdammen. Der Protestant Arnold rehabilitierte insbesondere die Gnosis, indem er sie als Suche nach „ursprünglicher Religiosität“ beschrieb.[45]

                  Im 18. Jahrhundert entwickelte sich eine im Vergleich zu den „Klassikern“ wie Jakob Böhme weniger visionäre, dafür stärker intellektuell geprägte Theosophie. Deren wichtigster Vertreter, Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782), war zugleich auch ein bedeutender Propagator der lurianischen Kabbala im deutschen Sprachraum. Durch die erste deutsche Übersetzung im Jahre 1706 wurde das Corpus Hermeticum breiter bekannt und zum Gegenstand wissenschaftlicher Darstellungen. Populär waren Themen wie Vampirismus und Hexerei, und Gestalten wie der Graf von Saint Germain oder Alessandro Cagliostro hatten Konjunktur. Daneben etablierte sich eine institutionalisierte Esoterik in Form von Geheimen Bruderschaften, Orden und Logen (vor allem die Rosenkreuzer und Teile der Freimaurerei).[46]

                  Emanuel Swedenborg

                  Eine Sonderstellung im Bereich der Theosophie nimmt der renommierte schwedische Naturwissenschaftler und Erfinder Emanuel Swedenborg (1688–1772) ein, der ähnlich wie Böhme aufgrund von Visionen, die er 1744/45 hatte, zum Mystiker und Theosophen wurde. Nach Swedenborgs Überzeugung leben wir mit unserem Unbewussten in einer jenseitigen geistigen Welt, in welcher wir bewusst „erwachen“, wenn wir sterben. Als Autor etlicher umfangreicher Werke avancierte er bald zu einem der einflussreichsten, aber auch umstrittensten Mystiker im Zeitalter der Aufklärung. Anhänger seiner Lehre gründeten die bis heute bestehende Glaubensgemeinschaft „Neue Kirche“, unter den Theosophen seiner Zeit blieb er jedoch ein wenig geschätzter Außenseiter, und sein bedeutendster Kritiker war kein Geringerer als Immanuel Kant (1724–1804), der ihm 1766 die Streitschrift Träume eines Geistersehers widmete.[47]

                  In der Aufklärung, zu deren wichtigstem Denker Kant durch seine späteren Hauptwerke avancieren würde, war der Esoterik neben den etablierten Kirchen eine weitere mächtige Gegnerschaft erwachsen. Aufgrund seines Verständnisses von Vernunft und Wissen musste Kant, obwohl er in jungen Jahren selbst der Seelenwanderungslehre angehangen hatte, Lehren wie diejenige Swedenborgs ablehnen, und darin folgte ihm bald die große Mehrheit der Gelehrten. Zwar könne man, so Kant, nicht beweisen, dass Swedenborgs Behauptungen über die Existenz von Geistern und dergleichen falsch seien, ebenso wenig aber das Gegenteil, und wenn man auch nur eine einzige Geistererzählung als wahr anerkennen würde, würde man damit das gesamte Selbstverständnis der Naturwissenschaften in Frage stellen.[48]

                  Philipp Otto Runge: Der Morgen, 1808

                  Dass Aufklärung und Esoterik nicht notwendigerweise im Gegensatz zueinander stehen müssen, zeigen hingegen die Freimaurer, bei denen ein aktives Eintreten für die rationale Aufklärung und ein verbreitetes Interesse für Esoterik nebeneinander bestanden und „Aufklärung“ vielfach mit einem Streben nach „höherem“ Wissen gleichgesetzt wurde, verbunden mit dem esoterischen Motiv der Transformation des Individuums. Esoterisch ausgerichteten Orden gehörten im 18. Jahrhundert viele bedeutende Personen an, darunter der preußische Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm II., dessen Orden allerdings nur bis zu seiner Krönung bestand, weil er damit aus der Sicht der Ordensleitung seinen Zweck erfüllt hatte. Obwohl auch einige andere Adlige bedeutende Freimaurer waren, spielte das Freimaurertum insgesamt aber eher eine Rolle bei der Stärkung des sich emanzipierenden Bürgertums gegenüber dem absolutistischen Staat.[49]

                  In die Naturphilosophie und Kunst der deutschen Romantik floss in erheblichem Maß esoterisches Gedankengut ein. So war Franz von Baader (1765–1841) zugleich ein bedeutender Naturphilosoph und der herausragende Theosoph dieser Epoche. In letzterer Hinsicht knüpfte er stark an Böhme an, allerdings in einer äußerst spekulativen Weise. In der romantischen Dichtung tritt der esoterische Einfluss besonders deutlich bei Novalis (1772–1801) hervor, aber auch etwa bei Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Justinus Kerner (1786–1862) und etlichen anderen bedeutenden Dichtern. Novalis fasste die Natur als ein großes lebendiges Ganzes auf, mit dem der Mensch im Zuge einer Initiation erkennend verschmelzen kann. Dabei griff er auch alchemistische und freimaurerische Symbole auf. In der Musik ist vor allem Mozarts in einem freimaurerischen Umfeld entstandene Oper Die Zauberflöte zu nennen, in der Malerei Philipp Otto Runge.[50]

                  Moderne

                  Mit der Begründung der modernen Chemie im späten 18. Jahrhundert (vor allem durch die Schriften Lavoisiers 1787/1789) war der Niedergang der „operativen“ Alchemie eingeleitet, was deren Popularität allerdings zunächst wenig beeinträchtigte, und daneben bestand eine „spirituelle“ Alchemie als eine spezielle Form der Gnosis weiter. Auch Elektrizität und Magnetismus waren in dieser Zeit geläufige Themen esoterischer Diskurse, wobei sich besonders der schwäbische Arzt Franz Anton Mesmer (1734–1815) mit seiner Theorie des „animalischen Magnetismus“ hervortat. Mesmer verband die alte alchemistische Vorstellung eines alles durchströmenden unsichtbaren Fluidums mit dem modernen Begriff des Magnetismus und mit der Behauptung, damit Krankheiten heilen zu können. Nachdem er sich 1778 in Paris niedergelassen hatte, eroberten die von ihm entwickelten „magnetischen“ Heilgeräte vor allem die dortige Kaffeehaus-Szene. Seine „Therapiemethode“, zu mehreren um ein solches Gerät herumzusitzen, dabei in Trance und Ekstase zu geraten und den „Magnetismus“ daran beteiligter gesunder Personen in sich einströmen zu lassen, kann als ein Vorläufer der späteren spiritistischen Séancen gelten.[51]

                  Die Fox-Schwestern, hier 1852, gelten als Begründerinnen des Spiritismus.

                  Ende des 18. Jahrhunderts tauchte die neue Praktik auf, zumeist weibliche Personen in einen „magnetischen Schlaf“ zu versetzen und dann über die übersinnliche Welt zu befragen. Im deutschen Sprachraum befasste sich der schon genannte Justinus Kerner damit. Eine Abwandlung dieser Praktik ist der Spiritismus, dessen Ursprung 1848 bei zwei Schwestern in den USA liegt, der aber schnell auch auf Europa übergriff und Millionen Anhänger fand. Auch hierbei dient eine Person als „Medium“, und diesem werden Fragen gestellt, welche sich an die Geister von Verstorbenen wenden. Die Geister sollen antworten, indem sie den Tisch, an dem die Sitzung stattfindet, in Bewegung versetzen. In Verbindung mit dem Reinkarnationsgedanken entwickelte sich daraus eine regelrechte Religion.[52]

                  Als Begründer des Okkultismus im eigentlichen Sinn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt Éliphas Lévi (1810–1875). Obwohl seine Werke nur „wenig geschickte Kompilationen“ (Faivre) waren, war er zeitweilig der bedeutendste Esoteriker überhaupt. Einflussreich war auch das umfangreiche okkultistische Werk von Papus (1865–1916); im deutschen Sprachraum ist vor allem Franz Hartmann (1838–1912) zu nennen. Dieser Okkultismus war eine Gegenströmung gegen die vorherrschende Wissenschaftsgläubigkeit und gegen die Entzauberung der Welt durch den Materialismus. Er verstand sich selbst jedoch als modern (Faivre nennt ihn eine Antwort der Moderne auf sich selbst) und lehnte im Allgemeinen den wissenschaftlichen Fortschritt nicht ab, sondern versuchte, diesen in eine umfassendere Vision zu integrieren.[53]

                  Ein Kennzeichen der Moderne, welche durch die Aufklärer des 18. Jahrhunderts, aber auch durch den Neukantianismus des 19. Jahrhunderts geprägt wurde, ist die zunehmende Trennung von materiellen und sakral-transzendenten Bereichen der Wirklichkeit. Einerseits werden Natur und Kosmos zunehmend rational begriffen und somit „entzaubert“, andererseits wird dem Transzendenten eine außerweltliche Ebene zugewiesen. Daraus kann ebenso die Gegenreaktion erwachsen, die Natur, den Kosmos und die materielle Wirklichkeit erneut sakralisieren zu wollen und somit die Trennung zwischen weltlicher und außerweltlicher Sphäre wieder aufzuheben. Da der Glaube an die Berechenbarkeit aller Dinge und die prinzipielle Ergründbarkeit des Kosmos selbst das Ergebnis einer religionsgeschichtlichen Entwicklung sind, nämlich der schon in der alttestamentlichen Schöpfungsvorstellung angelegten Entseelung des Kosmos, kann gerade die moderne Abwendung von dieser religiösen Tradition auch eine Abwendung von dem Glauben an die rationale Wissenschaft nach sich ziehen.[54] Dies kann zu der Überzeugung führen, dass weder Religion, wie beispielsweise das Christentum, noch Wissenschaft über die „wahre“ Weltdeutungshoheit verfügen, sondern dass eine Erklärung der Welt nur mit wissenschaftlicher und spiritueller Deutung möglich sei. Verschiedene Gruppierungen, die der modernen Esoterik zugeordnet werden können, vertraten genau diese Überzeugung.[55]

                  Helena Petrovna Blavatsky, 1877

                  In einem engeren Sinn wird vielfach das Jahr 1875 als Geburtsjahr der modernen westlichen Esoterik angesehen, markiert durch die Gründung der Theosophischen Gesellschaft (TG) in New York. Initiator und dann auch Präsident dieser Gesellschaft war Henry Steel Olcott (1832–1907), ein renommierter Anwalt, der sich schon lange für esoterische Themen interessiert hatte und den Freimaurern nahestand. Zur wichtigsten Person wurde jedoch schnell Olcotts Lebensgefährtin Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891). HPB, wie sie später zumeist genannt wurde, war deutsch-ukrainischer Herkunft und hatte lange Jahre auf Reisen in weiten Teilen der Welt verbracht. Schon seit ihrer Kindheit stand sie in medialer Verbindung zu spirituellen „Meistern“ in Indien, von denen sie nun (laut einem Notizbucheintrag vor der Gründung der TG) die „Weisung“ erhalten hatte, eine philosophisch-religiöse Gesellschaft unter der Leitung Olcotts zu gründen. Auch Olcott berief sich auf Anweisungen von „Meistern“, die er allerdings in Form von Briefen erhalten habe. Die Ziele der TG wurden folgendermaßen formuliert: Erstens sollte sie den Kern einer universalen Bruderschaft der Menschheit bilden, zweitens eine vergleichende Synthese von Religionswissenschaft, Philosophie und Naturwissenschaft anregen und drittens ungeklärte Naturgesetze und im Menschen verborgene Kräfte erforschen. Die Bezeichnung „theosophisch“ wurde dabei anscheinend kurzfristig einem Lexikon entnommen.[56]

                  Kurz nach der Gründung der TG machte sich Blavatsky an die Abfassung ihres ersten Bestsellers Die entschleierte Isis (Isis Unveiled), der 1877 herauskam und dessen erste Auflage bereits nach zehn Tagen vergriffen war. In dieser und in anderen Schriften – das Hauptwerk Die Geheimlehre (The Secret Doctrine) erschien 1888 – bündelte HPB die esoterischen Traditionslinien der Neuzeit und gab ihnen eine neue Form. Von großer Bedeutung war dabei die Verbindung mit östlichen spirituellen Lehren, an denen zwar schon seit der Romantik ein recht reges Interesse bestanden hatte, die nun aber als das reinste „Urweistum“ der Menschheit in den Vordergrund rückten, was die Esoterik des 20. Jahrhunderts entscheidend prägen sollte. Blavatsky selbst gab einerseits an, ihr Wissen zu erheblichen Teilen der beinahe täglichen „Präsenz“ eines „Meisters“ zu verdanken (was man hundert Jahre später einmal „Channeling“ nennen würde). Im Vorwort der Geheimlehre hingegen behauptete sie, lediglich ein uraltes und bisher geheim gehaltenes östliches Dokument (das Buch des Dzyan) zu übersetzen und zu kommentieren. Schon nach dem Erscheinen von Isis Unveiled begannen Kritiker jedoch nachzuweisen, dass der Inhalt dieses Buches fast vollständig auch schon in anderer zeitgenössischer Literatur zu finden war, wobei die meisten der betreffenden Bücher für HPB unmittelbar in Olcotts Bibliothek verfügbar waren. Der enormen Wirkung ihres Werks tat das jedoch keinen Abbruch.[57]

                  Das hermetische Rosenkreuz des Golden Dawn

                  Im Umfeld der Theosophischen Gesellschaft entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine ganze Reihe neuer initiatischer Gemeinschaften und magischer Orden, überwiegend in freimaurerischer und rosenkreuzerischer Tradition, darunter der Hermetic Order of the Golden Dawn (1888). Dieser Orden war von der christlichen Kabbala und dem Tarot inspiriert, befasste sich mit ägyptischen und anderen antiken Gottheiten und räumte einer zeremoniellen Magie einen erheblichen Raum ein. Für letztere stand vor allem Aleister Crowley (1875–1947), der später dem in Wien gegründeten Ordo Templi Orientis (1901) beitrat und diesem eine sexualmagische und antichristliche Ausrichtung gab. Crowley gilt als der bedeutendste Magier des 20. Jahrhunderts.[58]

                  In Deutschland gründete Franz Hartmann 1886 eine deutsche Abteilung der Theosophischen Gesellschaft und 1888 einen Rosenkreuzer-Orden. Viel bedeutender war hier aber Rudolf Steiner (1861–1925), der 1902 Generalsekretär der neu gegründeten deutschen Sektion der TG wurde. Steiner übernahm zumindest in den ersten Jahren vieles von Blavatsky, war selbst aber stark von den naturwissenschaftlichen Werken Goethes und deutschen Philosophen wie Max Stirner und Friedrich Nietzsche beeinflusst und entwickelte schließlich eine eigene, christlich-abendländische, an der Mystik anknüpfende Lehre, die er später „Anthroposophie“ nannte, nachdem es zum Bruch mit der durch Annie Besant vertretenen internationalen Theosophischen Gesellschaft gekommen war. Als Vertreter einer christlichen Theosophie in Deutschland in der Tradition von Jakob Böhme und Franz von Baader ist im 20. Jahrhundert außerdem Leopold Ziegler (1881–1958) zu nennen.[59]

                  Der populärste Zweig der Esoterik im 20. Jahrhundert war zweifellos die Astrologie. Sie bedient das Bedürfnis, mit Hilfe des Prinzips der Entsprechung die verlorengegangene Einheit von Mensch und Universum wiederherzustellen. Dies kann neben der praktischen Anwendung auch einen „gnostischen“ Aspekt haben, indem man „Zeichen“ zu deuten versucht und eine ganzheitliche Sprache entwickelt. Eine ähnliche Dualität von Praxis und Gnosis liegt auch beim Tarot vor sowie bei der Unterscheidung von zeremonieller und initiatischer Magie.[60]

                  C. G. Jung 1912

                  Einen herausragenden Einfluss auf die Entwicklung der populären Esoterik in den letzten Jahrzehnten („New Age“) hatte Carl Gustav Jung (1875–1961). Jung postulierte die Existenz universeller seelischer Symbole, die er „Archetypen“ nannte und durch eine Analyse der Religionsgeschichte und insbesondere auch der Geschichte der Alchemie und Astrologie zu identifizieren suchte. In dieser Sichtweise wurde die innere Transformation des Adepten zum zentralen Inhalt esoterischen Handelns, so u. a. in der „psychologischen“ Astrologie. Dem liegt ein Konzept der Seele zugrunde, wie es in ähnlicher Form schon bei den antiken Neuplatonikern und bei Renaissance-Denkern wie Marsilio Ficino und Giovanni Pico della Mirandola zu finden war. Im Kontrast zur traditionellen Psychologie, die an dem mechanistisch-naturwissenschaftlichen Ansatz der Medizin ausgerichtet ist und die Rede von einer Seele als ein Ergebnis metaphysischer, also unwissenschaftlicher Spekulation betrachtet, wird hier die Seele zum „wahren Kern“ der Persönlichkeit erhoben und geradezu sakralisiert, d. h. ihrem eigentlichen Wesen nach als göttlich angesehen. Der Mensch strebt nach Vollkommenheit, indem er sich in seine eigene Göttlichkeit versenkt, welche im Unterschied zu manchen östlichen Lehren dem Individuum zugeschrieben wird.[61]

                  Jungs aus der Theorie der Archetypen entwickeltes Konzept des kollektiven Unbewussten gehört auch zu den Ursprüngen der transpersonalen Psychologie, welche annimmt, dass es Ebenen der Wirklichkeit gibt, auf denen die Grenzen der gewöhnlichen Persönlichkeit überschritten werden können und eine gemeinsame Teilhabe an einer allumfassenden Symbolwelt möglich ist. Solche Vorstellungen verbanden sich in der von Amerika ausgehenden Hippie-Bewegung mit einem großen Interesse an östlichen Meditationstechniken und an psychoaktiven Drogen. Die wichtigsten Theoretiker dieser transpersonalen Bewegung sind Stanislav Grof und Ken Wilber. Grof experimentierte mit LSD und versuchte dabei, eine Systematik der auftretenden „transpersonalen“ Bewusstseinszustände zu entwickeln.[62]

                  Edgar Cayce 1910

                  Für die Kommunikation mit transzendenten Wesen in einem veränderten Bewusstseinszustand (etwa in Trance) etablierte sich in den 1970er Jahren die Bezeichnung „Channelling“. Sehr populär wurden in diesem Bereich die Prophezeiungen von Edgar Cayce (1877–1945). Weitere bedeutende Medien waren oder sind Jane Roberts (1929–1984), Helen Schucman (1909–1981) und Shirley MacLaine. Auch die Lehren von Theosophen wie Helena Petrovna Blavatsky und Alice Bailey sind hierher zu rechnen, und Vergleichbares findet sich im Neo-Schamanismus, in der modernen Hexenbewegung und im Neopaganismus. Allen gemeinsam ist die Überzeugung von der Existenz anderer Welten und von der Möglichkeit, aus diesen Informationen zu erhalten, die in der diesseitigen Welt nützlich sein können.[63]

                  Ein weiteres zentrales Thema der heutigen Esoterik sind ganzheitliche Konzeptionen der Natur, wobei naturwissenschaftliche oder naturphilosophische Ansätze die Grundlage für eine spirituelle Praxis bilden. Ein Beispiel dafür ist die Tiefenökologie, eine biozentrische und radikal gegen den vorherrschenden Anthropozentrismus gerichtete Synthese ethischer, politischer, biologischer und spiritueller Positionen (Arne Næss, deep ecology, 1973). Die Tiefenökologie betrachtet die gesamte Biosphäre als ein einziges, zusammenhängendes „Netz“, das nicht nur als solches erkannt, sondern auch in einer spirituellen Dimension erfahren werden soll. Damit verwandt sind James Lovelocks Gaia-Hypothese, die den ganzen Planeten Erde als einen Organismus auffasst, und daran anknüpfende Konzepte von David Bohm, Ilya Prigogine, David Peat, Rupert Sheldrake und Fritjof Capra, die man als „New Age Science“ zusammenfassen kann.[64]

                  Das Goetheanum in Dornach, Zentrum der Anthroposophischen Gesellschaft

                  Im Bereich der Freimaurerei und des Rosenkreuzertums wurden im 20. Jahrhundert zahlreiche initiatische Gesellschaften neu gegründet. Eine besonders breite Wirkung entfaltete der 1915 gegründete Rosenkreuzer-Orden AMORC. Im deutschen Sprachraum ist die Anthroposophische Gesellschaft mit ihrem Zentrum in Dornach bei Basel am bedeutendsten, was durch den Erfolg der auf anthroposophischer Grundlage arbeitenden Waldorfschulen noch verstärkt wird. Die Theosophische Gesellschaft zerfiel nach Blavatskys Tod in mehrere Gruppierungen, welche heute in diversen Ländern sehr aktiv sind.[65]

                  Wie schon in der Romantik, lassen sich auch in der Moderne vielfach esoterische Einflüsse in Kunst und Literatur aufzeigen. Das gilt etwa für die Architektur Rudolf Steiners (Goetheanum), für die Musik Alexander Skrjabins, die Gedichte Andrej Belyis, die Dramen August Strindbergs und das literarische Werk Hermann Hesses, aber auch für Bereiche der neueren Science Fiction wie etwa die Star-Wars-Filmtrilogie von George Lucas. Ein bedeutender Einfluss auf die bildende Kunst ging auch von der Theosophischen Gesellschaft aus. Beispiele für künstlerische Gestaltung im Dienst der Esoterik sind manche Tarot-Blätter und die Illustrationen in manchen esoterischen Büchern. Nicht im eigentlichen Sinn esoterisch beeinflusst, aber beliebte Gegenstände esoterischer Interpretationen waren die Musik Richard Wagners und die Gemälde Arnold Böcklins.[66]

                  Esoterik als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung

                  Ursprünge der Esoterikforschung

                  Was heute als westliche Esoterik bezeichnet wird, wurde anscheinend erstmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts als eigenständiges und zusammenhängendes Feld erkannt. 1690/1691 publizierte Ehregott Daniel Colberg seine polemische Schrift Das platonisch-hermetische Christenthum, und 1699/1700 folgte Gottfried Arnolds Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie, in welcher er bis dahin als häretisch eingestufte Spielarten des Christentums aus christlich-theosophischer Sicht verteidigte. Diesen theologisch ausgerichteten Arbeiten folgten philosophiehistorisch orientierte, zunächst Johann Jakob Bruckers Historia critica Philosophiae (1742–1744), in der verschiedene Strömungen behandelt wurden, welche heute der westlichen Esoterik zugerechnet werden, und schließlich Die christliche Gnosis oder die christliche Religions-Philosophie in ihrer geschichtlichen Entwicklung (1835) von Ferdinand Christian Baur, der eine direkte Linie von der antiken Gnosis über Jacob Böhme bis zum deutschen Idealismus zog.[67]

                  Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden derartige Themen weitgehend aus dem wissenschaftlichen Diskurs ausgegrenzt, indem man sie als Produkte irrationaler Schwärmerei betrachtete oder als vor-wissenschaftlich einordnete (die Alchemie als Proto-Chemie oder die Astrologie als Proto-Astronomie). Stattdessen schrieben nun Okkultisten wie Éliphas Lévi oder Helena Petrovna Blavatsky umfangreiche „Historien“ der Esoterik, in denen, wie Hanegraaff schreibt, ihre eigene Fantasie eine kritische Betrachtung historischer Tatbestände ersetzte, was erst recht dazu beitrug, dass ernsthafte Wissenschaftler dieses Themenfeld mieden. Erst 1891–1895 legte Carl Kiesewetter mit seiner Geschichte des neueren Occultismus wieder eine bedeutende akademische Studie vor, gefolgt von Les sources occultes du Romantisme von Auguste Viatte (1927) und Lynn Thorndikes achtbändiger History of Magic and Experimental Science (1923–1958). Eine umfassende Sicht westlicher Esoterik, die etwa der Perspektive heutiger Esoterikforschung entspricht, scheint als Erster Will-Erich Peuckert in seiner 1936 erschienenen Pansophie – ein Versuch zur Geschichte der weißen und schwarzen Magie entwickelt zu haben, die mit Marsilio Ficino und Giovanni Pico della Mirandola beginnt und über Paracelsus und die christliche Theosophie zum Rosenkreuzertum führt.[68]

                  Hermetik und neuzeitliche Wissenschaft: das Yates-Paradigma

                  In ihrem aufsehenerregenden Buch Giordano Bruno and the Hermetic Tradition versuchte die Historikerin Frances A. Yates 1964 nachzuweisen, dass die Hermetik, wie sie von Pico della Mirandola, Giordano Bruno und John Dee vertreten wurde, bei der Begründung der neuzeitlichen Wissenschaft in der Renaissance eine wesentliche Rolle gespielt habe und dass diese Wissenschaft ohne den Einfluss der Hermetik gar nicht entstanden wäre. Obwohl das „Yates-Paradigma“ sich in dieser starken Form in akademischen Kreisen letztlich nicht etablieren konnte und Yates’ provozierende Thesen hauptsächlich in religiösem und der Esoterik nahestehendem Schrifttum auf Resonanz stießen, wird es wegen der Debatten, die es auslöste, als wichtige „Initialzündung“ für die moderne Esoterikforschung betrachtet.[69]

                  Esoterik als Denkform: Das Faivre-Paradigma

                  Antoine Faivre stellte 1992 die These auf, dass man die Esoterik als eine Denkform (frz. forme de pensée) betrachten könne, die im Gegensatz zu wissenschaftlichem, mystischem, theologischem oder utopischem Denken steht.[70]

                  Faivre versteht Esoterik als bestimmte Art und Weise des Denkens:

                  Entsprechungen: Zwischen allen Teilen der sichtbaren Welt und allen Teilen der unsichtbaren Welt und umgekehrt existieren symbolische oder reale Verbindungen. Diese Verbindungen können durch den Menschen erkannt, gedeutet und benutzt werden. Es lassen sich dabei zwei Arten von Entsprechungen unterscheiden: die in der Natur vorgefundenen Konstellationen mit dem Menschen oder Teilen seiner Psyche oder seines Körpers (wie bei der Astrologie) sowie zwischen der Natur und offenbarten Schriften (wie bei der Kabbala).
                  Die lebendige Natur: Die Natur in allen ihren Teilen wird als wesenhaft lebendig angesehen. Ihr können deshalb neben der materiellen Wirklichkeit auch seelische und geistige Eigenschaften zugesprochen werden. Diese zu erkennen und zu beschreiben nimmt einen besonders großen Stellenwert in der paracelsischen Tradition ein.
                  Imagination und Mediation: Es gibt eine Reihe von Vermittlern, die die Entsprechungen offenbaren können (als Rituale, Geister, Engel, symbolische Bilder). Das wichtigste Hilfsmittel dafür stellt die Imagination dar; sie ist eine Art „Seelenorgan“, mit dessen Hilfe der Mensch eine Verbindung zu einer unsichtbaren Welt herzustellen vermag. Das Fehlen dieses Merkmals ist für Faivre der wesentliche Unterschied der Esoterik zur Mystik.
                  Erfahrung der Transmutation: Transmutation ist ein ursprünglich aus der Alchemie stammender Begriff und bedeutet die Verwandlung eines Teils der Natur in etwas anderes auf qualitativ neuer Ebene. In der Alchemie wäre dies beispielsweise die Verwandlung von Blei in Gold. Dieses Prinzip wird in der Esoterik auch allgemein auf den Menschen angewendet und steht dann für die sogenannte „zweite Geburt“ oder die Wandlung zum „wahren Menschen“ im Verlauf eines individuellen spirituellen Heilswegs.

                  Dieser Ansatz Faivres erwies sich als sehr fruchtbar für die vergleichende Forschung, wurde von vielen anderen Esoterikforschern übernommen und trat weitgehend an die Stelle des Yates-Paradigmas, stieß aber auch auf vielfältige Kritik. So wurde bemängelt, dass Faivre seine Charakterisierung hauptsächlich auf Untersuchungen des Hermetismus der Renaissance, der Naturphilosophie, der christlichen Kabbala und der protestantischen Theosophie stützte und damit den Begriff der Esoterik so eng fasse, dass er auf entsprechende Erscheinungen in der Antike, im Mittelalter und in der Moderne sowie außerhalb der christlichen Kultur (Judentum, Islam, Buddhismus) vielfach nicht mehr anwendbar sei. Zweifellos hat das Faivre-Paradigma jedoch entscheidend dazu beigetragen, dass die Esoterikforschung als Teil des ernsthaften Wissenschaftsbetriebs anerkannt wurde.[71]

                  Institutionen

                  Ein erster spezieller Lehrstuhl für die „Geschichte der christlichen Esoterik“ wurde 1965 an der Sorbonne in Paris eingerichtet (1979 umbenannt in „Geschichte der esoterischen und mystischen Strömungen im neuzeitlichen und zeitgenössischen Europa“). Diesen Lehrstuhl hatte von 1979 bis 2002 Antoine Faivre inne, seit 2002 als Emeritus neben Jean-Pierre Brach.[72]

                  Seit 1999 gibt es in Amsterdam einen Lehrstuhl für die „Geschichte der hermetischen Philosophie und verwandter Strömungen“ (Wouter J. Hanegraaff). Drittens wurde an der Universität von Exeter (England) ein Zentrum für Esoterikforschung eingerichtet (Nicholas Goodrick-Clarke; † 2012). Im Jahre 2006 richtete auch der Vatikan an der Päpstlichen Universität Angelicum in Rom einen „Lehrstuhl für nichtkonventionelle Religionen und Spiritualitätsformen“ (Michael Fuß) ein.[73]

                  Die wichtigste deutschsprachige Fachzeitschrift ist Gnostika.[74]

                  Esoterik und Politik

                  Ab dem frühen 19. Jahrhundert hatten diverse esoterische Strömungen einen erheblichen Einfluss auf die intellektuelle Begründung der Demokratie und auf die Ausbildung eines Geschichtsbewusstseins.[75] Dabei handelte es sich einerseits um eine romantische Rückbesinnung auf das Ursprüngliche in Ablehnung der Moderne, andererseits um eine progressive Erwartung des Eintretens vorhergesagter Ereignisse. Beispiele für letzteres sind Frühsozialisten wie Robert Owen, Pierre Leroux und Barthélemy Prosper Enfantin.[75] Umgekehrt lässt sich zeigen, dass das Fortbestehen frühsozialistischer Ideen, insbesondere des Saint-Simonismus und des Fourierismus, nach 1848 essentiell sowohl für die Entstehung des Spiritismus als auch des Okkultismus gewesen ist.[76]

                  Aleister Crowley neigte dem Stalinismus und dem italienischen Faschismus zu. Noch weiter ging Julius Evola, indem er sich auch dem Nationalsozialismus zuwandte. Während Stalin derartigen Erscheinungen gegenüber relativ tolerant war, wurden sie im NS-Deutschland schnell ausgeschaltet. Ein Esoteriker, der die Moderne radikal ablehnte und sich dem Islam zuwandte, war René Guénon. Teile des New Age griffen die Erwartungshaltung des früheren Okkultismus wieder auf.[77]

                  Gegenstandpunkte und Kontroversen

                  Haltung der Kirchen

                  Manche Praktiken, die heute der Esoterik zugerechnet werden, insbesondere Wahrsagen und die Magie, werden schon im Tanach, der Heiligen Schrift des Judentums, scharf verurteilt. Im frühen Christentum entzündeten sich dann darüber hinaus grundsätzliche interne Konflikte, die zur Ausgrenzung vieler sogenannter „gnostischer“ Gruppierungen aus der sich institutionell festigenden Kirche führten, weshalb deren abweichende Lehren und Erkenntnis-Ansprüche heute ebenfalls zur Esoterik zählen (vgl. Kapitel „Geschichte“).[78]

                  Bis heute stellt sich die offizielle Lehre der christlichen Hauptströmungen (Orthodoxie, Katholizismus, Protestantismus) klar gegen jede Form der „Wahrsagerei“ und Magie, so beispielsweise der Katechismus der Katholischen Kirche:

                  „Gott kann seinen Propheten und anderen Heiligen die Zukunft offenbaren. Die christliche Haltung besteht jedoch darin, die Zukunft vertrauensvoll der Vorsehung anheimzustellen und sich jeglicher ungesunder Neugier zu enthalten. […] Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft ‚entschleiern‘. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden. Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen – sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen –, verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung.[79]“

                  Die Evangelische Kirche in Deutschland schreibt:

                  „Esoterik wird von den Kirchen abgelehnt, weil man damit okkulte Praktiken, Spiritismus, UFO-Glaube u. a. m. verbindet.[80]“

                  Kontroverse um das Verhältnis zum Rechtsextremismus

                  Beeinflusst durch Theodor W. Adornos „Thesen gegen den Okkultismus“ (1951)[81] ist besonders im deutschsprachigen Raum die Auffassung einer ideologischen Nähe zwischen Esoterik und Faschismus verbreitet[82] (vgl. Rechtsextremismus und Esoterik). Gemeinsamkeiten sah Adorno in einer Abkehr von der Moderne, in Irrationalität, magischem Denken und autoritären Strukturen.[83] Die Religionswissenschaftler Julian Strube[82] und Arthur Versluis[83] kritisieren an Adornos Thesen Intoleranz, Vorurteile und Pauschalisierungen. Versluis wirft Adorno sogar vor, er habe Opfer nationalsozialistischer Ausrottungsbestrebungen mit den Tätern identifiziert („Integration selber erweist sich am Ende als Ideologie für die Desintegration in Machtgruppen, die einander ausrotten“) und benutze antisemitische Denkmuster gegen sie („zwielichtig-asozial“, „Zerfall“).

                  Unter englischsprachigen Christen fand das Buch The Hidden Dangers of the Rainbow: The New Age Movement and Our Coming Age of Barbarism (1983, deutsch: Die sanfte Verführung) der amerikanischen Juristin Constance Cumbey große Aufmerksamkeit. Cumbey beschrieb das New Age als eine organisierte Bewegung mit der Zielsetzung, eine Weltregierung einzusetzen, und stellte historische Bezüge zum NS-Staat her. Daran schlossen weitere Autoren an.[84]

                  Seit den 1990er Jahren werden im deutschen Sprachraum – ausgehend vom linken politischen Spektrum – rechtsextremistische Tendenzen in der Esoterik verstärkt diskutiert. Dies wurde maßgeblich ausgelöst durch das zuerst 1992 erschienene Buch Feuer in die Herzen der ehemaligen deutschen Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth.[85] Ditfurth bezeichnete die Esoterik pauschal als eine Ideologie, welche „ein übelriechender Eintopf aus geklauten, ihrem sozialen und kulturellen Zusammenhang entrissenen Elementen aus allen traditionellen Religionen“ sei und faschistische Wurzeln habe.[86] Dabei knüpfte sie hauptsächlich an eine Studie der österreichischen Historiker Eduard Gugenberger und Roman Schweidlenka an, die seit den späten 1960er Jahren einen parallelen Anstieg ökologisch-alternativer, spirituell-esoterischer und rechtsextremer Neigungen in der Gesellschaft verzeichneten und unter Verweis auf die Zwischenkriegszeit vor einer möglichen „Wiederholung der Geschichte“ warnten.[87] Ditfurth schrieb nun 1992, die New-Age-Bewegung (als Synonym für die aktuelle Esoterik-Szene) sei zwar „(noch) nicht faschistisch“,[88] aber sie sah auch eine weitgehende Verwandtschaft: „Esoterik und Faschismus überschneiden sich in der Entpolitisierung der Menschen, dem knallharten Egokult, dem elitären Führertum und einer vollständig antisozialen, antihumanistischen und antiaufklärerischen Orientierung.“[89] Blavatskys Geheimlehre, die Ditfurth (fälschlich) der rassistischen Ariosophie zuordnete, sei „in die Gedankengänge von Naziführern eingegangen“, darunter namentlich Adolf Hitler, und zugleich „die wichtigste Wurzel der heutigen Anthroposophie und der New-Age-Szene.“[88]

                  Zur Rolle esoterischer Vorstellungen in der Vorgeschichte des Nationalsozialismus hatte der britische Historiker Nicholas Goodrick-Clarke schon 1985 eine grundlegende Studie vorgelegt, die aber erst 1997 unter dem Titel Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus in deutscher Übersetzung erschien. Darin stellte Goodrick-Clarke dar, dass die Ariosophie des frühen 20. Jahrhunderts, als deren „Standardwerk“ Ditfurth Blavatskys Geheimlehre bezeichnete,[88] zwar Elemente der Lehre Blavatskys übernommen hatte, aber in Bezug auf die (damals noch als selbstverständliche Realität betrachteten) Menschenrassen eine gegensätzliche Haltung einnahm: Während Blavatsky eine Höherentwicklung der Menschheit durch die Verschmelzung aller Rassen in Aussicht stellte und zwischen diesen keine Unterschiede machen wollte, propagierten die Ariosophen zur Erreichung desselben Zieles umgekehrt eine strenge Rassentrennung und eine rassistisch hierarchische Gesellschaft. Zum Einfluss der Ariosophie auf die Nationalsozialisten schrieb Goodrick-Clarke, dass Hitler diese zwar kannte, aber weitgehend ablehnte.[90]

                  Zur Frage einer politischen Einordnung der Esoterik schreibt Strube 2017: „Eine pauschale Einordnung von Esoterik in ein gewisses politisches Spektrum wäre irreführend. Historisch betrachtet waren Strömungen wie Spiritismus, Okkultismus oder New Thought eng verflochten mit radikalen politischen Reformbewegungen – die im 19. Jahrhundert vorwiegend sozialistischen, feministischen, oder anarchistischen Richtungen zuzuordnen wären […]. Die Rolle der Theosophischen Gesellschaft im antikolonialistischen und emanzipatorischen Kontext Südasiens ist wohlbekannt (Annie Besant zum Beispiel, seit 1907 Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft, wurde 1917 zur Präsidentin des Indischer Nationalkongress gewählt). Jedoch boten einige Elemente, die von bestimmten Esoterikern artikuliert wurden, Anknüpfungspunkte für rassistische, nationalistische, und antisemitische Ideen.“[91] Auch der Religionswissenschaftler Gerald Willms sieht eine Anschlussfähigkeit von Esoterik an rassistisch-völkisches Denken in der Gegnerschaft zum Materialismus und der Betonung ganzheitlicher (holistischer) Ansätze. Esoterik sei aber zunächst an der persönlichen spirituellen Entwicklung interessiert und meist apolitisch. Es gebe nur eine „Grauzone zum rechten Rand“.[92]

                  Skeptikerbewegung

                  Grundsätzliche Kritik an jeglicher Esoterik äußern Vertreter der Skeptikerbewegung. So behauptet der Physiker Martin Lambeck, die Esoterik wolle das „mechanistisch-materialistische“ Weltbild der Physik schleifen, und die Physik erscheine daher „wie eine belagerte Festung“. „Ausgangspunkt aller Esoterik“ ist nach Lambeck (der sich dabei offenbar auf ein Buch von Thorwald Dethlefsen stützt) die Lehre des Hermes Trismegistos; „hermetische Philosophie“ sei gleichbedeutend mit Esoterik. Insbesondere bilde das in dem Satz „Wie oben, so unten“ klassisch formulierte Analogieprinzip die Grundlage aller Esoterik, und die Esoteriker seien davon überzeugt, auf dieser Grundlage die gesamte Welt des Mikro- und Makrokosmos erforschen zu können. Daraus folge aber, so Lambeck, dass aus der Sicht der Esoterik „alle seit Galilei mit Fernrohr und Mikroskop durchgeführten Untersuchungen überflüssig“ gewesen seien. Zudem stehe das Analogisieren „im fundamentalen Widerspruch zur Methode der heutigen Wissenschaft“. Aus diesem und anderen, ähnlichen angeblichen Widersprüchen zieht Lambeck nun allerdings nicht die Konsequenz, Esoterik abzulehnen. Ihm geht es um die Widerspruchsfreiheit des Lehrgebäudes der Physik und um ihren Anspruch, für ihr Gebiet allein zuständig zu sein. Die Esoterik mache Aussagen, die in diesen Zuständigkeitsbereich fielen, beispielsweise dass alles in der Welt aus zehn Urprinzipien aufgebaut sei (laut Lambeck ein grundlegendes Postulat der Esoterik). Die Existenz derartiger sogenannter „Paraphänomene“ müsse daher im Sinne des Popperschen Falsifikationismus empirisch getestet werden.[93]

                  Kommerzialisierung

                  Viele Kritiker, aber auch manche Esoteriker selber beklagen einen „Supermarkt der Spiritualität“:[94] Verschiedene, teils widersprüchliche spirituelle Traditionen, die über Jahrhunderte in unterschiedlichen Kulturen der Welt entstanden, würden in der Konsumgesellschaft zur Ware, wobei sich verschiedene Trends und Moden schnell abwechselten („gestern Yoga, heute Reiki, morgen Kabbala“) und als Produkt auf dem Markt ihres eigentlichen Inhalts beraubt würden. Dieser Umgang sei oberflächlich, reduziere Spiritualität auf Klischees und beraube sie ihres eigentlichen Sinnes.

                  Siehe auch

                  Portal: Esoterik Ã¢Â€Â“ Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Esoterik
                  Liste deutschsprachiger Esoterik-Verlage

                  Literatur

                  Egil Asprem und Kennet Granholm (Hrsg.): Contemporary Esotericism. Equinox Publishing, 2013.
                  Antoine Faivre: Esoterik im Überblick. Geheime Geschichte des abendländischen Denkens. Herder, Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-451-04961-9.
                  Antoine Faivre und Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Western Esotericism and the Science of Religion. Peeters, Löwen 1998, ISBN 90-429-0630-8.
                  Nicholas Goodrick-Clarke: The Western Esoteric Traditions: A Historical Introduction. Oxford University Press, 2008, ISBN 0-19-532099-9.
                  Wouter J. Hanegraaff: Esotericism and the Academy: Rejected Knowledge in Western Culture. Cambridge 2012.
                  Wouter J. Hanegraaff in collaboration with Antoine Faivre, Roelof van den Broek and Jean-Pierre Brach (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. 2 Bände, Brill, Leiden/Boston 2005, ISBN 90-04-14187-1.
                  Kocku von Stuckrad: Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52173-8.
                  Arthur Versluis: Magic and Mysticism: An Introduction to Western Esotericism. Rowman & Littlefield, Lanham (MD) 2007, ISBN 0-7425-5836-3.

                  Weblinks

                  Wiktionary: Esoterik Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
                  Wikiquote: Esoterik Ã¢Â€Â“ Zitate
                  Wikibooks: Regal:Esoterik Ã¢Â€Â“ Lern- und Lehrmaterialien
                  Commons: Esoterik Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
                  Literatur zum Schlagwort Esoterik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
                  European Society for the Study of Western Esotericism

                  Einzelnachweise

                  ↑ Lukian, Vitarum auctio 26.

                  ↑ Zum Sprachgebrauch des Aristoteles siehe Konrad Gaiser: Exoterisch/esoterisch. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 2, Basel 1972, S. 866 f.; Belege dort (Anm. 1) sowie bei Henry George Liddell, Robert Scott: A Greek-English Lexicon, 9. Auflage, Oxford 1996, S. 601.

                  ↑ Cicero, De finibus bonorum et malorum 5,12.

                  ↑ Zur Verwendung des Begriffs „esoterisch“ in diesem Zusammenhang siehe Michael Erler: Platon (= Hellmut Flashar (Hrsg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 2/2), Basel 2007, S. 407–409.

                  ↑ Clemens von Alexandria, Stromata 5.9.

                  ↑ Hippolytos, Refutatio 1,2,4.

                  ↑ Zusammenstellung und Diskussion der Belege bei Bartel Leendert van der Waerden: Die Pythagoreer, Zürich und München 1979, S. 64–70. Zu anderen Ergebnissen als van der Waerden kommt Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 93–104.

                  ↑ Augustinus, Epistulae 135,1.

                  ↑ The Oxford English Dictionary, 2. Auflage, Band 5, Oxford 1989, S. 393.

                  ↑ Trésor de la langue française, Bd. 8, Paris 1980, S. 126.

                  ↑ Zahlreiche Belege bei Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch, 2. Auflage, Band 5, Berlin 2004, S. 245–248.

                  ↑ Wouter J. Hanegraaff: Esotericism, in: Dictionary of Gnosis and Western Esotericism, Leiden/Boston 2005, S. 337. Siehe auch Pierre Riffard: L’Ésotérisme, Paris 1990, S. 63–137.

                  ↑ Antoine Faivre: Esoterik im Überblick, 2001, S. 13 f.

                  ↑ Kocku von Stuckrad: Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens, 2004, S. 21

                  ↑ Hanegraaff, S. 337 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 27–30; Wolfgang Röd: Der Weg der Philosophie, Band I, 2000, S. 47 f. Siehe auch Helmut Zander: Geschichte der Seelenwanderung in Europa, 1999, S. 58 ff., und Jan N. Bremmer: The Rise and Fall of the Afterlife, 2002, S. 11–26.

                  ↑ Stuckrad, S. 29 f.; Röd, S. 47–49.

                  ↑ Röd, S. 119–125; Stuckrad, S. 26 f.

                  ↑ Gerhard Wehr: Gnosis, Gral und Rosenkreuz. Esoterisches Christentum von der Antike bis heute, 2007, S. 11–18. Siehe auch Konrad Gaiser: Exoterisch/esoterisch. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 2, Basel 1972 und Platons 7. Brief.

                  ↑ Wehr 2007, S. 39–78; Röd, S. 273–275; Walter Grundmann: Das Evangelium nach Markus. Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Bd. II, 3. Aufl., Berlin-Ost 1968, S. 92 (10. Aufl. 1989); Paulus, 1. Korintherbrief; Leopold Ziegler: Überlieferung, München 1949, S. 598; Clemens zitiert bei Eusebius von Caesarea: Kirchengeschichte VI, 14, 7; Origenes: Das Evangelium nach Johannes I, 8.

                  ↑ Röd, S. 237–261; Stuckrad, S. 27 f. und 243 f. Siehe auch Jan Assmann und Theo Sundermeier: Die Erfindung des inneren Menschen. Studien zur religiösen Anthropologie, 1993, und Edmund Runggaldier: Philosophie der Esoterik, 1996, S. 12 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 33–41.

                  ↑ Röd, S. 280–284; Gerhard Wehr: Das Lexikon der Spiritualität, 2006, S. 134 f. Siehe auch Christoph Markschies: Die Gnosis, 2. Aufl. 2006; Kurt Rudolph: Die Gnosis. Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion, 3. Aufl. 1990.

                  ↑ Röd, S. 281 und 284–288; Stuckrad, S. 41–47; Wehr 2007, S. 32–34 und 130–158. Siehe auch Elaine Pagels: Versuchung durch Erkenntnis. Die gnostischen Evangelien, 1987; Michael Allen Williams: Rethinking «Gnosticism»: An Argument for Dismantling a Dubious Category, 1996.

                  ↑ Siegfried G. Richter: Das koptische Ägypten. Schätze im Schatten der Pharaonen (mit Fotos von Jo Bischof). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8053-5211-6, S. 114–119

                  ↑ Stuckrad, S. 47–59

                  ↑ Wehr 2007, S. 158–170; Röd, S. 292–297.

                  ↑ Wehr 2007, S. 171.

                  ↑ Wehr 2007, S. 174–176; Röd, S. 312–314

                  ↑ Wehr 2007, S. 199–208.

                  ↑ Stuckrad, S. 60–77. Siehe auch Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen, 1995; Gershom Scholem: Ursprung und Anfänge der Kabbalah, 1962.

                  ↑ Faivre, S. 50–52; Wehr 2007, S. 178 f. und 214–220

                  ↑ Wehr 2007, S. 243 f.; Röd, S. 384 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 77 f.; Faivre, S. 53 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 72 und 79.

                  ↑ Faivre, S. 18 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 90–92; Faivre, S. 59–61. Siehe auch Carsten Colpe, Jens Holzhausen: Das Corpus Hermeticum Deutsch. Übersetzung, Darstellung und Kommentierung in drei Teilen, 1997; Martin Mulsow (Hrsg.): Das Ende des Hermetismus: Historische Kritik und neue Naturphilosophie in der Spätrenaissance, Tübingen 2002.

                  ↑ Stuckrad, S. 81–85 und 88 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 113–120; Faivre, S. 61–63. Siehe auch Wilhelm Schmidt-Biggemann (Hrsg.): Christliche Kabbala, 2003.

                  ↑ Stuckrad, S. 107–110.

                  ↑ Stuckrad, S. 110–113.

                  ↑ Stuckrad, S. 122 f. und 143–152. Siehe auch Frances A. Yates: Giordano Bruno and the Hermetic Tradition, 1964.

                  ↑ Stuckrad, S. 156–159; Faivre, S. 67–69.

                  ↑ Stuckrad, S. 183–187; Faivre, S. 69–72. Siehe auch Bibliotheca Philosophica Hermetica (Hrsg.): Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert, 2002.

                  ↑ Stuckrad, S. 160 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 156 und 187–190, Faivre; S. 81, 84 und 88. Siehe auch Helmut Reinalter (Hrsg.): Freimaurer und Geheimbünde im 18. Jahrhundert, 1983.

                  ↑ Stuckrad, S. 162–167; Faivre, S. 83.

                  ↑ Stuckrad, S. 165–167.

                  ↑ Faivre, S. 93–98; Stuckrad, S. 190 f.

                  ↑ Faivre, S. 98–107; Stuckrad, S. 170–173.

                  ↑ Faivre, S. 89–93; Stuckrad, S. 167–169. Siehe auch Heinz Schott (Hrsg.): Franz Anton Mesmer und die Geschichte des Mesmerismus, 1985.

                  ↑ Faivre, S. 109 f.

                  ↑ Faivre, S. 111–113.

                  ↑ Stuckrad, S. 216–218.

                  ↑ Michael Bergunder: Das Streben nach Einheit von Wissenschaft und Religion. Zum Verständnis von Leben in der modernen Esoterik. In: Herms, Eilert (Hrsg.): Leben. Verständnis, Wissenschaft, Technik. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005, S. 559–578.

                  ↑ Stuckrad, S. 197–203.

                  ↑ Stuckrad, S. 197 und 204–207.

                  ↑ Stuckrad, S. 192–194; Faivre, S. 116 f.

                  ↑ Faivre, S. 114–116, 120 und 127 f.; Stuckrad, S. 209–211

                  ↑ Faivre, S. 124–127.

                  ↑ Stuckrad, S. 219–223.

                  ↑ Stuckrad, S. 233–236.

                  ↑ Stuckrad, S. 229–231.

                  ↑ Stuckrad, S. 231–233

                  ↑ Faivre, S. 139–141; Stuckrad, S. 207–213.

                  ↑ Faivre, S. 121 f. und 144–147; Stuckrad, S. 224–227.

                  ↑ Hanegraaff, S. 338.

                  ↑ Hanegraaff, S. 338 f.

                  ↑ Stuckrad, S. 11; Faivre, S. 151; Hanegraaff, S. 339.

                  ↑ Antoine Faivre: Esoterik im Überblick. Herder, 2001. S. 33.

                  ↑ Stuckrad, S. 14 f.; Hanegraaff, S. 339 f.

                  ↑ Antoine Faivre, European Society for the Study of Western Esotericism.

                  ↑ DIE ZEIT: Lernen mit Osho.

                  ↑ Faivre, S. 150.

                  ↑ a b Jean-Pierre Laurant: Politics and Esotericism, in: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis and Western Esotericism, Leiden 2006, S. 964–966, hier S. 965.

                  ↑ Julian Strube: Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts, De Gruyter, Berlin/Boston 2016, ISBN 978-3-11-047810-5.

                  ↑ Laurant, S. 966.

                  ↑ Georges Minois: Geschichte der Zukunft. Orakel – Prophezeiungen – Utopien – Prognosen, 1998, S. 29 f.; Ivor S. Davidson: The Birth of the Church, 2003, S. 163–167; Wehr, S. 32–34; Stuckrad, S. 41–47.

                  ↑ Katechismus der Katholischen Kirche.

                  ↑ Glaubens-ABC der EKD (Memento des Originals vom 16. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de.

                  ↑ Theodor W. Adorno, Thesen gegen den Okkultismus. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Berlin, Frankfurt am Main 1951. Online in Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft.

                  ↑ a b Julian Strube: Esoterik und Rechtsextremismus. In: Udo Tworuschka (Hrsg.), Handbuch der Religionen, 55. Ergänzungsband, München: Olzog-Verlag 2018, S. 5 f. (Online)

                  ↑ a b Artur Versluis, Theodor Adorno and the „Occult“. In: Arthur Versluis, The New Inqusitions. Heretic-Hunting and the Intellectual Origins of Modern Totalitarianism. Oxford 2006, S. 95–104.

                  ↑ Daren Kemp: New Age: A Guide. Edinburgh University Press, Edinburgh 2004, S. 134f.

                  ↑ Jutta Ditfurth: Feuer in die Herzen. 1992 (erweiterte Neuausgaben 1994 und 1997), und Entspannt in die Barbarei, 1996.

                  ↑ Feuer in die Herzen. 1992, S. 190 f.

                  ↑ Eduard Gugenberger, Roman Schweidlenka: Mutter Erde, Magie und Politik. Zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft. 2. Aufl., Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1987.

                  ↑ a b c Feuer in die Herzen, S. 194.

                  ↑ Feuer in die Herzen, S. 191.

                  ↑ Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Leopold Stocker Verlag, Graz 1997, S. 10 und 175.

                  ↑ Julian Strube: Esoterik und Rechtsextremismus. Broschüre für das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit, 2017.

                  ↑ Gerald Willms: Die wunderbare Welt der Sekten: Von Paulus bis Scientology. Vandenhoeck & Ruprecht 2012, S. 136 f.

                  ↑ Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik, 2. Aufl. 2005, S. 9–12, 26–39 und 77–82; siehe auch Martin Lambeck: Esoterik und Physik auf der Website der GWUP.

                  ↑ Kimberley J. Lau: New Age Capitalism, Philadelphia 2001.

                  Normdaten (Sachbegriff): GND: 4015541-9 (OGND, AKS)

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                    Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Inn (Begriffsklärung) aufgeführt.

                    Inn
                    En / Sela

                    Verlauf und Einzugsgebiet des Inns

                    Daten

                    Gewässerkennzahl

                    CH: 44, AT: 2-8, DE: 18

                    Lage

                    Schweiz, Österreich, Deutschland

                    Flusssystem

                    Donau

                    Abfluss ÃƒÂ¼ber

                    Donau Ã¢Â†Â’ Schwarzes Meer

                    Quelle

                    Oberhalb des Lunghinsees im Oberengadin
                    46° 24′ 56″ N, 9° 40′ 0″ O46.415439.666692564

                    Quellhöhe

                    2564 m ÃƒÂ¼. M.[1]

                    Mündung

                    In Passau in die Donau48.57282113.477406289Koordinaten: 48° 34′ 22″ N, 13° 28′ 39″ O
                    48° 34′ 22″ N, 13° 28′ 39″ O48.57282113.477406289

                    Mündungshöhe

                    289 m ÃƒÂ¼. NHN[2]

                    Höhenunterschied

                    2275 m

                    Sohlgefälle

                    4,4 Ã¢Â€Â°

                    Länge

                    517 km[3]

                    Einzugsgebiet

                    26.130 km²[3]

                    Abfluss am Pegel Martina (Schweizer Grenze)[4]
                    AEo: 1941 km²

                    NNQ (2004)
                    MNQ 1970–2016
                    MQ 1970–2016
                    Mq 1970–2016
                    MHQ 1970–2016
                    HHQ (1987)

                    2,37 m³/s
                    37,7 m³/s
                    53,3 m³/s
                    27,5 l/(s km²)
                    81,3 m³/s
                    481 m³/s

                    Abfluss am Pegel Innsbruck[5]
                    AEo: 5.631,5 km²
                    Lage: 298,51 km oberhalb der Mündung

                    NNQ (31. Jan. 1962)
                    MNQ 1971–2009
                    MQ 1971–2009
                    Mq 1971–2009
                    MHQ 1971–2009
                    HHQ (23. Aug. 2005)

                    18,8 m³/s
                    40,1 m³/s
                    163 m³/s
                    28,9 l/(s km²)
                    718 m³/s
                    1525 m³/s

                    Abfluss am Pegel Wasserburg[6]
                    AEo: 11.980 km²
                    Lage: 158,7 km oberhalb der Mündung

                    NNQ (28. Dez. 1969)
                    MNQ 1965/2006
                    MQ 1965/2006
                    Mq 1965/2006
                    MHQ 1965/2006
                    HHQ (23. Aug. 2005)

                    93,8 m³/s
                    131 m³/s
                    358 m³/s
                    29,9 l/(s km²)
                    1450 m³/s
                    2940 m³/s

                    Abfluss am Pegel Passau Ingling[7]
                    AEo: 26.063 km²
                    Lage: 3,1 km oberhalb der Mündung

                    NNQ (2. Nov. 1947)
                    MNQ 1921/2006
                    MQ 1921/2006
                    Mq 1921/2006
                    MHQ 1921/2006
                    HHQ (10. Jul. 1954)

                    195 m³/s
                    283 m³/s
                    740 m³/s
                    28,4 l/(s km²)
                    2960 m³/s
                    6700 m³/s

                    Linke Nebenflüsse

                    Sanna, Brandenberger Ache, Mangfall, Attel, Isen, Rott

                    Rechte Nebenflüsse

                    Ötztaler Ache, Melach, Sill, Ziller, Murn, Alz, Salzach

                    Großstädte

                    Innsbruck

                    Mittelstädte

                    Rosenheim, Passau

                    Kleinstädte

                    Landeck, Imst, Telfs, Hall in Tirol, Schwaz, Rattenberg, Wörgl, Kufstein, Wasserburg, Mühldorf, Töging, Altötting, Neuötting, Simbach, Braunau, Schärding

                    Schiffbar

                    Nicht schiffbar, örtlich Fahrgastschifffahrt

                    Der Inn zwischen Wernstein und Passau

                    Der Inn (rätoromanisch En?/i, lat. Aenus, auch Oenus,[8] altgriechisch Αἶνος[9]) ist ein 517 km langer, durch die Schweiz, Österreich und Deutschland verlaufender rechter Nebenfluss der Donau. An der Mündung in Passau fließen im Mittel 738 m³/s Wasser in die nur 690 m³/s heranführende Donau.[10] Der größere Mittelwert des Inns beruht auf den Hochwässern des Gebirgsflusses. Während sieben Monaten führt der Inn am Zusammenfluss in Passau weniger Wasser als die Donau.

                    Inhaltsverzeichnis

                    1 Etymologie
                    2 Geografie

                    2.1 Länge und Einzugsgebiet
                    2.2 Hydrologie
                    2.3 Flusslauf
                    2.4 Wichtige Orte am Inn
                    2.5 Geologie
                    2.6 Nebenflüsse

                    3 Ökologie

                    3.1 Flora
                    3.2 Fauna
                    3.3 Wasserqualität

                    4 Nutzung

                    4.1 Schifffahrt
                    4.2 Straßenverkehr
                    4.3 Fischerei
                    4.4 Elektrizitätswerke
                    4.5 Freizeit
                    4.6 Gewinnung von Inngold

                    5 Galerie
                    6 Siehe auch
                    7 Literatur
                    8 Weblinks
                    9 Einzelnachweise

                    Etymologie

                    Der Ursprung des Inns (Urpsrung des Ÿns / Fons Oeni) am Julierpass; Detail der Tirol-Karte des Warmund Ygl (1605)

                    Der Name Inn leitet sich von den keltischen Wörtern en sowie enios ab, die frei übersetzt Wasser bedeuten. In einer Urkunde des Jahres 1338 ist der Fluss mit dem Namen Wasser eingetragen. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus den Jahren 105 bis 109 von Tacitus. Sie lautet:[11]

                    „[…] Sextilius Felix […] ad occupandam ripam Aeni fluminis, quod Raetos Noricosque interfluit, missus.“

                    „[…] wurde Sextilius Felix […] zum Einnehmen des Ufers des Flusses Inn, der zwischen Rätern und Norikern fließt, geschickt.“

                    – Tacitus: Publii Corneli Taciti historiarium liber tertius

                    Von späteren Autoren der römischen Kaiserzeit wird der Flussname ähnlich verschriftlicht, etwa als griechisch Αἶνος (Aίnos) oder lateinisch Aenus. Im mittelalterlichen Latein wird er zumeist Enus geschrieben, von den Humanisten Oenus. Durch den Lautwandel im Altbairischen von e zu i wird aus Enus In. Bis ins 17. Jahrhundert wird es so oder Yn geschrieben, aber auch Ihn oder Yhn. Das Doppel-n taucht erst im 16. Jahrhundert auf, etwa im Tiroler Landreim von 1557. Seit dem 18. Jahrhundert ist diese Schreibweise und die Aussprache mit kurzem Vokal üblich. Früher wurde die Bezeichnung meist als Neutrum betrachtet (daz In heißt es beispielsweise im Nibelungenlied), seit dem 16. Jahrhundert ausschließlich als Maskulinum.[12]

                    Die Erwähnungen in der Römerzeit beziehen sich auf den Unterlauf, der Tiroler Abschnitt wird erstmals bei Venantius Fortunatus im 6. Jahrhundert als Aenus bezeichnet. Der Name Engadin und die rätoromanische Bezeichnung En deuten darauf hin, dass auch der Oberlauf seit jeher so bezeichnet wurde. Auch wenn vereinzelt die Auffassung vertreten wurde, dass der Inn in der Nähe der Etsch am Reschen entspringt, wird spätestens seit dem 16. Jahrhundert der Ursprung einheitlich im Bereich der Seen am Malojapass gesehen.[12]

                    Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen dem Namen Inn und dem des französischen Flusses Ain.[13]

                    Geografie

                    Länge und Einzugsgebiet

                    Mit einer Gesamtlänge von 517 Kilometern ist der Inn einer der längsten und mächtigsten Alpenflüsse. Nahezu zwei Drittel seines Flusslaufes liegen im Gebiet der Alpen. 193 km fließt der Inn durch Österreich.

                    Das Einzugsgebiet des Inns beträgt 26.130 km²[3] (nach anderen Angaben 26.053 km²[14]). Davon liegen 1689 km² im Kanton Graubünden, 254 km² (am Oberlauf des Spöl und des Stillebachs) in Italien, 7880 km² in Tirol,[3]
                    8061 km² in Bayern[14] und rund 8250 km² in Salzburg und Oberösterreich.

                    Im Einzugsgebiet des Inns befinden sich 823 Gletscher, die zusammen 395 km² oder 1,5 % der Fläche einnehmen.[3]
                    Der höchste Punkt im Einzugsgebiet ist der Piz Bernina mit 4049 m ÃƒÂ¼. M.

                    Hydrologie

                    Mit einer mittleren Wassermenge von 738 Kubikmetern pro Sekunde ist der Inn, nach dem Rhein, der Donau und der Elbe (wenn die Nebenflüsse des Ästuars dazugerechnet werden), der viertwasserreichste Fluss Deutschlands sowie der zweitwasserreichste Österreichs. Er führt der Donau mehr Wasser zu als Lech, Isar, Enns und Traun zusammen. Obwohl die Elbe fünfmal so viel Stromgebiet entwässert, ist sie nur unwesentlich wasserreicher, da in den Alpen die Niederschlagsmengen und Abflussraten höher sind.

                    Das Abflussregime des Inns ist aufgrund der alpinen Schneeschmelze und der größeren mittleren Hangneigung in seinem Einzugsgebiet unausgeglichener als das der Donau. Insbesondere im Oberlauf ist das Abflussregime stark durch die Vergletscherung am Alpenhauptkamm (Zentralbereiche der Ötztaler, Stubaier, Zillertaler Alpen und Hohen Tauern) beeinflusst. Am Pegel Innsbruck weist der Inn ein nivo-glaziales Abflussregime mit einem Anteil von 10 % Gletscherwasser auf, das nur im Zeitraum von Mai bis Oktober anfällt und im Juli und August mit 25 % den höchsten Anteil am Abfluss erreicht.[15]

                    Mittlere monatliche Abflüsse des Inns (in m³/s) am Pegel Passau-Ingling

                    Reihe 1920/2005[7]

                    Der mittlere Abfluss des Inns in Passau ist zwar rund 7 % größer als der der Donau, der Inn führt aber die meiste Zeit des Jahres (vom Frühherbst bis zum Frühling) weniger Wasser. Auch wenn visueller Eindruck und Gesamtwasserführung nahelegen, von der Mündung der Donau in den Inn zu sprechen, ist der Name Donau für den vereinigten Strom zu rechtfertigen; denn die Donau ist hier mit 547 km länger als der Inn mit 517 km und die Donau behält, anders als der Inn, ihre Fließrichtung unverändert bei.

                    Flusslauf

                    Europäische Wasserscheide

                    Der Fluss entspringt nordöstlich vom Pass Lunghin im Schweizer Oberengadin in 2564 m Höhe oberhalb des Lunghinsees. Der Pass oberhalb des Ursprungs ist ein europäischer Hauptwasserscheidepunkt (Nordsee, Schwarzes Meer, Adria).

                    Inn im Unterengadin zwischen Susch und Lavin (2008)

                    Bis zum Zusammenfluss mit dem größeren Flaz wird der Inn (En) auch Sela genannt und durchfließt zunächst den Silser-, den Silvaplaner-, den Champfèrer- und den St. Moritzersee. Der kleine Lej da Gravatscha nahe der Mündung des Flaz ist ein wichtiges Brutgebiet für Vögel. Im Unterengadin durchfließt der Inn mit deutlich stärkerem Gefälle mehrere Schluchten.

                    Unterhalb der schweizerisch-österreichischen Grenze am Engpass von Finstermünz wird sein Tal im Bundesland Tirol Oberinntal genannt und unterhalb der Einmündung der Melach bei Zirl Unterinntal. Zwischen Kufstein und Erl verläuft die österreichisch-deutsche Staatsgrenze in Flussmitte. Danach durchquert der Inn die südöstliche Ecke Bayerns; ab der Mündung der Salzach bis zur Stadtgrenze von Passau markiert er wieder die deutsch-österreichische Grenze. Am unteren Inn stehen mehrere große Stauwerke. Hier erstreckt sich auch über eine Länge von 55 Kilometern das Europareservat Unterer Inn. Der Inn zwischen Braunau und Schärding ist Namensgeber für das angrenzende oberösterreichische Innviertel (politische Bezirke Braunau, Schärding, Ried im Innkreis).

                    Mündung des Inns (im Bild links) in die Donau in Passau

                    Der Inn mündet in der „Dreiflüssestadt“ Passau in die Donau. Noch ein längeres Stück nach dem Zusammenfluss bleiben das grüne Gletscherschmelzwasser des Inns, das blaue Donauwasser und das dunkle Moorwasser der von Norden mündenden Ilz in der Donau unvermischt unterscheidbar. Die 2,34 km unterhalb der Innmündung nahe dem rechten Ufer liegende Felseninsel Kräutelstein ist noch vom unvermischten Innwasser umspült. Auffallend ist, wie stark das grüne Wasser des Inns das Wasser der Donau beiseite drängt. Dies hängt mit der zeitweise sehr großen Wassermenge des Inns und den unterschiedlichen Tiefen der beiden Gewässer zusammen (Inn: 1,90 Meter, Donau: 6,80 Meter) – „der Inn überströmt die Donau“.

                    Wichtige Orte am Inn

                    Schweiz: St. Moritz, Samedan, Scuol
                    Österreich: Landeck, Imst, Telfs, Zirl, Völs, Innsbruck, Hall in Tirol, Wattens, Schwaz, Jenbach, Brixlegg, Rattenberg, Kundl, Wörgl, Kufstein, es folgt der Durchfluss durch Bayern, ab hier Grenzfluss, Braunau am Inn, Obernberg am Inn, Schärding
                    Deutschland: Rosenheim, Wasserburg am Inn, Mühldorf am Inn, Neuötting, Marktl, ab hier Grenzfluss, Simbach am Inn, Passau

                    Geologie

                    Bis Landeck verläuft der Inn in den Zentralalpen, wobei er hauptsächlich Kristallingebiete berührt und bei Ardez in das Engadiner Fenster mit seinen Bündnerschiefern eintritt. Von Fließ bis Landeck durchbricht er den Landecker Quarzphyllit. Ab Landeck bildet das Inntal als großes Alpenlängstal die Grenze zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen. Zwischen Schwaz und Brixlegg durchfließt der Inn die Grauwackenzone und anschließend die Nördlichen Kalkalpen. Bei Erl erreicht er das Alpenvorland und durchquert in Bayern die eiszeitlich überformte Flysch- und Molassezone, die von Moränenresten, diluvialen Schotterkörpern und Terrassen geprägt ist. Bei Schärding tritt er in die Böhmische Masse ein.[16][3] Während der Kaltzeiten war das Tal im Ober- und Mittellauf von Gletschereis angefüllt. Untersuchungen an Torfablagerungen des Lanser Sees bei Innsbruck belegen, dass das Tal spätestens ab 15.379 ± 282 Jahre v. Chr. eisfrei gewesen sein muss.[17] Der Rödschitz-Torf verlagert das Alter der Enteisung sogar noch weiter zurück in die Zeit 16.668 ± 503 v. Chr. im Gebiet des Traungletschers.[18]

                    Nebenflüsse

                    Mündung der Mangfall (vorne) bei Rosenheim
                    Mündung der Salzach (von links) in den Inn

                    Die folgende Tabelle enthält alle Zuflüsse mit einem Einzugsgebiet von mehr als 500 km² oder einem mittleren Abfluss (MQ) von mehr als 10 m³/s. Eine umfassende Auflistung findet sich unter Liste von Zuflüssen des Inns.

                    Zufluss

                    Seite

                    Länge +
                    in km

                    Einzugsgebiet
                    in km²

                    MQ ÃƒÂ—
                    in m³/s

                    Spöl

                    rechts

                    028,0

                    0310

                    010,8

                    Sanna

                    links

                    053,2

                    0728

                    020,0

                    Ötztaler Ache

                    rechts

                    066,5

                    0894

                    031,3

                    Sill

                    rechts

                    042,2

                    0855

                    024,5

                    Ziller

                    rechts

                    055,7

                    1135

                    044,5

                    Brandenberger Ache

                    links

                    033,1

                    0282

                    010,4

                    Brixentaler Ache

                    rechts

                    028,0

                    0330

                    010,9

                    Mangfall

                    links

                    058,0

                    1099

                    026,9

                    Isen

                    links

                    076,0

                    0586

                    005,6

                    Alz

                    rechts

                    150,0

                    2239

                    068,5

                    Salzach

                    rechts

                    225,0

                    6700

                    252,0

                    Rott

                    links

                    111,4

                    1200

                    009,3

                    + mit längstem Quellfluss des Zuflusses
                    × mittlerer Abfluss am mündungsnächsten Pegel des Zuflusses

                    Ökologie

                    Unterer Inn bei Aigen am Inn

                    Der Inn ist heute über weite Strecken begradigt und verbaut, seine Fließstrecke ist durch zahlreiche Kraftwerke beeinträchtigt; eine längere freie Fließstrecke von 150 km besteht noch zwischen Fließ und Kirchbichl. Vereinzelt finden sich noch naturnähere Abschnitte und Reste der ursprünglichen Auwälder, die oft als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind. Am unteren Inn im bayrisch-oberösterreichischen Grenzgebiet hat sich der Charakter des Inns infolge der Kraftwerksbauten grundlegend vom alpinen zum Tieflandfluss mit großen, offenen Wasserflächen gewandelt. Neben diesen Wasserflächen entstanden Anlandungen und weitläufige Aubereiche, die ein international bedeutendes Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für rund 300 Vogelarten darstellen.[19]

                    Die Au- und Wasserflächen am unteren Inn sind unter anderem als Europaschutzgebiet ausgewiesen.

                    Flora

                    Deutsche Tamariske auf einer Schotterbank bei Pfunds

                    Innerhalb der Hochwasserschutzdämme am unteren Inn finden sich Silberweidenauen, die Auwälder außerhalb bestehen hauptsächlich aus Eschen und Grauerlen, in trockeneren Bereichen auch aus Bergahornen.[19]

                    Die früher weit verbreitete Deutsche Tamariske ist durch Verbauungen fast ausgerottet worden, einzelne Bestände finden sich in den Mieminger und Rietzer Innauen, im Oberen Gericht sowie im Engadin.[20][21]

                    An den Stauseen am unteren Inn finden sich als gefährdete Pflanzenarten Tannenwedel und Schwanenblume.[22]

                    Fauna

                    Vom Ursprung bis Landeck zählt der Inn zur Forellenregion, unterhalb zur Äschenregion, im Unterlauf besteht ein Übergang von der Barben- zur Brachsenregion. Im Tiroler Inn konnten von ursprünglich 31 Fischarten nurmehr 17 nachgewiesen werden. Zu den Arten, die im gesamten Tiroler Verlauf vorkommen, gehören Bachforelle, Regenbogenforelle und Äsche, als gefährdet gelten Huchen, Strömer und Aalrutte.[23]

                    Im unteren Inn hat sich durch den Kraftwerksbau die Fischfauna verändert. Neben den früher typischen Arten Barbe, Nase und Huchen haben sich Fischarten, die ruhigere Flussabschnitte oder stehende Gewässer bevorzugen, angesiedelt, darunter Brachse, Karpfen, Hecht, Rotfeder und Rotauge.[19]

                    Der Europäische Biber wurde in den 1970er Jahren auf der bayerischen Seite der Innstauseen wieder angesiedelt und hat sich seither ausgebreitet. Zwischen der Salzachmündung und der Antiesenmündung finden sich rund 15 Reviere[19], der Biber ist aber auch flussaufwärts bis ins Tiroler Oberinntal gewandert.[24] Allmählich siedelt sich am unteren Inn auch der Fischotter wieder an.[25]

                    Die Auen dienen zahlreichen, darunter etlichen gefährdeten, Vogelarten als Lebens- und Brutraum. Bedeutsam sind u. a. Brutvorkommen von Flußuferläufer, Nachtigall und Gartenbaumläufer in der Silzer Innau[26], vom Flussregenpfeifer in der Innschleife bei Kirchbichl[27], oder von Zwergdommel, Nachtreiher, Seidenreiher, Rohrweihe, Schwarzmilan, Schwarzkopfmöwe, Flussseeschwalbe, Eisvogel, Blaukehlchen, Brandgans, Weißkopfmöwe und Lachmöwe am unteren Inn.[19]

                    Wasserqualität

                    Der Inn weist in Tirol, Bayern und Oberösterreich im gesamten Verlauf Gewässergüteklasse II (mäßig verunreinigt) auf, mit Ausnahme des Tiroler Abschnittes von der Einmündung der Sanna bis zur Einmündung der Pitze, wo er Klasse I–II erreicht.[28][29]

                    Nutzung

                    Schifffahrt

                    Personenschifffahrt auf dem Inn

                    Legende

                    Schaurecker

                    Ingling

                    Wernstein

                    Schaurecker

                    Schärding

                    Held

                    Wasserburg

                    ehem. Innschifffahrt
                    Tirol-Bayern (bis 2011)

                    Oberaudorf

                    Niederndorf

                    Ebbs

                    Kiefersfelden

                    Kufstein

                    Fahrgastschiff St. Nikolaus (2000–2011, hier: 2010) in Kufstein

                    Schifffahrt auf dem Inn gab es schon zur Zeit der Römer. Im Jahr 1190 gewährte Kaiser Heinrich IV. die Einrichtung einer Salzstapelniederlassung in Mühldorf am Inn. Es folgten weitere Innstädte mit verschiedenen Rechten zum Handel auf dem Inn. Oberer Endpunkt der Innschifffahrt war Hall, das dadurch der wichtigste Warenumschlagplatz Nordtirols war und u. a. das Stapelrecht für Getreide besaß. Weiter hinauf bis Mötz konnte der Inn noch mit Flößen (überwiegend flussabwärts) befahren werden.[30] Neben dem Salz aus Tirol wurden besonders Eisenerz, Silber, Kupfer, Kalk, Holz, Tuche und Tiroler Wein in Schiffszügen flussabwärts bis Wien geschifft. Aus dem Engadin wurde Holz nach Innsbruck, zur Salzpfanne nach Hall und zum Teil bis nach Rosenheim geflößt.[31] Wasserburg am Inn war die bedeutendste Stadt der Innschifferei. Dort und in den anderen Städten brachten es die Schiffsmeisterfamilien zu erheblichem Wohlstand.

                    Für die Fahrt flussabwärts wurden meist einfache, flache Plätten gezimmert, die am Zielort als Bau- oder Nutzholz verkauft werden konnten. Bei der Rückfahrt transportierte man besonders Weizen, Fleisch, Fett und österreichischen Wein. Dabei wurden die Schiffe unter Führung eines Stangenreiters von einem Pferdevorspann auf dem Treidelweg stromaufwärts gezogen. Sechs bis zwanzig hintereinander gespannte Pferde zogen die Schiffe, so konnten auf einem Leitschiff mit zwei bis drei Lastschiffen bis zu 100 Tonnen Getreide flussaufwärts transportiert werden. Die Fahrt von Hall nach Kufstein dauerte rund fünf Stunden, nach Wien knapp eine Woche. Flussaufwärts brauchte das Ziehen eines Lastzugs von Kufstein nach Hall vier bis fünf Tage.[32]

                    Neben Gütern wurden auf dem Inn auch Personen befördert. Insbesondere für das Militär war der Fluss ein bedeutender und sicherer Nachschubweg. So wurden 1532 in Hall 20.000 Italiener und Spanier auf 45 Schiffen nach Wien verschifft, wo sie das Heer Kaiser Karls V. gegen die Türken verstärken sollten. 1765 wurde der Leichnam des in Innsbruck verstorbenen Kaisers Franz I. Stephan auf einem Schiff von Hall nach Wien transportiert, gefolgt von 19 Schiffen mit seiner Gattin Maria Theresia und ihrem Hofstaat.[30]

                    Mit der Eröffnung der Unterinntalbahn von Kufstein nach Innsbruck im Jahre 1858 kam das Ende für die Innschifffahrt in Tirol. Mit dem Bau von Staustufen mit Wasserkraftwerken, die nicht über Schleusen verfügten, wurde eine durchgehende Schifffahrt unmöglich. Nur örtlich, beispielsweise zwischen Neuhaus am Inn/Schärding und Passau sowie in Wasserburg am Inn findet auf dem Inn Fahrgastschifffahrt statt.

                    Von Kufstein bis Niederndorf gab es ab 1998, anfangs mit dem kleineren Motorschiff Tirol, ab April 2000 mit dem zweischraubigen 85-t-116-Personen-Schiff St. Nikolaus bis 2011 eine touristisch orientierte Innschifffahrt. Eingestellt wurde sie auch, weil Hochwässer mitunter den Betrieb verhinderten, mangels ausreichender Fahrgastzahlen; das Schiff St. Nikolaus wurde im April 2013 nach Hamburg verkauft.[33][34][35]

                    Straßenverkehr

                    Inntalautobahn, Arlbergbahn und Inn östlich von Landeck

                    Der Inn ist zwar nicht in ganzer Länge seines Alpentals eine günstige natürliche Leitlinie für den Verkehr, zum einen wegen mehrerer Engpässe, zum anderen wegen der für den Alpenquerverkehr ungünstigen Längstalrichtung; seine Breite und relative Klimagunst machen das Inntal trotzdem zu einem früh besiedelten eigenen Wirtschaftsraum. Da es am breiten und stark strömenden Inn früher nur wenige Brücken gab, verlangte man seit dem Mittelalter für Bau und Erhalt Brückenzoll, meist von Fuhrwerken, etwa in Zams.

                    Heute verlaufen die Bundesautobahn 93 und die Inntalautobahn A 12 sowie die Unterinntalbahn und die Arlbergbahn im Inntal. Die Verteilerfunktion zu niedrigen Alpenpässen wie Reschenpass und Brennerpass ist einerseits der Wirtschaft förderlich, belastet das Tal aber zunehmend mit Umweltfolgen des Individualverkehrs. So werden die EU-Grenzwerte für die Luftreinhaltung im Unterinntal oft erheblich überschritten.[36]
                    Derzeit ist die Neue Unterinntalbahn als Zulaufstrecke des Brennerbasistunnels in Bau.

                    Fischerei

                    In der Vergangenheit spielte die Fischerei am Inn eine große wirtschaftliche Rolle. So wurden Fische aus dem Inn und den Oberengadiner Seen bis ins 19. Jahrhundert nach Italien verkauft.[31]
                    Die Fischerei nahm bisweilen überhand, sodass bereits um 1553 im Rahmen der Bayerischen Landordnung 1553 eine Fischordnung für das Herzogtum Bayern erlassen und im selben Jahr von den Brüdern Alexander und Samuel Weißenhorn in Ingolstadt mit hochwertigen Holzschnitten versehen gedruckt[37] wurde, da der Fischbestand fast „verödigt“ war. Dabei wurden erstmals Fangbeschränkungen und Mindestmaße (z. B. „Prüttelmaß“, „Prüttl-Maß“ oder „Brütelmaß“ mit 10 cm oder „Karpffen-Maß“ mit 26,4 cm) eingeführt. Außerdem wurde der Betrieb von „Archen“ (auch „Fache“ genannt[38]), reusenartigen Einbauten im Fluss, untersagt, die nicht nur die Fischbestände dezimierten, sondern auch Hindernisse für die Schifffahrt darstellten. Heute hat die Fischerei keine kommerzielle Bedeutung mehr.[19]

                    Elektrizitätswerke

                    Wehr Runserau des Kraftwerks Imst

                    Am Oberlauf des Inns vom Schweizer Gebiet bis ins österreichische Landeck in Tirol befinden sich mehrere Wasserkraftwerke. Staustufen im Unterlauf ab Kufstein dienen sowohl der Energiegewinnung als auch dem Hochwasserschutz. Da diese Kraftwerke nicht über Schleusen verfügen, wird die Schiffbarkeit des Inns durch diese Kraftwerke stark eingeschränkt.

                    Das älteste Tiroler Kraftwerk ist in Kirchbichl, nach über 70 Jahren wird die bestehende Wehranlage für Extremereignisse erweitert und zur bestehenden Wehranlage eine zusätzliche Abflussmöglichkeit geschaffen. Dafür ist der Ausbau des rund einen Kilometer langen Triebwasserweges geplant. Dadurch und durch den Bau einer Hochwasserentlastung kann das Krafthaus um eine Turbine erweitert werden, die Regeljahreserzeugung wird von derzeit 131 GWh um etwa 45 GWh steigen.[39]

                    Das Kraftwerk Imst nutzt eine für ein Laufkraftwerk ungewöhnlich große Fallhöhe von 143,5 m, indem der Inn in der Runserau bei Fließ aufgestaut und das Wasser durch einen 12,3 km langen Druckstollen quer durch das Venetmassiv in die Imsterau geleitet wird, wodurch es das Innknie bei Landeck abschneidet.[40]

                    Wasserkraftwerke am Inn (Reihenfolge flussaufwärts)

                    Stat.+
                    [km]

                    Ort

                    Nenn­leistung
                    in MW

                    erbaut
                    (betrieben seit)

                    Durch­fluss
                    in m³/s

                    Fall­höhe
                    in m

                    Turbinen
                    Anzahl

                    Betreiber

                    Bemerkung

                    ~004

                    Passau-Ingling

                    086,00

                    1962 (1965)/

                    285,0

                    010,4

                    4

                    Grenzkraftwerke

                    ~019

                    Schärding-Neuhaus

                    096,00

                    1961 (1963)/

                    287,5

                    011,2

                    4

                    Grenzkraftwerke

                    ~035

                    Egglfing-Obernberg

                    080,70

                    1944 (0000)/

                    186,0

                    010,1

                    6

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~048

                    Ering-Frauenstein

                    072,90

                    1942 (0000)/

                    352,0

                    009,1

                    4

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~061

                    Braunau-Simbach

                    100,00

                    1953 (0000)/

                    287,5

                    012,1

                    4

                    Grenzkraftwerke

                    ~075

                    Stammham

                    023,20

                    1955 (0000)/

                    185,0

                    005,7

                    3

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~083

                    Perach

                    019,40

                    1977 (0000)/

                    170,0

                    005,2

                    3

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~091

                    Neuötting

                    026,10

                    1951 (0000)/

                    196,0

                    006,7

                    4

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~100

                    Töging

                    085,30

                    1924 (0000)/

                    340,0

                    030

                    14

                    VERBUND Hydro Power AG

                    am Innkanal

                    ~128

                    Jettenbach 1

                    000,40

                    1994 (0000)/

                    005,0

                    008,4

                    1

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~128

                    Jettenbach 2

                    005,00

                    1994 (0000)/

                    037,5

                    008,4

                    2

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~137

                    Gars am Inn

                    025,00

                    1938 (0000)/

                    090,0

                    007,2

                    5

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~147

                    Teufelsbruck

                    025,00

                    1938 (0000)/

                    090,0

                    007,0

                    5

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~160

                    Wasserburg

                    024,10

                    1938 (0000)/

                    095,0

                    007,0

                    5

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~173

                    Feldkirchen

                    038,20

                    1970 (0000)/

                    178,0

                    008,7

                    3

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~188

                    Rosenheim

                    035,10

                    1960 (0000)/

                    215,0

                    008,3

                    3

                    VERBUND Hydro Power AG

                    ~199

                    Nußdorf

                    047,90

                    1982 (0000)/

                    550[41]

                    011,7

                    2

                    Innwerk AG

                    ~211

                    Oberaudorf-Ebbs

                    059,00

                    1992 (0000)/

                    580[42]

                    012,4

                    2

                    Grenzkraftwerke

                    ~223

                    Langkampfen[43]

                    031,50

                    1998 (0000)/

                    425,0

                    008,3

                    2

                    TIWAG

                    ~233

                    Kirchbichl[44]

                    023,00

                    1941 (0000)/

                    250,0

                    009,7

                    3

                    TIWAG

                    Ausleitkraftwerk

                    ~383

                    Imst[40]

                    089,00

                    1956 (0000)/

                    085,3

                    143,5

                    TIWAG

                    Ausleitkraftwerk

                    ~425

                    Scuol

                    288,00

                    1970/1994 ()

                    72[45]

                    Engadiner Kraftwerke

                    Ausleitkraftwerk

                    ~466

                    S-chanf/Ova-Spin

                    050,00

                    1970 (0000)/

                    29[42]

                    Engadiner Kraftwerke

                    Ausleitkraftwerk

                    ~486

                    St. Moritz

                    004,36

                    1932 (0000)/

                    E-Werke St. Moritz

                    + Stationierung oder Kilometrierung, das ist die Strecke innaufwärts gemessen von der Innmündung bis zum jeweiligen Kraftwerk.

                    Freizeit

                    Wildwasserpaddler auf dem Inn bei Haiming

                    Der Inn bietet im Oberlauf vielfältige Möglichkeiten für den Wassersport, vor allem für Wildwasserpaddeln und Rafting, auf den Oberengadiner Seen (Silsersee, Silvaplanersee und St. Moritzersee) u. a. für Wind- und Kitesurfen. Ein beliebter Abschnitt bei Wildwassersportlern ist die 5 km lange Imster Schlucht, deren Schwierigkeitsgrad abhängig vom Wasserstand zwischen WW II-III und III-IV liegt.[46]

                    Entlang der Hochwasserdämme führen auf weiten, zusammenhängenden Strecken Radwege. Der Inn-Radweg folgt dem Flusslauf von Maloja bis zur Mündung. Entlang des Inn liegen viele Baggerseen, die durch Kiesgewinnung entstanden sind. Örtlich verkehren linienmäßig Personenschiffe. Das Inn-Museum in Rosenheim dokumentiert die Geschichte des Inns und der Innschifffahrt.

                    Gewinnung von Inngold

                    Eine Besonderheit aus der Geschichte der Nutzung war die Gewinnung von Gold aus dem Sand des Inns zur Prägung von Flussgolddukaten. Sie sind durch die Umschrift EX AURO OENI (= aus dem Gold des Inns) erkennbar.[47]

                    Galerie

                    Innbrücke bei Silvaplana

                    Der junge Inn bei Bever im Engadin

                    Der Inn bei Susch im Unterengadin

                    Der Inn in Ried im Oberinntal

                    Der Inn bei Brixlegg

                    Baggerschiff im Stausee bei Langkampfen

                    Der Inn bei Kufstein

                    Der Inn bei Wasserburg

                    Der Inn bei Mühldorf am Inn

                    Der Inn bei Schloss Neuhaus

                    Der Inn und die Marienbrücke in Passau

                    Siehe auch

                    Inn-Salzach-Bauweise

                    Literatur

                    Franz Hafner: Inn – Der grüne Fluss aus den Alpen. Filmdokumentation, Österreich, 2011. 45 Min. Senderinformation mit vielen Bildern, Mediathek.
                    A. Stancik, H. Schiller, O. Behr et al.: Hydrology of the River Danube / Hydrologie der Donau. Gemeinsames Forschungsprojekt der Donauländer und der IHD, 272 S., Verlag Priroda, Bratislava 1988.
                    Valentin Weber-Wille, Manfred Wehdorn: Architektur bei VERBUND. Die bayerischen Innkraftwerke, Band 105 der Schriftenreihe Forschung in der VERBUND AG, Selbstverlag, Wien 2012, ISBN 3-9502188-6-6.
                    Josef Grünberger: Land am Inn – Vom Ursprung zur Mündung. Tyrolia Verlag 2004, ISBN 3-7022-2586-2.

                    Weblinks

                    Commons: Inn Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
                    Wikivoyage: Inn Ã¢Â€Â“ Reiseführer
                    Wiktionary: Inn Ã¢Â€Â“ Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
                    Inn auf der Plattform ETHorama

                    Einzelnachweise

                    ↑ Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)

                    ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 302, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).

                    ↑ a b c d e f Land Tirol/Lebensministerium Österreich: Der Inn und sein Einzugsgebiet (PDF; 3,7 MB)

                    ↑ Messstation Martina 1970–2016 (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU

                    ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2009. 117. Band. Wien 2011, S. OG 99, PDF (12,1 MB) auf bmlrt.gv.at (Jahrbuch 2009)

                    ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 225, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).

                    ↑ a b Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 227, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).

                    ↑ Itinerarium Antonini

                    ↑ Claudius Ptolemaeus 2.11.5

                    ↑ Wasserführung der Donau an der Inn-Mündung@1@2Vorlage:Toter Link/www.uvm.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) im Profil des Donau-Wasservolumens (Zusammenarbeit und Umsetzung der EU-WRRL im Einzugsgebiet der Donau, Informationsveranstaltung Wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit und Zielsetzungen im EZ-Gebiet der Donau, Sigmaringen, 25. Januar 2006)

                    ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 123. 

                    ↑ a b Otto Stolz: Geschichtskunde der Gewässer Tirols. Schlern-Schriften, Band 32, Innsbruck 1932, S. 6–14 und 83–88 (Digitalisat)

                    ↑ Arnaud Vendryes: L’Ain : le nom d’une rivière à travers les sources. In: Société d’Emulation du Jura, Travaux 2015, S. 147–168

                    ↑ a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Inn, Seite 1 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,8 MB)

                    ↑ Markus Weber, Ludwig Braun, Wolfram Mauser, Monika Prasch: Die Bedeutung der Gletscherschmelze für den Abfluss der Donau gegenwärtig und in der Zukunft. In: Mitteilungsblatt des Hydrographischen Dienstes in Österreich, Nr. 86 (2009), S. 1–30 (PDF; 6,1 MB (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive))

                    ↑ Reinhard Wimmer, Harald Wintersberger, Günter A. Parthl: Hydromorphologische Leitbilder. Fließgewässertypisierung in Österreich. Band 3: Große Flüsse. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien 2012 (PDF; 2,3 MB (Memento vom 22. Dezember 2014 im Internet Archive))

                    ↑ Sigmar Bortenschlager: Beiträge zur Vegetationsgeschichte Tirols I. Inneres Ötztal und unteres Inntal, in: Berichte des naturwissenschaftlichmedizinischen Verein, Innsbruck 71 (1984) 19–56 (online, PDF).

                    ↑ Dirk van Husen: Zur Fazies und Stratigraphie der jungpleistozänen Ablagerungen im Trauntal, in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 120 (1977) 1–130.

                    ↑ a b c d e f Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich. Band 27: Raumeinheit Inntal. Überarb. Fassung, Linz 2007 (PDF; 6,5 MB)

                    ↑ Tiroler Schutzgebiete: Mieminger – Rietzer Innauen (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)

                    ↑ Urs Landergott: Auenentwicklung am Inn seit Inbetriebnahme der Kraftwerkstufe Pradella – Martina (1993-2010). Bericht im Auftrag der Engadiner Kraftwerke AG. Zürich 2011 (online)

                    ↑ BMLFUW: Stauseen am Unteren Inn

                    ↑ Allgemeines zu den Fischen im Inn, uner-inn.at (PDF; 426 kB)

                    ↑ Der Europäische Biber (Castor fiber), unser-inn.at (PDF; 36 kB)

                    ↑ Walter Sage: Der Fischotter Lutra lutra am „Unteren Inn“. Situation und Ausblick. In: Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau, Band 10, Nr. 3 (2012), S. 271–279 (PDF; 344 kB)

                    ↑ Tiroler Schutzgebiete: Silzer Innau

                    ↑ Flussregenpfeifer, unser-inn.at (PDF; 90 kB)

                    ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005, S. 3 (PDF; 1 MB (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive))

                    ↑ Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg (Hrsg.): Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) Bericht zur Bestandsaufnahme für das Deutsche Donaugebiet. München 2005, S. 58 (PDF; 2,1 MB)

                    ↑ a b Land Tirol/Lebensministerium Österreich: Wasserstraße Inn (PDF; 3,7 MB)

                    ↑ a b Paul Eugen Grimm: Inn. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

                    ↑ Innschifffahrt auf Tirol Multimedial

                    ↑ Die letzte Fahrt der St. Nikolaus auf dem Inn 2011 (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive), tirol-schiffahrt.at

                    ↑ Schiff St. Nikolaus trat Reise nach Hamburg an meinbezirk.at, 30. April 2013, abgerufen 3. Februar 2018 – Bildbericht vom Ausheben am ober Kufstein gelegenen Innkraftwerk Langkampfen und Straßentransport.

                    ↑ Innschifffahrt endgültig eingestellt orf.at, 9. November 2011, abgerufen 3. Februar 2018.

                    ↑ Umweltbundesamt (Hrsg.): Programm nach § 9A IG-L für das Bundesland Tirol. Report REP-0119, Wien 2010 (PDF; 5,9 MB)

                    ↑ Diese Vischordnung, wie die auf der Thunaw und sonst allenthalb in vnserm Fürstenthumb gehalten werden soll gilt als erster deutscher Druck, der eine naturgetreue Darstellung von Fischen enthält. Siehe Heinrich Grimm: Neue Beiträge zur „Fisch-Literatur“ des XV. bis XVII. Jahrhunderts und über deren Drucker und Buchführer. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 89, 5. November 1968 (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 62), S. 2871–2887, hier: S. 2876–2878 und 2882.

                    ↑ Archen: „Verpfählungen von etwa 250–300 Quartfuß groß, die von den Ufern in Strom und Seen zum Fischfang hinausgebaut waren“. Heinrich Grimm: Neue Beiträge zur „Fisch-Literatur“ des XV. bis XVII. Jahrhunderts und über deren Drucker und Buchführer. 1968, S. 2878, 2880 und 2882.

                    ↑ TIWAG plant Erweiterung des Kraftwerks Kirchbichl (Memento vom 28. März 2014 im Internet Archive)

                    ↑ a b TIWAG: Kraftwerk Imst

                    ↑ Innsbruck und das Hochwasser. (PDF) Abgerufen am 13. Januar 2017. 

                    ↑ a b Innsbruck und das Hochwasser. (PDF) Abgerufen am 13. Januar 2017. 

                    ↑ TIWAG: Kraftwerk Langkampfen (Memento vom 8. August 2013 im Internet Archive)

                    ↑ TIWAG: Kraftwerk Kirchbichl (Memento vom 8. August 2013 im Internet Archive)

                    ↑ Innsbruck und das Hochwasser. (PDF) Abgerufen am 13. Januar 2017. 

                    ↑ Imster Schlucht auf kajaktour.de

                    ↑ Paul Arnold, Harald Küthmann, Dirk Steinhilber: Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute, Augsburg 1997: S. 54, Bayern, Nr. 68, Inngolddukaten von 1830

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                    Flüsse der Schweiz

                    Flüsse mit einer Gesamtlänge über 30 km:
                    Aare |
                    Albula |
                    Allaine |
                    Alter Rhein |
                    Arbogne |
                    Areuse |
                    Arve |
                    Birs |
                    Brenno |
                    Broye |
                    Calancasca |
                    Doubs |
                    Drance de Bagnes |
                    Dünnern |
                    Emme |
                    Engelberger Aa |
                    Ergolz |
                    Glâne |
                    Glatt |
                    Glenner (Glogn) |
                    Hinterrhein |
                    Inn (En) |
                    Julia (Gelgia) |
                    Kander |
                    Kleine Emme |
                    Landquart |
                    Landwasser |
                    Langete |
                    Limmat |
                    Linth |
                    Lorze |
                    Maggia |
                    Mentue |
                    Moësa |
                    Muota |
                    Murg |
                    Necker |
                    Orbe |
                    Petite Glâne |
                    Plessur |
                    Rabiusa |
                    Reuss |
                    Rhein |
                    Rhone |
                    Saane |
                    Schüss (Suze) |
                    Seez |
                    Sense |
                    Sihl |
                    Simme |
                    Sitter |
                    Sorne |
                    Suhre |
                    Talent |
                    Tamina |
                    Tessin (Ticino) |
                    Thur |
                    Töss |
                    Venoge |
                    Verzasca |
                    Vispa |
                    Vorderrhein |
                    Wigger |
                    Wyna

                    Wasserkraftwerke am Inn

                     
                    Islas |
                    S-chanf-Pradella |
                    Pradella-Matina |
                      
                    Gemeinschaftskraftwerk Inn |
                     
                    Imst |
                    Kirchbichl |
                    Langkampfen |
                     
                     
                    Oberaudorf-Ebbs |
                     
                    Nußdorf |
                    Rosenheim |
                    Feldkirchen |
                    Wasserburg |
                    Teufelsbruck |
                    Gars |
                    Jettenbach |
                    Töging |
                    Neuötting |
                    Perach |
                    Stammham |
                     
                     
                    Braunau-Simbach |
                    Ering-Frauenstein |
                    Egglfing-Obernberg |
                    Schärding-Neuhaus |
                    Passau-Ingling

                    In Planung: Imst-Haiming (2025)

                    Normdaten (Geografikum): GND: 4027046-4 (OGND, AKS) | VIAF: 235899524

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                    Kategorien: Flusssystem InnFluss in EuropaFluss im Kanton GraubündenFluss in BayernFluss in TirolFluss in OberösterreichGeographie (Innsbruck)Grenze zwischen Deutschland und ÖsterreichGewässer im Landkreis PassauGewässer im Landkreis AltöttingGewässer im Landkreis Mühldorf am InnGewässer im Landkreis RosenheimGewässer im Landkreis Rottal-InnGrenzflussGewässername keltischer HerkunftVersteckte Kategorie: Wikipedia:Weblink offline

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